Biedermeier Weißblech Deckeldose Lack Dose Schnupftabak Dose Tabatiere Miniatur Gemälde Forchheim Stobwasser Braunschweig? ~1820

                         Schöne alte lackierte rechteckige Blechbüchse, Schnupftabakdose, Deckel scharniert mit  Miniatur Gemälde "italienische Landschaft mit See oder Meer, Segelschiff, am Wegrand rastende Personen und Frau mit Heuwagen in dem Kinder sitzen" in feiner Lupenmalerei. Dose aus Weißblech, rotbraun lackiert und umlaufend Gold liniert, 11,5 cm breit,  6,7cm tief 2,3 cm hoch um 1820. Die Dose ohne Marke, ohne Textbezeichnung aber möglicherweise von Stobwasser in Braunschweig hergestellt? Im Deckel innen handschriftliche Eintragungen, wohl Namen vormaliger Besitzer, u.a. "Lehmann 24. 1. (18)69 Forchheim", "Büttner" und anderes.  Die Dose  ist in gutem gebrauchten originalen Zustand, linke vordere Deckel-Ecke mm-kleiner Riß, originale Patina, sonst ohne Beschädigung, ohne Krakelee, ohne Restaurierung, nicht gereinigt, geputzt oder sonst wie geschönt.

Stobwasser ist der Name einer Familie, die 1763 in Braunschweig eine Manufaktur für Lackwaren begründete, die dort bis 1863 bestand. Stobwasser , Johann Heinrich (geb. 1740, Lobenstein; gest. 1829, Braunschweig), bekannter deutscher Lackmaler. Nach seiner Lehrzeit in der Lackiererwerkstatt der Brüder Eberlein in Ansbach entwickelte Stobwasser mit seinem Bruder, der Apotheker war, verbesserte Lacke. Als Bildträger dienten Blech, Papiermaché, Karton und Holz. Berühmtheit erlangte Stobwasser vor allem durch Dosen aus Papiermaché, die in der 1763 von seinem Vater Sigmund in Braunschweig gegründeten Lackwaren Manufaktur hergestellt wurden und als "Stobwasserdosen" in die ganze Welt gelangten. Neben Dosen wurden in dem Unternehmen die verschiedensten Waren produziert, von kleinen Gegenständen, wie etwa Taschenuhren-Etuis, bis zu Möbeln und Staatskarossen. 1772 wurde in Berlin ein Zweigunternehmen gegründet und von J. Guérin geführt, einem aus Frankreich stammenden Tischler, der 1767 die Schwester Stobwassers geehelicht hatte. 1818 übersiedelte dann der Sohn Stobwassers mit dem gesamten Betrieb nach Berlin. 1829 ging der Betrieb in fremde Hände über und wurde alsbald aufgelassen.