Frauenporträt.
Originaler Fotodruck von 1910.
Auf beigen Karton montiert.
Nach der farbigen Naturaufnahme von Nicola Perscheid in Berlin.
In der Platte signiert.
Größe 150 x 214 mm.
Mit geringen Alterungs- und Gebrauchsspuren, sonst sehr guter Zustand.
Hervorragende Bildqualität auf Kunstdruckpapier – extrem selten!!!
100%-Echtheitsgarantie – kein Repro, kein Nachdruck!!!
Besichtigung jederzeit möglich.
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Jahrhundert, Akademische Kunst, Akademische Malerei, Altdeutschland, Altmeisterlichkeit, Anmut, anmutig, Ars gratia artis, art, art history, art nouveau, Ästhetik, Atelier, Atelierfoto, Atelierfotografie, Avantgarde, beauties, Beruf, Berufe, Berufsleben, Berufswelten, Berufswesen, Bildnis, Bildniskunst, Bildnisphotographie, Blumen, Blüten, Bohème, Bohemians, Bourgeoisie, costume, costumes, cultural history, D-10117 Berlin, D-10178 Berlin, Dame, Dekolleté, Deutsche Geschichte, Deutsches Kaiserreich, Deutsches Reich, Deutschland, Dreifarbenfotografie, Dreifarbenphotographie, Dreifarben-Pinatypie, edel, Edeldame, Edelleute, elegance, elegant, Eleganz, exklusiv, extravagant, Farbenfotografie, Farbenphotographie, Farbfotografie, Farbphotographie, Fashion, female, feminin, femininity, Fotografie, Fotokunst, Frau, Galanterie, Gemälde, Genre, genre painting, Genremalerei, Gesellschaftsleben, Grazie, grazienhaft, grazil, graziös, Großbürgertum, Gründerzeit, Haltung und Balance, Harmonie, High Society, Histoire de Moeurs, Historically, Historisch, Historische Bilder, History of Manners, Hochkultur, Jugend, jugendliche Schönheit, Jugendstil, Junge Dame, Kabinettfoto, Kabinettphotographie, Kaiserreich, Kaiserzeit, Kamera-Kunst, Kammerphotographie, Klassik, Kostüme, Kostümkunde, Kreativität, Kultur, Kulturgeschichte, Kunst, Kunstfotografie, Künstler, Lebensstil, Lichtbild, Lichtbildkünstler, Lichtbildwesen, Lichtkunst, Lichtstimmung, Malerei, Malerei der Jahrhundertwende, Mode, mondän, Nostalgia, Nostalgie, Person, Photografie, Photograph, Photographica, Photographie, Photographiekünstler, photography, Poesie, Porträt, Porträtfotografie, Porträtphotographie, Reichshauptstadt Berlin, Romantik, Schönheit, Stil, Stimmungsbilder, Stoffe, Textil, Tradition, Traumbilder, Träumen, Träumerei, Traumwelt, Vintage Print, Vogue, vornehm, Weib, Weiblichkeit, wilhelminische Epoche, Wilhelminisches Kaiserreich, Wilhelminisches Zeitalter, woman, zeitgenössische Kunst Nicola Perscheid, eigentlich Nikolaus Perscheid, deutscher Fotograf und einer der ersten Berufsfotografen Deutschlands. Geboren am 3. Dezember 1864 in Moselweiß; gestorben am 12. Mai 1930 in Berlin). Im Jahr 1891 wurde er zum „Königlich Sächsischen Hofphotograph“ ernannt und war in den folgenden Jahrzehnten ein gefragter Porträtfotograf. Um 1920 entwickelte er ein Objektiv mit weichzeichnendem Effekt, weshalb es gerne für Porträtaufnahmen eingesetzt wurde. Leben Nicola Perscheid wurde 1864 als Sohn von Andreas Perscheid und Gertrud Wirgens in Moselweiß bei Koblenz geboren. Seine Vorfahren waren Weinbauern aus Spanien und Portugal, die sich nach ihrem ersten Besiedlungsort am Rhein Perscheid nennen mussten. Nicola Perscheid heiratete später die Astrologin Claire Günther. Der gemeinsame Sohn Lothar Perscheid wurde ein beliebtes Fotomotiv Nicola Perscheids. Nicola Perscheid absolvierte seine Lehre zum Fotograf ab 1879 im Atelier Reuss und Möller in Koblenz. Nach seiner Ausbildung arbeitete er erst im Atelier Paul Strnad in Erfurt und von 1887 bis 1889 im Atelier Beer in Klagenfurt, wo er als Retuscheur angestellt war. Im Jahr 1891 eröffnete Nicola Perscheid sein erstes eigenes Atelier in Görlitz, was auf Porträtfotografie spezialisiert war. Ein Jahr später wurde er zum „Königlich Sächsischen Hofphotograph“ ernannt. Auch nach seinem Umzug nach Leipzig im Jahr 1894 blieb er der Porträtfotografie treu und wurde durch die Vermittlung von Max Klinger mit Künstlern der Stadt bekannt. Klinger wurde in den folgenden Jahren immer wieder von Nicola Perscheid fotografiert. Um die Jahrhundertwende nahm Nicola Perscheid an zahlreichen Ausstellungen im In- und Ausland teil, wodurch er mit den neusten Entwicklungen auf dem Gebiet der Fotografie bekannt wurde. Aus dem Jahr 1900 stammen erste Pinatypien, so zum Beispiel die Dreifarben-Pinatypie Frl. Jungmann, eines der ersten Farbbilder Perscheids. Nicola Perscheids Fotografien waren gefragt und so konnte er im Jahr 1905 bereits vom Erlös seiner Werke leben und in Berlin sein Atelier W9 auf der Bellevuestraße 6a eröffnen. Im Jahr 1909, dem Höhepunkt Nicola Perscheids kreativer Entwicklung, erhielt er die Große Silberne Staatsmedaille des Deutschen Photografen-Vereins, die als bedeutendste Auszeichnung für Fachfotografen galt. Nach 1909 ist in Nicola Perscheids Werk keine künstlerische Weiterentwicklung mehr erkennbar. Neben seiner Arbeit als Fotograf wandte er sich auch der Weiterbildung von Nachwuchsfotografen zu und hielt Vorträge in Deutschland, Dänemark und Schweden. Zu seinen Schülern zählten unter anderem Madame d’Ora, Arthur Benda, Toragorō Ariga (1890–1993), Peter-Paul Atzwanger (1888–1974), Uno Falkengren (1889–1964) und Henry B. Goodwin (1878–1931). Nicola Perscheid fotografierte unzählige berühmte Persönlichkeiten seiner Zeit. Viele Fotografien schuf er dabei honorarfrei, um sie im Gegenzug werbend für eigene Ausstellungen oder Prospekte zu nutzen. Er war ein Liebling der Berliner Gesellschaft und unter anderem mit Max Liebermann, Lovis Corinth und Hugo von Habermann befreundet. Im Alter litt Perscheid zunehmend an Geldnot, was neben der allgemeinen wirtschaftlichen Lage auch an der persönlichen Exzentrik Perscheids lag. Er lebte seinem Hang zum Luxus und seine Verschwendungssucht auch noch in Zeiten aus, in dem ihm dies finanziell eigentlich nicht mehr möglich war. Sein Gesundheitszustand verschlechterte sich zudem, so klagte Perscheid seit 1925 über nervliche Probleme, die auch sein Hausarzt nicht heilen konnte. Nicola Perscheid starb verarmt 1930 in Berlin, sein Atelier war bereits zu Lebzeiten aufgelöst worden. Stil Motiv Nicola Perscheid war Zeitgenossen als Porträtfotograf ein Begriff. Er porträtierte als Hofphotograph unter anderem König Albert von Sachsen und seinen Bruder, den späteren König Georg. Im Zuge des Ersten Weltkrieges entstanden Porträts unter anderem von Hermann Göring, Manfred von Richthofen und Theobald von Bethmann-Hollweg. Auch Wissenschaftler, Schriftsteller, Ordensmänner und Maler porträtierte Nicola Perscheid, zahlreiche Bildnisse von Schauspielern gelangten zudem als Autogrammkarten auf den Markt. Dabei lieferte Nicola Perscheid vor allem in den 1920er Jahren auch Konsum-Massenware, die auf künstlerischer Ebene nicht mit seinen Werken um die Jahrhundertwende mithalten können. Weniger bekannt ist der Landschaftsfotograf Nicola Perscheid. Bereits während seiner Lehrzeit in Klagenfurt hatte er sich der Landschaftsfotografie gewidmet und auch in späterer Zeit, jedoch seltener, Landschaften fotografiert. Technik Zu Beginn seiner Laufbahn arbeitete Nicola Perscheid hauptsächlich mit dem zeittypischen Gummidruck. So entstand zum Beispiel 1901 in Blau-Schwarz das Werk Der Schnitter (auch Bauer mit Sense genannt), das Perscheid zeitlebens als seine beste Arbeit empfand. Es befindet sich heute mit weiteren Gummidrucken Perscheids im Besitz des Kupferstichkabinetts Dresden. Nicola Perscheid begann um 1900, mit neuen Entwicklungsverfahren zu experimentieren. Dabei wandte er sich unter anderem der Pinatypie zu, mit deren Dreifarbenverfahren erste Farbbilder entstanden. Für die Herstellung farbiger Pinatypien wurden zwei Platten benötigt, die zwischen 15 und 25 Sekunden belichtet werden mussten. Modelle durften sich in dieser Zeit nicht bewegen, weswegen Nicola Perscheid in seinen Broschüren Werbung für eine von ihm entwickelte Rückenstütze abdruckte, von der angeblich „das Gesicht [profitiert]. Es wird frei für den Wesensausdruck, für seine eigentliche Physiognomie“, die seinen Modellen jedoch nur ein ruhiges Stehen oder Sitzen ermöglichen sollte. Sein bevorzugtes Positiv-Verfahren war jedoch der kontrastreiche Pigmentdruck. In Zusammenarbeit mit der „Emil Busch A. G. Optische Industrie“ entwickelte Nicola Perscheid das sogenannte Busch-Nicola-Perscheid-Objektiv, ein Aplanat. Seine Blendeneinstellung beeinflusste die Weichzeichnung der Abbildung. Es kam 1921 auf den Markt und wurde in den folgenden Jahren häufig für Porträtaufnahmen genutzt, auch wenn die Zeit der Kunstfotografie mit Gummidruck und Weichzeichner seit Ende des Ersten Weltkriegs aus der Mode kam und stattdessen der Realismus in der Fotografie angestrebt wurde. Dennoch erlernte noch Rosemarie Clausen als Lehrling im Atelier Becker & Maas die Fotografie mit dem Busch-Nicola-Perscheid-Objektiv. Nach 1921 zeigen Nicola Perscheids Fotografien den bevorzugten Einsatz des Busch-Nicola-Perscheid-Objektivs, das auch das Licht weicher zeichnete. Im Gegensatz zu vielen seiner Kollegen verzichtete Nicola Perscheid auf eine verfremdende Retouchierung eines Fotos. „Er ist ein Feind der Retouche im Sinne dessen, was man bei der Portraitphotographie bisher darunter verstand, und doch kennt er Retouche, das Ausgleichen technischer, das Fortnehmen eines aufdringlichen Lichteffekts, die diskrete Aufhellung der Schatten. Er sucht die Hauptaufgabe des Portraitisten in der Wahrung des Eigenartigen, Persönlichen des Menschen, nie im Effekt.“ – ELISABETH VON IGEL, 1905 Bedeutung Nicola Perscheids Arbeit war bei Zeitgenossen beliebt und geachtet. Obwohl unter seinen Schülern später berühmte Fotografen wie Madame d'Ora oder Arthur Benda waren, die das Andenken an Nicola Perscheid zu bewahren trachteten, galt Perscheid schon zum Zeitpunkt seines Todes als vergleichsweise „altmodisch“. „Im Laufe der Jahre hat Perscheid wohl die meisten Persönlichkeiten, die in der Oeffentlichkeit einen Namen haben, porträtiert, und er hat viele davon überzeugt, daß mittels Photographie [...] künstlerisch Wertvolles erreicht werden kann, seine Stärke liegt aber unstreitig im lebendigen Erfassen der Persönlichkeit. Das ist wohl das höchste Lob, was einem Künstler zugebilligt werden kann, aber leider fast zu wenig für die Gegenwart, die einen Bluff liebt und die schillernde Schale preist: Wenn die Sache nur von sich reden macht.“ – ARTUR RANFT, 1930 Nicola Perscheid wurde von Zeitgenossen häufig als Kunstfotograf angesehen, deren Mittel wie Gummidruck oder Busch-Nicola-Perscheid-Objektiv – um 1930 bereits als „unmodern“ angesehen – malerische Wirkungen der Fotografie anstrebten. Schon L. Fritz Gruber begann daher seinen Beitrag Über Nicola Perscheid mit der Anmerkung, „der Name [Perscheid] weckt Erinnerungen nur bei den Älteren“. Als Autochromverfahren bezeichnet man ein frühes Verfahren zur Fertigung farbiger Fotografien in Form eines Diapositivs. Es wurde 1903 von den Gebrüdern Auguste und Louis Lumière in Lyon entwickelt. Mit dem auf Farbrasterung basierenden Verfahren war es erstmals möglich, ein Farbbild mit einer einzigen Aufnahme zu erzeugen. Voraussetzung für die sehr realistische Farbwiedergabe durch die Autochromes war die vorausgegangene Entwicklung panchromatischer Emulsionen, also lichtempfindlicher Substanzen, die alle Farben des Farbspektrums gleichmäßig wiedergeben. Allerdings war die Belichtungszeit für eine Aufnahme sehr lang. Technisches Verfahren Autochromplatten wurden erstmals 1907 verkauft und arbeiteten nach dem sogenannten Kornrasterverfahren. Zur Herstellung der Autochromplatten nach dem Verfahren der Brüder Lumière brachte man mit einem Dachshaarpinsel auf eine mit Kleber überzogene Glasplatte eine extrem dünne Schicht aus orangerot, grün und violett eingefärbten Kartoffelstärkekörnchen mit einem Durchmesser von zirka 15 µm bis 20 µm auf. Die Körnchen waren so gemischt, dass keine der drei Farben hervortrat und wurden so aufgetragen, dass die Schicht nur ein Korn dick war. Um den Durchtritt weißen Lichtes zu verhindern, füllte man die aufgrund der ovalen Kornform auftretenden Zwischenräume mit pulverisierter Holzkohle. Die Stärkekörnchen-Schicht wurde mit einem Firnis mit kleinerem Brechungsindex abgedeckt und anschließend als lichtempfindliche Schicht eine panchromatische Silberbromid-Gelatine-Emulsion aufgebracht. Die Belichtung der Platte in der Kamera erfolgte von der unbeschichteten Seite der Glasplatte aus, also durch die farbigen Stärkekörnchen hindurch. Damit erhielten die hinter einem violetten Stärkekörnchen liegenden Silberbromid-Kristalle nur violettes Licht. Bei der anschließenden Entwicklung schwärzten sie sich folglich nur entsprechend dem Violettanteil des Lichtes an der betreffenden Stelle. Analoges gilt für die hinter orangerot bzw. grünen Stärkekörnchen liegende Kristalle. Die belichtete Platte wurde in einem konventionellen Schwarzweiß-Prozess entwickelt. Betrachtete man sie anschließend in weißem Licht, sah man ein Farbnegativ: Wo das Original einen hohen Violettanteil besaß, hatten sich die hinter den violetten Stärkekörnchen liegenden Silberbromidkristalle stark geschwärzt. Durch das nach wie vor vorhandene violette Stärkekörnchen konnte damit kaum noch Licht durchtreten. Für die anderen beiden Farben gilt entsprechendes. Um ein farbrichtiges Bild zu erhalten musste die Autochromplatte folglich auf eine weitere Autochromplatte umkopiert werden. Das heißt, mithilfe des Farbnegativs wurde eine weitere Autochromplatte belichtet und wiederum entwickelt. Durch die zweimalige Umkehrung entstand so ein farbrichtiges Positiv. Der Farbeindruck im Auge resultierte in allen Fällen bei ausreichendem Betrachtungsabstand wie bei Farbbildschirmen oder pointillistischen Gemälden aus der additiven Farbmischung der nebeneinanderliegenden unterschiedlich farbigen Bildpunkte. Anstelle des Umkopierens war auch eine Umkehrentwicklung möglich, die in einem Arbeitsgang gleich ein Diapositiv lieferte. Bei dem später (1916) an den Markt gebrachten Autochrommaterial der Firma Agfa („AGFA-Farbenplatte“) dienten als Farbraster keine Kartoffelstärkekörnchen, sondern feinste Farbtröpfchen. Das AGFA-Verfahren hatte, da die Tröpfchen unmittelbar aneinanderstießen, den Vorteil, dass keine Lücken zwischen den Farbpartikeln mit Kohlestaub maskiert werden mussten. Die AGFA-Farbenplatte wirkte daher etwas heller und transparenter als die Autochromplatte der Brüder Lumière. Bei der 1923 erschienenen sogenannten „Neuen AGFA-Farbenplatte“ konnte die Empfindlichkeit gesteigert werden, aufgrund einer dünneren Farbtröpfchenschicht wirkten die mit ihr aufgenommenen Bilder brillanter bei zugleich verbesserter Farbwiedergabe. Verbreitung und minderwertigere Konkurrenzverfahren Die Gebrüder Lumière stellten das Autochromverfahren am 10. Juni 1907 im Photo-Club de Paris der Öffentlichkeit vor. Zu dieser Zeit hielten sich Alfred Stieglitz und Edward Steichen in Paris auf, letzterer war bei der Präsentation zugegen. Steichen, Stieglitz, Frank Eugene und Heinrich Kühn erprobten das neue Verfahren noch im Sommer 1907 intensiv während eines Aufenthalts in Tutzing, Bayern. Erste Ergebnisse wurden von Stieglitz nach Rückkehr in die USA in seiner Galerie bereits im September 1907 der Öffentlichkeit vorgestellt. Aber auch weitere anerkannte Fotografen wie Nicola Perscheid oder Emma Barton nutzten die neuen Möglichkeiten alsbald intensiv. Schon 1908 wurden erste Autochromes durch Farbdrucke reproduziert, obwohl die Drucktechnik nicht an den optischen Eindruck des projizierten Autochromdias heranreichen kann. Einzelne positive Papierkopien konnten mit Utopapier, Askandruck oder nach Anfertigung von einfarbigen Teilnegativen auch dreifarbigem Bromöldruck hergestellt werden. In den 1930er Jahren waren autochrome Diapositive stark verbreitet, und auch schon vor dem Ersten Weltkrieg erfreuten sich mit speziellen tragbaren Holzgestellen anzusehende stereoskopische Autochromes mit plastischer, sprich dreidimensionaler Wiedergabe in natürlichen Farben großer Beliebtheit. Bereits vor Beginn der 1920er Jahre war auch ein, obgleich extrem selten verwendetes Verfahren entdeckt, bewegte Bilder auf einem flexiblen Autochromfilm festzuhalten, wobei allerdings das farbige Bewegtbild vor 1932, sofern mit Naturfarben arbeitend und nicht von Hand nachkoloriert, hauptsächlich auf die qualitativ unterlegenen, da lediglich zwei Farben verwendenden, aber günstigeren und technisch einfacheren Verfahren Kinemacolor (ab 1908) und dem gleichnamigen Vorgänger (ab 1917) des späteren Kodachrome beschränkt blieb. Verbreitung und Nachfolgeverfahren Obschon die Brüder Lumière bereits 1913 täglich über 6.000 Autochromplatten herstellten, konnte das Verfahren sich letztlich nicht auf Dauer und nicht in der breiten Masse durchsetzen. Die Herstellungskosten und damit auch der Anschaffungspreis waren hoch, zudem verlangten die Autochromplatten nach einer sechzig- bis achtzigfach längeren Belichtungszeit als das seinerzeit gebräuchliche Schwarz-Weiß-Trockenplattenmaterial (dieses hatte zunächst maximal 3 ASA nach neuerer Norm (ab 1960), später maximal 6 ASA (Agfa Spezialplatte, ab 1914)). Es wurde daher recht schnell vom dreifarbigen Agfacolor (ab 1932), im Foto- und Amateurfilmbereich vom 1936 eingeführten dreifarbigen Kodachrome, dessen anfängliche Lichtempfindlichkeit bei 20 ASA lag, im Kino vom Zweifarbfilm Cinecolor (ab 1932, 1948 für drei Farben weiterentwickelt) für billigere Produktionen und dem sich schließlich im professionellen Kino durchsetzenden dreifarbigen Technicolor (hauptsächlich in den USA, ebenfalls ab 1932) oder Agfacolor (Deutschland, ab ca. 1940) verdrängt. Zwischen 1907 und der Mitte der 1930er Jahre sind rund 20 Millionen Autochromaufnahmen angefertigt worden.