General Bonaparte vor den Mumien der Pharaonen.
Großformatiger Original-Holzstich, um 1895.
Nach dem Originalgemälde von Maurice Orange.
Journalausschnitt in der Größe 360 x 270 mm.
Mit mittiger, vertikaler Bugfalte.
Mit minimalen Alterungs- und Gebrauchsspuren, sonst sehr guter Zustand.
Hervorragende Bildqualität auf Kunstdruckpapier – extrem selten!!!
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Zu Rückgabe und AGB bitte mich-Seite beachten. Die dort hinterlegten Informationen sind verbindlicher Bestandteil dieses Angebots/dieser Artikelbeschreibung!1798 bis 1801, 18. Jahrhundert, 19. Jahrhundert, Adel, Ägypten, Ägyptische Expedition, Ägyptologie, Akademische Kunst, Akademische Malerei, Altägypten, Altertum, Altmeisterlichkeit, Antike, Archäologie, Aristokratie, Armee, Ars gratia artis, Ausgrabung, Ausgrabungen, Bildnis, Bildniskunst, Bodendenkmale, Bodenkunde, Commission des sciences et des arts, Edelleute, Egypt, Elitetruppe, Erforschung Ägyptens, Europa, Europäer, Europäische Geschichte, Expeditionsheer, Experten, Forschung, France, Frankreich, Französische Revolution, Front, Frontgeschehen, Generäle, Genre, Genremalerei, Geographie, Geopolitik, Geostrategie, Geschichte, Geschichtsmalerei, Gizeh, Grande Armee, Grande Nation, Heer, Heerführer, Heerwesen, Helden, Heldenkampf, Heldenleben, Heldentaten, Heldentum, Herrscher, Historically, historicism, Historienmaler, Historisch, Historische Bilder, Historismus, history, Hochadel, Hochkultur, Institut d’Égypte, Kleinasien, Krieg, Krieger, Kriegsbilder, Kriegs-Bilder, Kriegsgeschichte, Kultur, Kulturgeschichte, Kunst, Kunstgeschichte, Landeskunde, Levante, Majestät, Mameluken, Militär, Militärgeschichte, Militaria, Militärmalerei, military, Mittelmeerraum, Monarchie, Mystik, Mythen, Mythologie, Mythos, Naher Osten, Napoleon Bonaparte, Napoleons Ägyptenfeldzug, Nil, Offiziere, Orient, Ortsansichten, Ortskunde, Osmanisches Reich, Persönlichkeiten, Pyramdien, Ruinen, Säbel, Schlacht, Schwert, Soldaten, Stabschef Louis-Alexandre Berthier, Tapferkeit, Tempel, Topographie, Tradition, Truppe, Uniform, Waffe, Waffendienst, Wüste, Zeitgeschehen, Zeitgeschichte Maurice Orange (9 March 1867, Granville - 28 February 1916, Paris) was a French painter and artist. Life His youth was spent with his family and was influenced by the Franco-Prussian War. He showed an early talent for drawing and his first tutors gained him a scholarship to the École des Beaux-Arts in 1885, where he studied under Jean-Léon Gerome and François Flameng and became friends with Édouard Detaille. He was mainly inspired by historical subjects, especially the Napoleonic era, though he also produced portraits, landscapes, townscapes and sketches, often adding drawings to his letters. From 1887 to 1914 he took part in the Salon des Artistes Français. He won medals and travel bursaries and Spain, Greece, Italy, Portugal, Africa and above all Egypt became major influences on him. He worked in oils, watercolour, gouache, pastel and charcoal. He died of typhoid fever in 1916. Napoléon Bonaparte (* 15. August 1769 in Ajaccio auf Korsika; † 5. Mai 1821 in Longwood House auf St. Helena im Süd-Atlantik) war ein französischer Staatsmann und Feldherr. Er war General der französischen Revolutionsarmee, von 1799 bis 1804 Erster Konsul der Französischen Republik, von 1804 bis 1814 und erneut 1815 als Napoleon I. (frz. Napoléon Ier) Kaiser der Franzosen, 1805 König von Italien und 1806 bis 1813 Protektor des Rheinbundes. Bedeutung Napoléon Bonaparte gilt als einer der fähigsten militärischen Führer aller Zeiten. Es gelang ihm in kurzer Zeit, fast ganz Europa unter seine direkte oder indirekte Kontrolle zu bringen. Er selbst machte sich zum Kaiser der Franzosen und Verwandte und Vertraute zu Königen und Fürsten der eroberten Länder. Nicht minder bedeutsam ist Napoléons staatsmännische Aufbauleistung in der Zeit nach der Französischen Revolution. Sein Gesetzbuch Code Civil gilt in Frankreich bis heute und hatte seit seiner Veröffentlichung im Jahre 1804 einen nachhaltigen Einfluss auf die Entwicklung des bürgerlichen Rechts. Die von Napoléon erzwungene Abdankung des deutschen Kaisers Franz II. und die Beendigung des Heiligen Römischen Reichs Deutscher Nation, die Neuordnung deutscher Fürstentümer zu größeren Territorien wie auch der spätere Befreiungskampf gegen Napoléon förderten das deutsche Nationalgefühl und den Aufstieg Preußens bis hin zum Deutschen Reich. Leben Kindheit Napoléon wurde als Napoleone Buonaparte bzw. korsisch Nabulione in Ajaccio auf der italienischen Insel Korsika geboren, die nach einem langen Unabhängigkeitskrieg gegen Genua im Jahre 1768 an Frankreich verkauft wurde. Später fälschte Napoleon das Geburtsdatum auf den 15. August 1769, ein Zeitpunkt zu dem die Insel bereits französisch war. Er war der zweite Sohn von Carlo di Buonaparte und Letizia Ramolino, die gemeinsam 13 Kinder hatten, von denen jedoch nur acht die frühen Kindheitsjahre überlebten. Die Familie gehörte dem korsischen Kleinadel an und war seit dem frühen 16. Jahrhundert auf der Insel präsent. Ihre Wurzeln liegen in der italienischen Toskana. Napoléons Vater war der Sekretär von Pascal Paoli, einem korsischen Revolutionär und Widerstandskämpfer und hatte mit diesem für die Unabhängigkeit Korsikas gekämpft. Paoli war Napoléons Jugend-Vorbild. Als studierter Jurist hatte Napoléons Vater an einer korsischen Verfassung mitgearbeitet, beugte sich aber 1769 der französischen Oberhoheit. Er arbeitete fortan als Advokat bzw. Richter und als Winzer und Landwirt auf seinen Gütern. Darüber hinaus war er gewählter Adelsvertreter im korsischen Standesparlament und in Paris. Aufgrund seiner umfangreichen Bibliothek und dem Einfluss des Vaters interessierten sich seine älteren Söhne, darunter Napoléon, früh für Geschichte, Literatur und Jura. Jugend und militärische Ausbildung Dank eines königlichen Stipendiums, welches Ludwig XVI. für verarmte aber verdiente französische Adlige ins Leben gerufen hatte, zog der zehnjährige Napoleone – Napoléon, wie er nun genannt wurde – 1779 zusammen mit seinem Bruder Joseph nach Frankreich in ein Internat in Autun wo er – erst jetzt – die französische Sprache lernte. Danach ging er an die Kadettenschule von Brienne. Hier galt er als Stipendiat und einziger Korse als Außenseiter, aber auch als guter Schüler. Ein besonderes Talent entwickelte er in der Mathematik, außerdem interessierte er sich für die großen Helden der Geschichte wie Alexander den Großen und Julius Caesar. Seine Lieblingslektüre war – ähnlich wie bei Friedrich dem Großen – die Parallel-Biographien von Plutarch, in denen je ein bedeutender Grieche und Römer gegenübergestellt und in ihrem Wert als Vorbilder sittlich-heroischer Lebensführung abgewogen werden. Mit zwölf Jahren hegte er den Wunsch, zur See zu fahren. Als 1783 Großbritannien und Frankreich ihren Seekrieg beendeten, versuchte er sogar, in die britische Marine aufgenommen zu werden. 1784 wurde er in der École royale militaire in Paris angenommen und erreichte die Stadt am 21. Oktober. Da er weiterhin zur Marine wollte, kam er in die Artillerie-Klasse, wo er u. a. Hydrostatik, Differential- und Integralrechnung studierte. Am 24. Februar 1785 starb sein Vater an Magenkrebs und Napoléon übernahm die Rolle des Familienoberhauptes, die eigentlich seinem älteren Bruder Joseph Bonaparte zustand. Im gleichen Jahr konnte Napoléon sein Studium, aufgrund seiner guten Leistungen, vorzeitig beenden und erhielt, kaum 16 Jahre alt, sein Offizierspatent. Da die französische Marine in diesem Jahr keine Offiziere suchte, entschied er sich für das Regiment La Fère in Valence, der Korsika am nächsten gelegenen Garnisonsstadt. Dort nahm er als Leutnant im Januar 1786 seinen Dienst auf, bis er im Juni 1788 nach Auxonne versetzt wurde. Um seine Mutter zu entlasten, nahm er seinen elfjährigen Bruder Louis zu sich und kümmerte sich um dessen Erziehung. Literatur und Reformvorstellungen In seiner Freizeit widmete er sich der Literatur und der Schriftstellerei. Er las in dieser Zeit sehr viel und sehr umfangreich, von Romanen bis zu Lehrbüchern, von antiken Werken wie denen Platos bis hin zu neuzeitlichen Werken, wie z. B. von Voltaire, Corneille und Lavater, oder naturwissenschaftliche Werke wie Rollins Geschichte des Altertums, Buffons Histoire Naturelle oder Marignys Geschichte der Araber. Als Autodidakt brachte er sich ein umfangreiches Wissen bei. Als er sich auch zunehmend für Politik interessierte, wurde Jean-Jacques Rousseau sein großes Vorbild und eine konstitutionelle Monarchie wie die Großbritanniens schien ihm vorbildlich; Patriotismus, bzw. im Dienste des Volkes zu handeln, wurde sein Ideal. Zu dieser Zeit fing er auch selbst an zu schreiben. Unter anderem verfasste er einen Gruselroman mit politischem Hintergrund, den Versuch einer Geschichte Korsikas – wegen der ablehnenden Haltung Paolis, den er um Unterstützung bat, gab er dies enttäuscht auf -, und einen philosophischen Essay über menschliches Glück, den er für eine Preisausschreibung der Akademie von Lyon schrieb – kein Essay wurde für würdig gefunden, den Preis zu erhalten. Er vertritt hier die Auffassung, dass der Mensch geboren wird, um glücklich zu sein und „Sittlichkeit wird es geben, wenn die Regierungen frei sind.“ Ein Soldat der Revolution Als im Frühjahr des Jahres 1789 die Französische Revolution ausbrach, emigrierte Napoléon nicht, wie viele andere Offiziere, sondern wurde trotz seiner eigenen Adelsabstammung glühender Befürworter der Republik und deswegen bald zum Hauptmann befördert. Bonaparte versah zunächst nur einige unbedeutende Ordnungsaufgaben in der französischen Provinz und hielt sich zumeist in seiner Heimat Korsika auf, wo die Nationalbewegung einen neuen Aufschwung erlebte und die Unabhängigkeit von Frankreich anstrebte. Im Jahre 1792/93 erhielt Napoléon sein erstes militärisches Kommando und wurde mit der Befehlsgewalt über ein Freiwilligen-Bataillon der korsischen Nationalgarde für die Invasion nach Sardinien betraut, mit dem sich die Französische Republik seit 1792 im Krieg befand. Der Landungsversuch scheiterte jedoch, wofür Bonaparte vor allem die französischen Truppenteile verantwortlich machte. Die undurchsichtige Verwicklung seiner Brüder in einen Staatsstreich gegen den Führer der korsischen Unabhängigkeitsbewegung Pasquale Paoli zwang die Familie im Sommer 1793 Korsika fluchtartig zu verlassen und völlig verarmt nach Frankreich zu gehen. 1793 wurde Hauptmann Napoleon zur Belagerungsarmee vor Toulon kommandiert. Die Stadt wurde, unterstützt von der englischen Flotte, von königstreuen Royalisten gehalten. Am 25. November 1793 trug Napoleon dem Befehlshaber General Dugommier seinen Plan für den Sturm auf die Stadt vor. Dieser führte am 19. Dezember zur Eroberung von Toulon. Auf Grund der Empfehlung des sich in der Belagerungsarmee aufhaltenden Augustin Robespierre, des Bruders von Maximilien, wurde Napoleon im Alter von 24 Jahren dafür zum Brigadegeneral ernannt. Dies bildete den Auftakt seiner beispiellosen militärischen Karriere. Der Italienfeldzug und die Expedition nach Ägypten Nach der Entmachtung und Hinrichtung Robespierres fiel Napoléon in Ungnade und wurde kurzfristig in Haft genommen. Wenig später wurde er Kommandeur der Westarmee gegen die Royalisten in der Normandie. Am 5. Oktober 1795 schlug er im Auftrage Paul de Barras' und des Direktoriums, unter dem Einsatz von Geschützen, einen Aufstand der Royalisten in Paris nieder. Dieser Sieg brachte ihm das Vertrauen des Direktoriums und am 27. März 1796 den Oberbefehl über die Italienarmee. Zur selben Zeit lernte er Joséphine, die Geliebte Barras', kennen, die er am 9. März 1796 heiratete. Als Kommandierender General der schlecht ausgerüsteten französischen Truppen in Italien gelang es ihm mehrfach, die österreichischen Truppen zu besiegen. Österreich, unter der Führung von Erzherzog Karl, musste daraufhin den Frieden von Campo Formio annehmen. 1798 marschierte Napoléon in Ägypten ein, um Großbritanniens Zugang nach Indien zu stören. Napoléon, als selbstverstandener Förderer der Aufklärung, nahm Gelehrte auf seine Expedition mit. Der Stein von Rosetta ist ein bekannter Fund jener Expedition. Napoléons Expeditionsflotte wurde im August 1798 in der Seeschlacht von Abukir von der britischen Flotte unter Nelson fast völlig zerstört. Daher war Napoléon von der Versorgung auf dem Seeweg abgeschnitten. Er setzte seinen Ägyptischen Feldzug fort. Als ihn das Gerücht über einen bevorstehenden Umsturz in Frankreich erreichte, verließ er, unter Zurücklassung seiner Truppen, Ägypten am 23. August 1799 an Bord der Fregatte Muiron. Mit viel Glück segelte er durch die Blockade der Royal Navy und erreichte am 30. September Ajaccio auf Korsika. Das französische Festland betrat er bei St. Raphael wieder am 9. Oktober. Bürger Napoléon Bonaparte – Erster Konsul der Französischen Republik (1799–1804) In Europa formierte sich eine Koalition gegen Frankreich, die Royalisten wurden wieder mächtiger. In den darauf folgenden Wochen planten Emmanuel Joseph Sieyès und Roger Ducos, Direktoren der französischen Regierung, einen Staatsstreich. Dafür benötigten sie aber militärische Hilfe und Napoléon war ihr Mann um die Truppen zu führen. Am 9. November 1799 marschierte Napoléon mit seiner Armee in Paris ein und führte den Staatsstreich des 18. Brumaire VIII durch. Darauf bootete er Sieyès und Ducos aus und ernannte Jean-Jacques Cambacérès und Charles-François Lebrun als zweiter und dritter Konsul. Sie hatten keine politische, sondern nur beratende Kompetenzen. Der 30-jährige Bonaparte wurde so als Erster Konsul faktisch zum Alleinherrscher. Er vollzog mehrere dauerhafte Reformen im Bildungswesen, in der Verwaltung sowie im Rechts- und Finanzwesen. Seine Gesetzessammlung, der Code Civil oder Code Napoleon, wie sie nach Napoléon auch genannt wurde, hat bis zum heutigen Tag in vielen Ländern Bedeutung. Im Jahre 1800 griff Napoléon Österreich an und besiegte es erneut, vor allem in der Schlacht bei Marengo am 14. Juni 1800. In der Schlacht fiel sein enger Mitstreiter General Desaix. Danach unterschrieben auch die Briten einen Friedensvertrag. 1802 ließ Napoléon die Sklaverei in den französischen Kolonien wieder einführen, was auf Haiti 1804 erneut zu einem Aufstand führte, der dem Land schließlich die Unabhängigkeit brachte. Im gleichen Jahr war Thomas Jefferson bereit, New Orleans von Napoléon zu kaufen, der kurz zuvor der unumstrittene Herrscher von Frankreich geworden war und Louisiana von Spanien erworben hatte. Jefferson sandte James Monroe nach Paris, um die Verhandlungen beim Verkauf von Louisiana zu unterstützen. Nach einer aufgedeckten Verschwörung im August 1803 um Georges Cadoudal, Pichegru und General Moreau, die ein Attentat im Malmaison auf Napoléon planten, ließ Bonaparte den Herzog von Enghien als Führer der Royalisten entführen, verurteilen und erschiessen. Dies schadete Napoléon außenpolitisch insbesondere in Deutschland und Preußen, da man die eigenen Souveränitätsrechte bedroht sah. Innenpolitisch hatte Bonaparte jedoch mit dieser „terroristischen Hinrichtung“ (Louis Bergeron) alle weiteren royalistischen Komplotte erstickt und die Zustimmung der breiten Bevölkerung hinter sich. Napoléon I. – Kaiser der Franzosen (1804–1815) Die Kaiserkrönung Nachdem Napoléon seinen Einfluss auf die Schweiz und Deutschland vergrößert hatte, gab eine Meinungsverschiedenheit über Malta den Briten einen Vorwand, um Frankreich 1803 den Krieg zu erklären und die französische royalistische Opposition zu unterstützen (Beginn der Napoleonischen Kriege). Nachdem ihm in einer Volksabstimmung die Kaiserwürde angetragen wurde, krönte sich Napoléon am 2. Dezember 1804 in der Zeremonie selbst zum Kaiser. Am 26. Mai 1805 wurde Napoléon im Mailänder Dom mit der Eisernen Krone der Langobarden zum König von Italien gekrönt. Austerlitz Im April 1805 unterzeichneten Großbritannien und Russland einen Vertrag, um Holland und die Schweiz zu befreien. Österreich trat der Allianz bei, nachdem Genua annektiert und Napoléon zum König Italiens ausgerufen worden war. Napoléon bereitete eine Invasion von England vor und hatte dazu Invasionstruppen von 150.000 Mann bei Boulogne versammelt. Der französische Plan, gemeinsam mit den Spaniern die Briten zur See zu schlagen, schlug bei Trafalgar fehl und die Briten erlangten die dauerhafte Herrschaft über die Weltmeere. Angesichts der drohenden Übermacht von Großbritannien, Russland und Österreich war es entscheidend für Napoléon, die Großmächte einzeln zu vernichten. Der erste Schlag traf mit einer Blitzkampagne die Österreicher in der Schlacht von Elchingen bei Ulm (25. September – 20. Oktober 1805), wo General Karl Mack von Leiberich gezwungen wurde, mit seiner gesamten Armee von anfangs 70.000 Mann zu kapitulieren. Damit stand Napoléon der Weg nach Wien offen: Nach kleineren Scharmützeln entlang der Donau gelang seinen Truppen am 13. November die kampflose Einnahme Wiens. Im Anschluss lockte Napoléon die Russen und Österreicher durch geschickte Vortäuschung eigener Schwäche in die Schlacht bei Austerlitz (auch Dreikaiserschlacht), die er am 2. Dez. 1805 gewann. Krieg gegen Preußen Im Ergebnis der Schlacht von Austerlitz wurde Napoléon faktisch Herrscher über die meisten Gebiete Europas. Die daraufhin, im Mai 1806, begonnenen Verhandlungen zwischen England und Frankreich scheiterten aber am Widerstand Preußens gegen die von Napoleon vorgeschlagene Aufteilung Deutschlands. Ein preußisches Ultimatum vom 26. August 1806 forderte, Napoleon solle seine Truppen bis zum 8. Oktober über den Rhein zurückführen. Napoleon stieß daraufhin mit seinen Truppen vom Main aus durch Thüringen auf die preußische Hauptstadt Berlin vor. Im Oktober 1806 kam es zu der Schlacht bei Jena und Auerstedt, in der die preußischen Truppen vernichtet wurden. Die französischen Truppen marschierten in Berlin ein. Mit den verbliebenen Truppen setzte Preußen den Kampf an der Seite der russischen Armee fort. Erst nach weiteren blutigen Schlachten (z. B. die Schlacht bei Preußisch Eylau) wurde der Krieg endlich beendet. Als Napoleon am 21. Juni 1807 einen Waffenstillstand mit Russland schloss, hatte er – bis auf England, Schweden und das Osmanische Reich – sämtliche europäische Staaten erobert oder mit Verträgen an sich gebunden. Nur wenige Wochen später kam es am 9. Juli zum Frieden von Tilsit, in dem festgelegt wurde, dass Preußen die Hälfte seines Staatsgebietes abtreten und 120 Millionen Francs an die Franzosen zahlen musste. Napoléon setzte mit der Kontinentalsperre einen europaweiten Handelsboykott gegen Großbritannien durch und setzte einen neuen König in Spanien ein. Die Spanier erhoben sich und es gelang Napoléon nicht, den Aufstand niederzuschlagen. Die Heirat mit Marie Louise Während Napoleon in Spanien kämpfte, marschierte die österreichische Armee unter Erzherzog Karl von Österreich in Bayern ein. Napoleon war aus Spanien, über Paris nach Bayern geeilt und traf am 16. April 1809 in Donauwörth ein. Am 21. Mai 1809 überquerten seine Truppen südöstlich Wiens die Donau. In der Schlacht von Aspern-Essling stoppten die Österreicher den französischen Vormarsch. Diese Schlacht wurde zur ersten Niederlage Napoleons. In der Schlacht bei Wagram konnte er aber letztendlich Erzherzog Karl besiegen. Im Friede von Schönbrunn musste Österreich daraufhin auf Dalmatien, Krain und das Küstenland verzichten. Das Land musste der anti-englischen Kontinentalsperre beitreten und sein Heer auf 150 000 Mann reduzieren. Ferner wurde ein Militärbündnis zwischen Österreich und Frankreich geschlossen. Im selben Jahr ließ sich Napoléon von Joséphine scheiden, da ihre Ehe kinderlos blieb. Josephine hatte ihre Unfruchtbarkeit schon länger geahnt, aber aus Angst vor einer Scheidung die Behauptung aufgestellt, er könne ihr keine Kinder zeugen, da sie zwei Kinder aus ihrer ersten Ehe hatte. Die Generäle und Politiker Napoléons bedrängten ihn Marie-Louise von Habsburg, die älteste Tochter des österreichischen Kaisers Franz I. zu heiraten. Die Ehe, bei deren Schließung vor allem politischer Vorzüge wie die Stärkung des österreichisch-französischen Bündnisses und der Legitimation des Kaiserreichs eine wichtige Rolle spielten, wurde im Jahr 1810 geschlossen. Leidtragende dabei war die Braut, seit ihrer Kindheit stand sie Napoléon ablehnend gegenüber. Schließlich wurde sie doch der Staatsräson geopfert. Außerdem brauchte Napoléon einen Nachfolger, den ihm Marie Louise 1811 schenkte, als sie Napoléon II. gebar. Napoléon versuchte zweimal, ihn als Erben einzusetzen, aber regiert hat er nie. Der Rußlandfeldzug Zar Alexander I. von Russland war Ende 1810, aus wirtschaftlichen Gründen, nicht bereit, sich an der von Napoléon verhängten Kontinentalsperre gegen England zu beteiligen. Da Napoléon die Kontinentalsperre als einziges Kampfmittel gegen England ansah, führte diese Entscheidung dazu, dass er am 24. Juni 1812 mit seiner Grande Armée aus rund 612.000 Soldaten den Memel überschritt. Sein Plan für den Rußlandfeldzug war, wie in den bisherigen Blitzfeldzügen eine schnelle spektakuläre Entscheidungsschlacht herbeizuführen, die den Krieg bald beenden und Friedensverhandlungen einleiten sollte. An eine Besetzung Russlands war nicht gedacht. Doch die russischen Truppen unter der Führung von Barclay de Tolly wichen in die Weiten des Landes aus. Der neue Befehlshaber Feldmarschall Kutusow stellte sich Napoleon erst in der Schlacht von Borodino, vor den Toren Moskaus, in der 50.000 Mann auf beiden Seiten ihr Leben ließen. Durch diesen Pyrrhussieg gelang es Napoléon zunächst, ohne weiteren Kampf Moskau einzunehmen. Von 250.000 Einwohnern waren 15.000 geblieben; die meisten hatten Moskau verlassen, alles Essbare mitgenommen und die Stadt in Brand gesetzt. Die Soldaten der Grande Armée litten unter Hunger und Krankheiten. Der Zar verweigerte Verhandlungen. Am 18. Oktober gab Napoleon den Befehl zum Abmarsch. Fehlender Nachschub, Krankheiten sowie die Angriffe der russischen Kosaken setzten den französischen Truppen schwer zu. In der Schlacht an der Beresina wurde Napoleons Grande Armee endgültig zerschlagen. Nur 40.000 napoleonische Soldaten übertraten im Dezember 1812 die preußische Grenze. Napoléon war schon vorher nach Paris geflohen, um eine neue Armee aufzustellen. Durch diese schwere Niederlage Frankreichs ermutigt, griffen mehrere Nationen in Europa gegen Frankreich zu den Waffen. Die endgültige Niederlage der Franzosen kam 1813 in der Völkerschlacht bei Leipzig. 1814 bildete sich ein Bündnis aus Großbritannien, Russland, Preußen und Österreich gegen Napoléon. Der Feldzug von 1814 auf französischem Boden gilt auch heute noch militärgeschichtlich betrachtet strategisch wie taktisch als Napoléons „Meisterstück“ und Illustrierung napoleonischer Taktik überhaupt: Mit deutlich unterlegenen Kräften durch geschicktes und temporeiches Manövrieren den zahlenmäßig drückend überlegenen, aber getrennt marschierenden Feind jeweils einzeln zu schlagen. Auf Grund ihrer zahlenmäßigen Überlegenheit nahmen die alliierten Truppen jedoch am 31. März Paris ein. Elba, Herrschaft der Hundert Tage und Waterloo Nachdem Napoléon geschlagen war, dankte er zum ersten Mal am 11. April 1814 in Fontainebleau ab und wurde auf die Mittelmeerinsel Elba verbannt. Dort landete er am 4. Mai 1814. Als Herrscher über die damals 10.000 Einwohner behielt er seinen Kaisertitel. Ermutigt von Meldungen über die wachsende Unzufriedenheit des französischen Volkes mit der Herrschaft Ludwigs XVIII. war Napoleon am 1. März 1815 von seinem Exil auf der Insel Elba nach Frankreich zurückgekehrt. Die Armeen, die ihn aufhalten sollten, empfingen ihn als ihren Führer. Er erreichte Paris und regierte weitere 136 Tage. Diese Zeit wird auch als die Herrschaft der Hundert Tage bezeichnet. Österreich, Russland, England und Preußen hatten sich daraufhin auf dem Wiener Kongress zum militärischen Eingreifen entschieden. Am 25. März erneuerten sie ihre große Allianz von 1814 und verpflichteten sich, eine Armee von insgesamt 700.000 Mann aufzustellen. Napoleon wusste, dass er einem solchen Heer nichts Gleichwertiges entgegenzustellen hatte und entschied sich für einen Präventivschlag, solange die Armeen der Österreicher und Russen sich noch nicht mit den englischen und preußischen Truppen vereinigt hatten. Zu diesem Zweck baute er bis Mitte Juni ein neues, schlagkräftiges Heer auf und verließ am 12. Juni Paris, um das Kommando über die rund 128.000 Mann starke „Armée du Nord“ zu übernehmen. Am 15. Juni überschritt die französische Armee die Grenze zu Belgien und stand zwischen den Verbündeten. Am 16. Juni schlug er die Verbündeten in der Schlacht bei Quatre-Bras und der Schlacht bei Ligny. Am 18. Juni 1815 griff Napoléon die Briten unter dem Herzog von Wellington nahe dem belgischen Ort Waterloo an. Als die preußischen Truppen unter Marschall Blücher den Briten zu Hilfe kamen war die Schlacht verloren. Das Ende dieser Schlacht markiert gleichzeitig das Ende der Napoleonischen Kriege. Verbannung, das Ende auf St. Helena und Aufbahrung Napoléon musste am 22. Juni 1815 erneut abdanken. Die meisten der durch seine Eroberungskriege verursachten Veränderungen auf der politischen Landkarte wurden im Zuge des Wiener Kongress wieder rückgängig gemacht. Napoléon wurde auf die britische Insel St. Helena im Südatlantik verbannt. Dort schrieb er seine Memoiren und starb am 5. Mai 1821. Sein Leichnam wurde noch am selben Tag obduziert und am 9. Mai in einem vierfachen Sarg beigesetzt. Fast zwanzig Jahre nach seinem Tod wurde Napoléon Bonapartes Leichnam, am 15. Oktober 1840, exhumiert und in den Pariser Invalidendom überführt. Er ist dort seit dem 15. Dezember 1840 in einem Sarkophag aufgebahrt. Trivia Vermutungen über seine Todesursache Die Vermutung, Napoléon könnte sukzessiv durch Arsen vergiftet worden sein (zum Beispiel von General Montholon, der vielleicht seine eventuelle Rückkehr nach Frankreich verhindern wollte), ist heute widerlegt. In der medizinischen Fachliteratur ist überzeugend dargelegt, dass Napoléon an fortgeschrittenem Magenkrebs mit Lymphknotenbefall verstarb; aller Wahrscheinlichkeit nach war eine durch das Karzinom ausgelöste starke Magenblutung die unmittelbare Todesursache. Neue Forschungsergebnisse legen darüber hinaus nahe, dass der bösartige Tumor nicht wie früher vermutet familiär bedingt war - bis heute sind die Todesursachen anderer Familienmitglieder nicht geklärt - vielmehr sei die Erkrankung auf eine Infektion mit dem Bakterium Helicobacter pylori zurückzuführen. Eine Beschleunigung des Todes durch falsche ärztliche Therapie ist dabei nicht auszuschließen; häufige Einläufe und Abführmittel hatten offenbar schweren Kaliummangel und Herz-Rhythmus-Störungen hervorgerufen, wie ein amerikanischer Gerichtsmediziner 2004 darlegte. In den 1960er-Jahren wurde zwar in einer Haarprobe Napoléons Arsen in etwa fünffach höherer Konzentration als normalerweise üblich entdeckt; diese Dosis wäre jedoch kaum tödlich gewesen. Es gibt verschiedene Theorien, wie es zu dieser, wenn auch noch nicht lebensgefährlichen, Arsenanreicherung in Napoleons Haaren gekommen ist: So wurden Weinfässer damals mit einer arsenhaltigen Lösung gereinigt, und Napoleon, der gerne Wein trank, könnte das Spurenelement auf diese Weise zu sich genommen haben. Vielleicht bekam er auch Arsen in Form eines Medikamentes gegen Appetitmangel verabreicht (Fowlersche Lösung). Es gibt auch die Theorie, dass Napoléon von seiner Tapete vergiftet wurde. Diese enthielt nämlich den aus Kupferarsenit bestehenden Farbstoff „Scheeles Grün“. In trockenem Klima waren diese Farbpigmente ungefährlich, doch in dem feuchten Klima auf St. Helena zersetzten sie sich und gaben gasförmiges Trimethylarsen frei, welches Napoléon eingeatmet haben könnte. Die Annahme, dass das Arsen erst nach Napoléons Tod zur Konservierung auf die Haare aufgetragen wurde, scheint dagegen durch kürzliche Untersuchungen widerlegt, die Arsen auch im Inneren der Haare nachweisen konnten. In jedem Fall war das Arsen aber, wie dargelegt, nicht die letztliche Todesursache Napoléons. Der Historiker Paul Johnson brachte in seinem Werk „Napoleon: A life“ die Hypothese auf, dass der britische Kommodore Parker Templington ebenso eine Mitverantwortung am Tode Napoléons getragen haben könnte. Der Kommodore, so spekuliert Johnson, dessen stark frankophobe Einstellung mehrfach dokumentarisch erwähnt wurde, könne von Napoléons Magenleiden gewusst haben. Als einer der zuständigen Flottenkommandeure, für den betreffenden Bereich des Antlantischen Ozeans, war er in jedem Falle mehrfach mit dem abgedankten Kaiser auf St. Helena zusammengetroffen. Templington hatte ohne Zweifel Zugang zu allen in Frage kommenden Substanzen, die das Ableben Bonapartes beschleunigen konnten, wozu neben Arsen auch ein reicher Fundus an scharfen Speisen und Gewürzen zählte, die Templington nachweislich auf seinen Schiffen mitgeführt hatte. Bei gemeinsamen Mahlzeiten könne der Kommodore so einerseits von Bonapartes Beschwerden erfahren und in weiterer Konsequenz auf zwei Wegen dem schnellen Tode Napoléons zugearbeitet haben, meint Johnson. Diese Vermutung erscheint insofern sinnvoll, als dass Templington ebenso wie Napoléon ein Verhältnis mit der Dänin Viktoria Kraus nachgesagt wurde, die später von Napoléon schwanger wurde. Jedoch galt Templington als Rationalist und Verstandesmensch, was eventuelle späte Rachegelüste zumindest als unwahrscheinlich erscheinen lässt. Die Krönung Es war eine ungewöhnliche Szene, als er die Krone Pius VII. aus den Händen nahm und sich selbst aufs Haupt setzte. Diese Szene war allerdings abgesprochen und keineswegs wie später dargestellt, die Handlung eines Diktators. Das Gemälde zu dieser Zeremonie stammt vom Maler Jacques-Louis David, der nachträglich die Mutter Napoléons I. auf einer Empore sitzend darstellte. Nachträglich, weil sie sich geweigert hatte, bei der Krönung anwesend zu sein. Der Kaiser bestand aber wenigstens im Bild auf deren Anwesenheit. Da die Zeremonie sich über Stunden hinzog, konnte der Kaiser von Zeit zu Zeit ein Gähnen nicht unterdrücken. Er hielt das Zepter in der Hand wie ein Kinderspielzeug und flüsterte seinem Bruder Joseph zu: „Wenn uns jetzt unser Vater sehen könnte!“ Die Kaiserin Joséphine war von der Krönung so beeindruckt, dass man sie spät abends dazu überreden musste, ihre Krone zum Schlafengehen abzulegen. Napoléon und die Frauen Trotz seiner eher geringen Körperlänge von rund 164 cm gab es in Napoléons Leben zahlreiche „Frauengeschichten“, größtenteils heimliche Affären, die man einerseits auf sein Charisma und andererseits auf eine ihm nachgesagte ausgeprägte Libido zurückführen könnte. Die erste wichtige Frau war Désirée Clary (1777 – 1860), die Schwägerin von Joseph Bonaparte und später Königin von Schweden und Norwegen wurde. Beide waren seit 1794 ein Paar, zwischen 1795 und 1796 verlobt, als Napoléon noch ein politisch unbedeutender General war, aber die Familie Désirées stellte sich gegen einen zweiten Bonaparte, und Napoléon lernte 1796 seine zukünftige Frau kennen. Désirée heiratete General Jean-Baptiste Bernadotte, den späteren schwedisch-norwegischen König, von dem sie am 4. Juli 1799 einen Sohn Oscar bekam. Auf ihre Bitte hin wurde Napoléon Pate dieses Kindes. Ausgerechnet Bernadotte ist zu diesem Zeitpunkt als Kriegsminister Vorgesetzter Napoléons. Napoléon war zweimal verheiratet: seine erste Frau war Joséphine, geboren als Marie Josèphe Rose Tascher de la Pagerie (1763 – 1814) und Witwe des Vicomte de Beauharnais, welche er zur Kaiserin Joséphine von Frankreich krönte und deren Kinder Eugène und Hortense er adoptierte. Da die Ehe kinderlos blieb, ließ sich Napoléon von Joséphine am 5. Dezember 1809 aus politischen Erwägungen und in beiderseitigem Einvernehmen scheiden. Joséphine durfte ihren Kaiserinnen-Titel und den gemeinsamen Wohnsitz Schloss Malmaison behalten. Seine zweite Frau war die Erzherzogin Marie-Louise von Habsburg (1791 – 1847), auch sie wurde zur Kaiserin gekrönt. Aus der Ehe mit Marie-Louise ging ein Kind hervor, Napoléon-François-Charles-Joseph Bonaparte (1811 – 1832), Franz Herzog von Reichstadt, der am Tag seiner Geburt zum König von Rom ausgerufen wurde, jedoch nie regierte. Napoléon hatte schon während seiner Ehe mit Joséphine die folgenden zwei illegitimen Kinder von Mätressen: Aus der Verbindung mit Eleonore Denuelle de la Plaigne (1787 – 1868): Graf Charles Léon Denuelle (1806 – 1881) Aus einer sieben Jahre währenden Liebesbeziehung mit Gräfin Maria Walewska (1786 – 1817), seiner „polnischen Frau“: Graf Alexandre Colonna-Walewski (1810 – 1868) Beide Söhne hatten ihrerseits Nachkommen. Weitere Kinder: Émilie Louise Marie Françoise Joséphine Pellapra von Françoise-Marie LeRoy Karl Eugin von Mühlfeld von Victoria Kraus Hélène Napoleone Bonaparte (1816 – 1910) von Gräfin Montholon Barthélemy St Hilaire (19. August 1805 – 24. November 1895) Zu Napoléons weiteren Geliebten gehörten u. a. die Schauspielerinnen Marguerite Josephine George, genannt Georgina, und Cathérine Josephine Duchesnois; Madame Duchâtel, Frau eines älteren Staatsrates; Carlotta Gazzani, eine genuesische Tänzerin, die von Napoléon zur Vorleserin von Joséphine ernannt wird, und teilweise Frauen seiner Offiziere. Napoléons literarischer Nachlass Seine wohl erste literarische Arbeit „Die Geschichte Korsikas“, verfasste Napoléon im Alter von nur 16 Jahren. Später schrieb er vor allem über seine Feldzüge, oder er verfasste Abhandlungen mit besonderer militärischer Bedeutung (wie etwa über die Versorgung belagerter Städte mit Mehl). Mit dem Werk „Übersicht der Kriege Caesars“ legte er eine militärhistorische Arbeit vor, die auch eine Biographie Caesars beinhaltet. Weniger bekannt ist, dass Napoléon der wohl einzige Kaiser ist, der einen Liebesroman schrieb: Schon während der Revolutionszeit verfasste er Clisson et Eugénie, ein Werk, das seine Leidenschaft für Désirée Clary, die zukünftige Königin von Schweden, widerspiegelt. Sonstiges Er hat vermutlich als erster europäischer Feldherr die Lehren Sunzis studiert und befolgt, dessen Buch Die Kunst des Krieges erst im Jahre 1782 in die französische Sprache übersetzt worden war. Nach seinem Tod wollten viele seiner Anhänger nicht glauben, dass ihr Kaiser tot sei. Es entstand die Sage, dass er in den Kyffhäuser im Harz geritten sei und sich dort im Schwertkampf mit Kaiser Barbarossa selbst gemessen habe. Er verlor den Kampf, wodurch Barbarossa von seinem Fluch erlöst wurde. Seitdem soll Napoleon in dem Berg schlafen. Als Napoleons Ägyptenfeldzug oder Ägyptische Expedition wird die militärische Unternehmung der Franzosen unter dem Kommando Napoleon Bonapartes in Ägypten in den Jahren von 1798 bis 1801 bezeichnet. Begleitet wurde Bonaparte und sein Expeditionsheer von der Commission des sciences et des arts, einer Expertengruppe von 167 Wissenschaftlern, Ingenieuren, Künstlern etc; die meisten von ihnen waren 1798 in Kairo auch Gründungsmitglieder des Institut d’Égypte, einer wissenschaftlichen Einrichtung zur Erforschung Ägyptens. Die Ergebnisse der Expedition wurden in der mehrbändigen Text- und Bildsammlung Description de l’Égypte (dt. Beschreibung Ägyptens) dokumentiert, die den Grundstein für die spätere Ägyptologie legte. Die vom Direktorium vorgegebenen Ziele der Expedition waren: aus Ägypten eine französische Provinz zu machen, die britische Vormachtstellung im Mittelmeerraum zu beenden und im levantinischen Handel Frankreich eine herrschende Rolle zu sichern. Ägypten gehörte zum Osmanischen Reich, die Macht aber übten seit dem 17. Jahrhundert die Beys der Mameluken aus. Für die militärische, zumeist positiv formulierte Unterrichtung des Direktoriums war Stabschef Louis-Alexandre Berthier zuständig. Mit seinem späteren Außenminister Talleyrand hielt Bonaparte einen ständigen, geheim gehaltenen Kontakt zur Vorbereitung eines Staatsstreiches nach seiner Rückkehr. Ausgangslage Vorgeschichte Die 1517 von den Osmanen unterworfenen Machthaber, die Mamluken, hatten seit dem 17. Jahrhundert ihre Macht in Ägypten allmählich wieder ausgebaut und die eigene Position durch neue Sklaven aus dem Kaukasus wieder gestärkt. Bald war der osmanische Gouverneur nur noch der formale Repräsentant der schwindenden Macht des Sultans im fernen Konstantinopel, während Mamluken-Beys wieder hohe Verwaltungsposten einnahmen. Ab 1768 dann erhob sich Ali Bey (1728–1773) zur Revolte. Er wurde von seinem eigenen Schwiegersohn Abu Dahab geschlagen. Nach dessen Tod 1775 stritten verschiedene Mamluken-Fraktionen um die Macht. Schließlich gelang es 1791 den miteinander verbündeten Mamluken-Emiren Murad Bey Muhammad und Ibrahim Bey, die mit den Osmanen verbündeten Mamluken-Fraktion um Ismail Bey endgültig von der Macht zu verdrängen. Nach der Hinrichtung König Ludwigs XVI. im Jahr 1793 hatten fast alle Monarchien Europas, darunter Spanien, Portugal und die meisten deutschen und italienischen Staaten, Frankreich den Krieg erklärt. Großbritannien befand sich durch die französische Kriegserklärung vom 1. Februar 1793 ebenfalls im Kriegszustand. Der hohe Enthusiasmus der Revolutionstruppen sorgte jedoch für zahlreiche militärische Erfolge der Franzosen. 1795 wurden die Niederlande von der französischen Armee besetzt und standen nun unter französischer Kontrolle. Preußen und Spanien schlossen im selben Jahr einen Friedensvertrag mit Frankreich. Unter französischem Druck erklärte Spanien im August 1796 Großbritannien sogar den Krieg. 1797 wurde der Frieden von Campo Formio zwischen Frankreich und Österreich geschlossen. Großbritannien und das Russische Reich waren damit 1798 die einzigen europäischen Großmächte, die sich noch im Krieg mit der französischen Republik befanden. Zu ihren Verbündeten zählten nur noch Portugal, das wenig einflussreiche Königreich von Neapel-Sizilien und die Insel Malta. Die Entscheidung für Ägypten Schon lange vor dem Feldzug Napoleons befand sich Ägypten im Blickfeld französischer Expansionsbestrebungen im Mittelmeerraum (Näheres hier). Seit der Zeit der Kreuzzüge bestand ein Interesse Frankreichs an den Ländern der Levante (Syrien, Ägypten). Im Sechsten Kreuzzug 1248 bis 1254 hatte Ludwig IX. von Frankreich vergeblich die Eroberung Ägyptens versucht. Anknüpfend an diese historischen Gegebenheiten hatte 1672 der als Diplomat in Paris agierende Philosoph Gottfried Wilhelm Leibniz dem französischen König Ludwig XIV. die Besetzung Ägyptens nahegelegt. Allein zwischen 1774 und 1798 setzte sich die französische Regierung mit mehr als einem Dutzend Vorschlägen von Diplomaten, Politikern und Unternehmern auseinander, die alle auf eine Einnahme des Landes am Nil abzielten. 1789 hatten einige Ägypter selbst bzw. zumindest der von einer rivalisierenden Fraktion bedrängte Mamluken-Emir Ismail Bey den französischen Konsul in Ägypten um die Entsendung französischer Militärberater und Ausbilder gebeten; der Ausbruch der Französischen Revolution verhinderte das jedoch. Frankreich hatte somit zwei formale Anlässe zum Eingreifen: Zum einen war das Königreich Frankreich seit 1536 Verbündeter des Osmanischen Sultans und konnte behaupten, dessen Autorität wiederherstellen zu wollen. Zum anderen konnte Frankreich seit der Französischen Revolution argumentieren, auch den Ägyptern die Freiheit vom Joch der feudalen Mamlukenherrschaft bringen zu wollen. Bei der Entscheidung des Jahres 1798 handelte es sich um ein komplexes Gemenge geostrategischer, wirtschaftlicher, politischer und persönlicher Interessen, verbrämt mit den Idealen der Französischen Revolution. Das Direktorium gab nach einigem Widerstand (besonders von de la Révellière-Lepaux) seine Zustimmung zu der Expedition. Der Präsident des Direktoriums schrieb aus Gründen der Geheimhaltung eigenhändig den Befehl an Napoleon. Es wurde festgehalten, dass die Expedition aus 36.000 Mann der alten, italienischen Armee, Offizieren und Generälen nach seiner Wahl, verschiedenen Wissenschaftlern und Handwerkern und der Flotte des Vizeadmirals Brueys bestehen sollte. Das Schatzamt wurde angewiesen, Napoleon jede Dekade 1,5 Millionen Francs zu senden. Darüber hinaus wurde ihm erlaubt, 3 Millionen aus den 8 des "Berner Schatzes" zu nehmen, den Frankreich sich für sein militärisches Eingreifen zur Errichtung einer Helvetischen Republik von der unterlegenen Eidgenossenschaft hatte zahlen lassen. Großbritannien hatte im Verlauf des 18. Jahrhunderts einen Teil seiner Kolonien in Nordamerika verloren, zuvor aber Frankreich aus Indien vertrieben und dominierte damit große Teile des Asienhandels. Der überwiegende Teil des britischen Indienhandels fand auf dem Seeweg um das Kap der Guten Hoffnung statt. Wollte die britische Regierung jedoch Eilnachrichten nach Kalkutta schicken, dann konnte sie Tausende von Kilometern abkürzen, indem sie einen Boten durch das Mittelmeer nach Alexandria in Ägypten schickte, den Nil hinauf nach Kairo und von dort aus bis zum Roten Meer, wo der Bote auf dem Seeweg weiter nach Indien reiste. Eine Einnahme Ägyptens hätte Großbritannien deshalb von der schnellsten Kommunikationsroute mit Indien, dem „Juwel in der Krone des Empire“, abgeschnitten. Wirtschaftlich stand Ägypten im Ruf legendärer Fruchtbarkeit. In einem durchschnittlichen Jahr importierte Frankreich aus ägyptischen Häfen Waren im Wert von rund drei Millionen Livres. Dabei handelte es sich sowohl um heimische Produkte (wie Reis, Getreide, Natron, Baumwolle, Flachs, Sennesblätter, Büffel- und Kamelhäute) als auch um Waren aus dem Inneren Afrikas (wie Tamarinden, E.fenbein, Straußenfedern, Goldstaub, Kaffee, Gummi arabicum, Assa foetida, Weihrauch und Myrrhe), die aus dem Raum des Indischen Ozeans über Sues nach Ägypten gelangten. Eine Einnahme Ägyptens hätte Frankreich die Kontrolle über diese Warenströme gegeben. Napoleon selbst hatte schon seit seiner Kindheit vom Orient geträumt. Aus der Histoire philosophique et politique des établissements et du commerce des Européens dans les deux Indes (dt. Geschichte beider Indien) des Abbé Raynal hatte er in seiner Jugend eine Passage kopiert, in der Ägypten als der Schlüssel einer Verbindung zwischen Afrika und Asien mit Europa dargestellt wurde. Napoleon folgte mit seinem Interesse der Strömung seiner Zeit; die Beschäftigung mit Ägypten war in Frankreich spätestens seit der Veröffentlichung des Romans Sethos, anecdotes de l’ancienne Égypte des Abbé Terrasson im Jahr 1731 in Mode gekommen. Gärten von wohlhabenden Parisern waren mit Sphingen und Obelisken geschmückt; freimaurerische Symbolik griff das Pyramidenmotiv auf. Reiseberichte wie die des Dänen Frederic Louis Norden oder des Engländers Richard Pococke (übersetzt 1755 und 1772) fanden ein ebenso großes Publikum wie die Lettres sur l’Égypte (1786) von Claude-Étienne Savary und die Voyage en Syrie et en Égypte (1787) von Constantin François Volney. Volneys Ideal einer kulturellen Weiterentwicklung Ägyptens im Sinne der Aufklärung diente später vor allem den mit Napoleon nach Ägypten gereisten Gelehrten der Legitimation. Sie nahmen in ihren Reiseberichten und wissenschaftlichen Abhandlungen ein ums andere Mal auf Volneys Voyage Bezug. In Deutschland bestand unter den jungen Intellektuellen, die für die französische Revolution schwärmten, große Sympathie für Bonapartes Expedition. Die Schriftstellerin der Deutschen Romantik Karoline von Günderrode pries in ihrem hymnischen Gedicht "Buonaparte in Ägypten" […] Frankreichs Liebling, die Säule der würdigeren Freiheit, rufet er der Vorzeit Begeisterung zurück, Zeiget dem erschlafften Jahrhundert römische Kraft […] Letztendlich bot der Ausflug in den sagenumwobenen Orient dem jungen General Bonaparte nach dem Abschluss des Italienfeldzuges auch eine willkommene Gelegenheit, seinen eigenen Ruhm und damit seine Macht zu steigern. Für das an der Spitze des Staates stehende Direktorium war es hingegen attraktiv, den politisch immer einflussreicher werdenden Napoleon für einige Zeit aus Paris fernzuhalten. Von allen Überlegungen zur Eroberung Ägyptens war aber das wahrscheinlich stärkste Motiv Bonapartes, die Chance der „Selbststilisierung zum Herrscher“ und damit das Signal an die Franzosen, zur Übernahme der Herrschaft bereit zu sein. Das Zeitalter der Pharaonen zu idealisieren und die darauf folgenden Epochen als Zeiten des Verfalls zu erklären, war die Aufgabe der Begleitung von Wissenschaftlern, Künstlern und Berichterstattern, die – ähnlich wie es das Vorbild Alexander der Große bei der Eroberung Persiens vorgemacht hatte – die Expedition als Erfolg hochstilisierten und damit Bonaparte den Mythos eines Retters verliehen. Die Ägyptische Expedition] Die Vorbereitung der Expedition Die Vorbereitungen für die Expedition waren verteilt auf Toulon, Marseille, Genua, Korsika und Civitavecchia und wurden im Wesentlichen von Napoleons Stabschef Louis Berthier organisiert. Toulon fungierte dabei als Heimathafen für die Kriegsflotte, die das Übersetzen des französischen Heeres über das Mittelmeer begleiten sollte. Handelsschiffen wurde das Verlassen der Häfen von Toulon und seiner Umgebung verboten, um genügend Transportschiffe zur Verfügung zu haben. 280 Handelsschiffe beförderten 28.200 Mann Infanterie, Ingenieure und Kanoniere sowie 2.800 Kavalleristen, 60 Feld- und 40 Belagerungsgeschütze des französischen Expeditionsheers. 13 Linienschiffe, vier Fregatten und einige Kanonenboote unter dem Oberbefehl von François-Paul Brueys d’Aigalliers begleiteten die Flotte. Divisionskommandeure waren Desaix (Avant-Garde), Reynier (rechter Flügel), Kléber (Zentrum), Menou (linker Flügel), Bon (Reserve) und Murat (Kavallerie). Dabei waren auch 150 französische Künstler, Wissenschaftler und Forscher. Am 19. Mai verließ, nach nur zweimonatiger Vorbereitungszeit, der erste Teil des Expeditionsheers den Hafen von Toulon. Napoleon war an Bord des Flaggschiffes L'Orient. Am 21. Mai schloss sich von Genua aus eine Flotte von 72 Schiffen an. Am 28. Mai stießen von Korsika her 22 Schiffe hinzu, am 30. Mai weitere 56 Schiffe, die von Civitavecchia ausgelaufen waren. Damit war das französische Expeditionsheer komplett und nahm Kurs in Richtung Sizilien. Bereits am 5. Juni umrundete es die Südspitze von Sardinien. Verlauf Schlachten der Ägyptischen Expedition (1798–1801) Schlacht von Shubrakit – Schlacht bei den Pyramiden – Schlacht bei Salihiyya – Seeschlacht bei Abukir – Belagerung von al-Arisch – Belagerung von Jaffa – Belagerung von Akkon – Schlacht bei Abukir – Schlacht von Heliopolis – Schlacht bei Alexandria – Belagerung von Kairo – Belagerung von Alexandria Am 9. Juni traf die Flotte vor Malta ein. Tags darauf wurden französische Soldaten auf die Insel entsandt. Der Malteserorden unternahm keine Anstrengungen, gegen ein christliches Heer zu kämpfen. Am 11. Juni wurde an Bord der L’Orient das Kapitulationspapier unterschrieben. Napoléon hielt sich in Malta am 12. und 13. Juni an Land auf. Die Flotte segelte danach mit ihm weiter nach Ägypten und landete mit der gesamten Streitmacht bei Abukir. Am 2. Juli 1798 wurde Alexandria eingenommen. In der Schlacht bei den Pyramiden am 21. Juli 1798 etwas südlich von Gizeh wurde das osmanisch-ägyptische Heer zusammen mit einer Mamluken-Eliteeinheit unter Mourad Bey und Ibrahim Bey, insgesamt rund 5.000 Mann (zuzüglich 12.000 Dienern bzw. Waffenträgern), vernichtend in die Flucht geschlagen und Kairo sowie ganz Ägypten besetzt. Napoléon erklärte in zwei Proklamationen an die Ägypter und an die Einwohner von Kairo, dass das Ziel der französischen Invasion die Befreiung des Landes von der Sklaverei und Ausbeutung der „Sippschaft“ (race) der Mamluken und ihrer selbstherrlichen Beys sei. Die Einwohner, ihre Familien, ihre Häuser und Eigentum würden geschützt. Ihre Lebensgewohnheiten, ihre Religion würden geachtet und zur Selbstverwaltung würden Diwane eingerichtet, besetzt mit einheimischen Würdenträgern. Bereits am 1./2. August 1798 wurde die vor der ägyptischen Küste liegende französische Flotte von den Briten unter Admiral Nelson in der Seeschlacht bei Abukir vollständig vernichtet, so dass ein Rücktransport unmöglich und die Verbindung mit Frankreich unterbrochen waren. Ein Aufstand in Kairo vom 22. bis 23. Oktober 1798 wurde von Napoleon niedergeschlagen. Es wurden 14 Anführer gefangen genommen, 5 Scheichs wurden hingerichtet, ungefähr 2.500 Aufständische sollen getötet worden sein. An anderer Stelle wird von 2.000 exekutierten Aufständischen berichtet. Außenminister Talleyrand war unterdessen nicht, wie abgesprochen, nach Konstantinopel zur Hohen Pforte gereist, um ihr zu versichern, dass die Expedition nicht gegen das Osmanische Reich gerichtet sei. Unter britischem und russischem Druck erklärte das Osmanische Reich schließlich doch Frankreich den Krieg. Das Direktorium in Paris rechnete inzwischen mit einer Niederlage Bonapartes. Es wurde ihm überlassen, sich gegen Konstantinopel zu wenden, um eine Teilung des Osmanischen Reiches zu betreiben oder seine Stellungen in Ägypten zu behaupten. In jedem Falle erwarte man von ihm Maßnahmen und ruhmreiche Resultate. Im Februar 1799 führte Napoleon mit 14.000 Mann einen Feldzug nach Syrien zur Verteidigung der Eroberung Ägyptens gegen ein sich formierendes osmanische Heer. Die anfänglichen Erfolge in al-Arisch, Gaza, Hebron, Jaffa und am Berg Tabor endeten vor der Stadt Akkon, die Napoléon vom 20. März bis Mai 1799 belagerte. Er scheiterte am britischen Kommodore Sidney Smith, der die militärische Führung der Stadt übernommen hatte und eine Überzahl an Geschützen, Munition und Verpflegung besaß. Ein besonders dunkles Kapitel des Ägyptenfeldzugs war die Belagerung, Eroberung und das anschließende „Massaker von Jaffa“. Nach einer britischen Beschreibung ließ Bonaparte dort, neben 3.000 Mann der Festungsverteidiger, 1.400 weitere Gefangene exekutieren, die er zuvor bei al-Arisch gefangen genommen und freigelassen hatte, mit der Auflage, nicht mehr gegen die Franzosen zu kämpfen. Die Wut der Franzosen auf die Verteidiger von Jaffa war darüber hinaus durch die Ermordung eines Parlamentärs aufgestachelt worden, dessen abgeschlagenen Kopf man aufgespießt auf der Festungsmauer den Franzosen präsentierte. Napoleon musste sich schließlich – auch wegen hoher Verluste in den Kämpfen, durch Seuchen und die Hitze – nach Ägypten zurückziehen, wo er aber am 25. Juli 1799 die Osmanen in der Schlacht bei Abukir vernichtend schlug. Da sich die Lage für Frankreich innenpolitisch durch die Misswirtschaft der Regierung und militärisch durch die Konfrontation mit der Zweiten Koalition, dramatisch verschlechtert hatte, und Österreich begann seine italienischen Eroberungen und Republikgründungen wieder zunichtezumachen, kehrte Napoleon am 23. August 1799 unaufgefordert und mit vorgeschobenen Begründungen (seine Kritiker bezeichneten es als Desertation) nach Frankreich zurück. Er verließ seine Armee, ohne sie in einem Tagesbefehl darüber zu informieren, und übertrug das Oberkommando in Ägypten seinem dienstältesten General Kléber. Kléber handelte zwar mit den Osmanen den freien Abzug aus Ägypten aus, doch als Großbritannien die bedingungslose Kapitulation forderte, wurde der Krieg wieder aufgenommen. Die Osmanen wurden am 20. März 1800 bei Heliopolis von Kléber vernichtend geschlagen und Kairo nach Niederschlagung eines erneuten Aufruhrs wieder besetzt und mit einer hohen Kontribution bestraft. Allerdings wurde Kléber am 14. Juni 1800 in Kairo von einem Muslim ermordet. Sein Nachfolger wurde Menou. Am 8. März 1801 landeten 17.000 Mann britische Truppen unter dem Kommando der Generäle Abercrombie und Hutchinson bei Abukir. Das osmanische Heer unter Yussuf Pascha zählte mehr als 20.000 Krieger, darunter 6.000 Albaner und Janitscharen. Die französischen Truppen, die mehrere Städte und Festungen besetzt hielten, sollen 16.000 Mann stark gewesen sein. Am 21. März verloren sie bei Alexandria eine erste Schlacht, die Stadt selbst wurde eingeschlossen. Am 9. Mai fiel Ramanja, am 27. Juni kapitulierte Kairo und am 31. August letztendlich Alexandria. Die französischen Truppen mussten Ägypten verlassen, konnten aber ihre Ausrüstungen mitnehmen, allerdings nicht die Unterlagen und Aufzeichnungen der wissenschaftlichen Begleiter der Expedition. Diese protestierte darauf heftigst und erfolgreich, weil sie damit drohten, ihre Arbeiten eher ins Meer zu werfen als sie den Engländern zu übergeben. Auf britischen Schiffen wurden die Franzosen nach Frankreich zurückgebracht. Die Regierungen beider Länder nahmen Verhandlungen auf, die 1802 zum Frieden von Amiens führten. Die Expedition von ursprünglich fast 30.000 Mann kostete fast 20.000 das Leben, darunter 14 Generäle, eine ganze Flotte mit 13 Linienschiffen, 4 Fregatten und ihr Admiral Brueys, dazu nicht erfasste, große Mengen an Ausrüstungen und Waffen. Nachwirkungen Napoleons Reformen bestanden aus der Modernisierung der ägyptischen Verwaltung, der Einführung eines neuen Postdiensts, der Förderung des Baus von Windmühlen und der Bekämpfung der Beulenpest. Außerdem wurde der Buchdruck eingeführt und ganz Ägypten kartografiert. Durch die Niederlagen gegen die Franzosen wurde die Vorherrschaft der Mameluken schwer erschüttert, was den Aufstieg des osmanischen Befehlshabers des albanischen Korps, Muhammad Ali Pascha, zum Gouverneur der Provinz (Ernennung 1805) ermöglichte. Murad Bey, der sich 1799 auf die Seite der Franzosen geschlagen hatte, starb 1801, seine Fraktion wurde von Alfi Bey weitergeführt, der aber 1807 zusammen mit den Briten von Muhammad Ali geschlagen wurde. Ibrahim Bey, der die Franzosen konsequent bekämpft hatte, floh vor Muhammad Ali nach Oberägypten und dann in den Sudan, wo er 1816 starb. 1811 ließ Muhammad Ali in Kairo und Esna viele Mamluken töten. Nur Wenige konnten in den Sudan entkommen. Für die Wissenschaft War die Expedition auch letztlich ein militärischer Fehlschlag, führte sie doch zu bedeutenden wissenschaftlichen Entdeckungen, da durch die an der Expedition teilnehmenden Wissenschaftler die altägyptische Kultur weithin bekannt wurde und so ein starkes Interesse an der Frühgeschichte geweckt wurde. Die Resultate dieser Forschungen wurden in der umfangreichen Text- und Bildsammlung „Description de l’Égypte“ veröffentlicht. Bedeutendste einzelne Entdeckung war der Fund des Steins von Rosetta am 15. Juli 1799, der letztlich die Entzifferung der altägyptischen Hieroglyphen durch Jean-François Champollion ermöglichte. Für Algerien Ein weiteres Nachspiel hatte die Ägyptische Expedition in Algerien. Der Dey von Algier hatte Frankreich zur Finanzierung der Ägyptenexpedition, aber auch zur Finanzierung weiterer Kriege Napoleons drei Kredite gewährt. Nach dem Sturz des Kaisers verweigerten die französischen Könige die Rückzahlung. 1827 ließ der inzwischen ungehaltene Dey dem französischen Gesandten einen Schlag mit dem Fliegenwedel versetzen, was Frankreich schließlich 1830 als Vorwand zur Eroberung Algiers diente. Zuvor hatte sich Frankreich in einem Abkommen mit Ägyptens Machthaber Muhammad Ali den Rücken geschützt. Die Schlacht bei den Pyramiden fand am 21. Juli 1798 im Rahmen Napoléons Ägyptenfeldzugs zwischen der französischen Orientarmee und den Streitkräften der Mamluken statt. Dabei wurde das Mamlukenheer unter Murad Bey Muhammad vernichtend geschlagen. Die Schlacht selbst fand mehrere Kilometer von den Pyramiden entfernt statt. Aus propagandistischen Gründen prägte Napoléon den Begriff „Schlacht bei den Pyramiden“. Vorgeschichte Nach seiner Landung in Alexandria am 1. Juli 1798 marschierte Napoléon auf die Hauptstadt Kairo zu, der entscheidende Schritt zur Besetzung Ägyptens, das damals formell zum Osmanischen Reich gehörte. In einem ersten Gefecht bei Chebreiss fügte er den Mamluken eine erste Niederlage zu, bei der diese 300 Reiter verloren. Die Mamluken zogen sich darauf hin nach Kairo zurück, um dort alle verfügbaren Kräfte für eine Entscheidungsschlacht zu sammeln. Ihre Armee lagerte am linken Nilufer bei dem Dorf Embabeh, in der Nähe der Ebene von Gizeh, um die auf der rechten Nilseite gelegene Hauptstadt Kairo durch den Fluss zu schützen. Ihr Anführer Mourad Bey stand 10.000 Mamluken-Reitern vor, die noch durch Arabische Kavallerie und 24.000 Fellachen und Janitscharen verstärkt wurden, die in dem Dorf ihr Lager errichtet hatten. Während die Mamluken als Eliteeinheiten galten, waren die Fußtruppen im Vergleich zu den Franzosen zum Teil nur mit Pfeil und Bogen und Schwertern ausgestattet. Die Truppen verteilten sich in der Ebene zwischen dem Nil und den Pyramiden und führten bis zur Ankunft der Franzosen in dem Dorf notdürftige Befestigungsmaßnahmen durch. Die Französische Armee, die über Nacht marschiert war, traf bei Tagesanbruch auf den Feind. Napoleon soll daraufhin die folgende berühmt gewordene kurze Ansprache gehalten haben: « Soldats ! Vous êtes venus dans ces contrées pour les arracher à la barbarie, porter la civilisation dans l'Orient, et soustraire cette belle partie du monde au joug de l'Angleterre. Nous allons combattre. Songez que du haut de ces monuments quarante siècles vous contemplent. » „Soldaten! Ihr seid in diesen Landstrich gekommen, um ihn der Barbarei zu entreißen, die Zivilisation in das Morgenland zu bringen und diesen schönen Teil der Welt vom Joch Englands zu befreien. Wir werden kämpfen. Denkt daran, dass von diesen Monumenten 40 Jahrhunderte auf euch herabblicken.“ Tatsächlich konnten Napoleons Soldaten die Pyramiden gar nicht sehen, denn diese waren noch einen Tagesmarsch weit entfernt. Es ist wohl eine nachträgliche Heroisierung, die Napoleon erst im Exil auf St. Helena diktierte. Die Schlacht Die französische Armee bestand aus fünf Divisionen. Desaix und Reynier befehligten den aus zwei Divisionen bestehenden rechten Flügel, Menou und Bon die aus ebenfalls zwei Divisionen bestehende linke Seite. Napoleon selbst befand sich mit der Division Kléber im Zentrum, die von Dugua befehligt wurde, da General Kléber selbst in Alexandria verwundet worden war. Bonaparte ließ dabei die Divisionen in Karreeform zu sechs Reihen Stellung beziehen. Sein Befehl soll gelautet haben: „Esel und Gelehrte in die Mitte!“. Napoleon befahl Desaix, sich außerhalb der Reichweite der türkischen Kanonen zu begeben und danach die Mamluken anzugreifen. Gleichzeitig sollte Bon auf seiner Seite im Frontalangriff das befestigte Dorf einnehmen, um so die Mamlukenreiter von ihrem Lager und den dort befindlichen Fußtruppen abzuschneiden. Murad Bey erkannte diese Absicht und befahl seinen Reitern, die vorrückenden französischen Kolonnen anzugreifen, die unter dem Aufprall der Mamluken wieder ihre Karrees formten und die Angreifer unter Feuer nahmen und so die wiederholten heftigen Angriffe zurückschlugen. Die Divisionen der Generäle Bon und Menou stürmten darauf hin das Dorf und rangen im Nahkampf die dort verschanzten türkischen Truppen nieder, wobei zahlreiche Türken und Angehörige ihrer Hilfstruppen ums Leben kamen. Murad Bey konnte mit den ihm verbliebenen ca. 2.500 Reitern Richtung Gizeh entkommen; Teile der türkischen Division und der ägyptischen Fellachen konnten sich schwimmend auf die andere Nilseite retten. Folgen Die Franzosen hatten mit etwa 40 Toten und circa 300 Verwundeten nur leichte Verluste, während auf der Seite ihrer Gegner über 20.000 Soldaten getötet oder verwundet wurden. Die Schlacht öffnete Napoleon und seinen Truppen den Weg nach Kairo, wo er am 24. Juli 1798 einzog. Zugleich markierte sie das Ende von rund 700 Jahren türkischer Herrschaft in Ägypten. Die Pläne Napoleons, den Nahen Osten unter seine Kontrolle zu bringen, wurden jedoch bereits zehn Tage später durch Nelsons Sieg bei Abukir über die französische Flotte zunichtegemacht.