Begründer der Klimatechnik Hermann RIETSCHEL (1847-1914): 2 Briefe URFELD 1911

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Sie bieten auf zwei eigenhändige, signierte Briefe des Ingenieurs Hermann Rietsc hel (1847-1914) , der als Begründer der Heizungs- und Klimatechnik gilt.

Datiert Urfeld bei Kochel (Oberbayern), den 26. Juni und 2. Juli 1911.

In Urfeld (Kochel am See) verbrachte Hermann Rietschel von 1886 bis 1914 Teile der Sommermonate, zusammen mit anderen Intellektuellen wie Musikern, Malern, Schriftstellern, Ingenieuren, Ärzten und frühen Politikern der SPD.

Gerichtet an seine Schwester Gertrud Rudorff, geb. Rietschel (* 4. Juli 1853 in Dresden, † 1937), Ehefrau des Komponisten, Musikpädagogen und Naturschützers Ernst Rudorff (1840-1916).

Signiert jeweils mit "Mens" ; dies ist als Spitzname von Hermann Rietschel erwähnt in: Klaus W. Usemann: Entwicklung von Heizungs- und Lüftungstechnik zur Wissenschaft: Hermann Rietschel, Leben und Werk, München 1993, S. 95. -- Seine zweite Ehefrau Magdalene Rietschel, geb. Piesnack (1856-1916), die er erst 1910 geheiratet hatte, nennt er im Brief "Helene", und sie unterschreibt einen Zusatz auch so – auch dies ist als Spitzname von ihr im Werk von Klaus W. Usemann (auf S. 565) erwähnt.

Umfang: jeweils vier beschriebene Seiten (17,8 x 11,7 cm); ohne Umschlag.

Auszüge:

26. Juni 1911: "Mein geliebtes Schwesterlein! [...] I ch kann leider auch ohne Schmerzen nicht mehr ordentlich gehen, es wird wohl etwas Aehnliches wie bei Dir sein. Aber ich finde, daß Gehen doch eine gewisse Besserung bringt, vor allem aber neue Ablagerungen verhindert. Hoffentlich wird auch Mesuline Pyrmont gut tun – die Jugend wird ihr zur völligen Heilung verhelfen. Gott gebe es. Von Ernst schreibst Du nichts weiter – ich nehme das als ein gutes Zeichen. [...] Uns geht es leidlich, gut gerade noch nicht, doch in unserem Alter muß man recht zufrieden sein. [...] Wir bleiben bis Ende Juli hier, dann habe ich Urfeld wieder Georg angeboten [...]."

Mit Georg ist Hermanns Bruder, der Theologe Georg Rietschel (1842-1914) gemeint.

"Neulich war Kongreß m. Fachgenossen, dessen Ehrenvorsitzende ich bin, in Dresden. Natürlich war ich nicht dort, aber ich wurde sehr geehrt. Der Kongreß (900 Prof.) beschloß, meine Büste von Künstlerhand anfertigen zu lassen, mit der Bestimmung, sie mir u. dereinst der Techn. Hochschule zur Aufstellung in d. Ehrenhof zu überweisen. Ich war tief gerührt u. hoch erfreut. [...] Dein alter getreuer Mens."

2. Juli 1911: "Mein geliebtes Schwesterlein! Uebermorgen ist Dein Geburtstag, da sind meine Gedanken ganz besonders bei Dir und den Deinen. [...] Uns geht es ganz leidlich, die Ruhe u. Stille tut uns gut, Helene hat einige Pfund zugenommen [...]. Nur hat sie noch viel Schwindel u. Kopfschmerzen und kann nicht ordentlich schreiben, d.h. es greift sie das Schreiben sehr an [...]. Neues kann ich Dir nicht berichten, Erlebnisse, die über das Maß einsiedlerischen Lebens hinausgehen, haben wir hier nicht – höchstens daß einmal ein Lebensmüder sich in dem schönen Wasser des Sees ertränkt. Von Georg lauten die Nachrichten freundlich, doch scheint er noch etwas angegriffen zu sein [...]. Jedenfalls müssen wir dafür sorgen, daß er nicht wieder seine Tätigkeit in Leipzig auf-, sondern den Abschied nimmt. Nun lebe wohl, Du liebe 58erin! Nochmals tausend innige Grüße und Wünsche! In treuer Liebe Dein alter Mens."

Am Ende noch ein Zusatz seiner Ehefrau: "Meine liebe Gertrud! Wenn ich mich auch leider noch ganz außerstande fühle, längere Briefe schreiben zu können, da ich noch immer unter den Druck meiner Nerven zu leiden habe, so will ich aber Deinen lieben Geburtstag nicht vorüber gehen lassen, ohne Dir meinen innigsten Glückwunsch zu senden. [...] Deine alte treue Schwägerin Helene."

Zustand: Briefe gefaltet (jeweils ohne Umschlag); Papier leicht gebräunt. B itte beachten Sie auch die Bilder!

Interner Vermerk: Corner 23-08 Autogramm Autograph Einzeln

Über Hermann Rietschel, seinen Vater Ernst Rietschel und seinen Schwager Ernst Rudorff sowie den Ort Urfeld (Quelle: wikipedia):

Hermann Immanuel Rietschel (* 19. April 1847 in Dresden; † 18. Februar 1914 in Charlottenburg) gilt als Begründer der Heizungs- und Klimatechnik. Er war ein Sohn des Bildhauers Ernst Rietschel und Bruder des Theologen Georg Rietschel. Der Mediziner und praktische Arzt in Dresden Wolfgang Rietschel war sein Halbbruder.

Leben: Rietschel wurde als viertes Kind des Bildhauers Ernst Rietschel und seiner dritten Ehefrau, Marie Hand, geboren. Seine Mutter verstarb nur wenige Monate nach seiner Geburt.

Aufgrund seiner Neigung zu Naturwissenschaft und Technik wechselte Rietschel bereits im Alter von 14 Jahren vom humanistischen Ernestinum in Dresden zum dortigen Polytechnikum über und wurde Mitglied der Corps Altsachsen. Gleichzeitig war er in einer großen Dresdner Schlosserei und später auch in der Egestorfschen Maschinenfabrik (Hanomag) in Hannover-Linden tätig.

1867 ging Rietschel nach Berlin, um dort an der damaligen Königlichen Gewerbeakademie seine Studien im Fach Maschinenbau abzuschließen.

1870, nach dem Abschluss seiner Studien, wurde die Firma Rietschel & Henneberg (Spezialrohre für den Heizungsbau) 1871 durch Rietschel und seinen Freund Rudolf Henneberg gegründet, die in den folgenden Jahren auch überregionale Erfolge feierte und schnelles Wachstum verzeichnete. Die für die Installation benötigten Armaturen, Kessel, Heizkörper, Pumpen und Ventilatoren wurden von Rietschel selbst entworfen und hergestellt. Dank der Kreativität der beiden Gründer entwickelte sich die als Handwerksbetrieb entstandene Firma rasch zu einem Industrieunternehmen.

1880 widmete sich Rietschel neben seinen praktischen Aufgaben erstmals auch literarischen Tätigkeiten, da ihn die Tätigkeiten in dem wachsenden Unternehmen allein nicht ausfüllten. Er bearbeitete damals zunächst den Abschnitt über Heizung und Lüftung im Deutschen Baubuch. Des Weiteren gründete Rietschel in diesem Jahr den Verband Deutscher Ingenieure für Heiz- und gesundheitstechnische Anlagen, dessen stellvertretender Vorsitzender er bis 1883 blieb. 1881 war er dem Verein Deutscher Ingenieure (VDI) beigetreten, zunächst ohne einem VDI-Bezirksverein anzugehören. Später gehörte er dem Berliner Bezirksverein des VDI an. In den Jahren 1899 und 1900 war er Vorstandsmitglied des Gesamtvereines.

Im steigenden Maße wurde Rietschel von Auftraggebern aus der öffentlichen Verwaltung als Berater in Fragen der Gesundheitstechnik herangezogen. In diese Zeit fallen auch erste Kontakte der grade in Gründung begriffenen Technischen Hochschule Charlottenburg, die die Einrichtung eines Lehrstuhles für Heizung und Lüftung zum Inhalt hatte. Rietschel trat daraufhin aus seiner florierenden Firma aus und übte nunmehr als praktisch-wissenschaftlicher Zivilingenieur seine weitere Tätigkeit aus. In dieser Funktion war er auch in dem Preisgericht als Gutachter und Berater zur Beurteilung der Entwürfe für die Heizungs- und Lüftungsanlagen des neuen Reichstagsgebäudes beteiligt.

Mit seinem Verband organisierte und gestaltete Rietschel in Berlin die erste deutsche Hygieneausstellung. Einen Tag bevor am 30. April 1882 die Ausstellung feierlich eröffnet werden sollte, zerstörte ein Großfeuer das Werk, dem er zwei Jahre seine ganze Kraft gewidmet hatte. Es spricht für seine Tatkraft und für seine Zähigkeit, dass er die Arbeit noch einmal begann und die Ausstellung schließlich am 1. Mai 1883 schließlich eröffnet werden konnte. Hermann Rietschel hatte diese Aufgabe übernommen, da er die enge Verbindung der wissenschaftlichen Hygiene mit der Technik von Heizung und Lüftung sah.

In der Folge wurde Rietschel von der Königlichen Ministerial-Baukommission zu Berlin und dem Königlichen Provinzial-Schul-Kollegium der Provinz Brandenburg mit der Durchführung einer wissenschaftlichen Untersuchung über Lüftung und Heizung von Schulen beauftragt.

Ende 1883 wurde Rietschel in Anerkennung seiner wissenschaftlichen Verdienste der Professorentitel verliehen. Am 13. Juli 1885 wurde er auf den weltweit ersten Lehrstuhl für Ventilation und Heizung an der Königlichen Technischen Hochschule zu Berlin berufen, der noch heute unter dem Namen Hermann-Rietschel-Institut, als Fachgebiet der TU Berlin fortbesteht.

Dort errichtete Rietschel von 1885 bis 1887 eine Versuchsanlage für gebäudetechnische Untersuchungen und begründete deren Notwendigkeit in einem ausführlichen Gutachten unter Berufung auf den mangelnden Entwicklungsstand der Heizungs- und Lüftungstechnik zu jener Zeit. In diesem Gebäude wurden in den folgenden Jahren sämtliche Untersuchungen durchgeführt, über die Rietschel und seine Mitarbeiter in zahlreichen Veröffentlichungen berichtet haben.

1893 erschien sein wissenschaftlicher Leitfaden zum Berechnen und Entwerfen von Heizungs- und Lüftungsanlagen, dessen Berechnungsmethoden bis heute Verwendung finden und in vielzähligen Auflagen erweitert und aktualisiert wurden. Mit dieser Veröffentlichung, die in Fachkreisen ernstes Aufsehen hervorrief, brach eine neue Zeit für das Fach der Heizungs- und Lüftungstechnik an.

Rietschel wurde 1893 Rektor der Technischen Hochschule Berlin und 1894 deren Prorektor. 1904 wurde dem Antrag auf Neubau für die Prüfungsanstalt stattgegeben, die 1907 unter dem Namen Prüfungsanstalt für Heizungs- und Lüftungseinrichtungen errichtet wurde.

1894 erwarb Rietschel eine von Otto March erbaute Villa in Berlin-Grunewald, welche heute unter Denkmalschutz steht.

1908 erkrankte Hermann Rietschel erstmals schwer und musste für zwei Jahre vom Dienst beurlaubt werden. Im Oktober 1910 musste er sich vorzeitig emeritieren lassen. 1913 erlaubte es seine Gesundheit noch einmal, auf dem seinerzeitigen „Cölner“ Kongress für Heizung und Lüftung den Eröffnungsvortrag zu halten, der, wie berichtet wird, begeisterte Aufnahme bei seinen Fachgenossen fand.

Rietschel verstarb 1914 in seiner Charlottenburger Wohnung in der Giesebrechtstraße 15. Seine letzte Ruhestätte fand er auf dem Friedhof Grunewald.

Werk: Rietschel gilt als Begründer der modernen Heizungs-, Klima- und Lüftungstechnik, die durch sein Wirken als neue Fachrichtung des Maschinenbaus Anerkennung fand. Sein vierbändiger Leitfaden zum Berechnen und Entwerfen von Heizungs- und Lüftungsanlagen gilt bis heute als Standardwerk der Gebäudetechnik. Zudem erkannte er die Wechselwirkung zwischen Hygiene und Technik für Heizen und Lüften und setzte sich für eine umfassende Betrachtungsweise dieser Themen ein.

Rietschel entwickelte die Idee, die bei der Erzeugung von Energie anfallende Wärme (Abwärme) als Fernwärme für die Heizung von Gebäuden und Stadtteilen zu nutzen.

Außerdem entwickelte er den bekannten Rippenheizkörper und lieferte auch dessen Berechnungsgrundlagen. Er entwarf die Heizungs- und Lüftungsanlagen für das Reichstagsgebäude in Berlin, die Schauspielhäuser in Berlin, Münster, Ulm und Straßburg, für das Hamburger Rathaus, das Justizministerium in Tokio und das Bundeshaus in Bern. Rietschel gilt als einer der Wegbereiter des modernen Maschinenbaus.

Zu seinen weiteren Forschungsschwerpunkten gehören u. a.:

Rohrnetzberechnungen

Heizkörperuntersuchungen

Aufstellungsvorschriften für Gasöfen

Dampfheizung

Wasserheizung

Fernheizung und Fernwärme

Kirchenheizungen

Wirtschaftlichkeit von Heizungssystemen

Lüftungssysteme

Raumklima

Prüfung von Heizungsarmaturen

Prüfung von Filterstoffen

Hygienische Anforderungen an Heizungsanlagen

Untersuchungen von Wärmedämmstoffen

Auszeichnungen zu Lebzeiten

1894: Roter Adler-Orden IV. Klasse

1900: Komturkreuz II. Klasse des Albrechts-Ordens

1906: Verdienstorden vom Heiligen Michael II. Klasse

1907: Ehrendoktorwürde der Königlich Sächsische Technische Hochschule zu Dresden

Ehrungen

Heute tragen folgende Institutionen und Auszeichnungen seinen Namen:

Rietschel-Plakette des Bundesindustrieverbandes Heizungs-, Klima-, Sanitärtechnik (seit 1924)

Hermann-Rietschel-Medaille des VDI (seit 1991)

Hermann-Rietschel-Institut der Technischen Universität Berlin (seit 1965)

Rietschel-Diplom des Bundesindustrieverbands Technische Gebäudeausrüstung e.V.

Mitgliedschaften und Gremientätigkeiten

Mitglied der Corps Altsachsen

Gründungsmitglied und zeitweise Vorstandsmitglied des Verbandes Deutscher Ingenieure für Heiz- und gesundheitstechnische Anlagen, seit 1880

Mitglied des Akademischen Vereins Hütte, seit 1867

Mitglied des Reichsgesundheitsrates, 1899–1910

Vorsitzender des Berliner VDI, 1896

Vorsteher (Dekan) der Abteilung I für Architektur, 1889–1890 und 1899–1900

Rektor der Königlichen Technischen Hochschule zu Berlin, 1893–1894

Prorektor der Königlichen Technischen Hochschule zu Berlin, 1894–1895

Vorstandsmitglied des Deutschen Museums München, 1903

Ehrenmitglied des österreichischen Architektenvereins, 1912

Korrespondierendes Mitglied der Schwedischen Akademie der Wissenschaften, 1914

Ehrenmitglied des Royal Sanitary Institute, London 1912

Veröffentlichungen (Auszug)

Lüftung und Heizung von Schulen, 1886

Theorie und Praxis der Bestimmung der Rohrweiten von Warmwasserheizungen, 1897

Vorlesungen über Heizung und Lüftung, 1890/91

Leitfaden zum Berechnen und Entwerfen von Heizungs- und Lüftungsanlagen, 1893

Sicherheitsregeln bei Heizungsanlagen, in: Gesundheits-Ing. 26, 1903, S. 422–27

Bestimmung der Grenzen des Luftwechsels, in: Deutsche Vierteljährliche Schrift für öffentliche Gesundheitspflege, 1913

Ernst Friedrich August Rietschel (* 15. Dezember 1804 in Pulsnitz, Kurfürstentum Sachsen; † 21. Februar 1861 in Dresden, Königreich Sachsen) war einer der bedeutendsten deutschen Bildhauer des Spätklassizismus. Die von ihm geschaffenen Skulpturen, wie das Goethe-Schiller-Denkmal in Weimar oder das Lessing-Denkmal in Braunschweig, haben das Bild Deutschlands als Land der Dichter und Denker entscheidend mitgeprägt.

Leben und Wirken: Ernst Rietschel wurde als drittes Kind des Beutlers Friedrich Ehregott Rietschel und dessen Frau Caroline in Pulsnitz (Sachsen) geboren. Nach erstem Zeichenunterricht und abgebrochener Kaufmannslehre in seiner Heimatstadt begann er 1820 ein Studium an der Königlichen Sächsischen Kunstakademie zu Dresden. In den darauf folgenden Jahren hatte er erste kleinere Erfolge und Auszeichnungen mit Zeichnungen; man wurde auf den jungen Künstler, der ab 1823 im Atelier bei Franz Pettrich lernte, aufmerksam. Dort entstand im Auftrag der Gräflich Einsiedelschen Eisenwerke Lauchhammer seine erste eigenständige Arbeit, eine Figur des Meeresgottes Neptun für den Marktbrunnen in Nordhausen.

Der Graf von Einsiedel vermittelte Rietschel 1826 die Übersiedlung nach Berlin in das Atelier von Christian Daniel Rauch. Bereits 1827 errang er ein Romstipendium, das er aber zunächst aufschob, um an verschiedenen Denkmalprojekten in Rauchs Atelier mitzuarbeiten. Im Jahr 1828 nahm er als Vertreter seiner Werkstatt an der Grundsteinlegung des Dürer-Standbildes in Nürnberg teil. Auf seiner Rückreise besuchte er den alternden Goethe in Weimar. Ein zweiter Besuch gemeinsam mit Rauch folgte 1829. Im August 1830 trat Rietschel seine Italienreise an. Dort erreichte ihn ein Jahr darauf der Auftrag für ein Denkmal des verstorbenen sächsischen Königs Friedrich August in Dresden.

Im Jahr 1832 – noch nicht einmal 28-jährig – erhielt er die Professur für Bildhauerei an der Dresdner Kunstakademie. Im Jahr 1833 bezog er sein Atelier im Brühlschen Gartenpavillon. In Zusammenarbeit mit vielen bedeutenden Architekten, unter anderen Gottfried Semper, war er für den bauplastischen Schmuck vieler Gebäude verantwortlich, vor allem in Dresden. Anfang 1836 wurde er zum ordentlichen Mitglied der Berliner Akademie der Künste ernannt, nur Wochen später zum Ehrenmitglied der Kunstakademie in Wien. In den folgenden Jahren erhielt er viele bedeutende Aufträge, an denen er zum Teil jahrelang arbeitete. Durch die Gestaltung von Werken wie dem Lessing-Denkmal in Braunschweig (1854) (und vielen weiteren) wurde Rietschel über die Grenzen des deutschen Bundes hinaus als bedeutendster Denkmal-Künstler seiner Zeit bekannt. Als Medailleur entwarf er unter anderem eine Porträt-Medaille für Carl Gustav Carus.

In den Wintermonaten 1851/52 reiste Rietschel nach Italien und Sizilien, um sein Lungenleiden zu kurieren. 1855 beteiligte er sich an der Pariser Kunstausstellung mit einer Lessing-Statue. Im gleichen Jahr wurde er mit der Großen Ehrenmedaille ausgezeichnet und zum Ritter der Französischen Ehrenlegion ernannt. Im Jahr 1856 ernannte ihn die Stockholmer Akademie zum Ehrenmitglied. 1857 besuchte er noch einmal seinen Meister Christian Daniel Rauch in Berlin. Im gleichen Jahr, am 4. September, wurde sein Goethe- und Schiller-Denkmal in Weimar enthüllt. Im Jahr 1858/1859 erhielt Rietschel den Auftrag für das Reformations-Denkmal in Worms. Eine seiner bedeutendsten Schöpfungen ist das Lutherdenkmal ebendort. Er wurde Ehrenmitglied in weiteren Akademien und Instituten (Paris, Brüssel, Kopenhagen, Rom, Antwerpen). Außerdem wurde er am 31. Mai 1858 in den preußischen Orden Pour le Merite für Wissenschaft und Künste aufgenommen.

Seinem langjährigen Lungenleiden erlag er schließlich am 21. Februar 1861. Drei Tage später wurde er auf dem Trinitatisfriedhof in Dresden beigesetzt. Ein Großteil des umfangreichen Nachlasses Rietschels wurde zwischen 1869 und 1889 im Palais im Großen Garten im damaligen Rietschel-Museum präsentiert. Seit 1889 befindet er sich im Besitz der Dresdner Skulpturensammlung im Albertinum an der Brühlschen Terrasse und wird dort zum Teil auch ausgestellt. Teile des persönlichen Nachlasses befinden sich bei den Nachkommen (Zeichnungen, Skizzen, Tagebücher und Briefe im Rietschel-Archiv, Remscheid).

Ehen und Nachkommen: 1832 heiratete er Albertine Trautscholdt (1811–1835), mit der er seit einem Jahr verlobt war. Ein Jahr später wurde seine erste Tochter Adelheid (1833–1907) geboren. Nur drei Wochen alt wurde seine zweite Tochter Johanna: Sie starb schon im April 1835; im Juli desselben Jahres starb seine Frau Albertine. Dennoch blieb sein schöpferisches Schaffen ungebremst. Im November 1836 heiratete er seine zweite Frau Charlotte Carus (1810–1838), eine Tochter des Arztes Carl Gustav Carus, die am 28. August 1837 Sohn Wolfgang gebar. Bereits im Mai 1838 musste er einen weiteren Schicksalsschlag hinnehmen: Auch seine zweite Frau starb. Wie auch nach dem Tod seiner ersten Frau modellierte er ihre Bildnisbüste.

Am 2. Mai 1841 heiratete er seine dritte Frau Marie Hand (* 26. Mai 1819; † 18. Juli 1847), sechstes Kind des Jenaer Professors Ferdinand Gotthelf Hand. Am 10. Mai des darauf folgenden Jahres wurde sein zweiter Sohn Christian Georg geboren, dem 1845 die Tochter Margarethe Charlotte folgte. Margarethe sollte kein Jahr alt werden. Im Jahr 1847 wurde der Sohn Hermann Immanuel geboren. Maria Hand starb nach sechsjähriger Ehe wenige Monate nach der Geburt ihres Sohnes Hermann am 18. Juli 1847. Am 30. April 1851 heiratete Ernst Rietschel ein viertes und letztes Mal. Frederike Oppermann (1820–1906) brachte am 4. Juli 1853 eine Tochter zur Welt, die Gertrud Charlotte Marie genannt wurde. Gertrud Rietschel heiratete 1876 den Komponisten, Musikpädagogen und Naturschützer Ernst Rudorff.

Seine Erinnerungen aus meinem Leben gab sein Urenkel, der Schriftsteller und Grafiker Christian Rietschel, im Jahr 1963 neu heraus. Die Nachkommen Ernst Rietschels sind heute sehr zahlreich. Vor allem die zwei Söhne aus der 3. Ehe Ernst Rietschels mit Maria Hand, Georg Rietschel und Hermann Rietschel, zeugten zahlreiche Nachkommen. Dazu zählen u. a. Christian Rietschel, Hans Rietschel, Wigand von Salmuth, Jörg Hilbert, Horst und Christopher Buchholz sowie Susanne Falk. Heute treffen sich die Nachfahren Ernst Rietschels in unregelmäßigen Abständen zur Jährung von Geburts- und Sterbetagen des Künstlers und erinnern so an das Leben und Werk des Urahnen.

Werke (Auswahl)

Neptun-Figur für eine Brunnenanlage in Nordhausen am Kornmarkt (1828), heutiger Standort im Stadtpark „Promenade“ (ein Nachguss von 1838 steht vor der Remise des Schlosses Klein-Glienicke, Berlin)

König-Friedrich-August-Denkmal in Dresden (1828–1835; seit 2008 auf dem Schlossplatz)

Büsten und Reliefs für die Aula des Augusteums in Leipzig (1833–1836)

Giebelreliefs für das Königliche Hoftheater Dresden (um 1841; 1869 durch Brand zerstört; aus der Ruine geretteter Rietschelgiebel 1905 als Spolie in Bautzen wiederverwendet)

Giebelrelief am Opernhaus Unter den Linden in Berlin (1844)

Pietà in Marmor für die Friedenskirche in Potsdam (1847–1854)

Denkmal von Albrecht Daniel Thaer in Leipzig (1850)

Lessing-Denkmal in Braunschweig (1849/1853) (Ausführung durch Georg Howaldt in Braunschweig)

Gellert-Denkmal in Hainichen (Modell 1855; Ausführung erst 1865 durch Friedrich Wilhelm Schwenk)

Goethe- und Schiller-Denkmal in Weimar (1856)

Quadriga mit Brunonia für das Braunschweiger Schloss (1857) (Ausführung durch Georg Howaldt in Braunschweig)

Carl-Maria-von-Weber-Denkmal in Dresden (1858)

Lutherdenkmal in Worms (1858 Auftragsvergabe, ab 1861 nach Rietschels Konzept unter Beteiligung seiner Schüler Adolf von Donndorf, Johannes Schilling und Gustav Adolph Kietz weitergeführt und 1868 eingeweiht)

Ernst Friedrich Karl Rudorff (geboren 18. Januar 1840 in Berlin; gestorben 31. Dezember 1916 in Lichterfelde bei Berlin) war ein deutscher Komponist, Musikpädagoge und Naturschützer.

Leben und Wirken: Ernst Rudorff war ein Kind aus der Ehe des Juraprofessors Adolf August Friedrich Rudorff (1803–1873) mit Friederike Dorothea Elisabeth Rudorff, geb. Pistor (1808–1887), genannt Betty. Seine Mutter war als junges Mädchen aktives Mitglied der Berliner Singakademie und ein Jugendschwarm von Felix Mendelssohn Bartholdy, der ihr das selbstverfasste und -vertonte Lied Ist es wahr? widmete. Ersten Klavierunterricht erhielt Ernst Rudorff von seiner Patentante Marie Lichtenstein (1817–1890), einer Tochter von Martin Hinrich Lichtenstein und Freundin von Clara Schumann.

Musik : Rudorff war von 1852 bis 1857 Schüler von Woldemar Bargiel und erhielt auf dessen Vermittlung einige Klavierstunden bei Clara Schumann, mit der ihn seitdem eine lebenslange Freundschaft verband. Ab 1859 studierte er am Leipziger Konservatorium, wo er Schüler von Ignaz Moscheles, Louis Plaidy und Julius Rietz war. Außerdem erhielt er Unterricht von Moritz Hauptmann und Carl Reinecke. 1865 wurde er Lehrer für Klavier am Kölner Konservatorium, wo er 1867 den Bach-Verein Köln gründete.

Im Herbst 1869 wurde er Professor für Klavier und Orgel an der Königlichen Hochschule für Musik in Berlin-Charlottenburg, wo er bis zu seiner Pensionierung 1910 tätig war. Daneben leitete er von 1880 bis 1890 als Nachfolger von Max Bruch den Stern’schen Gesangverein und dirigierte am 5. Mai 1882 das erste Konzert des neugegründeten Berliner Philharmonischen Orchersters, den späteren Berliner Philharmonikern.

Im November 1871 erwarb er in Lichterfelde bei Berlin eine von dem Architekten Johannes Otzen erbaute Villa in der Wilhelmstraße 26 (heute Königsberger Straße 26), wo er bis zu seinem Tod lebte. Das Haus diente der Familie Rudorff als Wohnsitz bis zur Zerstörung im Jahr 1943.

Rudorffs kompositorisches Werk ist der Musik der Romantik verpflichtet und zeigt u. a. den Einfluss Robert Schumanns. Er wird dem Kreis der sogenannten „Berliner Akademiker“ zugerechnet, zu dem unter anderen auch Friedrich Kiel, Max Bruch und Heinrich von Herzogenberg gehörten.

Er war Herausgeber von Carl Maria von Webers Euryanthe, der Klavierkonzerte und Klaviersonaten von Wolfgang Amadeus Mozart und der Briefe Webers an Hinrich Lichtenstein.

Naturschutz: Ernst Rudorff wuchs in Berlin auf, wo er auch den Großteil seines Lebens verbrachte. Regelmäßig zog er sich aus dem Stadtleben in das elterliche Anwesen Knabenburg in Lauenstein am Ith, einem Dorf im Weser-Leine-Bergland in Niedersachsen, zurück. Dort erwarb er die Ruine der Burg Lauenstein mit dem Burgberg, auf dem ein Bierlokal errichtet werden sollte, um sie zu bewahren und allgemein zugänglich zu halten.

Rudorff erlebte den Einbruch der „neuen Zeit“ in sein Jugendidyll; Verkoppelung und Gemeinschaftsteilung in der Dorfmark betrafen auch das elterliche Gut. Er rettete in Lauenstein alte Eichen an einem Fußweg, verhinderte, dass in einem Wiesental Koppeln eingerichtet wurden und schuf dort Waldränder, Hecken, Galeriewälder entlang des Baches. Dadurch erreichte er, dass artenreiche Wiesengründe entstanden. Er setzte in dem schon umgebrochenen Land durch, dass Bäume und Hecken gepflanzt wurden.

Aus dem Siebengebirge brachte er Landschaftseindrücke mit in seine brandenburgische Heimat. Um 1886 forderte er in einer Eingabe die Schonung landschaftlicher Eigentümlichkeiten und in seinen Tagebüchern finden sich damals Gedanken über die Gründung eines „Vereins zum Schutze der Natur“. Viele prägende Landschaftselemente in und um Lauenstein würden ohne sein Wirken heute nicht mehr existieren.

1897 prägte Rudorff das Wort „Heimatschutz“ in einer ausführlichen Darstellung seiner Gedanken und Forderungen. Zusammen mit den beiden Artikeln im Grenzboten war dies der Anlass zur Gründung des Deutschen Bundes Heimatschutz am 30. März 1904. Hierbei war Rudorff dagegen, dass auch Deutsche jüdischen Glaubens und Frauen den Gründungsaufruf unterzeichneten. Auch in seinen Schriften bediente er sich völkischer Argumente. Mit seiner Vorstellung von Naturschutz als „Heimatschutz“ wollte er den ihm verhassten „Materialismus“ und die „Ideen der roten Internationale“ bekämpfen.

In seiner Wahlheimat Lauenstein ist die Rudorff-Straße nach ihm benannt; 2006 wurde der „Ernst-Rudorff-Wanderweg“ eingeweiht; bis 2016 gab es im Ort eine „Ernst-Rudorff-Schule“; im Lauensteiner Bürgergarten gibt es einen Gedenkstein und auf dem Friedhof an der St. Annen-Kapelle befindet sich eine Gedenkstätte für ihn und seine Familie.

Familie: Ernst Rudorff heiratete 1876 Gertrud Charlotte Marie Rietschel (1853–1937), eine Tochter des Bildhauers Ernst Rietschel. Aus der Ehe hatte er drei Kinder: Hermann, Elisabeth und Melusine.

Hermann Rudorff : Hermann Rudorff (* 2. Dezember 1877 in Lichterfelde bei Berlin; † 1. Februar 1916 ebenda) studierte Jura und promovierte; zeitweilig war er Mitglied des Vorstands des Bundes Heimatschutz und ehrenamtlicher Mitarbeiter in der Staatlichen Stelle für Naturdenkmalpflege in Preußen unter Hugo Conwentz. Als er 1916 im Alter von nur 39 Jahren nach längerer Krankheit starb, war er Regierungsrat im Berliner Polizeipräsidium, seine Aufgaben in der Staatlichen Stelle für Naturdenkmalpflege übernahm Benno Wolf. Ernst Rudorff hoffte, dass sein Sohn sich weiter um den Heimat- und Naturschutz kümmern würde und war sehr betroffen, als er so jung starb.

Elisabeth Rudorff: Elisabeth Rudorff (* 13. Mai 1879 in Lichterfelde bei Berlin; † 27. Mai 1963 in Hameln) durchlief den üblichen Bildungsweg für Mädchen. Nach dem frühen Tod des Bruders und dem Tod des Vaters im gleichen Jahr fühlte sich die 37-jährige, unverheiratete Elisabeth verpflichtet, das Werk ihres Vaters fortzusetzen. Schon zu seinen Lebzeiten arbeitete sie als seine Sekretärin und kannte so auch seine Kontakte. Im Volksbund Naturschutz war sie 1922 Gründungsmitglied, ab 1930 in der Bundesleitung aktiv und nahm an überregionalen Naturschutztagen teil. Im Sinne ihres Vaters „unterstützt sie die Forderung nach einem Naturschutzgesetz, das neben dem Erhalt von Arten und Lebensgemeinschaften auch den Schutz landschaftlicher Schönheit und Eigenart umfasst.“

1938 gab sie die Autobiographie ihres Vaters heraus – allerdings ohne solche Passagen, in denen jüdische Persönlichkeiten erwähnt wurden. Als das Wohnhaus der Rudorffs in Berlin-Lichterfelde 1943 in einem Bombenangriff zerstört wurde, zog Elisabeth dauerhaft nach Lauenstein. Weil ihr das Geld zum weiteren Ankauf von schutzwürdigen Objekten fehlte, engagierte sie sich durch Veröffentlichungen, Eingaben und Anträge an zuständige Personen und Behörden und mobilisiert Vereine und Einzelpersonen zur Unterstützung ihrer Anliegen.

Im Heimat- und Verkehrsverein Lauenstein war sie bis ins hohe Alter im Vorstand aktiv. 1948 stellte sie einen Antrag, in dem viele natürliche Flächen in Lauenstein und im Ith unter Naturschutz gestellt werden sollten. Erst 60 Jahre später wurde der Ith zum Naturschutzgebiet erklärt.

Melusine Schulze-Rudorff: Melusine Rudorff (1881–1959) heiratete 1920 den Kaufmann und ehemaligen Kolonialbeamten Ernst Schulze (1877–?), Sohn des Berliner Musikprofessors Johannes Schulze und Patensohn ihres Vaters. Beide trugen später den Nachnamen Schulze-Rudorff. 1926 wurde ihr Sohn Hermann Schulze-Rudorff geboren, der schon im Alter von 6 Jahren starb (1932). Die Familie wohnte in Bielefeld.

Werke

Schriften

Schriften zum Naturschutz

Ueber das Verhältniss des modernen Lebens zur Natur. Berlin 1880.

Der Schutz der landschaftlichen Natur und der geschichtlichen Denkmäler Deutschlands. Vortrag, gehalten zu Berlin im Allgemeinen Deutschen Verein am 30. März 1892. Berlin 1892.

Heimatschutz. 1897 (Neudruck: Reichl, St. Goar 1994, ISBN 3-87667-139-6)

Lebenserinnerungen

Aus den Tagen der Romantik. Bildnis einer deutschen Familie, hrsg. von Elisabeth Rudorff, Leipzig 1938 (stark gekürzte Ausgabe in einem Band) – Vollständige Ausgabe in 3 Bänden, hrsg. von Katja Schmidt-Wistoff: Campus, Frankfurt a. M. 2006, ISBN 978-3-593-38162-6

Briefe

Johannes Brahms im Briefwechsel mit Karl Reinthaler, Max Bruch, Hermann Deiters, Friedrich Heimsoeth, Carl Reinecke, Ernst Rudorff, Bernhard und Luise Scholz (= Johannes Brahms. Briefwechsel, Band 3). Hrsg. von Wilhelm Altmann. Berlin 1908 (erweiterte Ausgabe 1912).

Briefe von und an Joseph Joachim, hrsg. von Johannes Joachim und Andreas Moser. 3 Bände. Berlin 1911–1913. (Briefwechsel mit Rudorff in Band 2 und 3)

Herausgeberschaft

Carl Maria von Weber, Briefe an Hinrich Lichtenstein, hrsg. von Ernst Rudorff, Braunschweig 1900

Moritz Hauptmann, Aufgaben für einfachen und doppelten Contrapunkt von Moritz Hauptmann. Zum Gebrauch beim Unterricht aus Studienheften seiner Schüler zusammengestellt von Ernst Rudorff, Leipzig 1870.

Kompositorisches Werk

(Verzeichnis der Werke von Ernst Rudorff, zusammengestellt von Stephanie Twiehaus. In: Aus den Tagen der Romantik. Band 3. Frankfurt / New York 2006, S. 336–345.)

Orchesterwerke

Romanze für Violoncello und Orchester op. 7

Ouvertüre zu Ludwig Tiecks Märchen Der blonde Eckbert op. 8

Ouvertüre zu Otto der Schütz op. 12

Ballade (Introduction, Scherzo und Finale) op. 15

Serenade Nr. 1 A-Dur op. 20

Serenade Nr. 2 G-Dur op. 21

Variationen über ein eigenes Thema d-Moll op. 24

Symphonie Nr. 1 B-Dur op. 31

Symphonie Nr. 2 g-Moll op. 40

Romanze für Violine und Orchester op. 41

Romantische Ouvertüre op. 45

Symphonie Nr. 3 h-Moll op. 50

Intermezzo in Form von Variationen E-Dur op. 59 (nach Variationen für zwei Klaviere op. 1, unveröffentlicht)

Kammermusik

Streichsextett für drei Violinen, Viola und zwei Violoncelli A-Dur op. 5 (1865)

Klaviermusik

Variationen E-Dur für zwei Klaviere op. 1, gewidmet „Frau Dr. Clara Schumann in innigster Verehrung“ (1863)

Sechs vierhändige Klavierstücke op. 4

Acht Fantasiestücke op. 10

Fantasie in drei Sätzen op. 14, "Herrn Johannes Brahms in Verehrung zugeeignet"

Zwei Konzertetüden op. 29

18 Kinderwalzer für Klavier zu vier Händen op. 38

Drei Romanzen op. 48

Capriccio Appassionato op. 49

Impromptu op. 51

Sechs Klavierstücke op. 52

Vier vierhändige Klavierstücke op. 54

Variazioni Capricciose op. 55

Zwei Balladen op. 56 (unveröffentlicht)

Chormusik

Vier Lieder für gemischten Chor op. 6

Sechs Lieder für drei- und vierstimmigen Frauenchor op. 9

Vier Lieder für gemischten Chor op. 11

Vier Lieder für gemischten Chor op. 13

Der Aufzug der Romanze. Eine Frühlingsfeier für Soli, Chor und Orchester op. 18 (nach Ludwig Tieck)

Zwei Gesänge für Sopran, Alt, Frauenchor und Orchester op. 19

Sechs Lieder für Frauenchor op. 22

Sechs Lieder für Frauenchor op. 23

Vier Lieder für sechsstimmigen Chor op. 25

Gesang an die Sterne für sechsstimmigen Chor und Orchester op. 26 (nach Friedrich Rückert)

Sechs Lieder für vierstimmigen Chor op. 27

Vier Lieder für gemischten Chor op. 30

Vier Lieder für gemischten Chor op. 36 (An den Mond; An der Bergeshalde; Es pirscht ein Jäger; Frühlingsnetz)

Herbstlied für sechsstimmigen Chor und Orchester op. 43 (nach Klaus Groth)

Lieder für gemischten Chor op. 53 (unveröffentlicht)

Ave Maria am Rhein für Sopran, Frauenchor und Orchester op. 58 (nach Emanuel Geibel, unveröffentlicht)

Zehn Lieder für drei- und vierstimmigen Frauenchor und Klavier op. 60 (Bearbeitungen eigener A-cappella-Chöre, unveröffentlicht)

Werke für Gesang und Klavier

Sechs Lieder op. 2

Sechs Gedichte von Joseph von Eichendorff op. 3

Vier Lieder op. 16

Vier Lieder op. 17

Drei Gedichte op. 28

Drei Lieder op. 32

Vier Lieder op. 33

Drei Duette für zwei Frauenstimmen und Klavier op. 34

Drei Duette für zwei Frauenstimmen und Klavier op. 35

Fünf Lieder von Heinrich Hoffmann von Fallersleben op. 37

Acht Toskanische Lieder von Ferdinand Gregorovius op. 39

Drei Lieder von Robert Reinick op. 42

Drei Lieder op. 44

Drei Lieder op. 46

Vier Lieder op. 47

Vier Lieder op. 57 (unveröffentlicht)

Bearbeitungen

Franz Schubert: Fantasie f-Moll für zwei Klaviere D 940, Bearbeitung für Orchester

Robert Schumann: Gartenmelodie op. 85/3 und Am Springbrunnen op. 85/9 für Klavier zu vier Händen, Bearbeitung für Violine und Orchester bzw. Klavier

Sammlung Rudorff: Von seinem Großvater mütterlicherseits, Carl Philipp Heinrich Pistor, erbte Rudorff eine bedeutende Sammlung von Musik-Autografen, die dieser von Felix Mendelssohn Bartholdy hatte ordnen lassen. Rudorff vergrößerte diese Sammlung noch. 1917 wurde sie von der Musikbibliothek Peters in Leipzig erworben und kam mit dieser zur Musikbibliothek innerhalb der Stadtbibliothek Leipzig. Zu ihren bedeutenden Unikaten zählen sieben Johann Sebastian Bach zugewiesene Choralvorspiele, die erst 1985 von Franz Haselböck veröffentlicht wurden.

Korrespondenz Rudorff: Der Briefwechsel Rudorffs mit Clara Schumann und Johannes Brahms gelangte in den Besitz der Sächsischen Landesbibliothek Dresden (SLUB) und ist komplett digitalisiert verfügbar:

Briefe von Clara Schumann an Ernst Rudorff (mit Volltext). Sächsische Landesbibliothek – Staats- und Universitätsbibliothek Dresden (SLUB), abgerufen am 4. Juli 2021.

Briefe von Ernst Rudorff an Clara Schumann (mit Volltext). Sächsische Landesbibliothek – Staats- und Universitätsbibliothek Dresden (SLUB), abgerufen am 4. Juli 2021.

Briefe von Johannes Brahms an Ernst Rudorff. Sächsische Landesbibliothek – Staats- und Universitätsbibliothek Dresden (SLUB), abgerufen am 4. Juli 2021.

Briefe von Ernst Rudorff an Johannes Brahms. Sächsische Landesbibliothek – Staats- und Universitätsbibliothek Dresden (SLUB), abgerufen am 4. Juli 2021.

Urfeld am Nordufer des Walchensees ist ein Gemeindeteil der Gemeinde Kochel am See im Landkreis Bad Tölz-Wolfratshausen in Bayern. Er ist namensgebend für die Urfelder Bucht, dem nördlichsten Teil des Walchensees, der früher auch Urfeldersee genannt wurde. Auch der Urfelder Berg ist nach Urfeld benannt, eine Untiefe von 10 Metern oberhalb der Desselwand, die steil bis auf 180 Meter Tiefe abfällt.

Geschichte: 1446 und 1510 noch „Urfahr“ genannt, wird der alte Überfahrplatz 1698 bereits als „Urfeldt“ bezeichnet. In Urfeld war schon in frühester Zeit eine Schiffshütte und wohl auch eine offene Blockhütte zum Unterstand. Dauernd besiedelt wurde der Platz erst um 1685 vom Klosterjäger Kaspar Sachenbacher vom „Seppenbauer“, Sachenbach 2, der das Häusl nur bestandsweise von Jahr zu Jahr besessen hatte. 1707 ließ Abt Eliland II. des Klosters Benediktbeuern „zu großer Bequemlichkeit der Reisenden das Jäger Häusl am Urfeld errichten, damit dieselben forderist (besonders) zur Winterzeit, da die Schneelähn (Lawinen) zu förchten“ mit einem Schiff könnten „bedienet werden, um der Gefahr zu entgehen.“ Kaspars Sohn Georg kaufte 1717 das Häusl. Neben der jährlichen Stift von 1 fl. musste er die Klosterherren über den See fahren und die Speise auf die Klosteralm am Jochberg tragen. 1846 wird eine kleine Wirtschaft für Fuhrleute über den Kesselberg eröffnet. Um 1870 wird das Blockhaus durch ein Hotel ersetzt. In Urfeld siedeln sich am Hang oberhalb des Sees zunehmend deutsche Intellektuelle an. Dazu gehören Musiker, Maler, Schriftsteller, Ingenieure, Ärzte und frühe Politiker der SPD. Nach Fertigstellung der Kesselbergstraße 1897 geht die bisherige Ruhe und Abgeschiedenheit in Urfeld verloren. Ab 1902 entwickelt sich im Hotel Post und Hotel Jäger am See moderner Hotelbetrieb mit internationalem Publikum. Von 1919 bis 1924 wird Urfeld eine Großbaustelle für Einlaufwerk und Stollen des Walchenseekraftwerkes. 1927 wird das ehemalige Haus „Waldwinkel“ der Baronin Friederike von Belli de Pino, geb. Freiin von Aretin zur Jugendherberge umgebaut. 1974 entsteht ein Apartmenthaus in Terrassenform und mit viel Beton. 2008 wird in dem aufwendig umgebauten Hotel Post das Walchensee-Museum der Friedhelm-Oriwol-Stiftung eröffnet.

Bekannte Personen in Urfeld

Johann Wolfgang von Goethe fuhr inkognito als „Johann Philipp Möller aus Leipzig“ zu Beginn seiner ersten Italienreise am 7. September 1786 durch Urfeld.

Hermann Rietschel im Zeitraum 1886–1914

Berthold Kellermann ab 1884

Georg von Vollmar im Zeitraum 1889 bis † am 30. Juni 1922 in Urfeld

Wolfgang Heine im Zeitraum 1905–1944

Otto Borngräber im Zeitraum 1905–1928

  • Condition: Briefe gefaltet (jeweils ohne Umschlag); Papier leicht gebräunt. Bitte beachten Sie auch die Bilder!
  • Autogrammart: Schriftstück
  • Produktart: Handgeschriebenes Manuskript
  • Erscheinungsjahr: 1911
  • Original/Faksimile: Original
  • Erscheinungsort: Urfeld
  • Region: Europa
  • Autor: Hermann Rietschel
  • Material: Papier
  • Genre: Geschichte
  • Sprache: Deutsch

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