Theodor Schultze-Jasmer
* 7. Juli 1888 in Oschatz, Sachsen;
† 30. Oktober 1975 in Prerow
war deutscher Maler, Grafiker und Fotograf.
Der Autor Uwe Rieger schrieb über ihn in seiner Biografie über Jasmer: Es existiert kein vergleichbares künstlerisches Werk, das so unmittelbar mit der Schönheit und Urwüchsigkeit der herben Landschaft des Darß verbunden ist, wie das des Prerower Malers und Grafikers Theodor Schultze-Jasmer.
Leben
Theodor Schultze-Jasmers Vater war Textilkaufmann, die Mutter (geb. Jasmer) erteilte ihm nach dem frühen Tod ihres Mannes und Übersiedlung nach Leipzig Mal- und Zeichenunterricht. Er besuchte die Realschule in Leipzig. Von 1904 bis 1913 unternahm er allsommerliche Studienreisen nach Zingst.
1907 wurde er an der Königlichen Akademie für Graphische Künste und Buchgewerbe zu Leipzig aufgenommen. Nach erfolgreicher Beendigung des Studiums 1911 folgte eine freiberufliche Arbeit als Gebrauchsgrafiker in Leipzig. Er fertigte unter anderem die Einbandgestaltung für Theodor Storms Werke in Einzelausgaben. 1914 folgte eine Studienreise nach Estland. Mit Ausbruch des Ersten Weltkrieges geriet er in Zivilgefangenschaft in Wologda.
1915 heiratete er in Wologda Elli Lehbert. Am 19. Juli 1918 wurde sein Sohn Jens geboren. 1918 kehrte er aus dem Ersten Weltkrieg nach Einsatz an der Westfront in Verdun zurück. Er nahm sein freiberufliches Grafikerhandwerk in Leipzig wieder auf. Im Jahr 1920 übersiedelte er nach Heidebrink-Wollin in Pommern. Schon ein Jahr später zog er nach Prerow auf den Darß und kaufte dort das spätere Eschenhaus in der Grünen Straße in Prerow. Er eröffnet die Darßer Kunsthütte zunächst mit E. Th. Holtz. 1921 heiratet er Käthe Baake.
Im Jahr 1929 zog die „Darßer Kunsthütte" in das ehemalige Warmbad der Gemeinde Prerow gegenüber dem Dünenhaus. 1945 erfolgte die späte Einberufung als Landschütze im Zweiten Weltkrieg. Zu Fuß kehrte er aus Holland über Hamburg in sein Dorf zurück.
Nach dem Zweiten Weltkrieg setzt er seine freischaffenden Tätigkeiten als Maler und Grafiker in Prerow fort, er betrieb auch die „Darßer Kunsthütte" weiter. Künstlerisch widmete er sich der Fotografie und hielt mehr als 50 Lichtbildervorträge jährlich, in denen er Urlaubern und Gästen die Schönheit der Darßlandschaft anschaulich und mit viel Begeisterung nahebrachte. Er dokumentierte aber auch den Untergang der legendären Buchen am Darßer Weststrand, die Windflüchter. Er war Mitglied des Verbandes Bildender Künstler der DDR und des Kulturbundes, engagierte sich als Gemeindevertreter und Kreistagsabgeordneter des Kreises Ribnitz-Damgarten. Seine künstlerische Tätigkeit blieb ungebrochen bis ins hohe Alter. Immer wieder war er für neue Formen und Techniken offen, wie Lithografie und Arbeiten in Emaille.
Theodor Schultze-Jasmer starb am 30. Oktober 1975 in Prerow und wurde auf dem dortigen Friedhof beigesetzt.
----------------------------