Bankhaus I.D. Herstatt Köln 1000 DM Aktie 1959 grösste Bankenpleite Deutschlands

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Bankhaus I.D. Herstatt 1000 DM Aktie

Bereits 1782 gründete Johann David Herstatt in Köln das Bankhaus Herstatt, das zunächst 1888 vom Kölner Bankhaus J. H. Stein übernommen wurde. Sein Nachfahre Iwan David Herstatt (1913-1995) begann 1931 eine Lehre bei der Deutschen Bank. Nach Kriegsende leitete er zunächst die Kölner Niederlassung der Bank für Gemeinwirtschaft. 1955 kaufte Herstatt das Bankhaus Hocker & Co. 1955 firmierte das Bankhaus in „I. D. Herstatt KGaA“ um. Zu der für eine Bank seltenen Rechtsform kam es durch eine von Herstatts Jugendfreund Hans Gerling getätigte Einlage von 5 Millionen DM als Kommandit-Aktionär (Beteiligung von 81,4 %) beteiligte und Iwan David Herstatt als persönlich haftender Gesellschafter fungierte.

Die Bank etabliert sich im Wertpapiergeschäft und gewinnt die meisten der Kölner Prominenten als Kunden. Die Herstatt-Bank wird von einer Regionalbank zu einem überregional tätigen Institut mit Filialen in Bonn (Kaiserplatz 3) und Frankfurt/Main (Wiesenau 1) und erlangt schließlich durch ihr starkes Auslands- und Devisengeschäft in den frühen 1970er Jahren wachsende internationale Bedeutung. Nach der Freigabe der Wechselkurse für Devisen auf Grundlage der Abschaffung des Goldstandards der Währungen 1971 begann die Zeit frei schwankender Wechselkurse (Floating). Das ermöglichte Devisenspekulationen, und der spekulative Eigenhandel mit Devisen wurde die Hauptaktivität der Herstatt-Bank. Ein Team von sechs gerade mal knapp über 20 Jahre alten Devisenhändlern unter Leitung von Dany Dattel, intern “Goldjungs” genannt, begann ein immer größeres Rad zu drehen, ohne daß es für die Aktivitäten eine nennenswerte Kontrolle gab. Der Devisenhandel mit seiner damals für eine Bank noch völlig futuristisch wirkenden Computer- und Kommunikationstechnik ermöglichte der Herstatt-Bank zu einer führenden Bank im Devisenhandel aufzusteigen. Das Tageslimit von 10 Mio. $ pro Person und Tag umgingen die Herstatt-Devisenhändler bald mit anderen Mitarbeitern der Bank als Strohmännern. Nach der Ölkrise 1973 spekulierten die “Goldjungs” auf einen steigenden Dollar und standen schließlich mit einem Volumen von 8 Mrd. DM im Risiko. Schon eine Kursschwankung des Dollars um nur 1 % überstieg somit das gesamte Grundkapital der Herstatt-Bank. Warnungen des Risikomanagements wurden von Vorstand und Aufsichtsrat ignoriert, und der 1973er Abschluß erhielt noch das uneingeschränkte Testat der Wirtschaftsprüfer. Doch statt zu steigen fiel der Dollar seit Anfang 1974 stetig. Im Juni 1974 waren die Verluste aus Devisenpositionen auf die damals schwindelerregende Summe von 450 bis 520 Mio. DM angeschwollen. Bei einem Eigenkapital von nur rund 74 Mio. DM. Am 23.6.1974 informierte man die Bundesbank und einen Tag später das Bundesaufsichtsamt für das Kreditwesen. Als die drei deutschen Großbanken am 26.6.1974 eine Rettung der Herstatt-Bank durch Übernahme von Bürgschaften ablehnen, wurde die Bank noch am gleichen Tag vom Aufsichtsamt geschlossen. Am Tag darauf beantragt die Herstatt-Bank wegen Überschuldung die Eröffnung des Vergleichsverfahrens. Vor dem Hauptsitz der Bank kommt es zu tumultartigen Szenen, das Gebäude muß unter Polizeischutz gestellt werden. Die deutschen Aktienkurse brechen ein.  Am Ende des Vergleichs konnten die Gläubiger aus dem Restvermögen der Bank, einem Feuerwehr-Fonds der deutschen Privatbanken und dem Privatvermögen Gesellschafters Herstatt und des Großaktionärs Gerlin (tätigte eine Einlage von über 240 Mio. DM) doch rund 80 % ihrer Einlagen zurückerhalten. Hans Gerling verlor in diesem Zusammenhang die Mehrheit an seinem Versicherungskonzern und musste den HDI und die Deutsche Bank mit ins Boot nehmen. I. D. Herstatt wurde 1984 zunächst zu 4 1/2 Jahren Gefängnis wegen Untreue verurteilt, der BGH machte daraus eine Bewährungsstrafe von 2 Jahren. Die sechs Devisenhändler erhielten zwischen 5 und 7 Jahre Gefängnis. Der Hauptverantwortliche Dany Dattel kam wegen Verhandlungsunfähigkeit völlig ungeschoren davon. Wesentliche Konsequenzen der Herstatt-Pleite waren übrigens die Gründung des Einlagensicherungsfonds deutscher Banken und eine Reformierung der Bankenaufsicht.

Alleine schon vor dem Hintergrund dieser größten Bankenpleite in der Geschichte der Bundesrepublik sind die alten Aktien der Gesellschaft sehr gesucht. Im Sammlermarkt verfügbar sind wenige Aktien aus den Emissionen der Jahre 1959, 1962 und 1973 in nur sehr kleinen Mengen. Alle Ausgaben sind nur im Nennwert 1000 DM (blau) bekannt. Sie wurden bei Giesecke und Devrient hergestellt und haben alle das nahezu identische Druckbild. Die Papiere sind völlig original, nicht entwertet und bestens erhalten. Der Jahrgang 1959 wird am seltensten angeboten. Hiervon gibt es voraussichtlich weniger als 100 Stück.

Die Aktie trägt die Unterschrift des Bankiers Iwan D. Herstatt und des bekannten Versicherungs-Tycoons Hans Gerling, der wegen der finanziellen Folgen des Zusammenbruchs der Herstatt-Bank einen Teil seines Versicherungs-Imperium verlor. Königsblauer G& D-Sicherheitsdruck , schönes Wappen im Unterdruck . Einer der markantesten und gesuchtesten DM-Werte überhaupt!

Für alle, die das Besondere suchen.

Privatverkauf ohne Gewährleistung oder Rückgaberecht. Versand auf Risiko des Käufers. Artikel mit üblichen Gebrauchsspuren. Das Archivbild zeigt eine gleichartige Aktie. Die gelieferte kann in Nummer abweichen.

  • Land/Region: Deutschland
  • Ausgabejahr: 1959

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