MfS-Presseabteilung heuchler Menschenrechtstalar NTS IGFM Hilferufe von drüben

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MfS / BND

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Claus Wolf

Heuchler im Menschenrechtstalar

Von der Terrororganisation NTS zur Geheimdienstfiliale IGfM

Hg. von der Presseabteilung des MfS

Über die Internationale Gesellschaft für Menschenrechte, bekannt durch das ZDF-Magzin und die "Hilferufe von drüben"

NTS = Narodno-Trudovoi Sojuz (rossiskich solidaritsow) = Volksarbeitsbund der russischen Solidaristen

eine antikommunistische russische Exilorganisation

Extrem selten!

Hard to find!

Zustand: gebraucht, gut, sie Fotos, die wesentlicher Teil meiner Artikelbeschreibung sind! Ich habe mit den Büchern gearbeitet. Sie können also Anstreichungen u.ä. enthalten. Es isrt aber eher selten, wird von mir aber nicht in jedem Fall extra erwähnt.

SW: Kalter Krieg, MfS, Staatssicherheit, Spionage, Sabotage, Diversion, Subversion, KgU, CIC, CIA, Ostbüro, Berlin, Antikommunismus, Propaganda, DDR, SBZ V.I.S. VIS CIC Hauptverwaltung Aufklärung HV A Markus Wolf  Spionage sabotag diversion desinformation  infiltration agenten spionae militär nachrichtendienst nachrichtendienste innerdeutsche grenze  propagandakrieg  unterwanderung IM Inoffizielle mitarbeiter  vertrauensleute vertrauenspersonen Journalsiten soajetischer geheimdienst sowjetische Dienste amerikanbische nachrichtendienste  berlin mielke gehlen kgb IGfM Menschenrechte NTS Internationale Gesellschaft für Menschenrechte ZDF-Magazin  NTS Hilferufe von drübenpolitische Haft Häftlinge Strafvollzug Republikflucht Ausreiseantrag

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Aus Wikipedia:

"

Die Internationale Gesellschaft für Menschenrechte (IGFM) (International Society for Human Rights, ISHR) ist eine Menschenrechtsorganisation mit Sektionen in 48 Ländern der Welt.[4] Die deutsche Sektion hat ihren Sitz wie der internationale Dachverband in Frankfurt am Main.

Nach dem Ende des Kalten Krieges 1989 war sie tiefgreifenden Veränderungen unterworfen und erweiterte ihren Arbeitsbereich deutlich. Sie ist unter anderem Mitglied beim Deutschen Institut für Menschenrechte (DIMR),[5] beim Forum Menschenrechte[6] und in der Union der Opferverbände Kommunistischer Gewaltherrschaft (UOKG e. V.).[7]

Organisation

Am 8. April 1972 wurde in Frankfurt am Main die Gesellschaft für Menschenrechte (GfM) von 13 Personen, darunter Cornelia Gerstenmaier und Gleb Rahr, gegründet, Initiator war der geborene Russe Iwan Iwanowitsch Agrusow (1924–2012). Fast alle der 13 Gründungsmitglieder waren gleichzeitig Mitglieder des NTS oder standen ihm nahe, darunter der erste Generalsekretär Agrusow und der damalige Schatzmeister Leonid Müller.[8] Die ISHR übernahm Strukturen und Modell von Amnesty International und anderen in den 60er Jahren gegründeten Nichtregierungsorganisationen und ist in der Bundesrepublik Deutschland als gemeinnützig und wohltätig anerkannt. Die in der Bundesrepublik aktiven Menschenrechtsorganisationen Amnesty und GfbV blieben aber aufgrund politischer Differenzen weitgehend auf Distanz zur IGfM.[9] Die IGFM nennt Martin Luther King, Andrej Sacharow und Shirin Ebadi „Ansporn und Inspiration“ für ihre Arbeit.[10]

Geschichte

Engagement für Menschenrechte in den kommunistischen Diktaturen in Osteuropa

Joachim Gauck bei einer IGFM-Pressekonferenz im Jahr 2002

1982 setzte sich die Internationale Gesellschaft für Menschenrechte gegen das zwischen den USA und der Bundesrepublik Deutschland umstrittene deutsch-sowjetische Erdgas-Röhrengeschäft ein und wies auf den Einsatz von Zwangsarbeitern in der Sowjetunion hin.[11]

Parteinahme für antikommunistische Rebellen und Diktaturen

Die Internationale Gesellschaft für Menschenrechte nahm insbesondere zum Apartheid-Regime in Südafrika eine v. a. in der deutschen Öffentlichkeit umstrittene Haltung ein. So wurde im Zweijahresbericht von 1985/1986 das Gewaltpotential des ANC hervorgehoben und dargelegt, dass Nelson Mandela als „Terrorist“ eingesperrt sei; die Gründe des schwarzen Widerstands gegen die rassistische Diktatur und die Gewalt, mit der die Weißen über die Schwarzen herrschten, blieben dagegen unterbelichtet.[12]

Die Grünen warfen der Gesellschaft 1987 vor, Partei für die von den USA geförderten Contra-Rebellen und das ihnen nahestehende politische Oppositionsbündnis zu ergreifen und die regierenden Sandinisten einseitig als Verletzer von Menschenrechten zu kritisieren.[13]

Die IGFM griff 1986 Vorwürfe auf, die ein 1985 in Namibia gegründetes Elternkomitee gegen die SWAPO erhoben hatte, nämlich dass die SWAPO in den 1980er Jahren intern eine quasi-stalinistische Säuberungspolitik betrieben, Menschen unter Druck gesetzt, eingesperrt und gefoltert habe.[14] Dadurch dass die IGFM die Belange des Komitees im Einklang mit der südafrikanischen Regierung leidenschaftlich ausschlachtete, wurden die Berichte von der Solidaritätsbewegung als Propaganda abgetan.[15] Am 6. November 1987 wurde die IGFM von der UN-Vollversammlung als „Handlanger“ des „rassistischen Regimes Südafrikas“ genannt, als sie dessen „Desinformationskampagne“ gegen den namibischen Unabhängigkeitskampf verurteilte.[16]

Der Kuratoriumspräsident der IGFM Ludwig Martin und das Kuratoriumsmitglied Lothar Bossle galten dem Militärregime von Augusto Pinochet als „bewährte Freunde“. 1987 warnten sie die chilenischen Regierungsstellen, dass das Bekanntwerden der Verbrechen in der Colonia Dignidad zu einer Verschlechterung der Beziehungen zwischen Deutschland und dem Pinochet-Regime führen könnte.[17]

1987 kam es auf dem Evangelischen Kirchentag zur Zerstörung des Standes der IGFM durch linke Demonstranten.[18][19] Auf dem Kirchentag von 1989 verhinderten ebenfalls linke Demonstranten die Veranstaltung einer Podiumsdiskussion, an der die IGFM beteiligt werden sollte.[20][21]

1990 stellte die Stadt Frankfurt am Main aufgrund der Vorwürfe des Journalisten und ehemaligen IGFM-Mitarbeiters Günter Platzdasch ihre finanzielle Unterstützung für die IGFM auf Antrag von SPD und Grünen wegen vermuteter Verstrickungen mit der rechtsextremen Szene ein.[22][23]

Unverändert blieb die Arbeit der Internationale Gesellschaft für Menschenrechte in Bezug auf die weiterhin bestehenden kommunistischen Länder Kuba (die IGFM unterstützt dort seit der Gründung 2003 die Bürgerrechtsorganisation Damen in Weiß[24][25]), Volksrepublik China und Nordkorea. Hinzu kam das Thema Tibet, das vor allem bei der Münchner Arbeitsgruppe beheimatet ist.

Bekämpfung durch die DDR-Staatssicherheit und deren Aufarbeitung

Am 17. September 1975 erklärte Erich Mielke die Internationale Gesellschaft für Menschenrechte zum Staatsfeind der DDR und leitete nachrichtendienstliche Maßnahmen des Staatssicherheitsdienstes gegen sie ein.[26][27]

Der damalige Frankfurter Stadtrat und inoffizielle Mitarbeiter der DDR-Staatssicherheit Diether Dehm lieferte der Staatssicherheit Informationen über die Internationale Gesellschaft für Menschenrechte.[28][29] Der Vorwurf einer systematischen Unterstützung von Diktaturen wie der strukturellen Vernetzung und personellen Verflechtung mit rechtsextremistischen Gruppierungen wurde auf Antrag der IGFM 1997 gerichtlich untersagt.[30]

Machenschaften von Agent provocateurs kommunistischer Geheimdienste sind bekannt geworden. „Als die Gesellschaft einen Zweig in West-Berlin gründete, war gleich dessen erster Vorsitzender ein Stasi-Agent, der interne Querelen provozieren sollte.“[31] Bernd Moldenhauer, ein früheres Mitglied der Internationale Gesellschaft für Menschenrechte und später der Vereinigung der Opfer des Stalinismus, wurde 1980 von dem West-Berliner Stasi-Mitarbeiter Aribert Freder ermordet.[32] Insgesamt waren über 100 Stasi-Spitzel für die Unterwanderung von Menschenrechtsgruppen eingesetzt.[33] Auch der KGB beteiligte sich an dem Kampf gegen die Internationale Gesellschaft für Menschenrechte.[34]

Nach dem Verbot des Buches Deutsche Gerechtigkeit des Autors Roman Grafe 2006 startete die IGFM einen Aufruf gegen die Einschränkung der Pressefreiheit.[35] 45 Wissenschaftler, Juristen, Polizeibeamte und Autoren (darunter Wolf Biermann und Ralph Giordano) unterschrieben. Im Oktober 2007 wurde die Klage des ehemaligen DDR-Grenzoffiziers Sven Hüber gegen seine Namensnennung abgewiesen.[36]

Interne Konflikte

1980 erhob das Berliner IGFM-Mitglied Wolfgang Mleczkowski, der 1976 aus der DDR ausreiste und zuvor vom DDR-Staatssicherheit bespitzelt wurde,[37] Vorwürfe zu finanziellen Unregelmäßigkeiten und verschwundenen Akten gegen die IGFM. Mleczkowski spaltete sich mit einer Gruppe von der IGFM ab.[38]

1989 war der Vorstand der Münchener Arbeitsgruppe der Internationale Gesellschaft für Menschenrechte aufgrund eines „defizitären Demokratieverständnisses“ der Zentrale geschlossen zurückgetreten. Das Verhalten der Zentrale entspräche „nicht mehr den Zielen und moralischen Ansprüchen einer Menschenrechtsorganisation“.[39] Im gleichen Jahr legten Erhard Göhl aus Darmstadt und Gontard Jaster aus München ihre Ämter in der IGFM wegen „mangelnder innerer Demokratie und wiederholter Rechtsverstöße an der Spitze der IGFM“ nieder.[40] Die Kritik richtete sich insbesondere gegen den IGFM-Gründer und damaligen geschäftsführenden Vorsitzenden Iwan Agrusow und führte zu mehreren Strafanzeigen ehemaliger Mitarbeiter gegen ihn. Er zog sich 1995 nach zwei Schlaganfällen aus der aktiven Arbeit für die IGFM zurück und war bis zu seinem Tod 2012 Ehrenvorsitzender und Ratgeber der Organisation.[41] Anfang 2015 wurde Rainer Rothfuß zum neuen Geschäftsführenden Vorsitzenden gewählt, aufgrund vereinsintern und -extern umstrittener Medienauftritte, u. a. bei NewsFront, berief die Leitung des Vereins Rothfuß im Mai 2015 wieder vom Amt ab.[42]

Mediale Aufmerksamkeit

1982 wählte die Internationale Gesellschaft für Menschenrechte den Sowjetdissidenten Andrei Sacharow zu ihrem Ehrenpräsidenten. Obwohl dieser die Wahl ablehnte, führte ihn die IGFM zwischenzeitlich auf ihren Briefbögen, was zu einer kritischen Berichterstattung führte.[43][44]

Eine Meldung der IGFM von April 1984 über den zunächst nach Westdeutschland übergelaufenen und danach wieder in die DDR zurückgekehrten DDR-Offizier Klaus-Dieter Rauschenbach, wonach er in der DDR in den Freitod getrieben worden sei, gelangte am 26. und 27. April 1984 bundesweit in die Tagespresse.[45] Diese Meldung erwies sich als falsch und führte zu einer parlamentarischen Anfrage im Bundestag.[46]

Vorsitzende und Präsidenten (unvollständig)

    Cornelia Gerstenmaier (1973–1978)

    Hellmuth Nitsche (1978–1981)

    Reinhard Gnauck (1981–1995)

    Michael Wichmann (1995–2005)

    Katrin Bornmüller (2005–2014)

    Edgar Lamm (seit 2014)

Geschäftsführende Vorsitzende

    Iwan Agrusow (1972–1995)

    Karl Hafen (1995–2015)

    Rainer Rothfuß (14. März 2015[47] bis 17. Oktober 2015)

    Vakant seit 17. Oktober 2015

    Martin Müller (ab 1. Juni 2016)[48]

Ehrenpräsidenten

    Katrin Bornmüller

    Ludwig Martin

Internationaler Präsident

    Thomas Schirrmacher[49]

Vorstandssprecher

    Martin Lessenthin (seit 2001)

Stephanus-Stiftung

Die überkonfessionell arbeitende „Stephanus-Stiftung für verfolgte Christen“[50] unterstützt in Not geratene verfolgte Christen mit einem Zuschuss zum Lebensunterhalt und zu Anwaltskosten. Ferner stellt sie christlichen Gemeinden Bibeln und christliche Literatur zur Verfügung. Sie vergibt einmal im Jahr den mit 1000 Euro dotierten Stephanus-Preis für standhafte Christen in Verfolgerstaaten und einen Sonderpreis für Institutionen, die nachhaltig über verfolgte Christen und ihre Lebenssituation berichten. Die Stephanus-Stiftung wird treuhänderisch von der Internationalen Gesellschaft für Menschenrechte (IGFM) verwaltet. Der Preis ist nach dem Diakon der christlichen Urgemeinde, Stephanus, benannt, der als erster Märtyrer wegen seines Bekenntnisses zu Jesus Christus gesteinigt wurde. Gründer[51] der Stiftung ist der 2023 verstorbene Oberstudienrat Wolfgang Link, Gengenbach.[52]

Unter den Preisträgern der vergangenen Jahre waren der eritreische Patriarch Abuna Antonios, Rechtsanwalt Nguyen Van Dai in Vietnam, Erzbischof Louis Sako oder auch der ägyptische Jesuitenpater Samir Khalil Samir. Mit dem Sonderpreis wurden Institutionen wie CLAAS in Pakistan und die Evangelische Nachrichtenagentur Idea geehrt.[53] 2015 ging der Preis posthum an den ermordeten armenisch-katholischen Erzbischof von Mardin, Ignatius Maloyan.[54]

Im September 2016 wurde bekannt, dass die Stephanus-Stiftung künftig nicht mehr treuhänderisch von der Internationale Gesellschaft für Menschenrechte, sondern vom Stiftungs- und Nachlassmanagement der Frankfurter Sparkasse verwaltet wird.[55]

Literatur

    Jürgen Wüst: Menschenrechtsarbeit im Zwielicht. Zwischen Staatssicherheit und Antifaschismus, (Schriftenreihe Extremismus und Demokratie, 13), Bouvier, Bonn 1999, ISBN 3-416-02861-9[31]

    Jürgen Wüst: »Imperialistisches Menschenrechtsgeschrei«. Der Kampf des MfS gegen die Internationale Gesellschaft für Menschenrechte (IGFM) und Amnesty International (AI), in: Deutschland Archiv, Nr. 3/1998, S. 418–427

Der Begriff Westarbeit (bei der Staatssicherheit Synonym für Spionage[1]) bezeichnet Aktivitäten von Organisationen der DDR auf dem Gebiet der Bundesrepublik Deutschland. Die Westarbeit richtete sich gegen tatsächliche und vermeintliche Einflüsse aus dem Westen auf die Gesellschaft der Deutschen Demokratischen Republik, die aus Sicht von SED und MfS als staatsfeindlich einzustufen waren. Die Westarbeit ist als Ausdruck ständiger Bedrohungsängste der SED- und Stasi-Funktionäre vor „dem Westen“ zu sehen, verbunden mit einem daraus resultierenden Feindbild. Aus Sicht des MfS bedeutete Westarbeit einen wichtigen Beitrag zur inneren Sicherheit und zur Sicherung des sozialistischen Systems.[2]

Westarbeit des MfS

Die Bezeichnung Westarbeit meint das, was beim MfS als „operative Arbeit im und nach dem Operationsgebiet“ bezeichnet wurde. Für die umfangreiche nachrichtendienstliche „Arbeit im und nach dem Operationsgebiet“ war in erster Linie das Ministerium für Staatssicherheit (MfS) und hier insbesondere die Hauptverwaltung Aufklärung verantwortlich. Beim „Operationsgebiet“ handelte es sich überwiegend um die Bundesrepublik Deutschland und Westberlin, es schloss aber auch die in der NATO und der Europäischen Gemeinschaft verbundenen Staaten ein. Schätzungen zufolge waren 20.000 bis 30.000 Westdeutsche für das MfS als Inoffizielle Mitarbeiter tätig, überwiegend zur Informationsbeschaffung.

Politisierung und Ideologisierung der Spionage

Die Westarbeit des MfS war „nie nur gewöhnliche Spionage“,[3] sondern ging über die klassische Spionagetätigkeit weit hinaus. Die Westarbeit zielte auf Einflussnahme und Destabilisierung der Bundesrepublik Deutschland:

    „Aktive Maßnahmen sind darauf gerichtet, mit Hilfe operativer Kräfte, Mittel und Methoden – den Feind bzw. einzelne feindliche Kräfte und Institutionen zu entlarven, zu kompromittieren bzw. zu desorganisieren und zu zersetzen; - progressive Ideen und Gedanken zu verbreiten und fortschrittliche Gruppen und Strömungen im Operationsgebiet zu fördern [...].“

– MfS, HV A: Richtlinie 2/79, Punkt 1.4. Aktive Maßnahmen[4]

Die verdeckte Unterstützung von Parteien, Medien und Einzelpersonen, die nicht offen den Kommunismus propagierten, aber für die DDR Partei ergriffen, spielte dabei die wesentliche Rolle.

Westarbeit der SED und der Stasi

Die Westarbeit orientierte sich an aktuellen politischen Zielen der SED. Anfangs waren diese von der Vorstellung bestimmt, den Sozialismus nach Westdeutschland tragen zu können. Später hatte sie vor allem die Aufgabe, für die DDR ein günstigeres politisches Umfeld zu schaffen.[5]

Die SED unterhielt feste Verbindungen zu Funktionären der SPD, zu Gewerkschaften und anderen Organisationen. Sie beeinflusste die westdeutsche Studenten-, Gewerkschafts- und Friedensbewegung. Gegen führende westdeutsche Politiker (Hans Globke, Heinrich Lübke, Eugen Gerstenmaier und Herbert Wehner) inszenierte die SED Diskreditierungskampagnen.[5]

Um die Bundesrepublik zu diskreditieren, verschickte die Stasi antisemitische Briefe an im Westen lebende Juden.[6

" Die Hauptverwaltung A (Hauptverwaltung A; HV A; HVA) war ein Auslands-Nachrichtendienst der DDR und gehörte zum Ministerium für Staatssicherheit. Durch die Auflösung des MfS 1990 und die anschließende Offenlegung seiner Arbeitsweise wurde die Hauptverwaltung A zum Gegenstand eines breiten öffentlichen Interesses und intensiver Forschung (von 1991 bis Juni 2021 in Verantwortung des ehemaligen Bundesbeauftragten für die Stasi-Unterlagen).

Der verwendete Ordnungsbuchstabe A wurde oftmals, aber unzutreffend mit „Aufklärung“ aufgelöst. Die Bezeichnung der Spionageabteilung des MfS orientierte sich an der „1. Verwaltung“, der Spionageabteilung des KGB.[1]

Auftrag

Schwerpunkte

Die Hauptaufgabe der HVA war die Auslandsaufklärung (Spionage), darunter die politische, Militär-, Wirtschafts- und Technologiespionage. Daneben zählten Aktionen gegen westliche Nachrichtendienste (Gegenspionage mittels Eindringen in deren Strukturen), Sabotagevorbereitung und die Aktiven Maßnahmen (z. B. Platzierung von Artikeln in West-Zeitungen, u. a. durch Aktivisten der Friedensbewegung)[2] im Operationsgebiet Bundesrepublik Deutschland und West-Berlin sowie einigen weiteren Ländern zu den Aufgaben der HVA.

Bekannt geworden ist in der Öffentlichkeit die Methode Romeo der HVA. Die Aufgabe der Romeos oder Romeoagenten bestand seit den frühen 1960er Jahren darin, Sekretärinnen von westdeutschen Politikern durch Vortäuschung von Liebe für sich zu gewinnen (Stasi-Jargon „intim betreut“), emotional abhängig zu machen oder sogar „gezielt nachrichtendienstlich“ zum Schein zu heiraten. Die oft ledigen und einsamen Frauen, die zuvor von ostdeutschen Experten ausgesucht wurden, gaben ohne Wissen des eigentlichen Auftraggebers geheime Dokumente ihres Arbeitsbereiches an ihre Liebhaber weiter. Im Jargon der Stasi wurde der Begriff „Ficken fürs Vaterland“ zu einem geflügelten Wort für diese Einsätze (siehe auch Heiratsbetrug).[3] Teilweise wurde den Frauen die Herkunft ihrer Partner aus anderen Staaten als der DDR unter falscher Flagge vorgetäuscht.

Seit Beginn der 1980er Jahre gewann die Militärspionage der Weltsysteme zunehmend an Bedeutung. Die Sowjetunion, die SED-Führung und der Minister für Staatssicherheit Erich Mielke erwarteten von der HVA angesichts des Kalten Krieges zwischen den Supermächten wesentliche Informationen zur Früherkennung von Kriegsvorbereitungen.

Zusammenarbeit mit dem KGB

Die Hauptverwaltung A lieferte den Bruderdiensten im Ostblock – vor allem dem KGB – den Löwenanteil des Informationsaufkommens aus der Bundesrepublik Deutschland, einem wichtigen europäischen NATO-Mitglied. Der KGB hatte seinen DDR-Hauptsitz in der ehemaligen Festungspionierschule in Berlin-Karlshorst, der sowjetische Militärgeheimdienst GRU in Potsdam-Babelsberg, darüber hinaus gab es Verbindungsleute zu jeder Bezirksverwaltung. Hinzu kamen Spionageerfolge aus dem NATO-Hauptquartier in Brüssel und einigen westeuropäischen Staaten, etwa aus Großbritannien. In den USA hingegen konnte die HVA nie wirklich Fuß fassen, dort agierte fast nur der KGB. (Die bedeutsamen Erkenntnisse der DDR-Aufklärung etwa zur NSA stammten von deren West-Berliner Personal.)

Organisation

Abteilungen

1989 hatte die HVA 21 Abteilungen und fünf Arbeitsgruppen (AG). Daneben gab es den Stab der HV A sowie den für die Technologiespionage zuständigen Sektor Wissenschaft und Technik (SWT) als abteilungsübergreifende Struktur.

Abteilung                    Auftrag    Leiter        Mitarbeiter

(ca.)           Unterstellung

A I              BRD-Staatsapparat                     Oberst Bernd Fischer                100             Ralf-Peter Devaux

A II             Parteien u. Organisationen der BRD       Oberst Kurt Gailat   70               Ralf-Peter Devaux

A III            Legalresidenturen in „dritten Ländern“ (d. h. außer BRD)    Oberst Horst Machts                 70               Werner Prosetzky

A IV           Militärspionage in der BRD      Oberst Siegfried Milke              100             Heinrich Tauchert

A V (SWT)                   Auswertung für den SWT        Oberst Harry Herrmann           80               Horst Vogel

A VI           Operativer Reiseverkehr         Oberst Helmut Reinhold          210             Heinz Geyer

A VII          Auswertung und Information                   Oberst Werner Bierbaum        110             Werner Großmann

A VIII         Operative Technik, Funk          Oberst Werner Degenhardt   220             Horst Vogel

A IX            Gegenspionage im In- und Ausland und feindliche Dienste in der BRD                  Generalmajor Harry Schütt     190                     Werner Großmann

A X             Aktive Maßnahmen (Desinformation) in der BRD/West-Berlin             Oberst Rolf Wagenbreth         60                     Werner Großmann

A XI            Nordamerika, US-Einrichtungen in der BRD            Oberst Jürgen Rogalla               70               Heinrich Tauchert

A XII          NATO und EG            Oberst Klaus Rösler                    60               Heinrich Tauchert

A XIII (SWT)               Grundlagenforschung               Oberst Siegfried Jesse              60               Horst Vogel

A XIV (SWT)               Elektronik, Optik, EDV               Oberst Horst Müller                   60               Horst Vogel

A XV (SWT)                Wehrtechnik, Maschinenbau

Referat 5, Stellv. Ltr. Hauptmann Matthias Warnig                  Oberst Günter Ebert                 60               Horst Vogel

A XVI         Nutzung legaler Beziehungen, Koordinierung HVA-Firmen                     Oberst Rudolf Genschow        40               Ralf-Peter Devaux

A XVII       Grenzschleusungen                   Oberst Werner Wulke              60               Heinz Geyer

A XVIII      Sabotagevorbereitung             Oberst Gotthold Schramm      110             Ralf-Peter Devaux

A XIX         Schulung, Betreuung                 Oberst Harry Mittenzwei         60               Werner Prosetzky

A XX          EDV, Rechenzentrum                Oberst Peter Feuchtenberger                  120             Horst Vogel

A XXI         Rückwärtige Dienste, Verwaltung, Kasse                 Oberst Tilo Kretzschmar           110             Heinz Geyer

AG S (Sicherheit)     Innere Sicherheit der HV A     Oberst Eberhard Kopprasch   20               Werner Großmann

AG XV/BV                   Anleitung der Abt. XV der MfS-Bezirksverwaltungen            Oberst Manfred Ebert              10               Heinz Geyer

AG 1/SWT                   Residenturkräfte SWT              Oberst Gerhard Jauck               20               Horst Vogel

AG 3/SWT                   Operative Beschaffung von Rüstungsgütern          Oberst Erich Gaida 20               Horst Vogel

AG 5/SWT                   Nutzung offizieller Kontakte Oberst Christian Streubel        20               Horst Vogel

Stab der HV A           Koordinierung, Grundsatz-/Führungsdokumente                   Generalmajor Heinz Geyer     20               (Heinz Geyer)

Anmerkungen:

    Bis 1988 hieß die Abt. A XVI Bereich K oder Koordinierungsstelle (KOST), die Abt. A XVII hieß AG Grenze (AG G). Die Abt. A XVIII entstand 1987 aus Teilen der damaligen Abteilung IV des MfS.

    Den in römischen Ziffern geschriebenen Abteilungsnummern wurde ein A (oder HV A) vorangestellt, um Verwechslungen mit den übrigen Abteilungen der Staatssicherheit zu vermeiden. So existierten beispielsweise gleichzeitig die Abt. XII des MfS (Archiv) und die Abt. A XII der HVA (NATO/EG).

    Nachdem etwa 1974 die HV B (Bewirtschaftung) des MfS in Verwaltung Rückwärtige Dienste umbenannt wurde, war die HVA die einzige Hauptverwaltung.

Leitung 1952–1989

Die Abteilungen VII, IX, X und AG S waren direkt dem Leiter der HVA unterstellt (Zuordnung der HVA-Abteilungen siehe Tabelle). Der Leiter der HVA war gleichzeitig Stellvertreter des Ministers für Staatssicherheit. Er hatte fünf Stellvertreter.

Leiter der HVA von 1951 bis 1952 war Anton Ackermann, von 1952 bis 1986 (über 34 Jahre) Markus Wolf.

Werner Großmann führte die HVA von 1986 bis 1989 mit Horst Vogel als 1. Stellvertreter, Heinz Geyer als Leiter des Stabs, Heinrich Tauchert, Werner Prosetzky sowie Ralf-Peter Devaux als weiteren Stellvertretern.

Rekrutierung und Ausbildung

Schule der Hauptverwaltung A

Die als „Zentralschule der Gesellschaft für Sport und Technik Etkar André“ legendierte Schule der HV A war anfangs in Belzig ansässig. Sie wurde ab 1965 schrittweise in die Juristische Hochschule des MfS (JHS) in Golm bei Potsdam einbezogen, zunächst im Rang einer Fachschule. Ab 1968 hieß sie Fachrichtung für Aufklärung der JHS, später wurde sie umbenannt in Sektion A. Ihr angeschlossen war die Fremdsprachenschule des MfS (Lehrbereich F). 1988 zog die Schule der HVA samt der Fremdsprachenschule (vorher in Dammsmühle bei Mühlenbeck) an den Seddinsee nach Gosen an der Berliner Stadtgrenze, ca. 3 km südlich von Erkner. Dort befand sich auch der Bunker der Ausweichführungsstelle der HVA.

Kinosaal der MfS Hochschule der Hauptverwaltung A in Gosen

Haus 3 MfS Hochschule der Hauptverwaltung A in Gosen

Die Schule der HVA hatte 1989 gut 300 Mitarbeiter und wurde von Oberst Bernd Kaufmann geleitet. Sie arbeitete eng mit der Abt. A XIX zusammen und gliederte sich in drei Lehrbereiche:

    Lehrbereich A – Politisch-operative Ausbildung; Leiter: Oberst Helmut Eck. Vier Lehrstühle, unter anderem ML-Ausbildung, Politik und Geschichte

    Lehrbereich B – Spezialdisziplin und Methodik der nachrichtendienstlichen Arbeit; Leiter: Oberst Horst Klugow. Fünf Lehrstühle, darunter Operative Psychologie, Recht/Sicherheit und Residenturarbeit

    Lehrbereich F – Fremdspracheninstitut; Leiter: Oberst Manfred Fröhlich. Zuständig für die Sprachausbildung vor Auslandseinsätzen, ferner Dolmetschertätigkeiten.

Hauptamtliche Mitarbeiter

Die Hauptverwaltung A hatte 1989 über 3800 hauptamtliche Mitarbeiter. Darunter waren laut Stellenplan etwa 2.400 Berufsoffiziere und -unteroffiziere, 700 Hauptamtliche IM, 670 OibE und 5 Zivilbeschäftigte. Während der HVA-Selbstauflösung stieg die Mitarbeiterzahl zeitweilig auf über 4200 an.

Im Herbst 1989 hatten sieben Führungskräfte einen Generalsrang: Ranghöchster Mitarbeiter war der Leiter der HVA Werner Großmann als Generaloberst; vier seiner Stellvertreter sowie Harry Schütt (Chef der Gegenspionage) und Otto Ledermann (Leiter der SED-Grundorganisation der HVA) waren Generalmajore.

Die HVA-Mitarbeiter verstanden sich als Elite des MfS. Von ihnen wurden hoher persönlicher Einsatz, Flexibilität, Leistungsfähigkeit und, wie von allen MfS-Kadern, absolute Linientreue zur SED verlangt. Mitarbeiter anderer MfS-Abteilungen konnten nach hervorragenden Leistungen – quasi als Auszeichnung – bei Bedarf zur HVA versetzt werden, wenn sie entsprechend qualifiziert waren, also zum Beispiel über einen Hochschulabschluss, Fremdsprachenkenntnisse oder ähnliches verfügten. Umgekehrt wurden auch HVA-Kräfte bei mangelhaften Resultaten oder nach Intrigen zu anderen Diensteinheiten der Staatssicherheit versetzt, was als Degradierung verstanden wurde, es aber administrativ nicht war.

Inoffizielle und weitere Mitarbeiter

Die hauptamtlichen HVA-Mitarbeiter führten eine bislang nicht exakt bekannte Anzahl Inoffizieller Mitarbeiter (IM). Dies waren in erster Linie DDR-Bürger mit Westreiseerlaubnis (Reisekader, umgekehrt jedoch war nur ein Bruchteil der Reisekader als IM tätig), in der DDR lebende Angehörige von „operativ interessanten“ Zielpersonen im Westen, Kuriere und Instrukteure, aber auch Tausende Einwohner der Bundesrepublik Deutschland und West-Berlins, teils an exponierten gesellschaftlichen Positionen.

Die HVA hatte insbesondere Interesse an der Werbung westlicher Studenten, die auf Besuch in der DDR waren. Diese für Leitungsaufgaben und damit vertrauliche Informationen besonders prädestinierten geeigneten Jungakademiker wurden mit hohem personellen und finanziellen Aufwand über Jahrzehnte hinweg entwickelt, mit dem Ziel ihrer Platzierung in hohen staatlichen und wirtschaftlichen Funktionen, von denen aus sie Zugang zu geheimen Informationen bekamen.

Berühmtes Beispiel einer solchen Werbungsoperation war Gabriele Gast, die 1968 als Studentin verpflichtet wurde und bis zur Regierungsdirektorin im Bundesnachrichtendienst entwickelt wurde. Als Top-Quelle wurde sie von Markus Wolf persönlich geführt.

Die eigentlichen Quellen der Spionageerkenntnisse im westlichen Ausland waren bei der HVA (bzw. vom MfS) nicht unbedingt als IM registriert. Vielfach wurden sie als Kontaktpersonen (KP) geführt, was wenig über den Grad der Zusammenarbeit mit dem DDR-Nachrichtendienst aussagt: Die Spanne reichte von der unwissentlichen Abschöpfung durch HVA-Kontaktleute im persönlichen Umfeld bis zur bewussten und gezielten Weitergabe von Material. Die Spione trafen sich mit ihren Führungsoffizieren und Instrukteuren sowohl in der DDR, wie auch in Ländern Ost- und Westeuropas, wobei damals neutrale Staaten wie Österreich, die Schweiz oder Schweden bevorzugt wurden.

Nach BStU-Angaben aus dem Jahr 2004 sollen 1989 etwa 1500 Bundesbürger sowie 10.000 DDR-Bürger für die HVA aktiv gewesen sein.

Zentrale

Letzter Hauptsitz der HVA im Ministeriumskomplex Berlin-Lichtenberg[4]

Der HVA-Vorläufer APN residierte zu Beginn der 1950er Jahre zuerst in Berlin-Pankow, dann am Rolandufer in Berlin-Mitte.

Der Dienstsitz der HVA befand sich seit Mitte/Ende der 1950er Jahre im Gebäudekomplex der Zentrale des MfS in Berlin-Lichtenberg. Nach Fertigstellung der Büroneubauten an der Ecke Ruschestraße/Frankfurter Allee bezog der Dienst dort sein Hauptquartier. (Nach 1990 benutzte ein neu gegründetes Arbeitsamt ein Gebäude an der Ecke Gotlindestraße/Ruschestraße, in dem es sich noch immer befindet. Die Gebäude an der Frankfurter Allee werden von der Deutschen Bahn genutzt.) Der Operativ-Technische Sektor (OTS) war in der Roedernstraße in Berlin-Alt-Hohenschönhausen untergebracht. Die nachgeordneten Abteilungen XV hatten ihren Sitz in jeder Bezirksverwaltung des MfS.

Budget

Markus Wolf erklärte vor dem Bundestags-Untersuchungsausschuss zur Tätigkeit des Bereiches Kommerzielle Koordinierung (KoKo), dass zum Ende seiner Amtszeit (1986) der jährliche Finanzbedarf der HVA für operative Zwecke bei 17 Millionen DDR-Mark und 13,5 Millionen DM gelegen habe. Diese Angabe ließ sich weder endgültig widerlegen noch verifizieren. In einzelnen HVA-Abteilungen existierten schwarze Kassen in Verantwortung der Abteilungs- oder Referatsleiter. Zur getarnten Beschaffung von Ausrüstungen für die Abt. A VIII und für andere Empfänger im MfS, in der NVA oder der DDR-Volkswirtschaft wurden deutlich größere Summen mobilisiert, die meist aus dem Bereich stammten.

Geschichte

Vorläufer

1951 wurde unter Leitung von Anton Ackermann das Institut für wirtschaftswissenschaftliche Forschung (IWF) als Auslandsnachrichtendienst der DDR gegründet.[5] Nach späterer Erinnerung von Markus Wolf waren bei der Gründung am 1. September 1951 in Berlin-Bohnsdorf acht Deutsche und vier sowjetische Berater anwesend. Erster Leiter war Ackermann, sein Stellvertreter wurde Richard Stahlmann. Chef der Berater war der KGB-Offizier Andrej Grauer, laut Wolf von Stalin persönlich mit der Aufbauhilfe beauftragt.

1952 entstand die Schule des IWF (die spätere Schule der HV A), wo vor allem Agenten (im MfS-Jargon Kundschafter des Friedens) auf ihren West-Einsatz vorbereitet wurden. Gegen Ende des Jahres ersuchte Ackermann beim SED-Politbüro um seine Ablösung, und Ulbricht übernahm die direkte Kontrolle über das IWF. Im November wurde der bis dahin als stellvertretender Leiter der Hauptabteilung III (Abwehr) des Dienstes tätige Markus Wolf zu dessen neuem Chef berufen.

Im Frühjahr 1953 wurde das IWF dem Politbüro-Mitglied Wilhelm Zaisser unterstellt, jedoch vorerst nicht in die Staatssicherheit eingegliedert. Nach Zaissers Sturz infolge des 17. Juni 1953 und der Rückstufung des MfS zum Staatssekretariat (SfS) erfolgte dann die Eingliederung unter der Bezeichnung Hauptabteilung XV (HA XV), intern nun als Außenpolitischer Nachrichtendienst (APN) bezeichnet.[6] Leiter der HA XV blieb Markus Wolf, der fortan auch den Posten eines Stellvertreters des Staatssekretärs bzw. Ministers für Staatssicherheit bekleidete.

Hauptverwaltung A innerhalb des MfS

Nachdem das SfS im November 1955 unter Ernst Wollweber wieder zum Ministerium aufgewertet worden war, erhielt die HA XV zum 1. Mai 1956 den Status einer Hauptverwaltung (HV A). Dadurch konnten einige ihrer bisherigen Abteilungen selbst zu Hauptabteilungen werden, darunter die HA I (Politische Spionage), die HA II (Westalliierte/Militärspionage), die HA IV (Wirtschaftsspionage) und die HA V (Auswertung). Im selben Jahr wurde Generalmajor Hans Fruck zum 1. Stellvertreter des Leiters der HVA berufen.

Im Jahr 1959 erfolgte eine grundlegende Umstrukturierung der HVA in acht Abteilungen, die Schule erhielt die Bezeichnung Objekt 9.

Neben der Arbeit gegen die Bundesrepublik Deutschland wurde in den 1960er Jahren die Aufbauhilfe für die Dienste der jungen Nationalstaaten zu einem Schwerpunkt der Tätigkeit. Es gab Auslandseinsätze z. B. in Ghana, Sansibar, Kuba, im Sudan und anderen Entwicklungs- bzw. Schwellenländern.

Unter Frucks Protektion entwickelte sich ab 1967 Schalck-Golodkowskis Bereich Kommerzielle Koordinierung (BKK bzw. KoKo) mit seinen diversen Unternehmen zu einem wichtigen nachrichtendienstlichen Instrument der HVA. Die getarnten HVA-Firmen F.C. Gerlach, G. Simon (1977 umbenannt in Camet), Asimex und Interport erwirtschafteten Millionensummen in westlichen Währungen für operative Zwecke des Dienstes.

1973 gründete Mielke die Abteilung IX (Gegenspionage) der HVA, die die Aufgaben der Hauptabteilung II (Spionageabwehr), die bis dahin für die westlichen Nachrichtendienste zuständig war, übernahm.

1974 führte die Verhaftung des HVA-Agenten Günter Guillaume zu einem schweren Rückschlag für die DDR und deren Spionage: Der vom MfS zuvor sogar durch gekaufte Stimmen vor einem Misstrauensvotum des Bundestages bewahrte Bundeskanzler Brandt trat zurück, und es kam zu diplomatischen Verstimmungen. Guillaume hatte seit 1970 im Bundeskanzleramt und seit 1972 als persönlicher Referent Brandts gearbeitet.

Am 18. Januar 1979 floh der HVA-Oberleutnant und Diplomphysiker Werner Stiller nach Westberlin, nachdem er zuvor Verbindung zum Bundesnachrichtendienst aufgenommen hatte. Stiller, der seit 1972 in der für Industriespionage zuständigen HVA-Abteilung XIII im Referat 1 beschäftigt war, das sich hauptsächlich der Spionage auf dem Sektor der Kernforschung widmete, gelang es, umfangreiches geheimes Unterlagenmaterial der HV A nach Westberlin mitzunehmen, woraufhin schon wenige Stunden später in mehreren westeuropäischen Ländern eine Verhaftungswelle einsetzte, während der am 19. Januar 1979 mindestens 15 DDR-Agenten allein in der Bundesrepublik Deutschland verhaftet wurden. Stillers Aussagen hatten umfangreiche Ermittlungen in Österreich zur Folge, insbesondere gegen den Kommunisten und Unternehmer Rudolf Wein, den Atomphysiker Rudolf Sacher (Deckname Sander) und den Drahtzieher des Falls Lucona, Udo Proksch, der 1992 wegen sechsfachen Mordes verurteilt wurde.[7] Stiller identifizierte unter anderem Markus Wolf auf einem 1978 in Stockholm aufgenommenen Foto und entlarvte damit den „Mann ohne Gesicht“ (Der Spiegel präsentierte dies in einer Titelgeschichte[8]). Das MfS erstellte zu Stiller den Operativen Vorgang (OV) Schakal mit dem Ziel seiner Liquidierung, sein Aufenthaltsort konnte jedoch nicht ermittelt werden (Stiller erhielt durch die CIA eine neue Identität in den USA). Neben dem von Wolf und vielen HVA-Mitarbeitern als persönliche Niederlage empfundenen Verrat entstand dem Dienst vor allem deshalb großer Schaden, weil die Westseite die nun von Stiller enthüllte DDR-Technologiespionage bis dato völlig unterschätzt hatte und diese Defizite beseitigte.

1980 wurde der HVA-Hauptmann Werner Teske unter dem Vorwurf der Spionage für westliche Geheimdienste festgenommen, nachdem er es nicht geschafft hatte, nach West-Berlin überzuwechseln. Teske wurde in einem Geheimprozess zum Tode verurteilt. Die Vollstreckung des Urteils im Juni 1981 war die letzte Hinrichtung in der DDR. Auch innerhalb des MfS soll dieser Fall angeblich geheim gehalten worden sein.

Im Mai 1986 schied Markus Wolf aus dem aktiven Dienst aus. Die feierliche Verabschiedung fand am 27. November 1986 statt, fast exakt 34 Jahre nachdem Wolf die Leitung des IWF übernommen hatte. Sein Nachfolger und letzter regulärer Leiter der HVA wurde sein dafür aufgebauter langjähriger erster Stellvertreter Werner Großmann, der faktisch den Dienst schon seit Mitte 1984 leitete.

Auflösung (Abwicklung)

Als Ende 1989 die meisten Bezirksverwaltungen des MfS von Demonstranten besetzt wurden, arbeitete die HVA in der Berliner MfS-Zentrale weiter. Die Mitarbeiter des Dienstes bemühten sich, Akten zu vernichten und Quellen abzuschalten. Während der Umstrukturierungen zum Jahreswechsel 1989/90 wurde die für die Überwachung der KoKo zuständige AG BKK des MfS wegen des verwandten Arbeitsgegenstandes der HVA zugeschlagen. Am 13. Januar 1990 verfügte die DDR-Regierung unter Modrow (Regierung Modrow) auf Initiative des Zentralen Runden Tisches die ersatzlose Auflösung des MfS/AfNS und damit auch der kurz zuvor in Nachrichtendienst der DDR umbenannten HVA.

Bei der Erstürmung des MfS-Komplexes in Berlin-Lichtenberg am 15. Januar 1990 blieben die Räume der HVA unangetastet. Am 8. Februar entstand einerseits das Komitee zur Auflösung des ehemaligen AfNS, andererseits wurden drei Regierungsbeauftragte zur Kontrolle des Auflösungsprozesses eingesetzt.

In dem Beschluss der Arbeitsgruppe Sicherheit des Zentralen Runden Tischs vom 23. Februar 1990 zur Auflösung der HVA heißt es in der (getippten) Originalfassung: „Die Kontrolle aller Maßnahmen erfolgt durch das Bürgerkomitee.“ Vom alleinigen Unterzeichner des Dokuments, dem Regierungsbeauftragten der Modrow-Regierung Generaloberst Fritz Peter, wurde, ohne erkennbare Legitimation (keine Gegenzeichnung), die Kontrolle handschriftlich geändert in: „Die Kontrolle erfolgt durch die Arbeitsgruppe Sicherheit im engen Zusammenwirken mit dem Bürgerkomitee und wird durch Herrn Dr. Böhm koordiniert.“ Georg Böhm war Peters Stellvertreter. Damit war die eigentlich beschlossene Kontrolle nur noch Theorie, was später als „genehmigte Selbstauflösung“ bezeichnet wurde.[9] Die Zuordnung der AG BKK zur ehemaligen HVA wurde rückgängig gemacht; inzwischen waren – nach späterer Einschätzung des KoKo-Ausschusses des Bundestags sowie der BStU – etliche Unterlagen aus diesem Bereich verschwunden. Der wie alle MfS-Mitarbeiter Anfang 1990 entlassene HVA-Chef Werner Großmann wurde Berater der umgehend gebildeten Gruppe zur Auflösung der HVA. Die konkrete Abwicklung innerhalb dieser Gruppe leitete Bernd Fischer, vormals Oberst und Chef der HVA-Abteilung I. Der Nachrichtendienst sollte zum 1. Juli 1990 vollständig aufgelöst sein.

Fast alle personenbezogenen Unterlagen, Spionageergebnisse und sonstigen HVA-Materialien wurden bis Juni 1990 vernichtet. Dabei unterliefen den Auflösern zwei folgenschwere Fehler:

    Einerseits gelangte auf nicht völlig geklärte Weise eine Kopie einer mikroverfilmten Kartei, die später als Rosenholz-Dateien bekannt wurden, zur CIA. Die Beschaffung hieß bei der CIA Operation Rosewood. Die anfangs oft vertretene Auffassung, es handle sich um eine Art Mobilisierungskartei, trifft nicht zu.[10]

    Andererseits existierte seit 1987 eine externe Sicherungskopie der SIRA-Datenbank, in der die HVA-Eingangsinformationen als Zusammenfassungen samt einigen Daten zu den liefernden Spionen gespeichert wurden. Diese SIRA-Kopie entging der Vernichtung, kam auf Umwegen ins BStU-Archiv und wurde seit 1998 weitgehend entschlüsselt. Zusammen mit den von der CIA übergebenen Rosenholz-Dateien ermöglichen diese Daten inzwischen tiefe Einblicke in die DDR-Spionage der Jahre 1969 bis 1989.

Als die Gruppe um Fischer dem staatlichen MfS-Auflösungskomitee fristgemäßen Vollzug meldete, waren weder alle Dokumente vernichtet noch die HVA-Firmen korrekt liquidiert. Die Zerstörung ausgelagerter Akten lief sogar nach dem 3. Oktober 1990 weiter; bei F.C. Gerlach und Asimex wurden bis 1991 noch mehrere Hundert Millionen D-Mark Bundesvermögen veruntreut. Die HVA-Auflöser machten in ihrem Abschlussbericht lediglich allgemeine Angaben und verschwiegen die Probleme.

Bewertung

Nachrichtendienstliche Erfolge

Wolf, Großmann und andere verwiesen ab 1990 wiederholt darauf, dass die HVA als „einer der besten Nachrichtendienste weltweit“ gegolten habe. Im MfS gab es die Selbsteinschätzung als „zweitbester Dienst nach dem Mossad“ (z. B. laut K. Thümer, mittlerer Leitungskader der HA II). HVA-Erfolge wie die Platzierung von Rainer Rupp (Topas) bei der NATO, die Zusammenarbeit mit Gabriele Gast und Alfred Spuhler im BND oder mit Klaus Kuron (Stern) im BfV sind inzwischen ausführlich dokumentiert. In der Öffentlichkeit vor 1990 bekannteste DDR-Kundschafter waren der Kanzlerspion Günter Guillaume und seine Frau Christel, die gezielt übergesiedelt wurden.

Westlichen Diensten gelang es praktisch nie, mit Spionen ins MfS oder gar in die HVA einzudringen. Nach 1990 offenbarten sich hingegen zahlreiche hohe Offiziere den Geheimdiensten der Bundesrepublik Deutschland bzw. der CIA, die damit entscheidend zur Verurteilung von westdeutschen Bürgern zu langjährigen Haftstrafen wegen Landesverrats beitrugen. Die Offiziere der HVA blieben jedoch, solange sie nur vom Boden der DDR aus tätig waren, nach einem Beschluss des Bundesverfassungsgerichts vom 15. Mai 1995 straffrei.

Die Erfolge der HVA wurden durch Umstände begünstigt, die das MfS kaum beeinflussen konnte:

    Agentenrückzug – Die Rückzugsmöglichkeiten Richtung DDR waren deutlich besser als die in der Gegenrichtung, besonders ab dem Mauerbau 1961.

    Einfaches Einschleusen – Die laschen Kontrollen der Bundesrepublik Deutschland bei Einreisenden aus der DDR und die für Übersiedler stets offene Grenze erleichterten das Einschleusen der HVA-Agenten erheblich. Dies soll jedoch nicht vergessen lassen, dass Geheimdienste der Bundesrepublik Deutschland und der Alliierten sich dieser Problematik durchaus bewusst waren und einreisende Touristen beobachteten und insbesondere (vermeintliche) Übersiedler umfassend verhörten. Die Enttarnung Günter Guillaumes geht auf eine systematische Überprüfung aller Übersiedler zurück. Die Grenze wurde durch den Zoll, Bundesgrenzschutz, Grenzpolizei und alliierte Militärpolizei ständig beobachtet.

    Strafandrohungen – Während bei einer Entdeckung im Westen gegen HVA-Agenten „nur“ Freiheitsstrafen verhängt wurden, drohten in der DDR nicht nur schlechtere Haftbedingungen, sondern bis Anfang der 1980er Jahre auch die Todesstrafe – zumindest für spionageverdächtige DDR-Bürger.

Erfolge bei aktiven Maßnahmen: Beispiel Rettung der Regierung Brandt 1972

Neben der nachrichtendienstlichen Tätigkeit waren aktive Maßnahmen im Westen ein bedeutendes Tätigkeitsfeld der HVA.[11] Dazu gehörte neben Desinformation und Täuschung auch die Schwächung oder Unterstützung westdeutscher Politiker, je nach Interessenlage der SED. Ihren größten Erfolg hierbei erzielte die HVA durch die Rettung der Regierung Brandt beim Misstrauensvotum vom 27. April 1972 im Bundestag. Brandts Gegenkandidat Rainer Barzel (CDU) fehlten wider Erwarten zwei Stimmen, um Brandt als Bundeskanzler abzulösen. Nach dem Ende der DDR deuteten massive Hinweise, wie Zeugenaussagen und Bankunterlagen, darauf hin, dass die Abgeordneten Julius Steiner (CDU) und Leo Wagner (CSU) mit jeweils 50.000 DM von der HVA bestochen wurden, damit sie nicht für Barzel stimmten und Brandt Kanzler blieb.[12] Zwei Wochen nach der Abstimmung konnte SED-Chef Erich Honecker bei seinem ersten Staatsbesuch in Rumänien stolz von seinem Erfolg, als Erfolg für den gesamten Ostblock, berichten: Im Sinne einer „gemeinsamen, koordinierten Linie auf außenpolitischem Gebiet“ sei eine Regierung Brandt „für uns alle angenehmer als eine Regierung unter Leitung von Barzel und Strauß“.[13]

Rolle im Repressivapparat

Die Rolle der HVA innerhalb des Staatsapparates bei der Repression Oppositioneller ist Gegenstand öffentlicher Diskussion.

    Da die IM der HVA überwiegend in der DDR ansässig waren, fielen neben Spionage-Informationen auch solche an, die sich direkt zur Unterdrückung der Bevölkerung durch den Geheimpolizeiapparat eigneten. Diese Erkenntnisse übergab die HVA an die zuständigen MfS-Abteilungen.

    Von den HVA-Spionen im Westen gelieferte Informationen über DDR-Bürger dienten ebenfalls zu deren Verfolgung, z. B. nach ungesetzlichen Kontaktaufnahmen zu Einrichtungen der Bundesrepublik Deutschland oder Äußerungen zu Fluchtabsichten.

    Zu den Aufgaben der im OG (MfS-Begriff für Operationsgebiet Bundesrepublik) tätigen HVA-Agenten gehörte auch die Aufklärung und Zersetzung ausgebürgerter DDR-Dissidenten; Beispiele sind u. a. Jürgen Fuchs, Roland Jahn, Lutz Eigendorf, Bernd Moldenhauer und Wolfgang Welsch (Fluchthelfer).

    West-Einsätze anderer MfS-Abteilungen wurden koordiniert bzw. erfolgten in Zusammenarbeit mit der HVA; in den 1980er Jahren führte sie diese in der Regel in Eigenverantwortung durch. Die für Auslandseinsätze ausgebildeten Kräfte (HVA-Abt. XVIII, AGM/S und andere) ermöglichten eine enorme – nicht nur operative – Schlagkraft, die kaum zum Bild eines klassischen Nachrichtendienstes passt.

 

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Vorwort 9 Das Schattenkabinett des MfS - Die Stasi und die hohe Politik 15 Die Kollegiumssitzungen 18 Kampf gegen die Westintegration 24 Nach dem Mauerbau 29 Der Fall Hermann von Berg 31 Stärkung „realistischer“ Kräfte 38 Die Durchdringung der Parteien - Eine Flurbegehung 44 Die Bearbeitung der SPD 47 Das Agentennetz in der Union 54 Die Romeo-Methode 57 Beeinflussung der FDP 65 Der Fall William Borm 67 Inoffizielle Mitarbeiter bei den Grünen 71 Einflussnahme auf die Bundestagsfraktion 73 Die Europaabgeordnete Brigitte Heinrich 79 Das Beispiel Westberlin 88 Die CDU als „Bearbeitungsobjekt“ 91 „Konservative“ IMs 96 Quellen in der Alternativen Liste 100 Der Output der Agenten 104 Die Affärenmacher - Politische Einflussnahme im „Operationsgebiet“ 106 Das Prinzip „aktiver“ Maßnahmen 107 Die Arbeit der Abteilung X 110 Zusammenarbeit mit dem KGB 113 Praktische „Aktionen“ 116 Vergangenheitsbewältigung per Stasi-Dossier - Der Fall Heinrich Lübke 121 Kampagnen aus Ostberlin 122 Fingierter Antisemitismus 126 Das NS-Archiv des MfS 132 Der Beginn der Lübke-Kampagne 135 „Arbeit nach dem Ausland“ 139 Verfälschte Dokumente 140 „Spezielle Maßnahmen“ in Westdeutschland 143 Die Rolle der Zeitschrift Konkret 147 Das Ende der Kampagne 150 Wie Verräter gemacht werden - Die Akte Wehner 153 Frühe Denunziationen 154 Deckname „Wotan“ 156 Der Beginn der Kampagne 161 Stärkung der „oppositionellen Kräfte“ 164 „Keine direkten Beweise“ 167 Wehner wird Minister 170 Stahlmanns Falschaussage 173 Das Anti-Wehner-Buch 175 Honeckers Veto 178 Mythos und Wirklichkeit - Die Studentenbewegung 182 Unterwanderung des SDS 184 Ein IM im Bundesvorstand 187 Der Berliner Landessekretär 191 Das Zusammenspiel zwischen FDJ und Stasi 193 Eine Quelle im Landesvorstand 197 Förderung einer linken Opposition 202 Rudi Dutschke 204 November-Gesellschaft und Republikanischer Club 207 Extrablatt und Extra-Dienst 210 Konzepte für den Umsturz 216 Das Attentat 220 Die Proteste gegen die Bundesversammlung 221 Das Ende des SDS 227 IMs in der APO 231 Strategien einer Unterwanderung - Die Friedensbewegung 234 Anleitung durch die SED 235 Zusammenspiel mit dem MfS 238 Aktion „Verwüstung“ - 241 Die „neue“ Friedensbewegung 243 Förderung der Anti-Raketen-Proteste 248 Die „Handakte“ Niemöller 255 Zurückdrängung „feindlicher“ Kräfte 258 Stasi in den Kirchen - Eine Aktenlese 261 Zweigleisige Bearbeitung 262 Das IM-Netz in den Kirchen 265 Enttarnungen nach 1989 271 Spionageobjekt Vatikan 276 Weitere Ausforschungsobjekte 281 Die Evangelische Akademie Westberlin 287 Die Auflösung des antitotalitären Konsenses 294 Das Verhältnis zur Demokratie 299 Der lange Arm der Stasi - Die Verfolgung von SED-Kritikern im Westen 305 Die „Agentenbande Fuchs“ 308 Zersetzungsmaßnahmen in Westberlin 312 Wolf Biermann und sein Manager 318 Bundesbürger als Stasi-Opfer 326 Ein MfS-Mann als Rechtsbeistand 330 Die Stasi in Frankfurt am Main 335 „Feindobjekt“ Amnesty International 337 Die Hochschulen-Kaderschmieden des MfS 340 Die Rekrutierung von „Perspektivagenten“ 343 Werbeerfolge in den siebziger Jahren _ 348 Das Beispiel Technische Universität Berlin 351 Das System der „Stützpunkt-IMs“ 354 Ideologische Anknüpfungspunkte und quantitative Dimensionen . . 357 Vorschläge für eine „konzentriertere Bearbeitung“ 361 Agentengewinnung aus Gera 366 Eine Wissenschaft als Feindobjekt - Die DDR-und Osteuropaforschung 371 Kampf gegen „Agentenzentralen“ 373 Das Phantom der „Diversion“ 376 Strategien der Bekämpfung 381 „Linke“ gegen „rechte“ Forscher 385 Ein Lehrbuch zur „Feindbekämpfung“ 390 Ausforschung der Institute 394 Die „Bearbeitung“ des Gesamtdeutschen Institutes 396 Überwachung der Forscher 401 Die Inoffiziellen Mitarbeiter 404 Wirtschaftsspionage - Die Stasi als kriminelle Vereinigung 412 Das Agentennetz des Werner Stiller 414 Spionage als Planfaktor 417 Der Sektor Wissenschaft und Technik (SWT) : 423 „Beschaffungsaufträge“ und „Informationsschwerpunkte“ 427 Auswertung und Implementierung 432 Umfang der Spionage 434 Epilog 440 Anmerkungen 442 Literatur 549 Abkürzungen 571 Personenregister 577 nter Mitarbeit von Bernd Eisenfeld, Jochen Hecht, Hanna Labrenz-Weiß, Andreas Schmidt, Birgit Sündram, Monika Tantzscher, Tobias Wunschik und Herbert Ziehm Inhalt 1 Vorbemerkung 7 2 Fragestellung und methodisches Vorgehen 9 2.1 Zum Begriff der West-Arbeit 9 2.2 Methodische Probleme 17 2.3 Aufbau der Studie 21 3 Forschungsstand und Quellenlage 23 3.1 Publikationen zur West-Arbeit des MfS 23 3.1.1 Frühe Darstellungen 24 3.1.2 Überblicksdarstellungen 26 3.1.3 Darstellungen zu Einzelaspekten 29 3.1.4 Darstellungen von Beteiligten 32 3.2 Überlieferungslage beim Bundesbeauftragten (Jochen Hecht/Birgit Sündram) 38 3.2.1 Archivalische Quellen in der Zentralstelle 39 3.2.2 Archivalische Quellen in den Außenstellen 52 3.2.3 Elektronische Datenträger (Herbert Ziehm) 55 4 Zur Bedeutung der West-Arbeit im MfS 60 4.1 Ursprünge 60 4.2 Entwicklungslinien 68 4.2.1 „Das Gesicht dem Westen zu" - die fünfziger Jahre 68 4.2.2 „Entlarvung des Bonner Staates" - die sechziger Jahre 79 4.2.3 „Gefahren" der Entspannungspolitik - die siebziger Jahre 89 4.2.4 „Einheit von Aufklärung und Abwehr" - die achtziger Jahre 101 4.3 Strukturelle Verankerung im Herbst 1989 118 5 Zur West-Arbeit ausgewählter Diensteinheiten 133 5.1 Auslandsspionage und „aktive Maßnahmen" in der Bundesrepublik - Die Hauptverwaltung A 133 5.1.1 Organisationsstruktur 134 5.1.2 Aufgabenschwerpunkte 141 5.1.3 Vorgehensweisen 170 5.2 Bearbeitung von Geheimdiensten, Korrespondenten und anderen „feindlichen Zentren" - Die Hauptabteilung II (Hanna Labrenz-Weiß) 183 5.2.1 Entstehung und Entwicklung 185 5.2.2 Aufgaben und Strukturen 195 5.2.3 Beispiele aus der M-Arbeit 201 5.3 „Aufklärung" des Funkverkehrs und der Telefongespräche in Westdeutschland - Die Hauptabteilung IH (Andreas Schmidt) 205 5.3.1 Entstehung und Entwicklung 206 5.3.2 Strukturen und Personalbestand 207 5.3.3 Aufgabenfelder 215 5.4 Wirtschaftsspionage und Überwachung westlicher Geschäftsleute - Die Hauptabteilung XVUJ 244 5.5 „Offensive Kampfmaßnahmen im Operationsgebiet" - Das Arbeitsgebiet „S" der Arbeitsgruppe des Ministers 254 5.6 „Abwehr" und Unterstützung des internationalen Terrorismus — Die Hauptabteilung XXII (Tobias Wunschik) 263 5.7 Kampf gegen Flucht und Ausreise - die Rolle der Zentralen Koordinierungsgruppe (Bernd Eisenfeld) 273 5.7.1 Bekämpfung der Fluchtbewegung 274 5.7.2 Bekämpfung der Ausreise 279 6 Auswirkungen der West-Arbeit 284 6.1 Datentransfers nach Moskau (Monika Tantzscher) 284 6.2 Wirkungen in der Bundesrepublik - eine vorläufige Bilanz 299 Dokumente 304 Editorische Vorbemerkung 304 Verzeichnis der Dokumente 305 Dokumente 1-21 307 Anhang 555 Literaturverzeichnis 555 Monographien und Aufsätze 555 Ausarbeitungen von MfS-Mitarbeitern 569 Abkürzungen 584 Personenregister 593 Angaben zu den Autoren 597 INHALT VORWORT 9 EINLEITUNG: Der falsche Charme der Diktatur 13 Schwierigkeiten bei der Wahrheitsfindung 2 3 KONTAKTARBEIT: Der Wandel des DDR-Bildes im Westen 3 3 Das Presseamt der DDR 35 Ratschläge aus dem Westen 3 7 Die Rolle des Stern 44 Reise in ein »fernes Land« 47 Die Akte von Berg 53 »Die DDR ist keine Zone mehr« 58 SPD-Journalisten als Kontaktpartner 65 Einfallstore der SED 73 Die Korrespondenten 75 Überwachung durch das MfS 80 Folgen für die Berichterstattung 89 VERTRAULICHE KANÄLE: Journalisten im geheimen Auftrag 107 Der Stehle-Kanal in Die Passierschein-Verhandlungen 112 An der Grenze zur Spionage 116 Gläserne Ostpolitik 120 Der Ellrodt-Kanal 126 Wahlkampfhilfe für die SPD 129 Munition für innerparteiliche Auseinandersetzungen 134 6 INHALT Die SPD als Regierungspartei - 139 Der Cramer-Kanal 146 Geheimbotschaften von Egon Bahr 148 Kontakte in der Ära Schmidt 151 Die Paulssen-Gespräche 155 Nebendiplomatie der FDP 160 DAS IM-NETZ: Die Unterwanderung der westlichen Medien 166 Die Arbeit der Desinformationsabteilung 168 Agenten anderer Diensteinheiten 174 Die Anbahnung - eine Kölner Journalistenschule 178 Der operative Kontakt - ein nordrhein-westfälischer Fraktionschef 184 Die Arbeit unter Legende - ein Bremer Pressesprecher 189 Typen des West-IM - vier Berliner Journalisten 200 Der Übersiedlungs-IM - ein langjähriger Spiegel- Redakteur 210 Die Spitzenquelle - ein Bonner Parteichef 216 Der Einflussagent - ein Achtundsechziger in Köln 223 LANCIERUNGSWEGE: Versteckte SED-Propaganda in der Bundesrepublik 233 »Operative Agitation« 233 Das Institut Wandlitz 239 Die Gerstenmaier-Kampagne 250 Kampf um die Anerkennung 269 Die Verbindungen zum Stern 277 Fiktive Pressedienste 291 Der »Blick nach rechts« 297 Der Fall Engelmann 306 Konkret und Extra-Dienst 318 FEINDBEKÄMPFUNG: Maßnahmen gegen DDR-kritische Medien 3

NTS – Bund der russischen Solidaristen e.V. (russisch Народно-Трудовой Союз российских солидаристов, Narodno-Trudowoj Sojus rossijskich solidaristow; wörtliche Übersetzung: Volksarbeitsbund der russischen Solidaristen) ist eine Organisation von Russen im Exil, in Deutschland als Verein unter dem Namen NTS – Bund der russischen Solidaristen e.V. eingetragen. Sitz des Vereins ist Frankfurt am Main.

Entstehung

Vorläufer der Bewegung war der exilrussische Bund der russischen nationalen Jugend (russ.: Союз русской национальной молодёжи; Sojuz russkoj nazional’noj molodeschi) (SRNM). Dieser Verband mehrerer exilrussischer Jugendorganisationen wurde im Jahre 1929 umbenannt in Nationaler Bund der russischen Jugend im Ausland (russ.: Национальный союз русской молодёжи за рубежом; Nazional’nyj sojus russkoj molodeschi sa rubeschom) (NSRM). Am 1. Juni 1930 wurde auf dem ersten Kongress exilrussischer Jugendorganisationen und -verbände in Belgrad der NSRM als Gesamtverband der exilrussischen Jugendverbände in Jugoslawien, Frankreich, Deutschland, Bulgarien, den Niederlanden und anderen Ländern anerkannt, sein Vorstand gewählt und eine Satzung sowie erste ideologische Richtlinien formuliert. Auf dem zweiten Jugendkongress in Belgrad im November 1931 wurde der Verband umbenannt in Nationaler Bund der neuen Generation (russ.: Национальный Союз Нового Поколения; Nazional’nyj Sojus Nowogo Pokolenija) (NSNP). Gleichzeitig wurde bestimmt, dass künftig nur Personen, die nach 1895 geboren worden sind, dem Bund beitreten durften, womit man ihn vom Einfluss der Vertreter der vorrevolutionären russischen Parteien schützen wollte, die man teilweise für die Entwicklung in Russland verantwortlich machte.

1930–1945

Ziel des NSNP war der Sturz der bolschewistischen Herrschaft in Russland, wozu Agenten in die Sowjetunion eingeschleust wurden, um dort nach Gleichgesinnten zu suchen und Widerstandszellen aufzubauen. Hinsichtlich der möglichen Staatsform eines künftigen freien Russlands vertrat der NSNP das Konzept eines korporativen Staates. In den Jahren des Zweiten Weltkrieges wurde dieser Begriff durch die Idee des Solidarismus verdrängt.

Im Jahre 1936 wurde die Organisation erneut umbenannt und führte nun den Namen Nationaler Arbeitsbund der neuen Generation (russ. Национально-Трудовой Союз нового поколения; Nazional’no-Trudowoj Sojus nowogo pokolenija) (NTSNP).

Um in Deutschland einer Einflussnahme durch die nationalsozialistischen Behörden zu entgehen, löste sich die deutsche Sektion des NSNP im Juli 1938 freiwillig auf, setzte ihre Aktivitäten jedoch informell fort.

Während des Deutsch-Sowjetischen Krieges gelang es vielen Mitgliedern des NSNP, der 1943 in Nationaler Arbeitsbund (russ.: Национально-Трудовой Союз; Nazional’no-Trudowoj Sojus) (NTS) umbenannt wurde, illegal in die von den Deutschen besetzten Gebiete Russlands zu gelangen. Seit Herbst 1941 gab es Untergrundgruppen der Organisation in Minsk und Witebsk, es folgten Gruppen in Smolensk, Pskow, Gattschina, Wjasma, Brjansk und Orjol. Ab Sommer 1942 konnten auch im Süden Untergrundgruppen gebildet werden, zum Beispiel in Kiew, Winniza, Dnipropetrowsk, Odessa, Kirowograd, Poltawa, auf der Krim, zeitweise sogar in Grosny. Die Gruppe in Smolensk arbeitete eng mit Boris Menschagin zusammen. Insgesamt arbeiteten im Jahre 1943 bis zu 120 NTS-Gruppen in 54 Orten. Einige Gruppen zählten zwei bis drei Personen, andere bis zu 15. Der NTS verbreitete in den besetzten Gebieten Flugblätter und Broschüren, in denen er zum Kampf für ein freies Russland aufrief.

Die deutschen Ausbildungslager in Zittenhorst und Wustrau, in denen qualifizierte russische Kriegsgefangene für den Verwaltungsdienst in den besetzten „Ostgebieten“ ausgebildet wurden, wurden vom NTS erfolgreich unterwandert, indem es ihm gelang, seine Mitglieder dort als Ausbilder einzuschleusen. Als Lehrmaterial getarnt, wurden dort Druckerzeugnisse des NTS hergestellt. Von circa 500 Auszubildenden konnten etwa 30 neue Mitglieder angeworben werden.

Der NTS arbeitete eng mit der Russischen Befreiungsarmee (ROA) um General A.A. Wlassow zusammen. Als im März 1943 in Dabendorf bei Berlin eine Propagandaschule der ROA eingerichtet wurde, lud General Wlassow NTS-Ausbilder aus Wustrau ein, die Schule in Dabendorf zu leiten. Von den circa 4.500 Absolventen der Schule wurden bis zu 50 als neue Mitglieder angeworben.

Ab Sommer 1943 begannen die deutschen Besatzungsbehörden mit der Verhaftung und Erschießung von NTS-Aktivisten in den besetzten Gebieten. In verschiedenen Städten Russlands starben dabei etwa 30 NTS-Mitglieder durch Erschießen oder an Entkräftung im Gefängnis.

Um den Einfluss des NTS auf die Russische Befreiungsarmee zu beenden, kam es ab Sommer 1944 zu einer Reihe von Verhaftungen von NTS-Mitgliedern in Deutschland: Mitte Juni 1944 wurden 44 NTS-Aktivisten in Schlesien und dem Generalgouvernement verhaftet, am 24. Juni circa 50 Mitglieder in Berlin, darunter der Vorsitzende des NTS, W.M. Bajdalakow und die drei Mitglieder des NTS-Exekutivbüros D.Brunst, K.Wergun und W.Poremskij. Die dritte Verhaftungswelle am 13. September betraf die Mitglieder des Reserve-Exekutivbüros E.Romanow, M.Olgskij und G.Okolowitsch. Ein Teil der Verhafteten wurde in Konzentrationslager eingewiesen, der andere Teil wurde in Gefängnisse verbracht. Am 4. April 1945 erreichte General Wlassow die Befreiung zumindest der obersten NTS-Führung aus dem Gefängnis am Alexanderplatz in Berlin. Die Mehrzahl der 1943/44 verhafteten ca. 150 NTS-Mitglieder überlebte die Haft nicht.

1945–1991

Dauer: 38 Sekunden.0:38

Pausensignal von Radio NTS, 1972

Unmittelbar nach dem Ende des Krieges und der Besetzung Deutschlands bildete sich das neue Zentrum des NTS im Flüchtlingslager Mönchehof bei Kassel. Hier wurde die Zeitschrift Posew (Посев; deutsch: Aussaat) ins Leben gerufen. Später verlegte der NTS seinen Sitz nach Limburg. Von da wurde der Sitz schließlich nach Frankfurt am Main verlegt, wo der NTS fortan den vereinseigenen Possev-Verlag betrieb.

Anfang 1949 wurde als Grundlage für die weitere Untergrundtätigkeit die Molekulartheorie W.Poremskijs angenommen, nach der die einzelnen Zellen von NTS-Mitgliedern im Untergrund untereinander keine Verbindung haben, sondern zentral aus dem Hauptquartier in Deutschland gesteuert werden sollten, so dass das Netzwerk als Ganzes nicht gefährdet sein würde.

Die sowjetischen Sicherheitsorgane haben in den Jahren des Kalten Krieges mehrere Versuche unternommen, Führungskräfte des NTS zu entführen oder zu ermorden oder Anschläge auf NTS-Einrichtungen durchzuführen. Im Herbst 1947 wurde in Berlin Jurij Tregubow entführt und in die UdSSR verschleppt. Im Sommer 1950 misslang ein Anschlag auf Valentina Okolowitsch in Runkel an der Lahn. Im Juni 1951 wurden daselbst drei wohl aus der DDR stammende Agenten enttarnt, die G.Okolowitsch entführen sollten. Im Januar 1954 wurde der KGB-Agent N.Chochlow nach Frankfurt geschickt, um G.Okolowitsch zu ermorden, lief jedoch über und stellte sich den amerikanischen Behörden. Am 13. April 1954 wurde in Berlin der Vorsitzende des Komitees zur Unterstützung russischer Flüchtlinge Alexander Truschnowitsch entführt. Im Juli 1958 wurde ein Sprengstoffanschlag auf ein Wohnhaus in Sprendlingen bei Frankfurt verübt, in dem NTS-Mitglieder lebten. Im Juli 1961 wurde ein Sprengstoffanschlag auf das Gebäude des Possev-Verlages in Frankfurt verübt.

Ab 1951 schickte der NTS von Westdeutschland, Finnland und anderen Gebieten aus zahlreiche Ballons mit Flugblättern nach der Sowjetunion. Die Ballons waren mit einem Mechanismus ausgestattet, der bewirkte, dass in geregelten Abständen immer nur ein Teil der Flugblätter herabgelassen wurde, um sie besser zu verteilen. Die Aktion erwies sich jedoch als ineffizient und wurde 1957 eingestellt.

Im April 1953 wurden acht NTS-Agenten von einem amerikanischen Flugzeug aus per Fallschirm über der Sowjetunion abgeworfen, um dort Untergrundzellen aufzubauen. Sie wurden alle entdeckt und festgenommen. Vier von ihnen wurden zum Tode verurteilt.

Im Jahre 1957 wurde die Organisation umbenannt in Volksarbeitsbund (der russischen Solidaristen) (russ.: Народно-Трудовой Союз (российских солидаристов); Narodno-Trudowoj Sojus (rossijskich solidaristow)) (NTS). Die deutsche Bezeichnung des im Vereinsregister offiziell registrierten Vereins lautete weiterhin NTS – Bund der russischen Solidaristen e.V.

Der NTS betrieb über viele Jahre auch den Radiosender Freies Russland, der von Westdeutschland, Taiwan, Südkorea und Japan aus nach der Sowjetunion strahlte. Im Fernen Osten wurde die Arbeit des Senders in den 1960er Jahren beendet, in Deutschland musste sie 1974 auf Veranlassung der Bundesregierung eingestellt werden.

Der geschlossene Sektor des NTS bildete über Jahre ausländische Studenten aus, die politische und religiöse Literatur in die Sowjetunion schmuggelten. Diese Kuriere trugen die Bezeichnung Adler (russ.: Orly).

Der Possev-Verlag veröffentlichte viele in der Sowjetunion verbotene Samisdat-Werke von Schriftstellern und Dissidenten und trug u. a. dazu bei, die Werke von Alexander Solschenizyn und Boris Pasternak im Westen bekannt zu machen.

Im Zuge der Liberalisierung unter Gorbatschow traten im Jahre 1987 Walerij Senderow in Moskau und Rostislaw Ewdokimow in Leningrad aus dem Untergrund hervor und machten ihre jeweiligen NTS-Gruppen öffentlich. Während des Augustputsches 1991 in Moskau beteiligten sich NTS-Mitglieder aktiv an der Verteidigung des Weißen Hauses. Eine ernsthafte Einflussnahme auf die politischen Ereignisse in Russland blieb dem NTS jedoch verwehrt.

Seit 1991

Nach dem Zerfall der Sowjetunion zog der Possev-Verlag im Jahre 1992 von Frankfurt nach Moskau, wo er seitdem die Zeitschrift Posew und verschiedene Bücher zu Politik und Geschichte herausgibt. Auch die NTS-Zentrale wurde nach Moskau in die uliza Petrowka 26 verlegt. Im Jahre 1996 wurde der NTS in Russland offiziell als Verein registriert. Seit 1995 sind die Reste der im Ausland lebenden NTS-Mitglieder in einer gesonderten NTS-Auslandssektion mit Sitz in Frankfurt zusammengefasst. Das ehemalige Verlagshaus in Frankfurt-Sossenheim beherbergt das NTS-Archiv und Veranstaltungsräume, die von der Gesellschaft Possev zur Förderung der deutsch-russischen Völkerverständigung e.V. für kulturelle Veranstaltungen genutzt werden.

Vorsitzende des NTS

    1930–1934 Sergei Nikolajewitsch von Leuchtenberg

    1934–1955 Wiktor Michailowitsch Baidalakow

    1955–1972 Wladimir Dmitrijewitsch Poremski

    1972–1984 Alexander Nikolajewitsch Artjomow

    1984–1995 Jewgeni Romanowitsch Ostrowski (Romanow)

    1995–2008 Boris Sergejewitsch Puschkarjow[1]

    seit 2008 Alexander Nikolajewitsch Schwedow[2]

27 Ein Feind von rechts: der Springer Verlag 332 Inoffizielle Mitarbeiter bei Springer 337 Feindobjekt-Vorgang »Sumpf« 343 INHALT 7 Die Anti-Springer-Kampagne 352 Agenten in der Studentenbewegung 361 Das Springer-Tribunal 367 Diskreditierungsmaßnahmen der Stasi 383 Ein Feind von links: die taz 391 Inoffizielle Mitarbeiter in der taz 398 Die taz als Feindobjekt 404 NACHWORT 4 X 3 Abkürzungen 416 Anmerkungen 420 Bibliographie 485 Personenregister 493

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