Ludwig der Einsame.
Aphorismen von Georg Hirth.
Vierseitiger Originaldruck von 1902.
Mit zwei ganzseitigen farbigen Abbildungen:
Neuschwanstein. Nach der Originalzeichnung von Ernst Liebermann. Darunter mit Text-Auszug aus Richard Wagners „Rheingold“.
Aufsteigender Schwan. Nach der Originalzeichnung von Otto Eckmann. Mit Gedicht „Vision“ von Edgar Steiger.
Mit vier Vignetten:
Edelweiß. Von Ernst Vollbehr (St. Heinrich).
Alpenrößchen. Von Ernst Vollbehr.
Lohengrin (Parzival). Von Robert Engels.
Schlüsselblumen. Von Bernhard Pankok.
Größe 215 x 286 mm.
Mit minimalen Alterungs- und Gebrauchsspuren, sonst sehr guter Zustand.
Hervorragende Bildqualität auf Kunstdruckpapier – extrem selten!!!
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Geboren am 09. Mai 1869 Langemüß bei Meiningen/Thüringen, gestorben 1960 in Beuerberg / Oberbayern. Ausbildung an der Berliner Akademie von 1890 bis 1893 bei Josef Scheurenberg. Studienaufenthalte in Paris und Italien. Ab 1897 in München ansässig. Arbeitete zunächst als Illustrator. Er lithografierte unzählige Stadt- und Landveduten, durch die er bekant wurde. Wandte sich erst später der Malerei zu. Es entstanden impressionistische Bilder, die in der Frühzeit meist in warmen Erdfarben mit romantischem Einschlag gehalten waren. Teilweise Mitarbeiter der Münchner "Jugend." Jurymitglied und 1. Schriftführer des Künstlerbundes "Bayern". Vorsitzender des Vereins "Bund zeichnender Künstler" und Mitglied der "Luitpoldgruppe". Liebermann war ständig mit Werken im Glaspalast vertreten. 1913 erhielt er die II. goldene Medaille. Er war befreundet mit Professor Herman Urban. Schuf Deckengemälde in Kirchheim bei Erfurt. Bilder in der Städtischen Galerie Rosenheim und vielen anderen Museen. Ernst Vollbehr (* 25. März 1876 in Kiel; † 13. Mai 1960 in Krumpendorf am Wörther See) war ein Reiseschriftsteller, Maler und Illustrator in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Während des Ersten Weltkriegs arbeitete Vollbehr als Kriegsmaler an der Front. Neben Erd- und Luftpanoramen des Schlachtfeldes entstehen insgesamt hunderte von Gemälden und Zeichnungen. Berühmt wurde er durch Landschafts- und Kriegsgemälde, mit denen er auch an der Großen Deutschen Kunstausstellung teilnahm. Nach 1933 malt Vollbehr im Staatsauftrag Bilder von den RPT sowie den Olympiaanlagen in Berlin. Im Auftrag von Fritz Todt entstehen zahlreiche Gemälde vom Bau der Reichsautobahnen. Vollbehr wird zu einem der populärsten Künstler Deutschlands. H., A.´s Hochachtung für die Arbeit Vollbehrs äußert sich u.a. im Ankauf seiner Kriegsbilder durch die Partei. 25. März 1876 geboren in Kiel ab 1892 Lehre bei Hoftheatermaler H. Wilbrandt in Schwerin, dann aus Geldnot Malerlehre in Wismar (u. a. Restaurierung zahlreicher Fresken in mecklenburgischen Kirchen) Studium in Berlin bei Seliger, in Dresden bei Bantzer und in Paris bei Ménard um 1900 Entwürfe von Bildteppichen für die Webschule in Scherrebek; künstlerischer Leiter ihrer Filiale in Laibach (heute Ljubljana/Slowenien) 1904 Malreise nach Albanien um 1905 Arbeit als Autor und Illustrator, u. a. für die Münchener Zeitschrift "Jugend" 1906/08 Malreisen nach Brasilien 1909/10 Malreise nach Deutsch-Ostafrika, Deutsch-Südwestafrika, Kamerun und Togo 1913/14 Malreisen in das Hinterland von Kamerun und Togo 1914-18 Kriegsmaler an der Westfront (Champagne, Vogesen, Flandern): 75 Erdpanoramen und 28 Luftpanoramen vom Schlachtfeld, ca. 1200 Gemälde, zahlreiche Orden 1920er Jahre Landschaftsbilder, u. a. in den Alpen vom Flugzeug und Zeppelin aus 1927/28 Malreise nach Asien (Sumatra, Java, Borneo, Molukken u. a.): 420 Gemälde 1930-33 Malreisen nach Ceylon (mit Hagenbeck), Indien, Burma, China, Hawaii, Algerien, Kalifornien 1933-35 Bilder vom Reichsparteitag sowie vom Bau der Autobahnen und der Olympiaanlagen 1935-39 1935 Malreisen nach Afrika, 1936/37 Mittel- und Südamerika, 1937/38 Australien 1939-42 Kriegsmaler (Frankreich, Polen, Russland, Rumänien, Griechenland, Norwegen) 1942 krankheitsbedingte Rückkehr nach Berlin 1944-1950 Landschaftsbilder in Schleswig-Holstein 1955-57 Verkauf von ca. 800 Bildern an das Geographische Museum Leipzig (Direktor: Prof. Dr. E. Lehmann) 13. Mai 1960 verstorben in Krumpendorf/Wörthersee (Österreich) Robert Engels, deutscher Maler, Graphiker, Kunstgewerbler. Geboren am 09. Mai 1866 in Solingen, gestorben am 24. Mai 1926 in München. Geboren als ältester Sohn des Solinger Stahlwarenhändlers Robert Engels und seiner Frau Auguste, geb. Kirschbaum. Er hatte am Geschäft (spätere Gesenkschmiede J.P. Engels) wenig Interesse und begann nach dem Tode seines Vaters (1885) ein Malstudium an der Akademie in Düsseldorf (1886 – 1889) und förderte seine Ausbildung durch Aufenthalte in Frankreich, Belgien und England. Ab 1998 in München tätig, wo er bis zu seinem Tod gelebt und gearbeitet hat; ab 1910 als Professor an der Kunstgewerbeschule. Ab 1912 Mitglied des Deutschen Werkbundes. Bernhard Pankok (* 16. Mai 1872 in Münster; † 5. April 1943 in Baierbrunn) war ein deutscher Maler, Graphiker, Architekt und Designer. Seine Werke sind geprägt vom Übergang zwischen Jugendstil und Internationalem Stil. Leben Bernhard Pankok eröffnete 1892 ein Atelier in München und arbeitete als freier Künstler, Graphiker und Illustrator für die Zeitschriften PAN und Jugend. Er lebte fortan bis 1902 in München. Dort war er auch Mitbegründer der „Vereinigten Werkstätten für Kunst im Handwerk“. Mit Otto Eckmann, Richard Riemerschmid und Bruno Paul zählte er etwa für Max Osborn zu jenen Künstlern, „die den Übergang von der freien zur angewandten Kunst [vollzogen], indem sie, fast als uomini universali im Renaissancesinne nach und nach alle Gebiete der Kunst und des Gewerbes in den Kreis ihrer Bemühungen zogen.“ 1901 heiratete er Antonette (Toni) Coppenrath (1870–1920), eine Schwester des Landschaftsmalers Ferdinand Florenz Coppenrath. Von 1902 an lehrte und lebte er in Stuttgart. 1913 wurde auf dem Stuttgarter Killesberg unter seiner prägenden Mitwirkung der Neubau der Kunstgewerbeschule, deren Direktor er im selben Jahr wurde und dies bis 1937 blieb, fertiggestellt und bezogen. Vor allem seine Möbel und seine Buchgrafiken (etwa die Darstellungen der Räume und der Katalog der Pariser Weltausstellung 1900) fanden Anerkennung. 1907 wurde Pankok Mitglied der Berliner Secession und des gerade gegründeten Deutschen Werkbundes. 1914 zählte er zu den führenden Künstlern der Kölner Werkbundausstellung. Bernhard Pankok war auch Vorstandsmitglied des Deutschen Künstlerbundes. 1924 heiratete er Marianne Geyer (1891–1941). 1930 wurde er auswärtiges Mitglied der Münchner Sezession. 1932 erfolgte die Ernennung zum Ehrenmitglied des Westfälischen Kunstvereins Münster, ein Jahr später die zum Ehrenmitglied der Akademie der Bildenden Künste München. Als Bernhard Pankok mit Ablauf des Sommersemesters 1937 in den Ruhestand trat – trotz Drucks war er, anders als verschiedene seiner Professorenkollegen, nicht Mitglied der NSDAP geworden –, schrieb das Stuttgarter Neue Tagblatt: „Mit Stuttgart und der Kunstgewerbeschule wird der Name Bernhard Pankok, wird seine bedeutende künstlerische Persönlichkeit immer verknüpft sein.“ Die Staatliche Akademie der Bildenden Künste Stuttgart, 1941 aus der organisatorischen Verbindung von ehemaliger Akademie und ehemaliger Kunstgewerbeschule hervorgegangen, ernannte ihn aus Anlass seines siebzigsten Geburtstags 1942 zu ihrem Ehrenmitglied. Im folgenden Jahr starb Pankok sechs Wochen vor seinem 71. Geburtstag. Während des Zweiten Weltkriegs wurde das Werk Pankoks infolge von Kriegsschäden erheblich beeinträchtigt. Otto Eckmann (* 19. November 1865 in Hamburg; † 11. Juni 1902 in Badenweiler) war ein deutscher Maler, Grafiker und Typograf des Jugendstils. Er nutzte das Monogramm „OE“. Leben und Werk Eckmann absolvierte eine kaufmännische Lehre und studierte danach an der Gewerbeschule in Hamburg und der Kunstgewerbeschule in Nürnberg (heute Akademie der Bildenden Künste Nürnberg). Anschließend besuchte er 1883 die Akademie der bildenden Künste München. Nicht ohne Erfolg arbeitete er bis 1894 als Maler. Später wandte sich Eckmann dem Grafikdesign sowie Entwürfen für das Kunsthandwerk zu, insbesondere für Teppichwebereien. Eckmann wurde durch das Werk von Walter Crane inspiriert und gehörte zu den Hauptvertretern der floralen Richtung des Jugendstils. Zunächst widmete er sich der Landschaftsmalerei, arbeitete aber später hauptsächlich als Designer und Grafiker. Er schuf Titel und Ornamente für die Zeitschriften Pan und Jugend sowie das Signet des S. Fischer Verlags. Als Mitarbeiter der Kunstwebschule Scherrebek schuf er mit dem Wandbehang Fünf Schwäne „eines der Wappenbilder des Jugendstils“. Im Auftrag von Karl Klingspor, dem damaligen Leiter der Rudhardschen Schriftgießerei in Offenbach, zeichnete Eckmann 1899 ein neues Alphabet für den Letterndruck. Damit schuf er die nach ihm benannte Schrifttype Eckmann, die bis heute die meistverwendete Jugendstilschrift darstellt. Um 1902 entwarf er für den Kölner Schokoladeproduzenten Ludwig Stollwerck Sammelbilder für ein Honorar von 1000 Mark. Otto Eckmann war verheiratet mit Mascha von Kretschman, der Schwester von Lily Braun. Er starb im Alter von 36 Jahren während eines Kuraufenthaltes in Badenweiler an Tuberkulose. Auf dem Ohlsdorfer Friedhof in Hamburg befindet sich bei Planquadrat T 2 südlich vom Bestattungsforum ein Grabstein für Otto Eckmann. Der Eckmannsweg in Hamburg-Barmbek ist nach ihm benannt. Georg Hirth (* 13. Juli 1841 in Gräfentonna, Landkreis Gotha, Thüringen; † 28. März 1916 in Tegernsee) war ein deutscher Statistiker, volkswirtschaftlicher Schriftsteller, Journalist und Verleger. Leben Georg Hirth, Bruder des Malers Rudolf Hirth du Frênes und des Sinologen Friedrich Hirth, war zunächst von 1857 bis 1862 Lehrling der „Perthesschen geographischen Anstalt“ zu Gotha. Anschließend studierte er Volkswirtschaftslehre an der Universität Leipzig, wo er 1863–1866 gleichzeitig die „Deutsche Turnzeitung“ redigierte. Ab 1867 war er Mitglied des von Ernst Engel (1821–1896) erst 1862 gegründeten „Statistischen Seminars“ und zugleich Sekretär der „Viktoria-National-Invalidenstiftung“ zu Berlin. Hier betätigte er sich auch als Mitarbeiter der Zeitschrift Die Gartenlaube. 1867 begann er in Berlin mit der Herausgabe des Parlamentsalmanachs (15. Ausgabe 1884) und 1868 der Annalen des Norddeutschen Bundes, seit 1871 Annalen des Deutschen Reichs genannt, die er ab 1882 gemeinsam mit Max Seydel herausgab, dem Vorstand des „Königlich-Bayerischen Statistischen Bureaus“ (heute Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung). Von 1869 bis 1870 war er Mitglied der „Kommission zur weiteren Ausbildung der Statistik“ des Deutschen Zollvereins. Er heiratete im Jahr 1870 Elise Knorr, die Tochter des Münchner Verlegers Julius Knorr. Von 1870 bis 1871 war er politischer und Handelsredakteur der Augsburger Allgemeinen Zeitung. Im Deutsch-Französischen Kriege diente er als Invalide im 6. Thüringischen Infanterie-Regiment Nr. 95. Seit Mitte der 1870er Jahre wandte er seine publizistische Tätigkeit der Förderung des Kunstgewerbes zu und leistete durch zahlreiche Publikationen dem Kunsthandwerk und der Erkenntnis der Kulturgeschichte wertvolle Dienste. Im Jahr 1875 gründete er mit seinem Schwager Thomas Knorr (1851–1911) und mit einer Finanzierungshilfe von 40.000 Mark des Schwiegervaters bzw. Vaters Julius Knorr die Druckerei Knorr & Hirth. Er war Mitinhaber der Münchner Neueste Nachrichten, deren Leitung er 1881 in der Nachfolge von August Vecchioni übernahm und die er zu einer führenden liberalen Zeitung machte; ferner war er Verlagsbuchhändler in München. 1894 wurde die „Knorr & Hirth, Buch- und Kunstdruckerei oHG“ mit dem Zeitungsverlag fusioniert und in eine Gesellschaft mit beschränkter Haftung umgewandelt. Im Jahr 1896 gründete er gemeinsam mit Fritz von Ostini die Zeitschrift Jugend mit dem Untertitel „Münchner illustrierte Wochenschrift für Kunst und Leben“ als Sprachrohr für die damalige Münchner Kunst- und Literaturszene. Die Zeitschrift bestand bis 1940 und wurde Namensgeberin für den Jugendstil. Ludwig Friedrich Wilhelm (* 25. August 1845 in München, Schloss Nymphenburg; † 13. Juni 1886 im Würmsee, dem heutigen Starnberger See, bei Schloss Berg), aus dem deutschen Fürstenhaus Wittelsbach, war als Ludwig II. vom 10. März 1864 an bis zu seinem Tod König Bayerns. Nach seiner Entmündigung am 10. Juni 1886 übernahm sein Onkel Luitpold als Prinzregent die Regierungsgeschäfte. Ludwig II. wird heute oft als Märchenkönig, seltener als Mondkönig, bezeichnet. Biographie Herkunft Ludwig II. wurde am 25. August 1845 in München als ältester Sohn von Kronprinz Maximilian und Kronprinzessin Marie Friederike geboren. Er wurde auf den Namen Otto Friedrich Wilhelm Ludwig getauft, Rufname sollte jedoch auf Drängen des gleichnamigen Großvaters Ludwig sein, der ebenfalls an einem 25. August geboren wurde (1786). Drei Jahre später (1848) wurde sein Bruder Otto I. geboren. Kindheit und Jugend Ihre Kindheit und Jugend verbrachten die Brüder vor allem auf Schloss Hohenschwangau, in der Umgebung ihrer Erzieher. Nachdem sein Großvater, König Ludwig I. von Bayern, 1848 abgedankt hatte, wurde sein Vater Maximilian König und Ludwig zum Kronprinzen. 1861 erlebte Ludwig zum ersten Mal Richard Wagners Opern „Tannhäuser“ und „Lohengrin“. Daraus entstand vermutlich seine besondere Vorliebe für Wagners Opern und die darin verarbeitete Sagen- und Märchenwelt. Thronbesteigung Ludwigs Vater Maximilian starb 1864, Ludwig wurde im Alter von 18 Jahren als Ludwig II. zum König von Bayern proklamiert („Ludwig, von Gottes Gnaden König von Bayern, Pfalzgraf bey Rhein, Herzog von Bayern, Franken und in Schwaben“). Von Anfang an engagierte er sich für die Förderung der Kultur, insbesondere des Komponisten Richard Wagner. Er finanzierte dessen Musikdrama „Der Ring des Nibelungen“, das dieser in drei Jahren fertigstellen sollte. Im Dezember 1865 musste sich Ludwig II. allerdings dem Widerstand der Staatsregierung, der Münchner Bürger und seiner eigenen Familie beugen und den unbeliebten Wagner auffordern, Bayern zu verlassen. Die enge Freundschaft der beiden blieb zunächst bestehen. Der enttäuschte Ludwig zog sich darauf hin von München immer mehr zurück. Krieg gegen Preußen 1866 trat Bayern an der Seite des Deutschen Bundes und damit Österreichs in den Krieg zwischen Österreich und Preußen ein. Der von Kindheit an wenig militärisch gesinnte Ludwig überließ die Kriegspolitik seinen Ministern. Im Friedensvertrag nach der Niederlage musste Bayern seine Truppen dem preußischen Oberbefehl unterstellen und 30 Millionen Gulden Kriegsentschädigung an Preußen zahlen, sowie das Bezirksamt Gersfeld und den Landgerichtsbezirk Orb an Preußen abtreten. Ludwig unternahm in dieser Zeit seine einzige Bereisung des Landes. Danach widmete er sich vor allem seinen romantischen Ideen und zog sich auf seine Schlösser zurück, von wo er die Regierungsgeschäfte durch Gesandte führte. Leben Ludwig war nie verheiratet, verlobte sich aber aus einem spontanen Entschluss heraus am 23. Januar 1867 mit Sophie in Bayern, der jüngeren Schwester der Kaiserin Elisabeth von Österreich, einer Tochter des Herzogs Max in Bayern. Jedoch schob Ludwig den Hochzeitstermin immer weiter hinaus. Sophie hatte sich indessen in den Fotografen Edgar Hanfstaengl verliebt und traf sich heimlich mit ihm in Schloss Pähl. Es war aber Ludwig, der schließlich, vom Brautvater zu einer Entscheidung gedrängt, im Oktober die Verlobung löste. Äußerungen in Briefen aus späterer Zeit lassen vermuten, dass Ludwig mehr dem eigenen Geschlecht zugewandt war. Den österreichischen Schriftsteller und unfreiwilligen Namensgeber des Begriffs Masochismus, Leopold von Sacher-Masoch, soll Ludwig als seelenverwandt angesehen haben. Schlösser 1868 entwarf König Ludwig in einem Brief an Richard Wagner seine Vorstellungen für eine neue Burg Hohenschwangau, das heutige Neuschwanstein. Der Grundstein wurde 1869 gelegt. Ein Jahr später beteiligte sich Bayern aus politischen Zwängen heraus am Krieg Preußens gegen Frankreich; Ludwig akzeptierte zögerlich die Kaisererhebung des preußischen Königs. Die Preußen sicherten ihm im Gegenzug Geldzahlungen zu, die aus dem Welfenfonds geleistet wurden. 1884 wurde der Palas im Schloss Neuschwanstein fertiggestellt, das Ludwig zum bevorzugten Wohnsitz erwählen wollte. Von 1874 bis 1878 wurde Schloss Linderhof anstelle des so genannten Königshäuschens des Vaters Max II. erbaut. Schloss Linderhof ist das kleinste der drei von Ludwig II. erbauten Schlösser, aber auch das einzige, welches voll ausgebaut und auch länger von ihm bewohnt wurde. 1873 wurde die Herreninsel im Chiemsee gekauft, wo ab 1878 das Schloss Herrenchiemsee nach Ludwigs Vorstellungen als neues Schloss Versailles entstehen sollte. Die Bauprojekte Ludwigs - die von ihm selbst finanziert wurden - verursachten erhebliche Defizite der Finanzen in seiner privaten Kabinettskasse; der König war schließlich mit einem „Jahresgehalt“ im Rückstand und zusätzlich etwa drei „Jahresgehälter“ (15 Millionen) hätten 1887 zum Weiterbau seiner Schlösser gefehlt. 1886 verweigerte das Kabinett König Ludwig die Bürgschaft für einen Kredit in Höhe von sechs Millionen, worin manche Biografen den Hauptanlass für die Entmündigung sehen. Es soll private finanzielle Hilfsangebote von Bankiers gegeben haben, die Ludwig aber nicht erreichten. Entmündigung Ludwig II. wurde auf Betreiben der Regierung durch Professor Bernhard von Gudden und weiterer Ärzte aufgrund von Zeugenaussagen und ohne persönliche Untersuchung des Patienten für „seelengestört“ und „unheilbar“ erklärt. Es ist angesichts der von Ludwig vorgenommenen Amtshandlungen, wie zuletzt die Einrichtung eines neuen Bezirksamtes in Ludwigshafen (Urkunde vom 3. Juni 1886, von ihm in Hohenschwangau unterzeichnet) keine eindeutige Unzurechnungsfähigkeit zu erkennen. Am 9. Juni 1886 wurde Ludwig durch die Regierung entmündigt. Sein Onkel Luitpold übernahm am 10. Juni als Prinzregent die Regierungsverantwortung, später für Ludwigs Bruder Otto I. König Ludwig II. versuchte noch, einen Aufruf an das bayerische Volk zu erlassen: Der Prinz Luitpold beabsichtigt, sich ohne meinen Willen zum Regenten meines Landes zu erheben, und mein bisheriges Ministerium hat durch unwahre Angaben über meinen Gesundheitszustand mein geliebtes Volk getäuscht und bereitet hochverräterische Handlungen vor. [...] Ich fordere jeden treuen Bayern auf, sich um meine treuen Anhänger zu scharen und an der Vereitelung des geplanten Verrates an König und Vaterland mitzuhelfen. (Bamberger Zeitung am 11. Juni kurz vor der Beschlagnahmung). Den Ratschlag Bismarcks jedoch, sich sogleich in München dem Volk zu zeigen, beherzigte Ludwig nicht. Er verhielt sich trotz vieler Hilfsangebote nahezu völlig passiv. Tod im Starnberger See König Ludwig wurde in Neuschwanstein in Gewahrsam genommen, nach Schloss Berg verbracht und starb mit Professor von Gudden am 13. Juni 1886 abends im seichten Uferwasser des Starnberger Sees (damals noch Würmsee). König Ludwig fand ich 23.30 Uhr tot im Starnberger See. Schloß Berg am 13. Juni 1886 (Notiz des Schlossverwalters Bernhard Huber im Stadtmuseum Schwabach). Nach der offiziellen Version wollte der Arzt den Regenten an einem Selbstmordversuch hindern und kam dabei selbst zu Tode. Diese Version wurde schon bald bezweifelt. Um den Tod Ludwigs II. ranken sich bis heute zahlreiche Gerüchte, die u.a. einen möglichen Fluchtversuch bzw. die Erschießung des Königs in Erwägung ziehen. Bei der pathologischen Untersuchung des toten Königs in der Münchener Residenz war auch der Leibarzt des Königs, Dr. Schleiß, anwesend, der nicht von einer Krankheit des Königs überzeugt war. Nach der Sektion wurde sofort die Einbalsamierung vorgenommen. Ludwig wurde am 19. Juni 1886 nach einem Leichenzug durch München in der Gruft der Michaelskirche (Neuhauserstr.) beigesetzt. Sein Herz wurde am 16. August in einer Urne in die Altöttinger Gnadenkapelle verbracht. Historische Bedeutung Ludwig II. war ein Monarch, der nach einem mystisch geprägten Idealbild eines christlichen Königtums strebte und sich träumerisch alte Sagenszenen vorführen ließ. Während seiner Regierungszeit zeigte er kaum politische Initiative. Seine Schwerpunkte lagen eher auf kulturellem Gebiet, so hatte er durch seine Förderung von Richard Wagner und die Errichtung des Festspielhauses in Bayreuth einen deutlichen Einfluss auf die Musikgeschichte. Privat ließ er die Königsschlösser Herrenchiemsee, Neuschwanstein und Linderhof errichten, die dem bayerischen Staat keinerlei unmittelbaren Nutzen brachten. Nach seinem Tod wurden sie schon bald zur öffentlichen Besichtigung freigegeben und sind bis heute beliebte Touristenziele. Um Ludwig II. hat sich schon zu Lebzeiten, erst recht aber nach seinem Tod, ein dichtes Gespinst an Gerüchten und Spekulationen gerankt, die sich auf vielerlei Aspekte seines Lebens beziehen. Das Haus Wittelsbach ist eines der ältesten Adelsgeschlechter Deutschlands. Aus ihm gingen jahrhundertelang die bayerischen und pfälzischen Herrscher hervor. Herkunft Die genaue Herkunft der Wittelsbacher ist ungeklärt. Legenden führen sie auf Karl den Großen oder sogar bis auf alte Trojaner zurück. Eine glaubhaftere These besagt, die Wittelsbacher entstammten einer Seitenlinie der Luitpoldinger, benannt nach Markgraf Luitpold von Bayern († 907). Die auch von Mitgliedern der Familie der Wittelsbacher und vielen Wissenschaftlern heute meistbeachtete Theorie beruht auf der 1931 in Österreich veröffentlichten Genealogie des Freiherrn Otto von Dungern, bei dem die Geschichte der Familie um das Jahr 1000 mit einem Grafen Otto I. von Scheyern (Otto comes de Skyrum) beginnt. Die Luitpoldinger als Ursprung der Wittelsbacher Der Sohn Luitpolds, Arnulf der Böse, wurde 919 sogar zum deutschen (Gegen-)König gewählt, unterwarf sich aber schließlich Heinrich von Sachsen und begnügte sich mit dem Herzogtum Bayern. Nach Arnulfs Tod 937 verlieh Kaiser Otto der Große das Herzogtum an Arnulfs Bruder Berthold. Otto I. verheiratete auch seinen Bruder Heinrich mit Arnulfs Tochter Judith und begründete somit den späteren Anspruch Heinrichs, der nach Bertolds Tod unter Nichtberücksichtigung der Ansprüche anderer Luitpoldinger Herzog von Bayern wurde. Arnulfs ältester Sohn, Eberhard, war 938 vom Herzogtum Bayern ausgeschlossen worden; der jüngere, Arnulf (II.), wurde Pfalzgraf in Bayern, erbaute 940 die Burg Scheyern, und seine Nachkommen benannten sich nach dieser Burg als Grafen von Scheyern. Der Ursprung der Wittelsbacher nach der Genealogie Freiherr Otto von Dungerns Nach der 1931 veröffentlichten Genealogie des Freiherrn Otto von Dungern, stammt die Familie der Wittelsbacher vom Grafen Otto I. von Scheyern ab, der in Urkunden im Jahr 1000 als Otto comes de Skyrum genannt wird. Beginnend mit seinem Sohn, Otto II. von Scheyern, beginnt die gesicherte Geschichte der Wittelsbacher. Die Grafen von Scheyern, Pfalzgrafen von Bayern Der Graf Otto II. von Scheyern († 1078) war in zweiter Ehe mit der verwitweten Gräfin Haziga, einer Schwester des Grafen Meginhard von Reichersbeuern, verheiratet. Die Grafen von Scheyern waren: Otto I. von Scheyern (um 1014) Otto II. von Scheyern († 1078) Eckhard I. von Scheyern († vor 11. Mai 1091) Otto V. von Scheyern († 1156), Pfalzgraf von Bayern Graf Otto VIII. von Scheyern (um 1117–1183)=Graf Otto V. von Wittelsbach=Pfalzgraf Otto VI. von Bayern=Herzog Otto I. von Bayern/Wittelsbach (ab 1180). Die in der Zählung fehlenden Träger des Namen Otto entfallen auf die Seitenlinien der Grafen von Scheyern, Scheyern-Dachau und Scheyern-Valley. Graf Otto II. von Scheyern ist somit der Urgroßvater des Grafen Otto VIII. von Scheyern, der nach anderer Zählweise als Graf Otto V. von Wittelsbach oder Herzog Otto I. von Bayern, bezeichnet wird. Graf Otto V. von Scheyern verlegte 1124 die Residenz der Pfalzgrafen von der Burg Scheyern nach der Burg Wittelsbach bei Aichach (heute Regierungsbezirk Schwaben). Herzöge von Bayern/Ungarn (1305–1308), Brandenburg (1323–1373), Tirol (1342–1363), Holland und Hennegau (1346–1425) 1180–1183: Herzog Otto I. von Wittelsbach (um 1117–1183) 1183–1231: Ludwig I. der Kelheimer (1174–1231), Sohn von Otto I. 1231–1253: Otto II. (1206–1253) der Erlauchte, Sohn von Ludwig I. Otto VI. Pfalzgraf von Bayern, der sich auf Friedrich I. Barbarossas Italienzügen ausgezeichnet hatte, erhielt nach der Absetzung Heinrichs des Löwen 1180 das Herzogtum Bayern, worauf er sich fortan Herzog Otto I. von Wittelsbach nannte. Ludwig I. der Kelheimer wurde 1214 mit der Pfalzgrafschaft bei Rhein belehnt. Durch seine 1204 geschlossene Ehe mit Ludmilla, Witwe des Grafen Albert III. von Bogen gingen, nach dem Erlöschen der Bogener Herrscherlinie 1242, die Grafschaft Bogen sowie das weiß-blaue Rautenwappen an die Wittelsbacher. Sein Sohn Otto II. wurde 1212 als 6-Jähriger mit der Welfin Agnes, der Nichte Kaiser Ottos IV., Tochter des Pfalzgrafen Heinrichs des Langen und damit Erbin der Pfalz verlobt. Wohl durch die spätere, sicher noch vor 1224 geschlossene Hochzeit, kam der goldene Löwe auf schwarzem Grund als Wappentier nach Bayern. Ein Neffe Ottos I., Pfalzgraf Otto VIII. von Wittelsbach wurde durch die Ermordung König Philipps von Schwaben 1208 berüchtigt; er wurde geächtet und 1209 erschlagen, die Stammburg Wittelsbach von Herzog Ludwig I. selbst zerstört. Nach dem Tode Ottos II. entstanden 1255 in der Erbteilung zwischen seinen Söhnen die Linien Niederbayern und Oberbayern mit der Pfalz. Beide Fürsten trugen weiterhin den Titel Herzog von Bayern und Pfalzgraf bei Rhein. Niederbayern (1253–1340)/Ungarn (1305–1308) 1253–1290: Heinrich XIII. = Heinrich I. von Niederbayern (1235–1290) 1290–1312: Otto III. (1261–1312), 1305–1308 auch König von Ungarn ab ca.1305–1310: gemeinsam mit Stephan I. 1310–1312: gemeinsam mit Otto IV. und Heinrich XIV. (den Söhnen Stephan I.) 1312–1339: gemeinsam/teilweise geteilt: Heinrich XIV., Otto IV. und Heinrich XV. (Sohn Ottos III., der Natternberger). 1339–1340: Johann I. (Sohn Heinrichs XIV.) Im Jahr 1305 wurde der niederbayerische König und Sohn einer ungarischen Königstochter Otto III. als Bela V. zum ungarischen König ausgerufen. Allerdings wurde er bereits binnen kurzem gezwungen, diese an den Ungarn Fürst Ladislaus Apor wieder abzugeben. Nach dem bald aufeinanderfolgenden Tod von Stephan I. und Otto III. waren ihre Söhne noch unmündig, so dass ihre Vormundschaft von verschiedenen Herrschern beansprucht wurde. Zu diesen zählte neben dem oberbayerischen Herzog Ludwig IV. dem Bayern auch die österreichischen Habsburger. Sie wurden aber in der Schlacht von Gammelsdorf von Ludwig IV. dem Bayern geschlagen, so dass dieser die Vormundschaft übernahm. Von den Erben beherrschte nun Heinrich XIV. bis zu seinem Tod von Landshut aus über Straubing, Schärding und Pfarrkirchen, Otto IV. von Burghausen aus über Ötting, Traunstein, Reichenhall und Rosenheim, Heinrich XV. aber vom Natternberg bei Deggendorf aus über Deggendorf, Landau, Dingolfing und Vilshofen. Nachdem die Brüder zwischen 1333 und 1339 alle verstorben waren, übernahm der elfjährige Sohn Heinrichs XIV., Johann I. die Herrschaft, starb aber auch bereits im Dezember 1340. Niederbayern fällt an Ludwig den Bayern und wird mit Oberbayern vereinigt. Oberbayern und Pfalz (1253–1294) 1253–1294: Ludwig II. der Strenge (1229–1294) Die Oberbayerische Linie teilte sich nach dem Tod Ludwig II., des Strengen 1294 in die ältere Linie Pfalz und die jüngere Bayern. Oberbayern (1294–1340) 1294–1317: Rudolf I. der Stammler (1274–1319) 1294–1347: Ludwig IV. der Bayer (1282–1347), seit 1314 römisch-deutscher König, seit 1328 Kaiser des Heiligen Römischen Reiches Die (ober-)bayerische Linie bestieg zweimal, mit Ludwig IV., dem Bayern (1314–1346) und Karl VII. (1742–1745), den Kaiserthron, erlangte 1623 unter Maximilian I. die Kurwürde, erlosch aber 1777 mit Maximilian Joseph. Bayern (1340–1351) 1340–1347: Ludwig IV. der Bayer 1347–1351 regieren die sechs Söhne Kaiser Ludwigs, Ludwig V., Stephan II., Ludwig VI., Wilhelm I., Albrecht I. und Otto V. gemeinsam, danach werden ihre Besitzungen aufgeteilt in Oberbayern-Tirol, Brandenburg, und Niederbayern-Landshut und Bayern-Holland-Hennegau Straubing-Holland (1351–1425) 1347–1388 Wilhelm I., regierte auch als Graf von Holland, Seeland und Hennegau (seit 1357 regierungsunfähig) 1347–1404 Albrecht I. und Albrecht II. † 1397, regierten auch als Graf von Holland, Seeland und Hennegau 1404–1417 Wilhelm II., auch Graf von Holland, Seeland und Hennegau 1404–1425 Johann III., auch Graf von Holland, Seeland und Hennegau, nach ihm wird Straubing auf die übrigen Linien München, Landshut und Ingolstadt aufgeteilt Oberbayern-Tirol und Brandenburg (1351–1363/1373) 1347–1361 Ludwig V., ab 1342 auch Graf von Tirol und 1322–1351 Markgraf von Brandenburg 1347–1351 Ludwig VI., der Römer, 1351–1365 Markgraf und Kurfürst von Brandenburg 1347–1351 Otto V., der Faule, 1351/1365–1373 Markgraf und Kurfürst von Brandenburg 1361–1363 Meinhard, auch Graf von Tirol, sein Gebiet fällt nach seinem Tod an Stephan II. Niederbayern-Landshut (1351–1392) 1347–1375 Stephan II. 1392 erfolgt unter den drei Söhnen Stephans II., die zuvor gemeinsam regierten, eine erneute Aufteilung in Bayern-München, Bayern-Landshut und Bayern-Ingolstadt Bayern-Ingolstadt (1392–1447) 1375–1413 Stephan III. 1413–1443 Ludwig VII., der Bärtige 1443–1445 Ludwig VIII., der Jüngere, 1447 kommt das Herzogtum an Bayern-Landshut Bayern-Landshut (1392–1503) 1375–1393 Friedrich, der Weise 1393–1450 Heinrich XVI., der Reiche 1450–1479 Ludwig IX., der Reiche 1479–1503 Georg, der Reiche , 1503 kommt das Herzogtum an Bayern-München. Bayern-München (1392–1503) 1375–1397 Johann II. 1397–1438 Ernst 1397–1435 Wilhelm III. 1435–1441 Adolf 1438–1460 Albrecht III., der Fromme 1460–1463 Johann IV. 1463–1467 Siegmund, danach Herzog von Bayern-Dachau 1465–1508 Albrecht IV., der Weise, vereinigt alle bayerischen Linien 1503 Bayern (1503–1623) 1503–1508 Albrecht IV., der Weise, vereinigt alle bayerischen Linien 1503 1508–1550 Wilhelm IV. 1508–1545 Ludwig X. in Landshut 1550–1579 Albrecht V., der Großmütige 1579–1598 Wilhelm V., der Fromme 1598–1651 Maximilian, seit 1597 bereits Mitregent seines Vaters Wilhelm; durch den Erwerb der Pfalz ging die mit diesem Land verbundene Kurfürstenwürde auf Bayern über, so dass Maximilian der erste bayerische Kurfürst wurde. Kurfürsten von Bayern (1623–1777) Am 25. Februar 1623 erhielt Herzog Maximilian I. von Bayern die pfälzische Kurwürde. 1623–1651 Maximilian I., seit 1597 bereits bayerischer Herzog, 1623 ging die Pfälzer Kurfürstenwürde an ihn über und 1648 kam die Oberpfalz an Bayern. 1651–1679 Ferdinand Maria, regierte in den ersten Jahren unter der Vormundschaft seiner Mutter Maria Anna. 1679–1726 Maximilian II. Emanuel, auch Generalstatthalter der Niederlande (1692–1706) und Herzog von Luxemburg (1712–1714) 1726–1745 Karl Albrecht, 1741–1743 auch König von Böhmen, ab 1742 als Karl VII. auch Kaiser des Heiligen Römischen Reiches 1745–1777 Maximilian III. Joseph Die bayrische Linie der Wittelsbacher starb 1777 aus. Ihr folgte mit Karl Theodor die Linie Pfalz-Sulzbach, die schon über die Kurpfalz herrschte. Nach dem Tod Karl Theodors 1799 erlangten die Herzöge von Zweibrücken die Kurwürde. Kurfürsten von Köln (1583–1761) Von 1583 bis 1761 besetzten kurbayrische wittelsbacher Prinzen den Kölner Erzstuhl und zahlreiche weitere Bistümer. Ernst von Bayern 1583–1612 Ferdinand von Bayern 1612–1650 Maximilian Heinrich von Bayern 1650–1688 Joseph Clemens von Bayern 1688–1723 Clemens August I. von Bayern 1723–1761 Fürstbischofe von Lüttich (1581–1763) Johann VI. von Straubing-Holland 1389–1418 Von 1581 bis 1763 besetzten kurbayerische Wittelsbacher Prinzen fast ununterbrochen den Stuhl des Fürstbistums Lüttich. Ernst von Bayern 1581–1612 Ferdinand von Bayern 1612–1650 Maximilian Heinrich von Bayern 1650–1688 Joseph Clemens von Bayern 1694–1723 Johann Theodor von Bayern 1744–1763 Römisch-deutsche Könige und Kaiser 1314–1347: Ludwig IV. der Bayer 1400–1410: Ruprecht von der Pfalz 1742–1745: Karl VII. Albrecht Pfalzgrafen bei Rhein (1214–1356) 1214–1231: Ludwig I. der Kelheimer (1174–1231), Sohn von Otto I. 1231–1253: Otto II. (1206–1253) der Erlauchte, Sohn von Ludwig I. 1253–1294: Ludwig II. der Strenge (1229–1294), Sohn von Otto II. 1294–1317: Rudolf I. der Stammler (* 1274; † 1319), Sohn von Ludwig II. 1317–1327: Adolf der Redliche (* 1300; † 1327), Pfalzgraf bei Rhein 1329–1353: Rudolf II. der Blinde (* 1306; † 1353), Pfalzgraf bei Rhein 1353–1390: Ruprecht I., Pfalzgraf bei Rhein, Kurfürst von der Pfalz Erster Pfalzgraf der wieder selbständigen Pfalz wurde Rudolf I. 1317 verzichtet er zu Gunsten seines Bruders Kaiser Ludwig IV. Sein Sohn Rudolf II. gelangte 1329 wieder in Besitz der väterlichen Erblande. Durch die goldene Bulle von Kaiser Karl IV. erhielten die Pfalzgrafen bei Rhein 1356 von Karl IV. die Kurwürde. Kurpfalz mit Teilungen (1356–1777)/Dänemark, Schweden und Norwegen (1440–1448)/Böhmen (1619–1620) Die pfälzische Linie der Wittelsbacher erhielt 1356 die Kurwürde. Kurfürst Ruprecht I. gründete 1386 mit Heidelberg die dritte Deutsche Universität. Ruprecht III. von der Pfalz wurde von den rheinischen Kurfürsten zum römischen König (1400–1410) gewählt, aber nur in einem Teil des Reiches anerkannt. Nach seinem Tod teilte sich die pfälzische Linie in die vier Linien Kurpfalz (Heidelberger), Pfalz-Neumarkt (erloschen 1443), Pfalz-Simmern sowie Pfalz-Mosbach-Neumarkt (erloschen 1499). Die Linie Pfalz-Neumarkt stellte mit Christoph III. 1440–1448 den König von Dänemark, Schweden und Norwegen. Die Heidelberger Linie starb 1559 mit Ottheinrich aus, worauf die reformierte Linie Pfalz-Simmern folgte. Kurfürst Friedrich V. von der Pfalz wurde 1619 zum König von Böhmen gewählt. Nach der verlorenen Schlacht am Weißen Berg floh er nach Holland. Die pfälzische Kur wurde 1623 an Bayern übertragen. 1648 wurden zwei neue Kuren geschaffen, wovon eine die Pfalz erhielt. Die Linie Pfalz-Simmern erlosch 1685 mit Karl II. dem Bruder Liselottes von der Pfalz. Nun folgte die Linie Pfalz-Neuburg, die sich 1569 von der Linie Zweibrücken losgelöst und 1614 Jülich und Berg erworben hatte; dieser folgte die seit 1614 selbständige Linie Pfalz-Sulzbach. Ruprecht I., Kurfürst von der Pfalz 1353/54–1390 Ruprecht II., Kurfürst von der Pfalz 1390–1398 Ruprecht III., Kurfürst von der Pfalz 1398–1410, 1400–1410 auch römischer König Ludwig III., Kurfürst von der Pfalz 1410–1436 Ludwig IV., Kurfürst von der Pfalz 1436–1449 Friedrich I. der Siegreiche, Kurfürst von der Pfalz 1452–1476 Philipp der Aufrichtige, Kurfürst von der Pfalz 1476–1508 Ludwig V., Kurfürst von der Pfalz 1508–1544 Friedrich II., Kurfürst von der Pfalz 1544–1556 Ottheinrich, Kurfürst von der Pfalz 1556–1559 Friedrich III., Kurfürst von der Pfalz 1559–1576 Ludwig VI., Kurfürst von der Pfalz 1576–1583 Friedrich IV., Kurfürst von der Pfalz 1583–1610 Friedrich V., Kurfürst von der Pfalz 1610–1623 und König von Böhmen (1619–1620) 1623 verlor die Pfalz die Kurwürde an den bayerischen Herzog Maximilian I. Mit dem Westfälischen Frieden wurde eine achte Kur geschaffen die an die Pfalz kam. Karl I. Ludwig, Kurfürst von der Pfalz 1649–1680 Karl II., Kurfürst von der Pfalz 1680–1685 Philipp Wilhelm, Kurfürst von der Pfalz 1685–1690 Johann Wilhelm, Kurfürst von der Pfalz 1690–1716 Karl III. Philipp, Kurfürst von der Pfalz 1716–1742 Karl IV. Philipp Theodor, Kurfürst von der Pfalz 1743–1777, 1777–1799 nach Aussterben der bayerischen Wittelsbacher auch Kurfürst von Bayern Könige von Schweden (1654–1720) Nach dem Tod König Rupprecht 1410 entstand die Linie Simmern-Zweibrücken, welche sich 1444 in die Linie Simmern-Sponheim und Zweibrücken-Veldenz aufspaltete. Durch die Linie Pfalz-Zweibrücken-Kleeburg hatten die pfälzischen Wittelsbacher von 1654 bis 1720 abermals den schwedischen Thron inne. Karl X.Gustav 1654–1660 Karl XI. 1660–1697 Karl XII. 1697–1718 Ulrike Eleonore 1718–1720 Herzöge von Jülich und Berg (1614–1803) Die Line von Pfalz-Zweibrücken hielt ab 1614 auch das Herzogtum Jülich und Berg. Wolfgang Wilhelm (1614–1653) Philipp Wilhelm (1653–1679) auch Kurfürst von der Pfalz 1685–1690 Johann Wilhelm (1679–1716), auch Kurfürst von der Pfalz 1690–1716 Karl III. Philipp, auch Kurfürst von der Pfalz 1716–1742 Karl IV. Philipp Theodor, auch Kurfürst von der Pfalz 1743–1799 und Bayern 1777–1799 Maximilian I. Joseph (1799–1803), auch Kurfürst von Pfalzbayern Herzöge von Zweibrücken (1410–1797) Letzter Herzog von Zweibrücken wurde 1795 Maximilian Joseph, Herzog ohne Land. Die Französischen Revolutionstruppen hatten zu diesem Zeitpunkt das Herzogtum besetzt. 1799 trat er die Nachfolge Karl Theodors als Kurfürst in München an. Kurfürsten von Pfalz-Bayern (1777–1806) Karl Theodor (1777–1799) Maximilian IV. Joseph (1799–1806), ab 1806 als Maximilian I. Joseph König von Bayern. Könige von Bayern (1806–1918) Nach dem Aussterben der Linie Pfalz-Sulzbach 1799 trat Maximilian IV. (Pfalz-Zweibrücken-Birkenfeld-Bischweiler) die Nachfolge Karl Theodors an. 1806 wurde er König von Bayern und begründete damit die Königslinie, die bis 1918 herrschte. Zur Königslinie gehören: Maximilian I. Joseph (1806–1825) Ludwig I. (1825–1848) Maximilian II. (1848–1864) Ludwig II. (1864–1886) Prinzregent Luitpold (1886–1912), Regentschaft für Ludwig II. und anschl. auch für Otto I. Otto Wilhelm Luitpold (1886–1916) Prinzregent Ludwig (1912–1913) nach Änderung der Verfassung 1913 König Ludwig III. Ludwig III. (1913–1918) Nach der Absetzung Ludwigs III. 1918 überstanden die Wittelsbacher die Revolution mehr oder minder unversehrt und emigrierten ins europäische Ausland. Der Anspruch auf den Thron ist bis heute nicht erloschen. Zur Verwaltung des Vermögens wurde 1923 der Wittelsbacher Ausgleichsfonds geschaffen. Näheres siehe Chefs des Hauses Wittelsbach. Eine Nebenlinie Birkenfeld-Gelnhausen wurde 1799 in Herzöge in Bayern umbenannt, aus ihr entstammt Elisabeth, Gattin Kaiser Franz-Josephs von Österreich-Ungarn (Sisi). Könige von Griechenland (1832–1862) Aufgrund der Abstammung aus dem byzantinischen Haus Komnenos und dem Haus Laskaris berief die griechische Nationalversammlung das Haus Wittelsbach auf den Thron des befreiten Griechenland. Otto I. (1832–1862) (Abdankung nach Aufstand) Chefs des Hauses Wittelsbach (nach 1918) Ludwig III. (1918–1921) Rupprecht von Bayern (1921–1955) Albrecht von Bayern (1955–1996) Franz von Bayern (seit 1996) gleichzeitig Chef des Hauses Stuart Herzöge in Bayern Herzog in Bayern war seit 1799 bis zur Abschaffung von Adelstiteln 1919 der Titel der Nebenlinie Pfalz-Zweibrücken-Birkenfeld-Gelnhausen des bayerisch-pfälzischen Herrscherhauses der Wittelsbacher. Liste der Wittelsbacher Linien Niederbayern Oberbayern Bayern Oberbayern Bayern-München Bayern-Ingolstadt Bayern-Niederbayern Bayern-Straubing-Holland Bayern-Landshut Pfalz Kurlinie Heidelberg Mosbach Mosbach-Neumarkt Simmern-Zweibrücken Pfalz-Simmern-Sponheim Ältere Linie Simmern Jüngere Linie Simmern Pfalz-Zweibrücken-Veldenz Pfalz-Veldenz Pfalz-Lützelstein Pfalz-Veldenz-Lützelstein Pfalz-Neumarkt Pfalz-Neuburg-Hilpotstein Pfalz-Neuburg Pfalz-Sulzbach II Pfalz-Sulzbach-Hilpolstein Pfalz-Zweibrücken Pfalz-Zweibrücken, jüngere Linie Zweibrücken Landsberg Zweibrücken Kleeburg Pfalz-Sulzbach I (Hilpolstein) Pfalz-Parkstein Pfalz-Birkenfeld Pfalz-Zweibrücken-Birkenfeld Pfalz-Birkenfeld-Bischweiler Pfalz-Birkenfeld-Gelnhausen Schloss Neuschwanstein ist ein Schloss im Allgäu auf dem Gebiet der Gemeinde Schwangau bei Füssen, das Ludwig II. von Bayern erbauen ließ. Es ist das berühmteste seiner Schlösser und eines der bekanntesten Touristenziele in Deutschland. Architektur und Innenausstattung treiben den romantischen Historismus und Eklektizismus des 19. Jahrhunderts auf die Spitze. Es wird daher von Touristikunternehmen auch als „Märchenschloss“ bezeichnet. In unmittelbarer Nähe liegt auch das Schloss Hohenschwangau. Geschichte Ursprünglich befanden sich an der Stelle des heutigen Schlosses die Burgen Vorder- und Hinterhohenschwangau, die zu Lebzeiten König Ludwigs nur noch als Ruinen vorhanden waren. Diese Ruinen wurden vor der Grundsteinlegung zu Neuschwanstein komplett entfernt. An der Stelle des heutigen Schlosses Hohenschwangau befand sich eine Burg namens Schwanstein, die Namen wurden Anfang des 19. Jahrhunderts vertauscht. „Im echten Styl der deutschen Ritterburgen“ wollte König Ludwig II. (Bayern) die Burgruine Vorderhohenschwangau wieder aufgebaut haben, wie aus einem Brief an Richard Wagner vom 15. Mai 1868 hervorgeht. Angeregt zu diesem Burgbau wurde Ludwig II. durch frühe Pläne seines Vaters, ganz besonders aber wohl durch seine Reise 1867 nach Eisenach, wo er mit seinem Bruder Otto I., König von Bayern die Wartburg besuchte. Beim Ritterbad und dem Sängersaal dienten die Vorbilder auf der Wartburg als Entwurfsvorlagen. Ludwig II. ließ sich allerdings nicht nur vom deutschen Mittelalter, sondern auch von der maurischen Welt Spaniens sowie von der Sagenwelt Richard Wagners inspirieren, wofür ihm Eduard Riedel und Christian Jank die Entwürfe lieferten. Ludwig hielt sich zur Zeit seiner Entmündigung am 9. Juni 1886 in Neuschwanstein auf, es war das letzte seiner selbst in Auftrag gegebenen Schlösser, das er bewohnt hat. Beim Tod Ludwigs in der Nähe von Schloss Berg am 13. Juni 1886 war Neuschwanstein noch keineswegs fertiggestellt. Er wohnte nach bis dato 17-jähriger Bauzeit gerade einmal 172 Tage im Schloss. Lediglich ein Drittel der geplanten Räume waren zu diesem Zeitpunkt vollendet. Ludwig II. wollte dieses Schloss niemals der Öffentlichkeit zugänglich machen, wollte es lieber zerstört wissen als vom gemeinen Volk entzaubert. Aber schon sechs Wochen nach seinem Tod wurde das Schloss für Besucher geöffnet, und heute zählt Neuschwanstein bis zu 5000 Besucher am Tag in der Hochsaison (Juni bis August). Um einen reibungslosen Besichtigungsverlauf zu gewährleisten, wurden einige Räume noch fertiggestellt – so wurde der Mosaikfußboden im Thronsaal erst nach dem Tod des Königs vollendet. Baugeschichte Die Grundsteinlegung erfolgte am 5. September 1869. In den Jahren 1869 bis 1873 wurde der Torbau fertiggestellt und vollständig eingerichtet, so dass Ludwig hier zeitweilig wohnen und die Bauarbeiten beobachten konnte. Im Jahr 1880 war Richtfest für den Palas, der 1884 bezogen werden konnte. Eine abgeschlossene Wohnung wurde für den König im zweiten Obergeschoss eingerichtet, komfortable Räume im ersten Stockwerk sorgten für ausreichende Bequemlichkeit der gesamten Bauleitung. Die Wünsche und Ansprüche Ludwigs wuchsen mit dem Bau: Anstelle des großen Thronsaales war ursprünglich ein bescheidenes Arbeitszimmer geplant, vorgesehene Gästezimmer wurden aus den Entwürfen wieder gestrichen, um Platz für einen „Maurischen Saal“ zu schaffen (der aufgrund der ständigen Geldknappheit letztlich aber nicht realisiert wurde). Das Schloss wurde in konventioneller Backsteinbauweise errichtet und dann später mit anderen Gesteinsarten verkleidet. Die Sandsteinquader für die Portale und Erker stammen aus Schlaitdorf, am Schönbuchrand in Württemberg gelegen. Für die Fenster, die Gewölbebogenrippen, Säulen und Kapitelle wurde Untersberger Marmor, aus der Gegend von Salzburg, verwendet. Für den nachträglich in die Pläne eingearbeiteten Thronsaal wurde ein Stahlgerüst eingezogen. Um den Transport der enormen Menge an Baumaterialien zu erleichtern, wurde ein Gerüst errichtet und ein Dampfkran aufgestellt, welcher das Material zur Baustelle heraufzog. Ein weiterer Kran sorgte für Erleichterung auf der Baustelle selbst. Der damals neu gegründete Dampfkessel-Revisionsverein, der spätere Technische Überwachungsverein TÜV, überprüfte regelmäßig diese beiden Kessel auf ihre Sicherheit. Nach dem Tode König Ludwigs II. wurden der Viereckturm und das Ritterhaus vereinfacht fertiggestellt und die Kemenate errichtet, zu der nur das Fundament gelegt war. Nicht mehr ausgeführt wurde das Kernstück der Anlage, der Bergfried mit der Burgkapelle, wie ihn Christian Jank in seinem Entwurf von 1871 dargestellt hat. Der Burggarten mit Terrassen und Springbrunnen unterhalb des Thronsaals wurde ebenfalls nicht errichtet. Die soziale Versorgung der Bauarbeiter Sehr modern war damals auch eine soziale Einrichtung, welche zu dieser Zeit landesweit wohl einmalig war. Am 3. April 1870 wurde der „Verein der Handwerker am königlichen Schlossbau zu Hohenschwangau“ gegründet. Der Zweck des Vereines war, bei geringen Monatsbeiträgen verstärkt durch erhebliche Zuschüsse des Königs, für erkrankte oder verletzte Bauarbeiter eine Lohnfortzahlung zu garantieren. Die Baufirma bürgte, ähnlich einer heutigen Sozialversicherung oder Beiträgen zur Berufsgenossenschaft, für das Gehalt über 15 Wochen (also knapp 4 Monate) gegen einen Betrag von 0,70 Mark. Für die Nachkommen derjenigen, die beim Bau tödlich verunglückten, gab es sogar eine Rente - wenn auch klein, aber zu damaligen Zeiten nicht üblich. Statistiken berichten unter anderem von 39 Familien, denen diese Rente zugesprochen wurde, was für damalige Bauten und deren Arbeitsbedingungen auffällig wenige sind. Denn die Großbaustelle ernährte eine ganze Region etwa zwei Jahrzehnte lang: Täglich arbeiteten mindestens 200 Steinmetze, Maurer, Bedienstete und Arbeiter auf der Baustelle, nicht berücksichtigt alle Lieferanten oder Ladenbesitzer. Und zu Zeiten, als der König besonders enge Termine und dringende Änderungen forderte, sollen es sogar bis zu 300 Arbeiter pro Tag gewesen sein, die auch in der Nacht beim Schein von Öllampen ihren Dienst taten. Statistiken aus den beiden Jahren 1879/1880 belegen eine immense Menge an Baumaterialien: 465 Tonnen Salzburger Marmor, 1.550 Tonnen Sandstein, 400.000 Ziegelsteine und 2.050 Kubikmeter Holz für das Baugerüst. Die Ausstattung und Innenräume Obwohl es nicht vollendet wurde, beherbergt das Schloss eine große Zahl bedeutsamer Innenräume der Neoromanik. Zu den wichtigsten zählt hierbei der nach dem Vorbild der Allerheiligen-Hofkirche in der Münchner Residenz gestaltete Thronsaal, dessen Wandmalereien Wilhelm Hauschild schuf. Dieser doppelstöckige, zweitgrößte Saal des Schlosses endet in einer Apsis, welche den – nie fertiggestellten – Thron Ludwigs aufnehmen sollte. Der Fußboden ist mit Pflanzen-und Tierdarstellungen versehen. Der größte Raum, der Sängersaal, wurde nach dem Beispiel des Festsaals in der Wartburg geschaffen und mit Themen aus Lohengrin und Parzival ausgeschmückt. Neben den großen Prunksälen wurden für Ludwig auch die kleineren Wohnräume geschaffen. Zwischen dem nahezu intim wirkenden Wohn- und dem Arbeitszimmer findet sich hier eine kleine so genannte Grotte, die mit einem künstlichen Wasserfall und farbiger Beleuchtung dekoriert wurde. Das Esszimmer wurde mittels eines Speiseaufzuges mit der Küche verbunden. Da sich diese drei Stockwerke tiefer befindet, konnte hier kein „Tischlein-deck-Dich“ wie in Schloss Linderhof und Schloss Herrenchiemsee installiert werden. Im Schlafzimmer des Königs – zusammen mit der Kapelle die einzigen in den Formen der Neogotik gestalteten Räume – steht ein mächtiges, mit Schnitzwerk verziertes Bett. An dem mit kleinen Fialen dekorierten Betthimmel und den Wandverkleidungen aus Eichenholz arbeiteten vierzehn Schnitzer über vier Jahre. In diesem Raum wurde Ludwig in der Nacht vom 11. zum 12. Juni 1886 festgenommen. Das Schloss war mit technischen Raffinessen ausgestattet, welche dem neusten Stand der damaligen Zeit entsprachen. So verfügte es unter anderem über eine ausgeklügelte Calorifère-Heizung und eine batteriebetriebene Klingelanlage für die Dienerschaft. Die Küchenausstattung, enthielt u.a. einen Rumfordherd, der den Spieß durch Eigenwärme in Bewegung setzte und somit seine Umdrehungen der Hitze anpassen konnte. Auch eine eigene Warmwasseraufbereitung war bereits eingebaut, für damalige Zeiten ebenso ein Novum wie die Toiletten mit automatischer Spülung. Weiter zu besichtigende Räume während der Führung sind die Dienerschaftsräume. Diese sind recht spärlich mit Mobiliar aus massiver Eiche eingerichtet. Neben je einem Tisch und einem Schrank gibt es noch je zwei 1,80 m lange Betten. Die Räume waren mit Fenstern aus undurchsichtigem Glas vom Gang, der von der Freitreppe zur Haupttreppe führte, abgegrenzt, so dass der König ungesehen ein- und ausgehen konnte. Den Dienern war es auch nicht gestattet, die Haupttreppe zu benutzen, sie mussten die wesentlich schmalere und steilere Dienerschaftstreppe nutzen. Während die Diensträume eher bescheiden wirken, ist 62 Treppenstufen höher der Prunk im Wohngeschoss des Königs nicht zu übersehen. Ein Mosaik schmückt den Boden des Thronsaals und ein Leuchter, einer byzantinischen Krone nachempfunden, spendet Licht. Lediglich der Thron fehlt im Thronsaal - vor dem Eintreffen des Throns war der König bereits verstorben. Das Schloss als Museum Das Schloss wurde bereits kurz nach Ludwigs Tod der Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Zunächst durften sich die Besucher frei im Schloss bewegen, was zur Folge hatte, dass sich das von der Hofschreinerei extra angefertigte Mobiliar sehr schnell abnutzte – jeder wollte auf den Stühlen des Königs sitzen. Dieser Umstand erklärt den Zustand der Einrichtung, obwohl der König ja nur kurz darin gewohnt hat. Um weiteren Verschleiß zu vermeiden, ist es heute nur noch im Rahmen einer (etwa 35-minütigen) Führung möglich, das Schloss zu besichtigen. Daneben gibt es noch so genannte Themenführungen, die sich beispielsweise mit den Sagenwelten der jeweiligen Bilder befassen. Sonstiges Das Schloss Neuschwanstein gehört zu den bedeutsamsten Touristenzielen Deutschlands und gilt weltweit als Sinnbild für die Zeit der Romantik. Es lockt pro Jahr um die 1,3 Millionen Gäste an, eine Aufnahme in die Liste des UNESCO-Weltkulturguts wird angestrebt. Es war Vorbild für die Dornröschenschlösser in den Disneyland-Themenparks und Drehort für diverse Märchenfilme. Am Ende des Zweiten Weltkrieges wurden auf dem Schloss Goldschätze der Deutschen Reichsbank gelagert. In den letzten Kriegstagen wurden sie jedoch an einen bis heute unbekannten Ort verschleppt. Nach dem Zweiten Weltkrieg nutzte die Bayerische Archivverwaltung einige Räume im Schloss Neuschwanstein als provisorisches Bergungslager für Archivalien, da man in München ausgebombt worden war. Der chinesische Unternehmer Zhang Yuchen möchte das Schloss Neuschwanstein in China eins zu eins nachbauen. Er erstellte bereits eine Kopie des Schlosses Maisons-Laffitte. Außerdem war Neuschwanstein unter der Abstimmung über die neuen Weltwunder im Jahr 2007 zu finden. Das Schloss konnte sich allerdings nicht durchsetzen und wirbt nun mit dem Zusatz "…das achte Weltwunder". Marienbrücke Die Marienbrücke in der Gemeinde Schwangau bei Füssen ist eine Brücke über die Pöllatschlucht unmittelbar hinter und direkt sichtbar vom Schloss Neuschwanstein. Die Brücke wurde benannt nach Ludwigs Mutter Marie. 1845 hatte König Maximilian II. von Bayern über die Pöllat einen hölzernen Reitersteg anlegen lassen, der allerdings schon wenige Jahre später wieder erneuert werden musste. Im Jahr 1866 ließ König Ludwig II. diesen Steg von den Gustavsburger Werkstätten der Maschinenbau-Gesellschaft Nürnberg, Cramer-Klett & Co (heute MAN AG), durch eine filigrane Eisenkonstruktion nach einem Entwurf des Königlichen Oberbaurats Heinrich Gottfried Gerber ersetzen. Beim Bau der Marienbrücke wurde zum ersten Mal eine zur damaligen Zeit völlig neue Konstruktionsweise erfolgreich erprobt: In neunzig Metern Höhe über dem Pöllatfall wurden die Träger durch Vorbauen der einzelnen Trägerfache von den auf beiden Seiten im Felsen befestigten Verankerungen aus aufgestellt, ohne weitere stützende Rüstung. Im Jahr 1984 wurde die Brücke restauriert, wobei die Träger erneuert werden mussten. Die Geländer sind bis heute im Original erhalten.