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Aus Wikpedia:

Manierismus (von italienisch maniera‚ „Art und Weise“, „Stil“, „Manier“) ist eine kunsthistorische Bezeichnung für einen Stil bzw. eine Epoche der europäischen Kunst, die sich ungefähr im Zeitraum zwischen 1520 (Tod Raffaels) und 1600 erstreckt,[1] außerhalb Italiens auch noch nach 1600. Der Manierismus basiert ursprünglich auf der Idee, dass ein Künstler seinen ganz eigenen Stil, die maniera, entwickeln und hervorheben solle.[2] Dabei werden alle technischen Möglichkeiten zu einer extremen Gestaltung ausgeschöpft.

Es handelt sich je nach Definition um eine Form der Spätrenaissance oder um einen Übergangsstil zwischen Renaissance und Barock,[1] die ihren Ursprung in Italien hatte, mit Zentren in Rom und Florenz. Manieristische Werke entstanden besonders in Malerei, Plastik und Baukunst, aber auch in Literatur und Musik. Literarische Werke lassen sich allgemein als manieristisch klassifizieren, wenn sie zwischen der Mitte des 16. Jahrhunderts und 1630 entstanden.

Zu den bekanntesten Manieristen gehören die Schule von Fontainebleau in Frankreich, Giovanni da Bologna, die meisten niederländischen Romanisten und die Künstler am Hof Kaiser Rudolphs II. in Prag, darunter Jan Vermeyen, Adrian de Vries, Ottavio Miseroni (1567–1624), Bartholomäus Spranger, Hans von Aachen und Joseph Heintz (sogenannte rudolfinische Kunst).[3]

Neben der kunstgeschichtlichen Bedeutung als Bezeichnung für eine Epoche und einen Stil wird der Begriff „manieriert“ im Allgemeinen pejorativ benutzt und bezeichnet dann eine Handlung, Haltung oder Sprechweise, die als gekünstelt, geziert, pathetisch oder schwülstig empfunden wird.

Begriff

Der italienische Begriff maniera im Sinne eines individuellen Stils bzw. einer Epoche (maniera greca = griechische Manier) findet sich schon Ende des 14. Jahrhunderts bei Cennino Cennini und im 15. Jahrhundert bei Ghiberti.[1]

Im 16. Jahrhundert nannte Pietro Aretino die Erlangung künstlerischer Authentizität maniera nuova und Giorgio Vasari bezeichnete den Stil des späten Michelangelo, aus dem sich auch sein eigener herleitete, als maniera moderna, durch welche sogar die Antike – der bisherige Gipfel der künstlerischen Entwicklung – überwunden sei. Vasari verband mit dem Begriff eine positive Bewertung und die Forderung, dass ein bedeutender Künstler eine eigene unverwechselbare maniera entwickele (oder besitze).[1]

1557 gebraucht Lodovico Dolce den Begriff in einem negativen Sinne ebenfalls in Bezug auf Michelangelo, dem er vorwirft, eine maniera entwickelt zu haben, die nur eine „schlechte Übung“ sei und bloß dazu diene, alle möglichen Schwierigkeiten vorzuführen.[4]

Im Zeitalter des Barock erfuhr der Begriff der maniera und die Werke der manieristisch geprägten Künstler des 16. Jahrhunderts eine intensive Abwertung, u. a. durch Bellori;[1] als manierata (= manieriert) bezeichnete man nun z. B. eine gekünstelte, unnatürlich anmutende Art der Malerei. In diesem Sinne verwendete der italienische Historiker Luigi Lanzi erstmals 1792 die Begriffe „Manierismus“ und „Manieristen“,[1] auch in Bezug zu Giorgio Vasaris Werk.

Im 19. Jahrhundert griff Jacob Burckhardt die Bezeichnung wieder auf und führte als erster den Manierismus als kunsthistorischen Epochenbegriff ein. Noch im 20. Jahrhundert war der Geltungsbereich des Manierismus umstritten.[5] und er wurde im ersten Drittel des 20. Jahrhunderts vor allem von deutschen Kunsthistorikern[6] als „Ausdruck einer der Natur entgegengesetzten Spiritualisierung“ und einer künstlerischen Subjektivität, die sich feststehenden Normen entziehe, angesehen.[7] Italienische Kunsthistoriker betonten dagegen die Suche nach formaler Eleganz,[7] während Johann Fischart die Phantasie und Erfindungsgabe hervorhob und sie auch im Werk nordeuropäischer Maler erkannte, wie z. B. bei Hans Baldung Grien.[8]

In seinem 1958 erstmals erschienenen Buch Die Welt als Labyrinth. Manier und Manie in der europäischen Kunst versuchte Gustav René Hocke, den Begriff des Manierismus auf ein sowohl stilistisch als auch epochenmäßig umfassenderes Phänomen anzuwenden, nämlich das des „dezentrierten Subjekts der Moderne“. Damit sei Manierismus gewissermaßen die Gegenströmung zu Klassik. Seiner Meinung nach existiert manieristische Kunst in einzelnen Lebenswerken ununterbrochen bis zur Gegenwart fort. Robert Klein sprach 1964 von einer „Kunst der Kunst“ und dehnte den Begriff ebenfalls weit über die eigentliche Epoche des Manierismus aus.[9]

Geschichte und Voraussetzungen

Erste manieristische Tendenzen zeigen sich bereits zwischen 1515 und 1525 in Rom und Florenz, unter anderem bei Raffael (Spätwerk) und Michelangelo,[10] ab etwa 1520 entwickelte er sich in mehreren Phasen und kann ab etwa 1550–60 als die Hauptströmung der Spätrenaissance gelten.

Seine Entstehung fällt mit religiösen, geistesgeschichtlichen, politischen und wirtschaftlichen Umbrüchen und Krisen in Italien und Europa zusammen: die ehedem bürgerliche Familie der Medici kam in Florenz wieder an die Macht und stieg zum Adel auf; die Entdeckung Amerikas 1492 veränderte das bisherige Weltbild und der für Italien wichtige Mittelmeerhandel verlor deutlich an Bedeutung, stattdessen stieg das habsburgische Spanien zur Weltmacht auf; eine enorme Erschütterung für ganz Europa bedeutete die durch Luther ausgelöste Reformation, mit all ihren Folgen wie Glaubenskriegen, einem Jahrzehnte dauernden Konzil in Trient und der daraus folgenden Gegenreformation. 1527 eskalierte die Situation, als spanische, italienische und deutsche Söldner in habsburgischen Diensten Rom überfielen, plünderten und Papst Klemens VII. gefangensetzten (Sacco di Roma).

Detail der manieristischen Deckendekoration aus Malerei, Grotesken und Stuck von Girolamo Muziano und Cesare Nebbia u. a. in der Galleria delle carte geografiche des Vatikanspalastes (ca. 1580–90)

Nach Ansicht mancher Kunsthistoriker seien manieristische Künstler unter dem Eindruck dieser Ereignisse dazu gekommen, dass das Programm der Renaissance, die Schönheit der Natur durch die Kunst zu verherrlichen, verfehlt sei, und dass stattdessen die Natur durch die Kunst zu überwinden und zu erlösen sei. Wie schon zuvor in der Renaissance spielten auch neuplatonische, gnostische und alchemistische Gedanken eine Rolle.

Auf der anderen Seite ist die manieristische Kunst – wie überhaupt die Kunst des 16. Jahrhunderts – eine ausgesprochen höfische Kunst,[11] die in den Dienst fürstlicher Repräsentation gestellt wurde, u. a. auch mithilfe spektakulärer temporärer Festkulissen.[12] Der Manierismus tendiert dabei wie auch in Innendekoration und Kunsthandwerk zu spektakulärem Prunk (siehe Abb.).[13]

Während die Renaissance noch eine hauptsächlich italienische Kulturleistung gewesen ist, war der Manierismus die vielleicht erste europäische Kunstbewegung überhaupt. Vor allem Flamen (Giambologna, Stradanus) zogen nach Italien, um dort zu lernen und zu wirken, wobei sie ihre Kunstauffassungen mitbrachten und die Spätphase von Manierismus (und Renaissance) bereicherten (siehe auch: Romanismus). Eine wichtige Rolle spielten Holzschnitte, später auch Kupferstiche, die in ganz Europa zirkulierten. Insbesondere die Werke Dürers wurden so in Italien bekannt gemacht und aufgegriffen.

Ab dem späten 16. Jahrhundert traten andere Kunstauffassungen immer stärker in Konkurrenz zur manieristischen, vor allem die klassizistische Tendenz mit den Brüdern Carracci als Hauptvertretern und Wegbereitern des Barock (in der Kunsttheorie später vertreten durch Giovanni Pietro Bellori, für den das Werk Nicolas Poussins vorbildhaft war), und eine realistische oder gar naturalistische mit Caravaggio und seinen Nachfolgern.

Da es außerhalb Italiens bis in die Gegenwart üblich war, die Übernahme von Merkmalen der italienischen Kunst im 16. Jahrhundert allgemein und undifferenziert mit dem Begriff „Renaissance“ zu verbinden, ist eine eindeutige sprachliche Abgrenzung zwischen den beiden Begriffen (Spät-)Renaissance und Manierismus in der Praxis erschwert; beispielsweise werden manche manieristisch geprägte Objekte in lokalpatriotischer Tradition stolz als „größter Renaissancesaal in …“ oder „bedeutendster Renaissancebau in …“ präsentiert. Hinzu kommen schlagwortartige Begriffe wie z. B. „Weserrenaissance“ oder „Antwerpener Manieristen“, die von einzelnen Kunsthistorikern eingeführt wurden und mittlerweile etabliert sind, die aber eine korrekte Definition ebenfalls untergraben: Die Weserrenaissance ist im Großen und Ganzen eigentlich Manierismus, während es sich bei den Antwerpener Manieristen um eine Gruppe von Malern handelt, die in der spätgotischen Tradition der niederländischen Malerei stehen, mit Übergangstendenzen zur Renaissance.

Stilmerkmale

Giambolognas Raub der Sabinerinnen in Florenz, ein Beispiel für die Figura serpentinata

Allgemein ist der Manierismus gekennzeichnet durch eine Abkehr von den ausgewogenen, geometrisch kalkulierten Kompositionen der Renaissance in einer Zeit des Umbruchs. An die Stelle harmonischer Formen von klassischer Einfachheit trat eine gesuchte, komplexe, gezierte Manier, ein kapriziöser und spannungsgeladener Stil, oft angereichert mit rätselhaften Allegorien, die nur von eingeweihten Kennern aristokratischer Kreise verstanden werden sollten.

Die Darstellung des menschlichen Körpers orientierte sich nun nicht mehr an der klassischen Kunst der Antike und an der Natur, sondern an Idealen von Anmut, die zum Teil möglicherweise noch aus Gotik oder Frührenaissance stammen, wie überlange schlanke Gliedmaßen (Arme, Beine, Hals); typische Beispiele findet man bei vielen Künstlern, u. a. bei Pontormo, Parmigianino, Tintoretto, El Greco oder in der Schule von Fontainebleau. Gelegentlich kommt auch das Gegenteil vor: übersteigert kräftige, muskulöse, maskuline, heroische Körperformen selbst bei weiblichen Figuren, wie sie besonders von Michelangelo bekannt sind.

Ein typisches Charakteristikum des Manierismus in der Malerei ebenso wie in der Bildhauerei ist außerdem die Figura serpentinata, das heißt eine Darstellung in starker Verdrehung, die einerseits zur Steigerung der Expressivität eingesetzt wird, andererseits und besonders in der Bildhauerei aber auch zur Betonung der Dreidimensionalität. In der Malerei kommt ein Hang zu gewählten oder gewagten Farbkombinationen hinzu, in der Porträtmalerei auch teilweise betont kühle Farben, die einen stark distanzierten aber vornehmen Eindruck beitragen (Beispiel: Bronzino).

Eine nicht unerhebliche Rolle in der manieristischen Innendekoration spielte auch die Groteskenmalerei.[14]

Die Liebe zum Wunderlichen und zum Prunk führte in Kombination zu einer Hochblüte der manieristischen Goldschmiede- und der Steinschneidekunst, die nicht – selten im Verein – herausragende Kunstwerke hervorbrachten. Sie wurden oft in den epochetypischen Kunst- und Wunderkammern ausgestellt. Die typischen Motive des Manierismus taten im Bereich der Kleinkunst besonders gute Wirkung und führten zu reich ornamentierten, Fantasie-Kreationen, bei denen nicht nur elegant gewundene Kleinfiguren, sondern auch oft bizarre oder mystische Figuren wie Drachen oder Fabelwesen, oder Tiere wie Schlangen auftauchen. Sehr beliebt waren auch Fassungen, die mit Emaille überzogen waren, nicht selten mit Grotesken im Miniformat und anderem reich ornamentierten und ziselierten Zierrat. Auch die typisch manieristischen Ornamentformen wie Roll-, Beschlag- oder Knorpelwerk tauchen auf, und haben hier sogar teilweise ihren Ursprung. Zum Teil wurden auch Automaten in prunkvoller Fassung hergestellt.

Zu den berühmtesten Steinschneidern gehören die Werkstätten der Saracchi und der Miseroni oder Annibale Fontana aus Mailand. Die Saracchi waren vor allem für ihre Gefäße und andere Objekte aus Bergkristall mit virtuosen Gravuren von z. T. biblischen oder mythologischen Szenen bekannt.[42] Für die Medici in Florenz arbeiteten eine ganze Reihe von Werkstätten, darunter auch der Flame Jacques Bylivelt und Bernardo Buontalenti.[43] Auch in Deutschland gab es exzellente Goldschmiede und andere Kunsthandwerker, besonders in Augsburg und Nürnberg, darunter Wenzel Jamnitzer und Christoph Jamnitzer, Nikolaus Schmidt, Hans Elias und Christoph Lencker,[44] oder Melchior Mair. Direkt für den Hof der Wittelsbacher in München wirkten Hans Reimer[45] und Hans Scheich.[46] Auch Bildhauer arbeiteten oft im kunsthandwerklichen Bereich, wie Giambologna oder Cellini. Doch sind auch viele Werke anonym überliefert.

Griff in Form eines grotesken Fabelwesens an einem Prunkgefäß von Gasparo Miseroni, ca. 1570 Mailand (Gold, Emaille). KHM, Wien

Fast alle Fürsten sammelten entsprechende Objekte. Doch sie alle wurden von Kaiser Rudolph II. übertroffen, der eine leidenschaftliche Vorliebe für Gold, Edelsteine und Wunderdinge wie Bezoare, Muscheln, Elfenbein oder das mystische Horn vom Einhorn hatte –[47] erst heute wissen wir, dass es sich beim letzteren in Wirklichkeit um den Zahn des Narwals handelte. Für Rudolph (und andere Zeitgenossen) hatten auch Edelsteine nicht nur einen materiellen, sondern auch einen geheimnisvoll-esoterischen, spirituellen Wert, er wollte mit seinen Schätzen und Preziosen „... einen gewissen Abglanz des Schimmers der Göttlichkeit immerdar vor Augen ... haben“.[48] Er rief zahlreiche Künstler wie Jan Vermeyen, Adriaen de Vries,[49] Paulus van Vianen[50] und die Brüder Ottavio, Alessandro und Giovanni Ambrogio Miseroni an seinen Hof in Prag,[51] die für ihn zusammen mit anderen Künstlern aus den genannten Materialien in Kombination mit Gold und Email besondere Luxusgüter schufen. Andere Künstler, die in Prag wirkten, waren Nikolaus Pfaff und Anton Schweinberger.[52]

Zu den berühmtesten Objekten zählen Cellinis für Franz I. geschaffene Saliera (Salz- und Pfeffergefäß; heute: Kunstkammer des KHM, Wien) und die von Vermeyen und anderen Künstlern für Rudolph II. kreierte Krone, die 200 Jahre später zur Krone der österreichischen Kaiser avancierte (heute: Schatzkammer in der Wiener Hofburg). Sie ist ein elegantes Virtuosenstück und nicht nur mit Edelsteinen und Perlen besetzt, sondern auch mit kleinen goldenen Reliefs und winzigen Grotesken aus Emaille, in denen der kaiserliche Adler erscheint (siehe Abb. oben).

ls Biedermeier wird die Zeitspanne vom Ende des Wiener Kongresses 1815 bis zum Beginn der bürgerlichen Revolution 1848 in den Ländern des Deutschen Bundes bezeichnet. Mit dem Ausdruck Biedermeier ist in der politischen Geschichte der Begriff der Restauration verknüpft, der sich auf die staatspolitische Entwicklung nach dem Ende der napoleonischen Zeit und des Wiener Kongresses bezieht. Bedeutsam ist der Begriff als Epochenbezeichnung der Kulturgeschichte, als solcher jedoch kaum klar konturiert, da viele Assoziationen zum Biedermeier aus dem späteren 19. Jahrhundert stammen und oft als (rück)projizierte Zuschreibungen gelten müssen. Als Vormärz wird die zum selben Zeitabschnitt gehörende entgegengesetzte Bewegung bezeichnet, die eine politisch revolutionäre Veränderung suchte und unter anderem bei Literaten wie Georg Büchner und Heinrich Heine ihren Niederschlag fand.

Der Ausdruck Biedermeier bezieht sich zum einen auf die in dieser Zeit entstehende eigene Kultur und Kunst des Bürgertums, so in der Hausmusik, der Innenarchitektur und auch in der Kleidermode, zum anderen auf die Literatur der Zeit, die oft mit dem Etikett „hausbacken“ oder „konservativ“ versehen werden. Als typisch gilt die Flucht ins Idyll und ins Private.

Damenmode

Erzherzogin Sophie von Österreich in typischer Biedermeiermode, Lithografie von Joseph Kriehuber (1836)

Nach der Epoche des Empire-Stils zwischen 1795 und 1820 wurde die Damenmode im Biedermeier schlichter, aber auch deutlich unbequemer. Die Taille wurde ab 1835 wieder deutlich betont, und Reifrock und Korsett wurden zu unentbehrlichen Kleidungsstücken der höheren Schichten. Schon ab 1820 wurden die Ärmel der Tageskleider so voluminös, dass sie sogar beim Klavierspielen hinderlich waren. Sie werden als Hammelkeulenärmel oder auch als Ballon- und Schinkenärmel bezeichnet. In Form gebracht wurden sie mittels Rosshaar und Fischbein. Sehr beliebt waren gemusterte Stoffe: kariert, gestreift oder geblümt. Für den Abend wurden gern schillernde Seidenstoffe gewählt. Die typische Kopfbedeckung dieser Zeit war die Schute, ein haubenähnlicher Hut. Die Schuhe waren flach, ohne Absatz. Wichtige Accessoires waren Kaschmirschal und Sonnenschirm. Die Biedermeier-Frisuren waren zunächst aufwändig und wurden mit Bändern und Schleifen geschmückt, ab 1835 wurden die Haare aber schlicht zu einem Nackenknoten, dem Chignon, mit seitlichen Korkenzieherlocken frisiert.

er Ausdruck Historismus bezeichnet in der Kunstgeschichte ein im späteren 19. und frühen 20. Jahrhundert verbreitetes Phänomen, bei dem Architekten und Künstler vorzugsweise auf Stilrichtungen vergangener Jahrhunderte zurückgriffen.

Stilistische Unterarten sind beispielsweise die Neoromanik, Neogotik, Neorenaissance, der Neobyzantinismus und der Neobarock. Um 1900 übte der aufkommende Jugendstil mitunter erkennbaren Einfluss auf den Historismus aus. Zur selben Zeit formierte sich die gemäßigte Reformarchitektur, eine Gegenbewegung, die später in die klassische Moderne mündete.

Die prägendste Zeit für den Historismus erstreckte sich von circa 1850 bis vor dem Ersten Weltkrieg. Auch in späteren Jahrzehnten wirkten historistische Motive nach. Beispiele hierfür sind der Neoklassizismus, sozialistische Klassizismus oder die Heimatschutzarchitektur.

er Jugendstil oder Art nouveau,[1] meist im Zusammenhang mit Italien auch Stile liberty, ist eine kunstgeschichtliche Epoche an der Wende vom 19. zum 20. Jahrhundert. Dem Jugendstil zuzuordnende Strömungen sind der Reformstil (nach der Reformbewegung), der Secessionsstil (nach der Wiener Secession), Modernisme in Katalonien, in der Schweiz Style Sapin und in den USA Tiffany Style. Neben dem im Französischen, Englischen und Italienischen dominierenden Ausdruck Art nouveau wird im Englischen auch Modern Style und im Italienischen Stile Floreale verwendet. Zeitlich gehört der Jugendstil zum Fin de Siècle.

Herkunft des Ausdrucks

Der Ausdruck Jugendstil geht zurück auf die von Georg Hirth Ende 1895 in München gegründete illustrierte Kulturzeitschrift Jugend und ist zu verstehen als eine Gegenbewegung junger Künstler und Kunsthandwerker zum rückwärtsgewandten Historismus, aber auch zur als seelenlos verstandenen Industrialisierung. Der Blick richtet sich auf neue Materialien, wie Beton oder Eisen, und neue Baumethoden. Er ist nur im deutschsprachigen Raum, den Niederlanden, Ungarn, den nordischen Ländern und in Lettland in Gebrauch.

Von Jugendstil war erstmals im Jahr 1897 bei der Sächsisch-Thüringischen Industrie- und Gewerbeausstellung Leipzig 1897 die Rede.[2] Hierfür gestaltete Paul Möbius den außergewöhnlichen Ausstellungspavillon Nietzschmann-Wommer; der Pavillon wurde beschrieben als vom Hergebrachten stark abweichend mit gewagt humoristisch-phantastischen Motiven, die einen gewissen Schwung entwickeln.[3]

Anfangs waren die Ausdrücke Jugendstil und Secessionsstil in den einschlägigen Zeitschriften (Dekorative Kunst, Autoren: Hermann Muthesius, Julius Meier-Graefe) ein kritisches Etikett für die modische Popularisierung der neuen Formen durch die Industrie, die mit ihrer „billigen“ kunstgewerblichen Massenproduktion einzelne Werke von Künstlern wie Henry van de Velde nachahmte.

Kennzeichen und Programmatik

Florale Jugendstil-Ornamente an einer Wohnhausfassade

Äußerlich kennzeichnende Teile oder Elemente des Jugendstils sind dekorativ geschwungene Linien sowie großflächige florale Ornamente.

Bei solchen formalen Klassifizierungen darf allerdings nicht übersehen werden, dass der Jugendstil keineswegs eine geschlossene Bewegung war. Es handelt sich um eine Reihe von teilweise divergierenden Strömungen in Europa, die sich allenfalls in der Abkehr vom Historismus wirklich einig waren, also die bisher gängige Nachahmung historisch überlieferter Formvorbilder ablehnten.

Mit dem Jugendstil verbinden sich zahlreiche künstlerische Programme und Manifeste. Er steht im heutigen Verständnis unter anderem auch für große gesamtkünstlerische Gestaltungen, wie etwa die des Palais Stoclet in Brüssel, in dem alles vom äußeren Bauwerk bis zur dekorativen Innenausstattung einheitlich durchgestaltet wurde. Damit wurde auch die Forderung nach der großen Verschmelzung von „Kunst und Leben“ verknüpft, der Wiedereinbeziehung der Kunst in das Alltägliche im Sinne einer umfassenden künstlerischen Neugestaltung aller alltäglichen Dinge, wobei den dekorativen Künsten ein besonderes Gewicht zukam. In diesem Punkt knüpfte der Jugendstil allerdings an den Historismus an, der bereits das „Gesamtkunstwerk“ zum Programm erhoben hatte. Es war ein programmatischer Gegenentwurf zur Abgehobenheit auratischer Kunstwerke in der Sphäre der sogenannten „hohen“ oder „bildenden Kunst“.

Zur Programmatik des Jugendstils gehörte aber auch die Forderung nach Funktionalität, dass also zum Beispiel die Funktionen eines Gebäudes dessen Gestaltung sichtbar bestimmen sollten. Die Fassaden mussten nicht länger symmetrisch und von axialen Aufteilungen bestimmt sein, sondern durften einer aus dem Grundriss entwickelten Raumvorstellung folgen.

Insgesamt gehören die Abkehr von den historistischen Bauformen und die intensive Suche nach neuen dekorativen Gestaltungsmöglichkeiten in Architektur und Kunstgewerbe zum erklärten Programm vieler Künstler des Jugendstils. Eines der zentralen Anliegen des Jugendstils war der sogenannte „moderne“ Stil, ein „Stil unserer eigenen Zeit“.

Im deutschen Sprachraum liegen die Ursprünge des Jugendstils vor allem in drei Städten: in Wien als architektonische Reaktion auf den Historismus der Ringstraßenepoche, in München vor allem im Bereich von Innenarchitektur und Kunstgewerbe sowie in Darmstadt durch die von Großbritannien angeregte Darmstädter Künstlerkolonie.

Entstehung

Geschichtlich steht der Jugendstil zwischen Historismus und moderner Kunst. Diese Stilrichtung dauerte ca. 20 Jahre. Sie kann als eine Antwort auf verschiedene Entwicklungen des 19. Jahrhunderts verstanden werden:

    die industrielle Revolution und damit das Aufkommen von mit Verzierungen überladener, maschinell hergestellter Massenware im viktorianischen Großbritannien.

    den Historismus im Frankreich der sogenannten Belle Epoque, der in Verbindung mit den Bedürfnissen des gehobenen Bürgertums in „Extravaganz“ ausuferte. In etwas schlichterer Form dominierte der Historismus auch in Süddeutschland. In Österreich war der Historismus im letzten Jahrhundertdrittel hegemonial, in diesem Stil wurde die Ringstraße erbaut. Schon von den Zeitgenossen wurde der zugehörige Malstil als emblematisch empfunden, besonders jener von Hans Makart mit seinen neobarocken Allegorien.

    In München dominierte ebenfalls die großbürgerlich bestimmte Malkunst, charakterisiert und beherrscht durch den Lenbachkreis um den Maler Franz von Lenbach.

Die Arts-and-Crafts-Bewegung in Großbritannien

Trotz der unterschiedlichen Bezeichnungen in den verschiedenen Ländern muss der Jugendstil als internationales Phänomen verstanden werden, das die gesamte westliche Kunst umfasste. Dessen Ursprung liegt in der Arts-and-Crafts-Bewegung in Großbritannien. Wegbereiter waren der Werkkünstler William Morris, der Architekt Philip Webb, der Kunstkritiker und Sozialphilosoph John Ruskin und die präraffaelitische Bruderschaft um die Künstler Dante Gabriel Rossetti und Edward Burne-Jones. Letztere ähnelt in einigen Aspekten der Bewegung der Nazarener im deutschsprachigen Raum. 1861 gründete Morris, der überzeugt war, dass „sich alles Kunstgewerbe in völliger Entartung“ befand, mit Freunden die Firma Morris, Marshall, Faulkner & Co. Ab 1875 hieß das Unternehmen Morris & Co. Ideale dieser Werkstatt waren einfache Schönheit, Nützlichkeit und Qualität. Maschinenarbeit war ausgeschlossen. Noch heute berühmt sind die Morris-Tapeten. 1891 gründete Morris einen bibliophilen Verlag, die Kelmscott Press. Das erste Buch dieses Verlags, The Story of Glittering Plain, mit eigens entworfenen neuen Techniken, Materialien und Schrifttypen wurde ein überwältigender Erfolg beim Publikum.

1887 gründeten verschiedene Artist-Designers, die sich dem Kunsthandwerk verpflichtet fühlten, die Arts and Crafts Exhibition Society, die 1888 ihre erste Ausstellung organisierte.[4] Bereits zuvor waren ähnliche Zusammenschlüsse entstanden, beispielsweise 1882 die Century Guild von Arthur Mackmurdo. 1888 folgte die School of Handicraft von Charles Robert Ashbee. Auch japanische Stilelemente fanden über Großbritannien Eingang in die europäische Kunst und sollten zu prägenden Bestandteilen der Jugendstilkunst werden. In den Jahren 1854 und 1862 fanden in London große Ausstellungen japanischer Kunst statt. 1858 schloss Großbritannien ein Handelsabkommen mit Japan. Japanische Holzschnitte, Möbel, Keramiken und Lackarbeiten wurden in großer Anzahl nach Großbritannien importiert. Unter denjenigen, die sich für diese Kunst begeisterten, war der Designer und Dozent Christopher Dresser, der mit seinen kunsthandwerklichen Entwürfen, vor allem aber mit seinen Büchern einen großen Einfluss auf die Bewegung hatte. 1877 reiste er im Auftrag der New Yorker Firma Tiffany nach Japan.

Der gebürtige Amerikaner James McNeill Whistler, seit 1859 in London lebend, war ebenfalls einer der Pioniere, die den Japonismus in Großbritannien populär machten. Japanische Farbholzschnitte waren in besonderem Maß das stilistische und technische Vorbild für Whistlers Arbeit.

Als weitere Protagonisten sind die Architekten und Designer Ernest Gimson und Charles Voysey sowie der Unternehmer Sir Arthur Liberty und der Künstler Charles Ricketts zu nennen. Oscar Wilde vertraute Ricketts die Illustration und Produktion der Mehrzahl seiner Werke an.

Der wohl bekannteste Künstler des englischen Modern Style ist der Illustrator Aubrey Beardsley. Stilistisch ließ sich der Autodidakt Beardsley von Burne-Jones, vor allem aber von Whistler inspirieren. Thematisch begeisterte und entsetzte Beardsley mit seinen morbiden, frivolen, kunstreich-kühl ziselierten Grafiken sowohl seine Zeitgenossen als auch spätere Betrachter seiner Kunst bis in die heutige Zeit.

Verbreitung in Deutschland

Ursprünge

Jugendstil-Schrift

Der Jugendstil ist in Deutschland aus lokalen Bewegungen und Künstleravantgarden entstanden, die erst im Laufe der Jahre und über die vielen neu gegründeten Kunstzeitschriften zu einem überregionalen Ideenaustausch gelangten.

Namensgeber der Bewegung, die in Deutschland zuvor als Art nouveau oder als Yachting Style bezeichnet wurde, war die künstlerische Wochenzeitschrift Jugend, die erstmals im Mai 1896 in München erschien. Als weitere einflussreiche Zeitschriften sind der Münchner Simplicissimus und die Berliner Zeitschrift Pan zu nennen.

Einer der rührigsten Mitarbeiter bei Jugend und Pan war der Maler und Gestalter Otto Eckmann. Ebenso wie seine Vorgänger in Großbritannien befasste er sich intensiv mit der japanischen Kunst. Ihn interessierte besonders die flächige Darstellung von Naturmotiven. Sein Lieblingstier, der Schwan, wurde zu einem der Leitmotive des Jugendstils.

München

Jugendstilhaus von Martin Dülfer in der Leopoldstraße 77 in München-Schwabing. (Foto von 2021)

Weitere Künstler, wie Architekten, Raumgestalter, Bildhauer, Maler und Designer, die dazu beitrugen, dass München zu einem der Zentren des Jugendstils im deutschsprachigen Raum wurde, sind:

    Hermann Obrist, der 1895 mit seiner Stickarbeit Peitschenhieb, einem Wandbehang, der eine Zyklame darstellt, großes Aufsehen erregte. Obrist gründete 1897 gemeinsam mit Freunden, darunter Peter Behrens, die Vereinigten Werkstätten für Kunst im Handwerk, um die Produktion und den Verkauf der neuen Kunstrichtung zu fördern.

    August Endell, der die Fassade des 1897 erbauten Photostudios Elvira in der Münchner Von-der-Tann-Straße entwarf. Mit seinem Drachenornament war dieses Haus ein spektakulärer Blickfang im Münchner Stadtbild. Das Haus wurde im Zweiten Weltkrieg zerstört und nicht wieder aufgebaut. Der Jugendstildrache an der Fassade war schon 1937 auf Veranlassung der Nationalsozialisten abgeschlagen worden.

   

Darmstadt

Gleichrangig neben München entwickelte sich Darmstadt zum Zentrum des Jugendstils in Deutschland. Motor dieser Entwicklung war Großherzog Ernst Ludwig von Hessen und bei Rhein. Bei Besuchen in Großbritannien hatte sich der weltoffene Großherzog, ein Enkel der Königin Viktoria, mit der Arts-and-Crafts-Bewegung vertraut gemacht. 1899 berief er sieben junge Künstler nach Darmstadt in die Künstlerkolonie.

Der Großherzog ließ auf der Mathildenhöhe durch den Architekten Joseph Maria Olbrich ein Atelierhaus als Mittelpunkt der Künstlerkolonie errichten. Weithin sichtbares Wahrzeichen wurde der 1908 durch Olbrich errichtete monumentale Hochzeitsturm. Außerdem hatten die Künstler die Möglichkeit, sich eigene Wohnhäuser zu bauen. Die Mathildenhöhe und die angrenzende Rosenhöhe gilt als das kunsthistorisch bedeutendste und wertvollste erhaltene Jugendstilensemble in Deutschland.

Durch die Meisterkurse verbreitete sich der Jugendstil von Darmstadt aus, Darmstadt war auch das geistige Zentrum der theoretischen Diskussion über den neuen Stil. Neben Olbrich waren Peter Behrens, Hans Christiansen, Ludwig Habich und Patriz Huber weitere bedeutende Künstler unter den Darmstädter Sieben.

Bad Nauheim

Auf Betreiben von Großherzog Ernst Ludwig von Hessen und bei Rhein entstand in Bad Nauheim überwiegend durch Künstler der Darmstädter Künstlerkolonie ein einzigartiges Ensemble von Kur-Anlagen: Sprudelhof, Trinkkuranlage, Badehäuser, Parks und die Maschinenzentrale mit Saline und Wäscherei. Diese Bauten prägen noch heute, neben etlichen weiteren Jugendstilbauten, das Stadtbild und machen es zu einem außerordentlichen Gesamtkunstwerk der Zeit um 1910. Weil dieses Ensemble heute auch in seinen Details noch weitgehend erhalten ist, ist Bad Nauheim als einzige deutsche Stadt neben Darmstadt im Réseau Art Nouveau Network vertreten, in dem derzeit 20 europäische Städte und Regionen wie Barcelona, Budapest, Brüssel, Glasgow, Helsinki oder Wien sowie Havanna als einziger Vertreter aus Übersee zusammengeschlossen sind.

Karlsruhe

Jugendstiluhr an der Karlsruher Lutherkirche (1907)

Karlsruhe war – stark beeinflusst von Darmstadt, aber parallel dazu – ein weiteres Zentrum des Jugendstils in Südwestdeutschland. Hier machten bereits vor 1900 die Architekten Hermann Billing und Karl Coelestin Moser durch avantgardistische Entwürfe von sich reden. Anders als in Darmstadt zeigt sich der Jugendstil in Karlsruhe uneinheitlich, Billing vertrat einen expressiven, farbbetonten und floral ornamentierten Stil, der auch Elemente anderer Baustile, etwa der Neugotik freizügig vereinnahmte. Moser stand dagegen eher für eine abgeklärte, geometrische Variante an der Schwelle zum Reformstil.

Bemerkenswert ist die Hof-Apotheke, die die spitzwinklige Ecksituation an der Kaiserstraße/Waldstraße expressiv übersteigert. Weitere wichtige Zeugnisse des Jugendstils in Karlsruhe sind die Villenkolonie Baischstraße um den Kaiserplatz (Hermann Billing), die Bebauung der Wendtstraße in der Weststadt und um die Lutherkirche in der Oststadt (Curjel & Moser). Eine eigentümliche Mischung zwischen Neoklassizismus und Jugendstil weist das nach Plänen von August Stürzenacker 1913 entstandene Empfangsgebäude des Karlsruher Hauptbahnhofs auf.

Um 1900 war Karlsruhe mit der Grötzinger Malerkolonie auch ein Zentrum der deutschen Landschaftsmalerei mit Gustav Kampmann als stark stilisierendem, abstrahierendem Linien- und Flächenkünstler. Schließlich brachten die Kunstgewerbeschule (Max Laeuger), die Majolikamanufaktur (Alfred Kusche, Baukeramik) und das Atelier von Emmy Schoch (Reformkleider) bedeutende Beispiele für das Kunstgewerbe des Jugendstils hervor. Heute verfügt das Badische Landesmuseum über eine der besten Jugendstil-Sammlungen Deutschlands. Auch das Schmuckmuseum Pforzheim stellt viele Werke aus der Zeit des Jugendstils aus. Der „Künstlerfabrikant“ Theodor Fahrner war einer der Wegbereiter des Modeschmucks, der von Künstlern wie Max J. Gradl entworfen und u. a. von Fahrner und Levinger & Bissinger aus Pforzheim hergestellt wurde.

Nürnberg

In Nürnberg fertigten zunächst die Werkstätten Johann von Schwarz, Gustav Frey und die Metallwarenfabrik für Kleinkunst Walter Scherf & Co. seit 1898 kunsthandwerkliche Gegenstände im Sinne des Jugendstils. Durch die kunstgewerblichen Meisterkurse, die Peter Behrens ab 1901 und Richard Riemerschmid ab 1903 im Bayerischen Gewerbemuseum erteilten, gewann der Jugendstil rasch Auftrieb. Die Meisterkurse wurden später von Paul Haustein und Friedrich Adler fortgesetzt. In den keramischen Werkstätten entstanden vorwiegend Fayencen. Gebrauchsgegenstände aus Zinnguss („das Silber des kleinen Mannes“) wurden von Walter Scherf durch Vergoldung oder Kombinieren mit Glas aufgewertet. Der Bildhauer und Zeichner Carl Sigmund Luber wirkte als künstlerischer Direktor bei Johann von Schwarz. Weitere bedeutende Jugendstilkünstler waren Friedrich Müller, Valentin Oeckler, Christian Schönamsgruber und Ferdinand Semmelroth.

1902 entstand in der Kaiserstraße 30 das Haus des Juweliers August Merklein „im neuen Stil nach Pariser Vorbild“ (von Friedrich Trost d. Ä., Inneneinrichtung von Heinrich Höllfritsch). Das Gebäude wurde im Krieg zerstört. Impulsgebend für die Architektur war die Bayerische Jubiläums-Landesausstellung 1906 im Luitpoldhain mit den Ausstellungshallen von Theodor von Kramer (in der nationalsozialistischen Ära abgebrochen). Das Gebäude des Industrie- und Kulturvereins (1902 von Theodor von Kramer) wurde im Zweiten Weltkrieg zerstört.

Weitgehend erhaltene Großbauten sind das Bismarckschulhaus (1902/1904 von Georg Kuch und Carl Weber) und das Volksbad mit originaler Innenausstattung (1906 von Carl Weber, heute geschlossen). Ebenfalls erhalten ist der Jugendstil-Wartesaal im Hauptbahnhof (1905 von Bruno Paul). Für private Bauten konnte sich der Jugendstil gegen den in Nürnberg um 1900 noch vorherrschenden Nürnberger Stil erst spät durchsetzen. Im Jugendstilviertel im Stadtteil Gärten hinter der Veste finden sich mehrere bedeutende im Ensemblezusammenhang erhaltene Jugendstilbürgerhäuser. Weitere bedeutende Einzelbauten des Jugendstils finden sich in den Stadtteilen St. Johannis, Galgenhof, St. Leonhard und am Prinzregentenufer.

Bayreuth

Bayreuth: Arbeitszimmer des Regierungspräsidenten von Bruno Paul

In Bayreuth findet sich im Präsidialbau der Regierung von Oberfranken eines der bedeutendsten Jugendstil-Raumensembles. Das Empfangszimmer des Regierungspräsidenten wurde von Joseph und Franz Rank entworfen. Das an das Empfangszimmer direkt anschließende Arbeitszimmer des Präsidenten stammt von Bruno Paul. Der holzvertäfelte Landrätesaal (Wappensaal) im zweiten Obergeschoss wurde von Martin Dülfer entworfen. Alle drei Raumausstattungen wurden zunächst 1904 auf der Weltausstellung in St. Louis gezeigt und mit Preisen ausgezeichnet. Die nach Ende der Weltausstellung nach Bayreuth verbrachten und dort bestimmungsgemäß eingebauten Räume wurden wegen der internationalen Anerkennungen vielfach publiziert und waren beispielgebend und stilbindend für deutsche Werkstätten. Das Ensemble ist samt den Einrichtungsgegenständen vollständig erhalten.

Paris wurde in vielerlei Hinsicht ein Zentrum des Art nouveau:

Spiegel und Sessel von Hector Guimard

    Der Schmuckkünstler René Lalique entwickelte ab 1885 eine neue Formen- und Farbenwelt bei Schmuckstücken: Er ließ sich von der Ideenwelt des Symbolismus und den Formen der Natur, von Pflanzen, deren Blüten, Insekten, Fischen leiten. Er bevorzugte Materialien wie Glas, Email, Perlmutt, Elfenbein und Horn. Er setzt durch, dass statt des Materialwerts des Schmuckstückes der künstlerische Wert in den Vordergrund trat. Mit seinen Arbeiten hatte er einen so großen Erfolg, dass er schon 1890 dreißig Angestellte beschäftigte.

    Ein weiterer bedeutender Meister der Schmuckkunst in Paris war Georges Fouquet, der häufig nach Entwürfen von Alfons Mucha arbeitete. Besonders bekannt wurde er durch seine Schmuckstücke für die Schauspielerin Sarah Bernhardt. Weitere bekannte Pariser Schmuckkünstler waren Lucien Gaillard, der sich besonders von japanischer Kunst inspirieren ließ, sowie die Maison Vever, die Firma der Brüder Paul und Henri Vever.

    Die Möbelkunst von Männern wie Eugène Gaillard, Edouard Colonna und Georges de Feure war tonangebend für Frankreich und darüber hinaus.

    Der bekannteste Name unter den französischen Jugendstilkünstlern dürfte Henri de Toulouse-Lautrec sein. Auch Jules Chéret, Eugène Grasset, Alfons Mucha, Théophile Steinlen trugen das ihre dazu bei, dass die Plakatkunst mit neuen Techniken wie der Lithografie und anspruchsvoller künstlerischer Gestaltung zu einer anerkannten Kunstform und zu einem Sammelobjekt für Kunstliebhaber wurde.

    Selbst die Pariser Metro wurde um 1900 zum Objekt des Art nouveau. Dass es dazu kam, ist Hector Guimard zu verdanken, der die Pariser Metroeingänge mit phantasievollen Schmiedeeisengittern und den berühmten geschwungenen Schriftzügen gestaltete. Der Ausdruck Style Métro wurde sogar zum zweiten Synonym für den französischen Jugendstil. Außerdem erwarb sich Guimard auch als Möbelkünstler einen Ruf, der bis in die heutige Zeit anhält.

    Zahlreiche Keramiker wie Maurice Bouval, Léon Noël Delagrange, Louis Chalon, Hans Stoltenberg Lerche, Larsson, Allouard, Alexandre Charpentier, Paul Philippe etc. prägten ebenfalls den französischen Art nouveau, die ihre Werke über die Editeurs d’Art wie Houdebine, E. Blot, Colin & Cie oder Arthur Goldscheider, den Sohn von Friedrich Goldscheider, verkauften.

Nancy

Typische Jugendstil-Fassade: Villa Majorelle, Nancy

Nancy war neben Paris das zweite Zentrum des Art nouveau. Die École de Nancy (Schule von Nancy, die sich durch Glas, Porzellan, Möbel und andere kunstgewerbliche Arbeiten auszeichnete) wurde 1901 von Emile Gallé gegründet. In den Jahren zuvor, ab 1894, hatte sich Gallé zunächst mit einer Glasbläserei, später auch mit Möbelwerkstätten als Künstler und Unternehmer hervorgetan. Er experimentierte mit neuen Techniken der Glasbläserkunst (Marmorierungen, Reflexe, Glasschichten mit Einschmelzungen von Gold- und Silberfolien, Blasenbildungen). Auf den Weltausstellungen 1889 und 1900 wurden seine Arbeiten preisgekrönt.

Neben Gallé waren der berühmte Möbelkünstler Louis Majorelle sowie Jean-Antonin Daum und Eugène Vallin die Gründungsmitglieder der Schule von Nancy.

Secessionsstil in Österreich-Ungarn

Kirche am Steinhof, Wien

In Österreich wurde die Entwicklung ab 1897 vor allem in Wien vorangetrieben durch die Zeitschrift Ver Sacrum und durch die Künstlergruppe der Wiener Secession, geführt unter anderem von Gustav Klimt, Joseph Maria Olbrich und von dem Dichter Hermann Bahr. Demzufolge bekam die Kunstrichtung in Österreich den Namen Secessionsstil. Neben Klimt waren Otto Wagner, Josef Hoffmann und Josef Plečnik bekannte Künstler des Secessionsstils. Daneben waren auch die Keramiken, Terrakotten und Bronzen der Wiener Manufaktur Friedrich Goldscheider international anerkannt.

Außerdem weltweit bekannt wurde die Wiener Werkstätte u. a. mit Koloman Moser, Josef Hoffmann, Otto Prutscher und Dagobert Peche, die das Kunsthandwerk (Innenarchitektur, Keramik, Textil, Mode, Glas) zur Perfektion trieben.

In Tschechien spricht man ebenfalls vom Sezessionsstil (Secese). In Prag wurden mit dem Hauptbahnhof, dem Industriepalast und dem Gemeindehaus große Repräsentationsbauten in diesem Stil errichtet. Weitere Jugendstilbauwerke sind die Villa Primavesi in Olmütz, das Ostböhmische Museum Hradec Králové, der Grabhügel des Friedens bei Brünn. Als einer der herausragenden Repräsentanten der Jugendstilmalerei überhaupt gilt Alfons Maria Mucha. Der tschechische Grafiker, Maler und Kunstgewerbler ist für seine Plakatkunst berühmt.

In Ungarn gilt Ödön Lechner mit seinen Bauten als namhafter Vertreter.

In Serbien wurde ein Großteil der Altstadt in Maria-Theresiopel (heutiges Subotica) im Jugendstil errichtet. Darunter zählen das Rathaus und die denkmalgeschützte Synagoge. In der Nähe befindet sich der am gleichnamigen See gelegene Kurort Palić, dessen Kurhäuser und Bäder ebenfalls im

Art déco (IPA: [aʁdeˈkoː][1] oder [aːʁdeˈkoː][2], anhören?/i; kurz für französisch art décoratif, ‚dekorative Kunst‘)[3] ist ein Stilbegriff, der auf die Formgebung in vielen Gestaltungsbereichen wie Architektur, Möbel, Fahrzeuge, Kleidermode, Schmuck oder Gebrauchsgegenstände angewandt wird. Auch Gemälde und Illustrationen wurden im Stil des Art déco gefertigt. Er kam Ende des 19. Jahrhunderts auf und hatte seine Hochphase seit den 1920er-Jahren bis zum Zweiten Weltkrieg, findet jedoch auch seitdem immer wieder Eingang in den künstlerischen Ausdruck.

Dem Art déco fehlt ein eindeutiges zugrundeliegendes Stilmerkmal oder eine stilbildende Anschauung, was vor allem durch die – im Gegensatz etwa zum Jugendstil (Art nouveau) – erst in den 1960er Jahren definierte Zusammenführung zu einer Stilrichtung erklärt wird.[4] Vielmehr handelt es sich um eine Entwicklung inmitten des generellen Aufbruchs der Klassischen Moderne, bei der die gestalterische Verbindung von Eleganz der Form, Kostbarkeit der Materialien, Stärke der Farben und Sinnlichkeit des Themas im Vordergrund stand. Vieles davon war schon im Jugendstil angelegt – vor allem im französischen, wo man im Überflüssigen das Notwendigste sah: „le superflu, chose très nécessaire“ (deutsch: „das Überflüssige, eine sehr notwendige Sache“).

Der Name zielt auf die prägenden dekorativen Elemente und Gestaltungsabsichten des Art déco ab.[4] Charakteristisch für den Art déco ist die stilisierte und flächige Darstellung floraler und organischer Motive. Das Fehlen von Natürlichkeit und Schatten vermittelt den modernen und oft plakatartigen Eindruck, den die Kunst dieser Epoche macht. Die industrielle Fertigung sowie die unbeschwerte eklektische Mischung von Stilelementen unterschiedlicher Herkunft sind ebenfalls wichtige Merkmale.

Entstehung und Verbreitung

Modezeichnung, Paul Iribe für Paul Poiret, Paris 1908

Die Wurzeln des Art déco liegen im Jugendstil. Einer der Ursprünge des Art déco findet sich in der Gründung der Münchner Zeitschrift Jugend im Jahr 1896 im Verlag von Georg Hirth und in dem dort bevorzugten künstlerischen Stil, ein anderer in der Gründung der Wiener Werkstätte durch die Secessionskünstler Josef Hoffmann und Koloman Moser und den Industriellen Fritz Wärndorfer im Jahr 1903. Ihrerseits beeinflusst durch die geradlinigen Formen des englischen und schottischen Jugendstils (Art Nouveau Charles Robert Ashbee, Charles Rennie Mackintosh und Mackay-Hugh Baillie-Scott), nahmen Hoffmann und Moser mit ihren orthogonalen Entwürfen für elegante Inneneinrichtungen vieles von dem vorweg, was noch in den späten 1920er und 1930er Jahren als modern gelten konnte. Mit dem Eintritt von Dagobert Peche im Jahre 1915 war der Weg der Wiener Werkstätte hin zum Art déco endgültig festgelegt.

Zeitgleich entwickelten sich in Europa verschiedene funktionalistische Kunstrichtungen wie etwa der Esprit Nouveau in Frankreich, De Stijl in den Niederlanden oder Bauhaus in Deutschland. Diese traten mit dem Art déco zwar teilweise in Wechselwirkung, stellten grundsätzlich jedoch gegensätzliche Bewegungen dar.[5]

Höhepunkt des Art déco in Frankreich

Das Zentrum des Art déco und sein Impulsgeber war jedoch ohne Frage die Metropole Paris, wo 1925 die Ausstellung mit dem Titel Exposition internationale des Arts Décoratifs et industriels modernes stattfand. Führende französische Künstler, die sich bereits 1901 zur „Société des artistes décorateurs“ zusammengeschlossen hatten, hatten die Veranstaltung bereits für 1915 geplant, konnten sie jedoch wegen des Ersten Weltkriegs nicht durchführen. Couturiers wie Jacques Doucet und Paul Poiret machten durch innovative Modeentwürfe ihre Vorgaben und wirkten vor allem mäzenatisch durch ihre Sammlungen und die Vergabe von Inneneinrichtungsaufträgen.

Seine Ideen bzw. Anregungen bezog der Art déco aus allen, auch den ihm entgegengesetzten, Entwicklungsrichtungen der modernen Kunst, die in Paris wie an keinem anderen Ort gebündelt waren: die Farben der Fauves um Henri Matisse; das Aufsplittern der Formen im Kubismus von Georges Braque und Pablo Picasso; die Verehrung der Technik durch die Futuristen um Umberto Boccioni; und sogar den auf Ornamente verzichtenden Funktionalismus. In Frankreich und damit in Europa erlebte der Art déco seinen Höhepunkt in den Jahren von 1924 bis 1928. Sein Einfluss ging jedoch aufgrund der Folgen der Weltwirtschaftskrise seit 1930 deutlich zurück.[5]

Paul Iribe und andere führten den Art déco in den USA ein, wo er sich über die Architektur, das Musical und den Film rasch entfaltete.

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