1914 Deutsche Wacht in Kiautschou Satirische Souvenirmedaille

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Satirische Souvenirmedaille

40 mm 24 g

Kiautschou (chinesisch 膠州, Pinyin Jiāozhōu) war ein 1898 vom Kaiserreich China an das Deutsche Kaiserreich verpachtetes Gebiet im Süden der Shandong-Halbinsel an der chinesischen Ostküste.

Hauptstadt war Tsingtau (heute meist Qingdao geschrieben – deutsch: „grüne Insel“). Die Stadt Kiautschou nordwestlich der Bucht war nicht Teil der Kolonie, lag aber im Bereich der unter deutscher Kontrolle stehenden Neutralen Zone um die Kolonie.

Grund für den Erwerb der Kolonie durch die Erzwingung des Pachtvertrages vom 6. März 1898 mit China war der Wunsch nach einem Flottenstützpunkt für die Kaiserliche Marine in Ostasien. Mit der Erkundung war Georg Franzius beauftragt. Im Ersten Weltkrieg kam Kiautschou nach der Belagerung von Tsingtau im November 1914 unter die Verwaltung des Japanischen Kaiserreichs.


Im Zuge der Weiterentwicklung des Kolonialismus zum Imperialismus entstand auch im Deutschen Reich ein zivilisatorisches Sendungsbewusstsein. Dieses war bei dem Aufbau einer deutschen Kolonie in China von ganz besonderem Einfluss und bildete einen der wichtigsten Impulse hierfür. Dazu trat die kolonialistische Sichtweise, dass die Errichtung von Kolonien die beste Methode sei, die Wirtschaft im Mutterland zu unterstützen. Damit geriet das dichtbesiedelte China als potenzieller Absatzmarkt ins Blickfeld der deutschen Kolonialagitation. So forderten Denker wie Max Weber den Staat zur aktiven Kolonialpolitik in der Welt auf. Insbesondere die Erschließung Chinas wurde zur Überlebensfrage stilisiert, da es als wichtigstes außereuropäisches Handelsgebiet galt.

Eine Weltpolitik ohne globale militärische Macht schien jedoch undurchführbar, weshalb eine Flotte, deren erste Anfänge das Ostasiatische Geschwader und die in Europa stationierte Hochseeflotte waren, aufgebaut wurde. Diese Flotte sollte im Frieden den deutschen Interessen Nachdruck verleihen (Kanonenbootdiplomatie) und im Krieg die deutschen Handelswege schützen bzw. die gegnerischen stören (Kreuzerkriegskonzept). Ein Netz globaler Stützpunkte war für diese Pläne jedoch erste Bedingung.

Der Erwerb eines Hafens in China sollte allerdings noch einen weiteren Punkt erfüllen: In Anbetracht der schweren Belastungen durch die Flottenpläne sollte eine chinesische Kolonie auch für die deutsche Flotte im Reich Reklame machen. Deshalb wurde Kiautschou von Anfang an dem Konzept einer Musterkolonie unterworfen: Alle Einrichtungen, die Verwaltung, die Nutzung und dergleichen mehr sollten den Chinesen, den Deutschen und der Welt die besonders effektive deutsche Kolonialpolitik vor Augen führen.

Besetzung der Bucht

Pachtgebiet Kiautschou-Bucht

Bereits 1860 gelangte ein preußisches Geschwader nach Ostasien und erkundete die Gegend um die Kiautschou-Bucht. Im Jahr darauf wurde ein chinesisch-preußischer Handelsvertrag unterzeichnet. Nach seinen Reisen nach China zwischen 1868 und 1871 empfahl Freiherr Ferdinand von Richthofen die Bucht von Kiautschou als möglichen deutschen Marinestützpunkt.[7] 1896 untersuchte Admiral von Tirpitz, damals Chef des Ostasiatischen Geschwaders, die Region.


Als am 1. November 1897 zwei deutsche Missionare der Steyler Mission, deren Schutz das Reich bereits 1890 übernommen hatte, bei einem als Juye-Vorfall bekannten Attentat ermordet wurden, nahm Kaiser Wilhelm II. dies zum Anlass, die Bucht zu besetzen.[Anm. 1] Noch bevor die chinesische Regierung von dem Mord erfuhr, erging am 7. November an den Chef der Ostasiatischen Kreuzerdivision, Konteradmiral Otto von Diederichs, kaiserlicher Befehl, die Besetzung durchzuführen. Am 14. November ging ein Landungskorps der Kreuzerdivision unter Kapitän zur See Hugo Zeye in der Bucht an Land und besetzte sie kampflos. Der Besetzung wurde später das Denkmal Diederichsstein gewidmet. China versuchte erfolglos, einen Abzug der Truppen zu erwirken. Am 20. November begannen die deutsch-chinesischen Verhandlungen, welche in der Beilegung des Missionszwischenfalls am 15. Januar 1898 resultierten. Wenige Monate darauf, am 6. März 1898, pachtete das Deutsche Reich die Bucht für 99 Jahre von der chinesischen Regierung.[8] Nach Ostern wurde dem Reichstag ein Nachtragshaushalt in Höhe von rund 8 Millionen ℳ eingebracht, wovon 6 Millionen ℳ (entspricht heute etwa 46,5 Millionen EUR[9]) für Kiautschou vorgesehen waren.[10] Eine Anordnung des Reichskanzlers legte die Schreibweise Kiautschou „für die neuen deutschen Besitzungen in China im amtlichen Verkehre“ fest.[11] Ferdinand von Richthofen erklärte die Wortbildung in den Verhandlungen der Gesellschaft für Erdkunde zu Berlin (1898, S. 71.): „Kiau ist der Name eines in allen Schriften oft erwähnten Volkes, das im 6. Jahrhundert v. Chr. unterworfen wurde; […] Tschou ist die Bezeichnung der Rangstufe der Stadt in der Verwaltungsordnung, die man in China jeder Stadt anhängt, und bedeutet in diesem Falle eine Kreisstadt ersten Ranges.“[12] Die amtliche Festlegung der Schreibweise wurde ironisch kommentiert:


„So wären wir also jetzt glücklich im Besitze einer amtlichen Schreibweise für unser kleines Deutsch-China. ‚Kiautschau‘ und ‚Kiaotschau‘ sind verworfen, ‚Kiautschou‘ ist das einzig Richtige. Es ist wirklich rührend: damit wir ja den chinesischen Namen möglichst genau so aussprechen, wie es die mongolischen Zopfträger thun, damit ja nicht irgend ein Mandarine über unsere Aussprache lacht, wird uns verwehrt, das bequeme ‚Kiautschau‘ zu gebrauchen, das uns nicht schwerer wird, als etwa Zwickau oder Lindau, und wird uns par ordre de mufti, durch einen Befehl des Reichskanzlers, die Schreibart mit ou auferlegt, eine Lautverbindung, die das Deutsche gar nicht kennt. Wie sollen wir denn dieses ou aussprechen. Französisch wie u oder wie ein dunkles au? Das müßte uns doch auch noch gesagt werden, denn die deutsche Grammatik gibt darüber keine Auskunft.“

– Artikel in der Ostdeutschen Rundschau vom 9. April 1898

Knapp sechs Wochen später, am 27. April 1898, wurde sie offiziell unter deutschen Schutz gestellt.[8] Dies erklärte Staatssekretär Alfred von Tirpitz am 28. April in der Budgetkommission des Reichstags und ergänzte, dass zugleich die Konsulargerichtsbarkeit eingeführt wurde.[14] Zu dieser Zeit zählte die Region ca. 83.000 Einwohner.


Als Ergebnis des deutsch-chinesischen Pachtvertrages gab die chinesische Regierung alle Hoheitsrechte innerhalb des Pachtgebietes (zu dem die Stadt Kiautschou nicht gehörte) sowie einer 50 km breiten Sicherheitszone auf. Das Gouvernement Kiautschou blieb zwar Teil Chinas, ging aber in deutschen Besitz über.[15] Zudem erteilte die chinesische Regierung dem Deutschen Reich Konzessionen zum Bau zweier Eisenbahnlinien und dem Abbau örtlicher Kohlevorkommen. Auch die außerhalb der Kolonie liegenden Teile Shandongs wurden so zum deutschen Einflussbereich. Obwohl der Pachtvertrag der deutschen Expansion Grenzen setzte, wurde er zum Ausgangspunkt für die folgende Abtretung Port Arthurs an Russland, Weihais an Großbritannien und Kwangtschouwans an Frankreich.


Deutscher Pachthafen

Hafen (1914)

Die Verwaltung unterstand nicht dem Reichskolonialamt, sondern dem Reichsmarineamt. 1898 wurde eine deutsche Postagentur eingerichtet. Im gleichen Jahr nahmen zwei neue Schiffslinien von Bremerhaven sowie Hamburg nach Deutsch-Kiautschou ihren Betrieb auf.[16] 1899 bestand eine 14-tägliche Postdampferverbindung nach Shanghai. Kiautschou wurde zu einem Vorzeigebeispiel deutscher Kolonialpolitik: 1914 zählte die Hauptstadt der Kolonie, das ehemalige Fischerdorf Tsingtao, über 60.000 Einwohner, verfügte über einen Naturhafen, Trinkwasseranlagen und die Brauerei Tsingtao. 1909 wurde die Deutsch-Chinesische Hochschule gegründet. Die Stadt war an das Telegraphen- und Eisenbahnnetz angeschlossen. Seit Fertigstellung der Eisenbahnlinie Tsingtao–Tsinan 1904 war Kiautschou über die Transsibirische Eisenbahn von Deutschland aus zu erreichen; die Reisezeit betrug circa 13 Tage.


In weiten Teilen der deutschen Öffentlichkeit waren große Erwartungen an den Erwerb Kiautschous geknüpft worden. Sie reichten von der Öffnung des riesigen chinesischen Marktes für den deutschen Handel über die maritime Weltgeltung bis hin zur Entstehung eines glanzvollen Kolonialreiches. In der Realität konnten diese Erwartungen in der kurzen Zeit des Bestehens der Kolonie von 1898 bis 1914 nicht erfüllt werden. Kiautschou selbst erwies sich sehr schnell als ein finanzielles Fass ohne Boden: In den ersten zehn Jahren nach 1897 beliefen sich die Reichszuschüsse auf 100 Millionen ℳ (entspricht heute etwa 681 Millionen EUR[17]), während die Einnahmen nicht einmal ein Zehntel erreichten. Allein die Postdampferlinie Shanghai–Kiautschou erforderte um 1909 einen jährlichen Zuschuss von 328.000 ℳ (entspricht heute etwa 2,2 Millionen EUR[18]).[19] Im Jahre 1905 genehmigte der Reichstag für Armierungszwecke 2,5 Millionen ℳ (entspricht heute etwa 18 Millionen EUR[9]).


Erster Weltkrieg

→ Hauptartikel: Belagerung von Tsingtau

Kiautschou war zu Beginn des Ersten Weltkriegs durch das III. Seebataillon besetzt (1400 Mann), das bei Kriegsbeginn um 3.400 Mann an Reservisten und Freiwilligen verstärkt wurde. Am 10. August 1914 stellte Japan ein Ultimatum, in dem die vollständige Übergabe des Gebietes verlangt wurde. Am 15. August wiederholte es seine Forderung. Der Gouverneur, Kapitän zur See Alfred Meyer-Waldeck, ließ das Ultimatum unbeantwortet und war fest entschlossen, das Pachtgebiet „bis zum Äußersten zu verteidigen“.


Am 27. August eröffneten japanische und britische Kriegsschiffe eine Blockade, und bereits am 2. September landeten die ersten Alliierten (4300 Mann) in China. Am 26. September begannen Sturmangriffe auf die deutschen Stellungen, die jedoch erfolgreich zurückgeschlagen werden konnten. Nach den erfolglosen Angriffen zogen die Alliierten einen Belagerungsring um die Festung, so dass das Pachtgebiet bis zum 28. September komplett eingeschlossen war. Seit Oktober wurden die alliierten Truppen ständig verstärkt bis auf schließlich über 60.000 Mann. Am 31. Oktober, nach einem neuntägigen Artillerie-Dauerbeschuss, begannen die Alliierten einen großangelegten Angriff auf die Festung, der wiederum abgewehrt werden konnte. Die zunächst erfolgreiche Verteidigung basierte zum Teil auf der erfolgreichen Luftaufklärung durch den Marineflieger Gunther Plüschow, der als Der Flieger von Tsingtau bekannt wurde.


Anfang November ging den eingeschlossenen deutschen Verteidigern die Munition aus, worauf man sich entschloss, sämtliche Artillerie und Kampfboote zu vernichten. Am 7. November 1914 erfolgte schließlich die Kapitulation und die Besetzung durch Japan.


Die deutschen Verteidiger wurden nach Japan in Kriegsgefangenschaft verbracht. Sie lebten dort in mehreren Lagern und wurden teilweise erst 1920 aus der Kriegsgefangenschaft entlassen. Die bekanntesten Lager waren Matsuyama und Bandō.


Die Befugnisse des deutschen Gouvernements in Kiautschou wurden nach der Kapitulation Kiautschous von der deutschen Regierung an die deutsche Gesandtschaft in Peking unter Paul von Hintze, der von 1915 bis zur chinesischen Kriegserklärung an Deutschland im August 1917 Gesandter in Peking war, übertragen.


  • Erhaltungsgrad: Neu
  • Herstellungsland und -region: Deutschland
  • Kontinent: Europa
  • Material: Bronze
  • Motiv: Souvenir Medaille
  • Land: Deutschland

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