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Kolonie Kiautschou Lauschanberge China Obstbau Gartenbau Bauer Schutztruppe 1903. (Jiāozhōu) war von 1898 bis 1914 eine deutsche Kolonie mit einer Größe von 552 km² und der Hauptstadt Tsingtau (heute Qingdao geschrieben – zu deutsch „grüne Insel“). Kiautschou liegt an der Südküste der Provinz Shandong der Volksrepublik China. Veredelung chinesischer Obstplantagen durch deutsche Edelreiser (Lauschangebirge - Kiautschou) von der deutschen Kolonialverwaltung. Fotoabbildung im Originaldruck von 1903. Journalausschnitt in der Größe 130 x 100 mm. Mit aufgeklebtem Beschreibungstext auf der Rückseite. Mit minimalen Alterungs- und Gebrauchsspuren, sonst sehr guter Zustand. Hervorragende Bildqualität auf Kunstdruckpapier – extrem selten!!! 100%-Echtheitsgarantie – kein Repro, kein Nachdruck!!! Besichtigung jederzeit möglich. 100% guarantee of authenticity - not a reproduction, not a reprint! Visit any time. Bitte warten, hier kommt gleich ein großes Bild!!! 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Jiāozhōu) war von 1898 bis 1914 eine deutsche Kolonie mit einer Größe von 552 km² und der Hauptstadt Tsingtau (heute Qingdao geschrieben – zu deutsch „grüne Insel“). Kiautschou liegt an der Südküste der Provinz Shandong der Volksrepublik China. Geschichte Hintergründe der Expansion nach China Reich ein zivilisatorisches Sendungsbewusstsein. Dieses war bei dem Aufbau einer deutschen Kolonie in China von ganz besonderem Einfluss und bildete einen der wichtigsten Impulse hierfür. Dazu trat die kolonialistische Sichtweise, dass die Errichtung von Kolonien die beste Methode sei, die Wirtschaft im Mutterland zu unterstützen. Damit geriet das dichtbesiedelte China als potenzieller Absatzmarkt ins Blickfeld der deutschen Kolonialagitation. So forderten Denker wie Max Weber den Staat zur aktiven Kolonialpolitik in der Welt auf. Insbesondere die Erschließung Chinas wurde zur Überlebensfrage stilisiert, da es als wichtigstes außereuropäisches Handelsgebiet galt. Eine Weltpolitik ohne globale militärische Macht schien jedoch undurchführbar, weshalb eine Flotte, deren erste Anfänge das Ostasiatische Geschwader und die in Europa stationierte Hochseeflotte waren, aufgebaut wurde. Diese Flotte sollte im Frieden den deutschen Interessen Nachdruck verleihen (Kanonenbootdiplomatie) und im Krieg die deutschen Handelswege schützen bzw. die gegnerischen stören (Kreuzerkriegskonzept). Ein Netz globaler Stützpunkte war für diese Pläne jedoch erste Bedingung. Der Erwerb eines Hafens in China sollte allerdings noch einen weiteren Punkt erfüllen: In Anbetracht der schweren Belastungen durch die Flottenpläne sollte eine chinesische Kolonie auch für die deutsche Flotte im Reich Reklame machen. Deshalb wurde Kiautschou von Anfang an dem Konzept einer Musterkolonie unterworfen: Alle Einrichtungen, die Verwaltung, die Nutzung und dergleichen mehr sollten den Chinesen, den Deutschen und der Welt die besonders effektive deutsche Kolonialpolitik vor Augen führen. Die Besetzung der Bucht Bereits 1860 gelangte eine preußische Expeditionsflotte nach Asien und erkundete die Gegend um die Kiautschou-Bucht. Im Jahr darauf wurde ein chinesisch-preußischer Handelsvertrag unterzeichnet. Nach seinen Reisen nach China zwischen 1868 und 1871 empfahl Freiherr Ferdinand von Richthofen die Bucht von Kiautschou als möglichen deutschen Marinestützpunkt. 1896 untersuchte Admiral von Tirpitz, damals Chef des Ostasiatischen Geschwaders, persönlich die Region. Als am 1. November 1897 zwei deutsche Missionare der Steyler Mission, deren Schutz das Reich bereits 1890 übernommen hatte, in China ermordet wurden, war dies für Kaiser Wilhelm II. der willkommene Vorwand, die Bucht zu besetzen. Noch bevor die chinesische Regierung von dem Mord erfuhr, erging am 7. November an den Chef des Ostasiatischen Geschwaders, Vizeadmiral von Diederichs Befehl, die Besetzung durchzuführen. Am 14. November landete deutsche Marineinfanterie in der Bucht und besetzte sie kampflos. China versuchte erfolglos einen Abzug der Truppen zu erwirken. Am 20. November begannen die deutsch-chinesischen Verhandlungen, welche in der Beilegung des Missionszwischenfalls am 15. Januar 1898 resultierten. Wenige Monate darauf, am 6. März 1898, pachtete das Deutsche Reich die Bucht für 99 Jahre von der chinesischen Regierung. Knapp sechs Wochen später, am 27. April 1898, wurde sie offiziell unter deutschen „Schutz“ gestellt. Zu dieser Zeit zählte die Region ca. 83.000 Einwohner. Als Ergebnis des deutsch-chinesischen Pachtvertrages gab die chinesische Regierung alle Hoheitsrechte innerhalb des Pachtgebietes (zu dem die Stadt Kiautschou nicht gehörte) sowie einer 50 km breiten Sicherheitszone auf. Das Gouvernement Kiautschou blieb zwar Teil Chinas, ging aber in deutschen Besitz über. Zudem erteilte die chinesische Regierung dem Deutschen Reich Konzessionen zum Bau zweier Eisenbahnlinien und dem Abbau örtlicher Kohlevorkommen. Auch die außerhalb des Schutzgebietes liegenden Teile Shandongs wurden so zum deutschen Einflussbereich. Obwohl der Pachtvertrag der deutschen Expansion Grenzen setzte, wurde er zum Ausgangspunkt für die folgende Abtretung Port Arthurs an Russland, Weihais an Großbritannien und Kwangtschouwans an Frankreich. Die Organisation des Schutzgebietes [Bearbeiten] Aufgrund der Bedeutung, die Kiautschou für das Ansehen der deutschen Marine haben sollte, wurde es nicht dem Reichskolonialamt sondern dem Reichsmarineamt unterstellt. An der Spitze der Kolonie stand der Gouverneur (stets ein Marineoffizier), der direkt dem Staatssekretär des RMA, Großadmiral Alfred Freiherr von Tirpitz, verantwortlich war. Innerhalb des Schutzgebietes gab es neben der Militär- die Zivilverwaltung. Erstere wurde vom Stabschef (dem Stellvertreter des Gouverneurs), letztere vom Zivilkommissar geleitet, die beide dem Gouverneur untergeordnet waren. Weitere wichtige Funktionäre der Kolonie waren der Hafenbaubeamte und ab 1900 der Kaiserliche Richter und der Kommissar für chinesische Angelegenheiten. Als Beratungsorgane des Gouverneurs fungierten der Gouvernementsrat und ab 1902 das Chinesenkomitee. Die Abteilungen Finanzen, Bauwesen und Lazarett unterstanden dem Gouverneur direkt, da diese im Hinblick auf das Konzept der Musterkolonie die wichtigsten waren. Da die Kolonie vor allem der Flottenpropaganda dienen sollte, wurde auf die wirtschaftliche (später auch die kulturelle) Entwicklung größter Wert gelegt. Der erste Gouverneur, Carl Rosendahl, vernachlässigte diese Aspekte jedoch und kümmerte sich allein um militärische Belange des Stützpunktes. Im Jahre 1899 wurde er deshalb durch Paul Jaeschke ersetzt, während dessen Amtszeit die Entwicklung der Kolonie rasch voranschritt. Während der deutschen Kolonialzeit wurden 26 Grundschulen, eine Gouvernementsschule, 10 Missionsschulen, eine Spezialhochschule und 4 Berufsschulen gegründet. Die Stadt Tsingtau teilte man in ein Europäer- und ein Chinesenviertel auf. Kiautschou als deutscher Pachthafen Die Verwaltung unterlag nicht dem deutschen Kolonialamt, sondern dem Reichsmarineamt. 1898 wurde eine deutsche Postagentur eingerichtet. 1899 bestand eine 14-tägige Postdampfer-Verbindung nach Schanghai. Die Kolonie wurde zu einem Vorzeigebeispiel deutscher Kolonialpolitik: 1914 zählte die Hauptstadt der Kolonie, das ehemalige Fischerdorf Tsiantao, über 200.000 Einwohner, verfügte über einen Naturhafen, Trinkwasseranlagen, die Brauerei Tsingtao, eine Universität und war an das Telegraphen- und Eisenbahnnetz angeschlossen. In weiten Teilen der deutschen Öffentlichkeit waren große Erwartungen an den Erwerb Kiautschous geknüpft worden. Sie reichten von der Öffnung des riesigen chinesischen Marktes für den deutschen Handel über die maritime Weltgeltung bis hin zur Entstehung eines glanzvollen Kolonialreiches. In der Realität konnten diese Erwartungen alle nicht erfüllt werden. Kiautschou selbst erwies sich sehr schnell als ein finanzielles Fass ohne Boden: in den ersten zehn Jahren nach 1897 beliefen sich die Reichszuschüsse auf 100 Millionen Reichsmark, die Einnahmen erreichten nicht einmal ein Zehntel. Zitat aus KOLONIE UND HEIMAT „Unsere ostasiatische Kolonie ist, wie wir gesehen haben, kein selbständiges Wirtschaftsgebiet. Das Land, das wir von den Chinesen gepachtet haben, hat in seiner Kleinheit an sich einen geringen Wert. Wertvoll ist es erst dadurch geworden, dass wir es durch unsere Verkehrsanlagen zum Ein- und Ausfuhrhafen des Hinterlands, der Provinz Schantung, gemacht haben. Tsingtau ist also - abgesehen von seiner Eigenschaft als Flottenstation - zunächst Handelsplatz, wird aber voraussichtlich mit der Zeit, wenn sich die Provinz Schantung mehr entwickelt hat, auch Industrieplatz werden. Dieser Entwicklung sucht man schon heute durch geeignete Massnahmen den Boden zu bereiten. In erster Linie dadurch, dass man das Pachtgebiet am 1. Januar 1906 an das chinesische Zollgebiet angegliedert hat. Früher fand die Verzollung der Einfuhrwaren erst an der Landesgrenze statt. Jetzt ist nur noch das engere Gebiet des Grossen Hafens Freihafenbezirk, und die Verzollung erfolgt schon am Hafen. Damit wird bezweckt, industriellen Unternehmungen in unserer Kolonie, welche die Rohstoffe des Hinterlandes verarbeiten und ihre Produkte auch dort wieder absetzen wollen, den Zoll zu ersparen.“ Kiautschou zu Beginn des Ersten Weltkriegs Kiatschou war zu Beginn des Ersten Weltkriegs durch das III. Seebataillon besetzt (1.400 Mann), das bei Kriegsbeginn durch 3.400 Mann verstärkt wurde. Am 10. August 1914 stellte Japan ein Ultimatum, in dem die vollständige Übergabe des Gebietes verlangt wurde. Am 15. August wiederholten sie ihre Forderung. Der Gouverneur, Kapitän zur See Alfred Meyer-Waldeck, ließ das Ultimatum unbeantwortet und war fest entschlossen, das Pachtgebiet „bis zum Äußersten zu verteidigen“. Am 27. August eröffneten japanische und englische Kriegsschiffe eine Blockade, und bereits am 2. September landeten die ersten Alliierten (4.300 Mann) in China. Am 26. September begannen Sturmangriffe auf die deutschen Stellungen, die jedoch erfolgreich zurückgeschlagen werden konnten. Nach den erfolglosen Angriffen zogen die Alliierten einen Belagerungsring um die Festung, so dass das Pachtgebiet bis zum 28. September komplett eingeschlossen war. Seit Oktober wurden die alliierten Truppen ständig verstärkt bis auf schließlich über 60.000 Mann. Am 31. Oktober, nach einem neuntägigen Artillerie-Dauerbeschuss, begannen die Alliierten einen großangelegten Angriff auf die Festung, der wiederum abgewehrt werden konnte. Die zunächst erfolgreiche Verteidigung basierte zum Teil auf der erfolgreichen Luftaufklärung durch den Marineflieger Gunther Plüschow, der als Der Flieger von Tsingtau bekannt wurde. Anfang November ging der eingeschlossenen deutschen Schutztruppe die Munition aus, worauf man sich entschloss, sämtliche Artillerie und Kampfboote zu vernichten. Am 7. November 1914 erfolgte schließlich die Kapitulation und die Besetzung durch Japan. Kiautschou nach dem Ersten Weltkrieg Durch den Versailler Vertrag wurde bestimmt, dass Deutschland alle Kolonien und damit auch Kiautschou abzutreten hatte. Bis 1922 blieb das Gebiet unter japanischer Verwaltung, bevor es auf Drängen der USA an China zurückgegeben wurde. Die Bestimmungen des Versailler Vertrages hatten im Jahr 1919 heftige Studentenproteste in China zur Folge. Diese Proteste sind als Bewegung des 4. Mai bekannt und hatten weit reichende Folgen für die chinesische Kultur und Gesellschaft. Qingdao (chin. Qīngdǎo „Grüne Insel“, auf Deutsch auch Tsingtau), ist eine Hafenstadt in der Provinz Shandong im Osten der Volksrepublik Chinas. Die Abkürzung ist Qīng. Vor Qingdao werden die Segelwettbewerbe der Olympischen Sommerspiele 2008 in Peking ausgetragen werden. Administrative Gliederung Qingdao erreichte seine gegenwärtige Größe durch Eingemeindung der ehemaligen Kreise Jimo, Jiaozhou und Jiaonan im Jahre 1977 sowie Laixi und Pingdu im Jahre 1984. Auf Kreisebene setzt sich Qingdao heute aus sieben Stadtbezirken und fünf kreisfreien Städten zusammen. Diese sind: Stadtbezirk Shinan, Stadtbezirk Shibei, Stadtbezirk Sifang , Stadtbezirk Huangdao, Stadtbezirk Laoshan, Stadtbezirk Chengyang, Stadtbezirk Licang, Stadt Jiaozhou, Stadt Jimo, Stadt Pingdu, Stadt Jiaonan, Stadt Laixi Geschichte Bestrebungen, im ostasiatischen Raum einen Stützpunkt zu besitzen, lassen sich in Preußen bis in das Jahr 1859 zurückverfolgen, als dort erstmals ein Geschwader der preußischen Marine operierte. Handels- und Marinekreise waren seit der Öffnung Chinas in den Opiumkriegen daran interessiert, dem deutschen Chinahandel den notwendigen militärischen Rückhalt zu verschaffen, ohne den deutsche Kaufleute nur schwer hätten Fuß fassen können. Auch andere Staaten, darunter Großbritannien, Russland, und Frankreich schufen sich zwischen 1842 und 1899 Handelsstützpunkte in China. 1896 beschloss die Reichsregierung, den Erwerb eines Stützpunkts aktiv zu betreiben. Ein Übergriff auf deutsche Missionare, bei dem zwei von ihnen getötet wurden, bot den Anlass, ein Kreuzergeschwader der Kaiserlichen Marine unter Konteradmiral Diedrichs zu entsenden und China ein Ultimatum zur Überlassung eines Pachtgebiets zu stellen. Angesichts der militärischen Übermacht gab China nach. Der Pachtvertrag wurde am 6. März 1898 unterzeichnet. (Kanonenbootpolitik) Von 1897 bis 1914 stand Qingdao unter deutscher Herrschaft. Aus dieser Zeit sind viele Bauten erhalten, so z.B. eine Brauerei, ein Bahnhof, eine katholische und eine protestantische Kirche sowie das Gästehaus des Gouverneurs. Das deutsche „Schutzgebiet“ Qingdao war einer der Schauplätze des Boxeraufstandes von 1900, in dem versucht wurde, die Kolonialherren aus China zu vertreiben. 1913 bestand die Stadtbevölkerung aus 53.312 Chinesen, 2.069 Europäern und Amerikanern, 2.400 Soldaten der Garnison, 205 Japanern und 25 anderen Asiaten. Zu Beginn des Ersten Weltkriegs, am 7. November 1914, wurde Qingdao nach 3 Monaten Belagerung von Japan besetzt. 5000 Deutsche leisteten Widerstand, der jedoch gegen die Übermacht von 30.000 Japanern nicht zu halten war. Das Ostasiengeschwader floh in den Pazifik. Daraufhin strömten japanische Kaufleute und Gewerbetreibende in die Stadt. Es entstand ein Japanerviertel, in dem 1920 bereits 17.597 Japaner lebten, die wie die Deutschen den Ehrgeiz hatten, eine Musterkolonie aufzubauen. Die deutschen Verteidiger wurden nach Japan in Kriegsgefangenschaft verbracht. Sie lebten dort in mehreren Lagern und wurden teilweise erst 1920 aus der Kriegsgefangenschaft entlassen. Die bekanntesten Lager hießen Matsuyama und das Kriegsgefangenenlager Bandō. Entsprechend den Bestimmungen des Versailler Vertrages blieb die Kolonie zunächst in japanischer Hand. Die Rückgabe an China erfolgte erst am 10. Dezember des Jahres 1922. In der Folgezeit führten die bürgerkriegsähnlichen Zustände der Kriegsherren-Epoche zu wirtschaftlicher Stagnation. Aus Qingdao ist inzwischen eine typisch chinesische Millionenstadt geworden. Dem Bauboom mussten viele alte Kolonialbauten weichen. Bis in die 1990er-Jahre wurden viele von ihnen abgerissen, denn für manche galten sie als Schandmal der Kolonialgeschichte. In der Nähe des Hafens befand sich 1986 ein U-Bootstützpunkt der Volksbefreiungsarmee. Wirtschaft Wirtschaftlich entwickelte sich Qingdao nach der Öffnung Chinas im Jahr 1978 sehr schnell. Als Tiefseehafen ist Qingdao bedeutend für die ölverarbeitende Industrie und den Güterverkehr der gesamten Halbinsel Shandong. Die Stadt besitzt den drittgrößten Hafen der Welt. Qingdao ist für die Produktion von Fischprodukten (Fischstäbchen etc.), Textilien (Jean Pierre, Hong Ling etc.), Haushaltselektronik (Haier, Hisense, Aocma etc.) und Reifen (Good Year, Shuangxin etc.) bekannt. Die koreanische Sejung Musical Instruments Co. Ltd. errichtete 2001 eine Großproduktion von Musikinstrumenten, die nicht nur Flügel und Klaviere, sondern jährlich auch über 500.000 akustische und elektrische Gitarren herstellt. Auch die ehemals deutsche Brauerei ist nun ein weltweit agierendes Unternehmen und hat inzwischen Brauereien in ganz China, Teilen Asiens und Nordamerikas aufgebaut. Ihr Bier wird unter dem Namen Tsingtao weltweit vertrieben. Des Weiteren befindet sich der regional bedeutende Flughafen Qingdao-Liuting in Qingdao. Tourismus Qingdao ist einer der wenigen bedeutenden Badeorte in China. In der Nähe der Stadt befindet sich der Laoshan, ein beliebter Ausflugsort. Von der deutschen Kolonialzeit sind noch die evangelische Kirche, die Gouverneursvilla, der Pier Zhan Qiao, Teile des deutschen Bunkersystems (das man besichtigen kann) und einige andere deutschen Kolonialbauten erhalten. Allerdings wurde das einzigartige Panorama der Stadt durch Hochhausbauten zerstört. Persönlichkeiten Gunther Plüschow (1886–1931), wurde im Ersten Weltkrieg als Flieger von Tsingtau bekannt. Richard Wilhelm (1873–1930), deutscher Sinologe und Theologe, arbeitete zwischen 1900 und 1920 als Pfarrer und Pädagoge in der Stadt Toshiro Mifune (jap. Mifune Toshirō; 1920–1997), in Qingdao geborener japanischer Schauspieler Ma Jian (* 1953), in Qingdao geborener chinesischer Schriftsteller Bu Xiangzhi (* 1985), chinesischer Schachgroßmeister, errang 1999 als bis dahin jüngster Spieler der Schachgeschichte den Großmeistertitel. Okulation ist eine Art der Pflanzenveredelung, bei der vom Edelreis nur eine ruhende Knospe („Edelauge“) verwendet wird. Dieses Auge der Edelsorte wird mit einem kleinen Stück der umgebenden Rinde in die Unterlage (oder Mutterpflanze) eingesetzt. Zeitraum der Durchführung Die Rinde der Unterlage muss für die meisten Okulationsmethoden die jahreszeitgebundene Eigenschaft lösen aufweisen. Verfahren, die das Auge „hinter die Rinde schieben“, sind erst in der Vegetationsphase anwendbar, denn zu dieser Zeit ist das Kambium zwischen Rinde und Holz im Wachstum und es entsteht ein dünner Film aus nur schwach verbundenen Zellen. Dieser Zeitraum erstreckt sich von Ende Mai bis September. Das Wetter spielt hier eine erhebliche Rolle, da eine stärkere Trockenheit das Anwachsen des Auges verhindert. Gegebenenfalls kann mit Bewässerung und Harnstoffspritzung diesem Problem abgeholfen werden. Diese Schwierigkeit besteht im gesamten Zeitraum, den das Auge benötigt, um anzuwachsen. Zum Zeitpunkt der Entnahme müssen die Knospen des Edelreises ausgereift sein, dies ist für Knospen des aktuellen Jahres häufig erst im Juli gegeben. Möchte man früher veredeln, müssen die Edelreiser die Knospen des vorigen Jahres bereitstellen. Dies ist nur möglich, wenn die Reiser in der Vegetationsruhe geschnitten und bis zur Veredelung entsprechend kühl, dunkel und feucht gelagert wurden. In Mitteleuropa treibt die veredelte Knospe bei einem späten Termin der Okulation meist erst im darauffolgenden Frühjahr aus, in Gegenden mit längerer Vegetationsperiode kann der Austrieb auch noch im selben Jahr erfolgen. Eine „Okulation auf das treibende Auge“ erfolgt besonders früh im Jahr und kürzt den Zeitraum der Entwicklung deutlich ab. Durchführung der Veredelung Bei der eigentlichen Okulation wird das Auge mit dem Okuliermesser flach aus dem Edelreis herausgeschnitten, in einer Länge von ca. 1–2 cm bei Rosen und ca. 2–4 cm bei Obst. Es ist von Vorteil, wenn man am Edelauge einen kleinen Blattstiel belässt, an dem sich das kleine Edelauge besser in die Hand nehmen lässt und der später der Erfolgskontrolle dient. Danach wird an der Unterlage mit einem sehr scharfen Messer ein Schnitt ausgeführt, der die Rinde so löst, dass das Edelauge entsprechend eingesetzt werden kann. Hierfür werden an den für diese Arbeit hergestellten Messern spezielle Zungen zum beschädigungsfreien Lösen der Rinde verwendet. Die Veredlung muss nun verschlossen werden, entweder mit Folienband, Bast oder speziellen Okulations-Schnellverschlüssen, um sie vor Schmutz, Austrocknung und mechanischer Verletzung zu schützen. Der Verschluss drückt das Auge fest an das Kambium der Unterlage und gewährleistet so ein schnelles Anwachsen, welches bei günstiger Witterung nach 14 Tagen geschehen ist. Der Veredelungsvorgang sollte so rasch wie möglich vonstattengehen, damit die Schnittstellen und besonders das Edelauge nicht antrocknen. Erfolgskontrolle: Ein bis drei Wochen nach der Okulation sieht man am Blattstiel, ob die Veredelung gelungen ist. Wenn der Blattstiel noch prall und hell aussieht und bei leichter Berührung abfällt oder schon von selbst abgefallen ist, kann man die Veredelung als gelungen bezeichnen. Die erfolgreiche Verbindung der beiden Kambium-Anteile versorgt das Edelauge mittlerweile mit Nährstoffen und der alte Blattstiel kann zuerst noch Wasser erhalten; gleichzeitig aber beginnt an der Abwurfstelle des Blattes die übliche Abtrennung durch weitere spezielle Gewebebildung, bis der Stiel schließlich abfällt. Ist jedoch der Blattstiel eingetrocknet (Aussehen dünn und dunkel) und fällt er auch bei einer leichten Berührung nicht ab, ist die Veredelung nicht gelungen: Das Auge konnte keine Verbindung mit dem Kambium der Unterlage herstellen; in diesem Fall ist jedoch eine Nachveredelung noch möglich. Zum Schutz vor Kälte wird die Veredelungsstelle im Winter mit Erde angehäufelt. Im Frühjahr wird der Winterschutz entfernt und die über dem veredelten Auge noch befindliche Pflanze abgeschnitten. Durch den Saftdruck der Unterlage treibt das Auge aus, die neu entstandene Pflanze erreicht z. B. bei Buschrosen im Herbst eine verkaufsfähige Qualität. Bei Rosen erfolgt das Einsetzen auf Höhe des Wurzelhalses, bei Obstgehölzen in einer Höhe von ca. 10–15 cm über der Erde in den einjährigen, verholzten Trieb. Bekannte Okulationsvarianten T-Okulation Bei der T-Okulation wird an der Unterlage mit dem Messer ein T-förmiger Schnitt hergestellt: Als erstes führt man einen zwei Zentimeter langen Querschnitt durch, welcher nur die wenige Millimeter dicke Rinde durchtrennt. Als Nächstes wird ein Längsschnitt, der eine Länge von zwei bis vier Zentimeter aufweist und mit dem Querschnitt bündig abschließt, durchgeführt. Mit Hilfe eines speziellen Lösers des Okuliermessers werden anschließend die beiden Rindenflügel ohne Beschädigung hochgezogen, so dass sich die Rinde nach links und rechts vorsichtig lösen lässt. In den so entstandenen Schlitz wird das zuvor ausgeschnittene Auge eingesetzt, etwas nach unten geschoben, damit es fest in der Rindentasche liegt, und die Rinde wieder zurückgeklappt. Umgekehrte T-Okulation Um zu vermeiden, dass Wasser in den Schnitt läuft, wird die umgekehrte T-Okulation ausgeführt. Dabei wird der Querschlitz unterhalb des Längsschlitzes angesetzt, so dass sich als Bild ein auf dem Kopf stehendes T ergibt. Diese Methode wird etwa bei Zitruspflanzen angewendet, ist sonst aber kaum verbreitet. Plattenokulation Bei der Plattenokulation wird ein etwa quadratisches Stück Rinde rund um das Edelauge abgehoben. Ebenso wird am Edelreis eine gleich große quadratische Fläche von Rinde befreit und dort das Edelauge aufgesetzt. Diese Methode wird erfolgreich bei Walnuss und Hickory angewendet. Für diese Arbeit existiert ein spezielles, zwei Klingen tragendes Walnuss-Veredelungsmesser, welches einen Rindenstreifen mit exakt 3 cm Breite herausschneidet. Ringokulation Die Ringokulation funktioniert prinzipiell wie die Plattenokulation. Allerdings wird am Edelreis ein ganzer Rindenring gelöst und auf eine entsprechend passende, von Rinde befreite Stelle auf der Unterlage befestigt. Chip-Veredelung Die Chip-Veredelung verwendet ebenfalls nur eine Knospe, aber im Gegensatz zu anderen Okulationsformen ist die Chip-Veredelung nicht auf die Lösbarkeit der Rinde angewiesen und kann daher auch in der Vegetationspause genutzt werden. Dafür wird am Edelreis und an der Unterlage jeweils ein formgleicher Holzspan oder Chip herausgeschnitten. Der Chip besteht (am Edelreis) aus der Knospe, der umgebenden Rinde und einem Anteil des unterliegenden Holzes. Dieser komplette Chip wird in die passend geschnittene Kerbe der Unterlage eingelegt und mit Bast oder Gummiband befestigt; bei der Veredelung im Frühjahr müssen die Lücken noch mit Baumwachs verstrichen werden, bei der Sommerveredelung ist das nicht nötig. Nicolieren Besteht zwischen Edelsorte und Unterlage eine Unverträglichkeit, kann zwischen beide ein dünnes Plättchen einer dritten Sorte gelegt werden, mit der beide verträglich sind. Dieses Verfahren nennt man Nicolieren.
Condition: Mit minimalen Alterungs- und Gebrauchsspuren, sonst sehr guter Zustand., Land/Region: Deutschland