Das k. Opernhaus in Wien.
Originale Farb-Offset-Lithographie von 1907.
Nach einem Original-Aquarell von Paul Hey.
In der Platte signiert.
Größe 170 x 260 mm.
Mit minimalen Alterungs- und Gebrauchsspuren, sehr guter Zustand.
Hervorragende Bildqualität auf Kunstdruckpapier – extrem selten!!!
100%-Echtheitsgarantie – kein Repro, kein Nachdruck!!!
Besichtigung jederzeit möglich.
100% guarantee of authenticity - not a reproduction, not a reprint!
Visit any time.
Bitte warten, hier kommt gleich ein großes Bild!!!
"
Aus großem Bildarchiv, weitere Angebote in meinem ebay-shop!
Out of a large archiv, more offers in my ebay shop!
Das Angebot wird als Sammlerstück verkauft - Urheberrechte sind im Kauf ausdrücklich NICHT enthalten!!!
This offer is sold as a collector's item only and no copyrights are being sold here.
Weitere historische Originale finden Sie in meinem ebay-shop!!!
For more original historical prints please take a look in my ebay-shop!!!
Versand ausschließlich per Einschreiben.
Zu Rückgabe und AGB bitte mich-Seite beachten. Die dort hinterlegten Informationen sind verbindlicher Bestandteil dieses Angebots/dieser Artikelbeschreibung!
19. Jahrhundert, 20. Jahrhundert, A-1010 Wien, A-1200 Wien, Adel, Akademische Kunst, Akademische Malerei, Altmeisterlichkeit, Altösterreich, Altwien, Alt-Wien, Architektur, Ars gratia artis, Ästhetik, Barock, Bildnis, Bildniskunst, cultural history, Dekorative Graphik, Donaumonarchie, Doppelmonarchie, Fin de siècle, Gebäude, Genre, Genremalerei, Gesellschaftsleben, Gestaltung, Grafik, Graphik, Großstadt, Gründerzeit, Gute alte Zeit, Habsburg, Häuser, Heimat, Historische Bilder, Historismus, History of Manners, Jugendstil, K.u.K., Klassik, Kreativität, Kultur, Kulturgeschichte, Kunst, Kunstgeschichte, Landeskunde, Lokalpatriotismus, Monarchie, Neubarock, Nostalgie, Ortsansichten, Ortsgeschichte, Ortskunde, Österreich-Ungarn, Passanten, Poesie, Romantik, Skulptur, Skulpturen, Stadtansichten, Stadtentwicklung, Stadtgeschichte, Straßenszene, Straßenverkehr, Topographie, Tradition, Vienna, Volksleben, Wahrzeichen, Weltstadt, Wiener, Wienertum, Zeitalter, zeitgenössische Kunst, Zeitgeschehen, Zeitgeschichte, Wiener Bilder, Damen, Straßenbahn, Schienenverkehr, Trambahn, Pferdebahn, Personennahverkehr Paul Hey, deutscher Grafiker, Zeichner und Illustrator (Stilrichtungen: Romantik Realismus, Impressionismus, illustrative Gebrauchskunst). Geboren am 19. Oktober 1867 in München; gestorben am 14. Oktober 1952 in Gauting. Paul Hey studierte an der Münchener Akademie bei Karl Raupp, Johann Caspar Herterich und Ludwig von Löfftz. 1911-1913 studierte er bei Heinrich von Zügel und Wilhelm Trübner, hatte sich jedoch vorher schon mit Malweise und Farblehre Zügels und Trübners beschäftigt. Um 1900 zeichnete er für den Münchener Verleger Ottmar Zieher Bildpostkarten, wie auch andere bekannte Grafiker seiner Zeit, so zum Beispiel, Michael Zeno Diemer und Heinrich Kley. Paul Hey erarbeitete sich einen eigenen Stil. Er zeichnete poetische, wirklichkeitsnahe Grafiken von alten Objekten, illustrierte Volkslieder und Märchen. Mitte der 1930er illustrierte er zum Beispiel das Volksliederalbum von Kathreiner. Paul Hey zeichnete sich durch innige Verbundenheit mit Natur und Mensch aus. Er gilt als Maler des deutschen Gemüts. Im Gegenständlichen Altmodisches liebend, bei der künstlerischen Gestaltung auf selbstständigem, eindringlichen Naturstudium aufbauend, gelangte er zu einem eigenen Stil im Volksliederton. Große Bekanntheit erzielte Prof. Paul Hey mit seinen Illustrationen für die Deutschen Märchen als Serie von Zigarettensammelbildern im Auftrag von Reemtsma. Das Sammelalbum erschien 1939 mit rund 100 Illustrationen. Das Sammelalbum enthielt die abgedruckten Märchen und war mit einem Preis von einer Reichsmark für jedermann erschwinglich. Die Bilder zu den Märchen gab es jeweils beim Kauf einer Schachtel Zigaretten. 1940 erschienen Andersens Märchen im Stuttgarter Thienemanns-Verlag mit vier Farbtafeln und zahlreichen von Paul Hey gezeichneten Illustrationen, die auch in den 1990ern in wiederholter Auflage erscheinen. Im Münchener Ackermanns Kunstverlag erschienen mehrere Kalender mit Postkarten von Paul Hey. In Gauting nahe München lebend, wurde dort die Paul-Hey-Straße und die Paul-Hey-Hauptschule nach ihm benannt. Er starb 1952 an seinem Wohnort. Die Wiener Staatsoper, das „Erste Haus am Ring“, ist eines der bekanntesten Opernhäuser der Welt und befindet sich im 1. Wiener Gemeindebezirk Innere Stadt. Sie wurde am 25. Mai 1869 mit einer Premiere von Don Giovanni von Mozart eröffnet. Aus den Mitgliedern des Staatsopernorchesters rekrutieren sich u. a. die Wiener Philharmoniker. Der Chor der Wiener Staatsoper tritt extern als Konzertvereinigung Wiener Staatsopernchor auf. Geschichte Wiener Hofoper / Hoftheater Als kulturelle Institution ist die Wiener Staatsoper die Nachfolgerin der Wiener Hofoper, die von den Habsburgern gegründet und gefördert wurde. Schon die Hofoper war ein führendes europäisches Haus und erlebte viele Uraufführungen. Kaiser Leopold I. (1640–1705) war ein leidenschaftlicher Musiker und auch ein begabter Komponist mit 230 Werken. Zum kaiserlichen Hofkapellmeister ernannte er erstmals einen Nicht-Italiener, nämlich Johann Heinrich Schmelzer. Zu den Glanzlichtern der Wiener Operngeschichte des Barock zählte die Uraufführung der Oper „Don Chisciotte“ von Francesco Bartolomeo Conti im frühen 18. Jahrhundert. Ein großer Förderer der Hofoper war Kaiser Joseph II. (Regent 1764–1790). Zu seiner Hochzeit komponierte Christoph Willibald Gluck die Oper „Il Parnasso Confuso“. Als späterer Alleinregent und Freund Mozarts ging Joseph II. 1785–1786 auf dessen Vorschlag ein, eine Oper zur Thematik der adeligen Vorrechte und feudalen Willkür zu schreiben, was den politischen Intentionen des Reformkaisers entsprach. Die Uraufführung der Hochzeit des Figaro fand am Wiener k. k. National-Hoftheater (dem „Alten Burgtheater“) statt; der überwältigende Erfolg des Werkes in Prag brachte Mozart den Auftrag für die nächste Oper (Don Giovanni) ein. Seit den 1810er Jahren fanden die Aufführungen der Hofoper fast ausschließlich im k. k. Hof-Theater am Kärntnertor statt, in dem aber nach der Eröffnung des neuen Hauses bis 1870 verschiedene Werke zu Gehör kamen. Bezeichnungen der Institution Oper im Laufe der Geschichte Name Datum Bemerkungen Neues Haus 25. Mai 1869 – 27. September 1869 k.k. Hof-Operntheater – Neues Haus 28. September 1869 – 10. März 1871 k.k. Hof-Operntheater 11. März 1871 – 15. November 1918 Operntheater 3. Dezember 1918 – 25. September 1938 Staatsoper 27. September 1938 – bis 1945 Diese Bezeichnung wurde zwar auch schon ab den 1920er Jahren benützt, war aber nicht offiziell. Gebäude am Naschmarkt 1945 – 4. November 1955 In der Zeit des Wiederaufbaus spielte die Oper unter anderem im Theater an der Wien. Opernhaus der Stadt Wien – Wiener Staatsopernensemble 1. Mai 1945 – 31. Mai 1945 Während des Wiederaufbaus spielte die Oper auch in der Volksoper. Volksoper – Wiener Staatsopernensemble 1. Juni 1945 – 10. Juli 1945 Staatsoper im Volksoperngebäude 11. Juli 1945 – 1. September 1946 Staatsoper in der Volksoper 2. September 1946 – 15. Juli 1955 Wiener Staatsoper seit dem 5. November 1955 Seit der Wiedereröffnung Die Baugeschichte des Opernhauses Das Gebäude wurde als erstes aus dem Wiener Stadterweiterungsfonds bestrittenes Monumentalgebäude der Ringstraße im Jahr 1860 ausgeschrieben. An dem Architektenwettbewerb beteiligten sich zahlreiche Architekten, unter anderem auch der in Deutschland mit Kulturbauten erfolgreiche Alfred Messel. Bereits Ende 1861 begann der Bau nach Plänen der Architekten August Sicard von Sicardsburg und Eduard van der Nüll im Stil der Neorenaissance, der insgesamt acht Jahre dauerte und von Josef Hlavka, einem der prominentesten Bauunternehmer der Wiener Ringstraßenzeit, realisiert wurde. Das Innenministerium holte mehrere Gutachten über das Vorhandensein geeigneter Baustoffe ein. Das Ergebnis waren die seit langem in Wien üblichen Steine, Wöllersdorfer Stein, für Sockel und freistehende, einfach gegliederte Stützen, der harte Kaiserstein (Leithakalk) aus dem Kaisersteinbruch, in seiner Farbe besser zum Kelheimer Stein passend, für reicher gegliederte Teile geeignet, der mittelharte Kaiserstein, etwas grobkörniger, Kelheimer Stein (auch Solnhofener Plattenkalk), war als der Hauptstein des Opernhauses geplant, in den erforderlichen Mengen aber nicht lieferbar. Der Breitenbrunner Stein konnte neben dem Kelheimer besonders empfohlen werden, Joiser Stein war vor allem dort zu verwenden, wo man den sehr teuren Kaiserstein nicht wählen will. Es wurde entschieden, dass die gesamte Außenhaut des Monumentalbauwerks ausnahmslos in Naturstein auszuführen ist. Durch den großen Bedarf kam der Sóskúter Stein noch hinzu, dieser wurde in Budapest viel verwendet, da seine Lagerstätte südwestlich der Stadt liegt. Für die Steinmetzarbeiten waren drei Wiener Unternehmen zuständig, Eduard Hauser, Anton Wasserburger und Moritz Pranter. Die feierliche Grundsteinlegung war am 20. Mai 1863, erst 1869 war das Bauwerk fertiggestellt. Ein besonderes Beispiel: Die Spiegelstufen der Feststiege bestehen aus dem glattpoliertem, hartem Kaiserstein der Firma Amelin in Kaisersteinbruch. Das ist insofern bemerkenswert, als die Innenräume mit verschiedensten Marmor-Sorten ausgestattet wurden. Das Gebäude wurde jedoch von der Öffentlichkeit nicht sehr geschätzt. Einerseits konnte es gegenüber dem riesigen Heinrichshof, einem privaten Zinshaus (im Zweiten Weltkrieg zerstört und 1955 durch den Opernringhof ersetzt), seine monumentale Wirkung nicht richtig entfalten. Andererseits wurde, nachdem das Ringstraßenniveau vor der Oper nach Baubeginn um einen Meter gehoben wurde, diese als „versunkene Kiste“ und – in Analogie zum militärischen Desaster von 1866 – „Königgrätz der Baukunst“ heftig kritisiert und trieb schließlich van der Nüll in den Freitod. Knappe 10 Wochen später erlag Sicardsburg einem Herzinfarkt; somit erlebte keiner der beiden Architekten die Fertigstellung. Am Ende des Zweiten Weltkrieges geriet die Oper nach amerikanischen Bombardements, die eigentlich der Raffinerie in Floridsdorf gegolten haben, am 12. März 1945 in Brand. Der schon früher vorsorglich vermauerte Vorbau mit der Zufahrtsarkade, der Eingangshalle, dem Stiegenaufgang, sowie der darüber befindlichen Loggia, dem „Schwind-Foyer“ (mit Freskoausstattung von Moritz von Schwind) und dem Vestibül, blieb von Bombentreffern verschont und damit im ursprünglichen Stil des Historismus erhalten. Die Zuschauerränge und der Bühnenbereich wurden aber ein Raub der Flammen. Lange Zeit gab es Diskussionen, ob die Oper wieder ihren ursprünglichen Zustand zurückerhalten sollte oder geschleift und hier oder an einem anderen Ort neu aufgebaut werden soll. Schließlich setzte sich die Idee des Wiederaufbaus durch. Maßgeblich beteiligt waren die damaligen Wiederaufbauminister Ernst Kolb und Udo Illig. Eine politische Entscheidung traf Leopold Figl 1946 mit dem Ziel, 1949 die Wiener Oper bespielbar wiedereröffnen zu können. Ein Architektenwettbewerb wurde ausgeschrieben, den Erich Boltenstern gewann. Die eingereichten Vorschläge reichten von einer völligen Neugestaltung des Zuschauerraums bis zu einer Wiederherstellung nach den Originalplänen. Boltenstern entschied sich für eine Wiederherstellung mit gleichzeitiger Modernisierung der Formensprache im Geiste der 1950er-Jahre. Um eine gute Akustik zu erreichen, wurde – unter anderem auf Anregung von Arturo Toscanini – vor allem Holz verwendet. Außerdem erhielt das Parterre weniger Sitzplätze und der zuvor mit Säulen ausgestattete vierte Rang wurde offen gestaltet. Egon Seefehlner empfahl Heinrich Keilholz, der die Akustik wesentlich verbesserte. Am Wettbewerb zur Neugestaltung des Eisernen Vorhangs waren mehrere Künstler beteiligt, so auch Marc Chagall. Ausgeführt wurde er aber von Rudolf Hermann Eisenmenger. Die Oper in der Zeit von 1938 bis 1945 Am 30. Juni 1944 fand die letzte Vorstellung vor der Sommerpause statt; es sollte die allerletzte Aufführung im alten Gebäude der Wiener Staatsoper überhaupt werden. Hans Knappertsbusch, der schon die erste Vorstellung nach dem „Anschluss“ Österreichs im Jahr 1938 dirigiert hatte, stand auch diesmal am Pult. Auf dem Programm stand Wagners Götterdämmerung. Die letzte Regieanweisung dieser Oper lautet: „Helle Flammen scheinen in dem Saal der Götter aufzuschlagen. Als die Götter von den Flammen gänzlich verhüllt sind, fällt der Vorhang.“ Mit 1. September 1944 verfügte J. G. im Zuge des t. K.seinsatzes der Kulturschaffenden die Schließung aller Theater des Deutschen Reiches. Gegen Ende des Z. W. geriet die Oper am 12. März 1945 nach amerikanischen Bombardements, die eigentlich der Raffinerie in Floridsdorf gegolten haben, in Brand. Die Vorderfront, die schon vorsorglich vermauert worden war, blieb erhalten. Zuschauerränge und Bühne wurden aber ein Raub der Flammen. Die Oper nach 1945 Nach Ende des Zweiten Weltkrieges führte das Opernensemble, das vorerst in die Wiener Volksoper auswich, die Proben und Aufführungen in dem seit längerer Zeit geschlossenen Theater an der Wien durch, wo bereits am 1. Mai 1945 – als nach der Befreiung von der N.-Herrschaft auch die Republik Österreich wieder existierte – die ersten Vorstellungen gegeben wurden. 1947 führte das Ensemble schon eine Auslandstournee nach London durch. Nach 1945 bildete sich das Wiener Mozart-Ensemble heraus, das weltweit Gastspiele absolvierte und für seine besondere Gesangs- und Spielkultur gerühmt wurde. Sein Gründer und Mentor war der österreichische Dirigent Josef Krips, der aufgrund seiner jüdischen Herkunft die Nazi-Zeit nur durch glücklichen Zufall und Hilfe von Kollegen überlebt hatte. Sofort nach 1945 begann Krips die Wiederaufbauarbeit an der Staatsoper und konnte seine ästhetischen Prinzipien durchsetzen. Dazu zählte die Abkehr vom romantischen Mozart-Ideal mit voluminösem Orchesterklang. Stattdessen kamen wieder kammermusikalische Qualitäten zum Tragen sowie ein durchsichtiger, leichter Klang, der später für typisch wienerisch gehalten wurde. Wesentliche Sängerinnen und Sänger waren Anton Dermota, Erich Kunz, Elisabeth Schwarzkopf, Wilma Lipp u.a. Bereits 1947 gastierte das Mozart-Ensemble an der Covent Garden Oper in London mit Mozarts Don Giovanni. Dort sang der vor den Nazis geflüchtete Richard Tauber noch einmal den Don Ottavio. Drei Monate später starb Tauber, und da wurde bekannt, dass er, um sich den Traum zu erfüllen, noch einmal mit der Staatsoper Mozart aufzuführen, nur noch mit einer halben Lunge auf der Bühne gestanden hat. Viele andere Künstler wurden mit dem Mozart-Ensemble in Verbindung gebracht, z. B. Karl Böhm, doch haben sie eine eher periphere Rolle darin gespielt, indem sie die Arbeit anderer lediglich fortführten. Für Krips war dies der Anfang seiner Weltkarriere, die ihn an die wichtigsten Opernhäuser der Welt brachte. Bis zu seinem Tod 1974 galt Krips als einer der wichtigsten Maestri der Staatsoper. Aufgrund der desolaten Zustände am Theater an der Wien versuchte die damalige Opernleitung, finanzielle Mittel zu lukrieren. Dabei kamen viele Spenden von Privatpersonen. Aber auch die Sowjets zeigten großes Interesse am Wiederaufbau der Oper und spendeten Baumaterial. Doch 1949 war gerade ein Notdach über der Oper errichtet, der Wiederaufbau dauerte noch an. Erst am 5. November 1955, also nach dem Staatsvertrag, konnte die Staatsoper mit Fidelio von Ludwig van Beethoven unter der Leitung von Karl Böhm neu eröffnet werden. Als Besucher war auch der damalige amerikanische Außenminister John F. Dulles zugegen. Auch der ORF nutzte die Eröffnung für eine seiner ersten Liveübertragungen zu einer Zeit, in der es erst ca. 800 Fernseher in ganz Österreich gab. Das bis zur Eröffnung zusammengehaltene Ensemble zerbröckelte in den kommenden Jahren zusehends und ein internationales Ensemble bildete sich neu. Die Wiener Staatsoper hat ein Repertoiresystem: über 50 Produktionen stehen alljährlich auf dem Spielplan. Daher kann das Haus zehn Monate im Jahr nahezu täglich mit Opern bespielt werden. Herbert von Karajan führte in seiner Direktionszeit das Prinzip ein, Opern ausschließlich in der Originalsprache aufzuführen. Außerdem hob er das bis dahin gültige Ensembleprinzip mit lediglich vereinzelten Gastsängern auf und begann damit, die international besten Sänger an die Staatsoper zu engagieren, wobei zumeist nur die kleineren Partien aus dem Ensemble besetzt wurden. Damals begann eine Zusammenarbeit mit der Mailänder Scala, die sich auf Produktionen ebenso bezog wie auf die Besetzungen. Die wichtigsten Mitglieder der Wiener Staatsoper traten nun auch in Mailand auf, vor allem bei Werken von Wolfgang Amadeus Mozart und Richard Strauss. Die Wiener Staatsoper gilt als eines der führenden Opernhäuser der Welt. Sowohl sein Orchester wie auch der Chor verselbstständigten sich inzwischen für Auftritte außerhalb der Oper in die Wiener Philharmoniker sowie die Konzertvereinigung Wiener Staatsopernchor. Es regt sich zunehmend Kritik, vor allem daran, dass das jüngste Werk des Spielplans über 70 Jahre alt ist. Der frühere Intendant der Salzburger Festspiele, Gerard Mortier: „Der Spielplan der Wiener Staatsoper ist ein Desaster. Es gibt nicht einmal die großen Klassiker des 20. Jahrhunderts. Kein Szymanowski, kein Schreker, es müsste ja nicht einmal Musik von nach 1950 sein. Und beim großen Repertoire gibt es nicht einmal einen großen Berlioz. Es ist ein armer Spielplan. Alles auf Belcanto und Sänger zugerichtet. Von den Inszenierungen gar nicht zu reden.“ Gesangsauftritte Die von Karajan eingeführten Starbesetzungen herrschen bis heute an der Staatsoper vor. Große Künstler sind hier aufgetreten, Sängerinnen von Maria Callas bis Jessye Norman sowie die Schwestern Anny und Hilde Konetzni, Mimi Coertse, Martha Mödl, Agnes Baltsa und von Renata Tebaldi sowie Leonie Rysanek bis Anna Netrebko und Angelika Kirchschlager oder Angela Gheorghiu, Sänger von Giuseppe Di Stefano bis Luciano Pavarotti sowie Juan Diego Flórez, von Ettore Bastianini sowie Eberhard Waechter bis Bryn Terfel und Thomas Hampson, von Theo Adam über Martti Talvela und Nikolaj Gjaurow oder Cesare Siepi bis zu Matti Salminen und Ruggero Raimondi oder Ferruccio Furlanetto. Plácido Domingo feierte im Mai 2007 hier sein 40-jähriges Bühnenjubiläum. Edita Gruberova tat es ihm im September 2008 gleich. Dirigenten Unter den Dirigenten seit der Wiedereröffnung des Hauses am Ring 1955 finden sich – abgesehen von den dirigierenden (Musik-)Direktoren Karajan, Böhm, Maazel, Abbado, Ozawa und Welser-Möst – z. B. Kurt Adler, Erich Kleiber, Ernest Ansermet, Hans Knappertsbusch, Hans Swarowsky, Rafael Kubelik, Rudolf Moralt, Fritz Reiner, Antal Dorati, Gianandrea Gavazzeni, Antonino Votto, Tullio Serafin, Heinrich Hollreiser, Dimitri Mitropoulos, Igor Strawinsky, Paul Hindemith, Michael Gielen, Pierre Monteux, Lovro von Matačić, Robert Stolz, André Cluytens, Silvio Varviso, Leopold Hager, Leonard Bernstein, Carlos Kleiber, Otmar Suitner, Riccardo Muti, Gerd Albrecht, Alberto Zedda, Georg Solti, Riccardo Chailly, Horst Stein, Nello Santi, Francesco Molinari-Pradelli, Erich Leinsdorf, Nikolaus Harnoncourt, Sir Colin Davis, Christoph von Dohnányi, Giuseppe Sinopoli, Arnold Östman, John Eliot Gardiner, Roger Norrington, Christian Thielemann, Daniele Gatti, Marcello Viotti, Alfred Eschwé, Zubin Mehta, Friedrich Haider und Elio Boncompagni. Opern Inszenierungen unter anderem von Margarethe Wallmann, Josef Gielen, Wieland Wagner, Luchino Visconti, Franco Zeffirelli, Otto Schenk, August Everding, Vaclav Kašlik, Jorge Lavelli, Götz Friedrich, Boleslaw Barlog, Filippo Sanjust, Tom O'Horgan, Dieter Dorn, Piero Faggioni, Gian-Carlo Menotti, Giulio Chazalettes, Peter Wood, Harold Prince, Giorgio Strehler, Jean-Pierre Ponnelle, Ken Russell, Ruth Berghaus, Harry Kupfer, Antoine Vitez, Luca Ronconi, Alfred Kirchner, Johannes Schaaf, Giancarlo del Monaco, Pier Luigi Pizzi, Karl-Ernst Herrmann, Jürgen Flimm, Istvan Szabo, Marco Arturo Marelli, Hans Neuenfels, Herbert Wernicke, Christine Mielitz, Peter Stein oder David Pountney waren an diesem Operntheater zu sehen. Wiener Staatsopernorchester Das Wiener Staatsopernorchester ist weltweit das einzige Orchester von Weltrang, das allabendlich Auftritte zu leisten hat. Seine Bekanntheit erlangt das Orchester vor allem durch seine verselbstständigte Form, die Wiener Philharmoniker. Diese setzen sich aus Mitgliedern des Staatsopernorchesters zusammen und übernehmen klassische Orchesterkonzerte in Wien und auf Gastspielen weltweit. Die Philharmoniker spielen seit 1860 eine Abonnement-Konzertreihe im Wiener Musikverein und stellen seit 1922 eine zentrale Achse der Salzburger Festspiele dar, wo sie alljährlich in fünf bis sechs Opern und mehreren Konzerten gastieren. Außerdem unterhält die Wiener Staatsoper ein gesondertes Bühnenorchester. Chor der Wiener Staatsoper Der Chor der Wiener Staatsoper beschäftigt 92 professionelle Sänger im festen Engagement. Der Chor bildet neben den hauseigenen Solisten, dem Orchester und Ballett die Bausteine der Oper und führt in einem Jahr an etwa 250 Abenden bis zu über 50 unterschiedliche Werke auf. Seit 1927 tritt der Chor auch außerhalb der Wiener Staatsoper unter dem Namen Konzertvereinigung Wiener Staatsopernchor auf. Wiener Staatsballett Mit Beginn der Saison 2005/06 wurden die Ballettkompanie der Staatsoper und die der Volksoper unter die gemeinsame Leitung von Gyula Harangozó gestellt. Seit der Spielzeit 2010/11 leitet der ehemalige Danseur Etoile der Pariser Oper, Manuel Legris, die Kompanie, deren Name gleichzeitig in Wiener Staatsballett geändert wurde. Direktoren Franz von Dingelstedt (1. Juli 1867 bis 19. Dezember 1870) Johann von Herbeck (20. Dezember 1870 bis 30. April. 1875) Franz von Jauner (1. Mai 1875 bis 19. Juni 1880) Karl Mayerhofer, Gustav Walter und Emil Scaria als Regiekollegium (20. Juni 1880 bis 31. Dezember 1880) Wilhelm Jahn (1. Januar 1881 bis 14. Oktober 1897) Gustav Mahler (15. Oktober 1897 bis 31. Dezember 1907) Felix von Weingartner (1. Amtszeit, 1. Januar 1908 bis 28. Februar 1911) Hans Gregor (1. März 1911 bis 14. November 1918) Franz Schalk (15. November 1918 bis 31. Oktober 1924; ab 16. August 1919 gemeinsam mit Richard Strauss) Richard Strauss gemeinsam mit Franz Schalk (16. August 1919 bis 31. Oktober 1924) Franz Schalk (1. November 1924 bis 31. August 1929) Clemens Krauss (1. September 1929 bis 10. Dezember 1934) Felix von Weingartner (2. Amtszeit, 1. Januar 1935 bis 1. September 1936) Erwin Kerber (1. September 1936 bis 31. August 1940) Heinrich Karl Strohm (1. September 1940 bis 31. Januar 1941) Walter Thomas (1. Februar 1941 bis 31. März 1941) Ernst August Schneider (1. April 1941 bis 31. August 1941) Lothar Müthel (1. September 1941 bis 31. Dezember 1942) Karl Böhm (1. Amtszeit, 1. Januar 1943 bis 30. Juni 1945) Franz Salmhofer (1. Juli 1945 bis 31. August 1954) Karl Böhm (2. Amtszeit, 1. September 1954 bis 31. August 1956) Herbert von Karajan (1. September 1956 bis 31. August 1964) Egon Hilbert (1. September 1964 bis 8. Januar 1968) Heinrich Reif-Gintl (19. Januar 1968 bis 31. August 1972) Rudolf Gamsjäger (1. September 1972 bis 31. August 1976) Egon Seefehlner (1. Amtszeit, 1. September 1976 bis 31. August 1982) Lorin Maazel (1. September 1982 bis 30. Juni 1984) Egon Seefehlner (2. Amtszeit, 1. September 1984 bis 31. August 1986) Claus Helmut Drese (1. September 1986 bis 30. Juni 1991); Musikdirektor: Claudio Abbado Eberhard Waechter und Ioan Holender (1. September 1991 bis 29. März 1992) Ioan Holender (30. März 1992 bis 31. August 2010); Musikdirektor: Seiji Ozawa (2002–2010) Dominique Meyer (seit 1. September 2010); Generalmusikdirektor (GMD): Franz Welser-Möst (1. September 2010 bis 5. September 2014) Uraufführungen 10. März 1875: Die Königin von Saba. Libretto: Salomon Hermann Mosenthal. Musik: Karl Goldmark 3. April 1886: Merlin. Libretto: Siegfried Lipiner. Musik: Karl Goldmark 4. Oktober 1888: Die Puppenfee. Ballett von Joseph Haßreiter und Franz Gaul. Musik: Josef Bayer 1. Januar 1892: Ritter Pázmán. Libretto: Ludwig von Dóczi (1845–1918) (nach János Arany). Musik: Johann Strauß (Sohn) 16. Februar 1892: Werther. Libretto: Edouard Blau, Paul Milliet und Georges Hartmann nach Goethe. Musik: Jules Massenet 13. Oktober 1894: Rund um Wien. Ballett von Franz Gaul und Alfred Maria Willner. Musik: Josef Bayer 21. März 1896: Das Heimchen am Herd. Libretto: Alfred Maria Willner nach Charles Dickens. Musik: Karl Goldmark 22. Januar 1900: Es war einmal …. Libretto: Maximilian Singer nach Holger Drachmanns gleichnamiger Komödie. Musik: Alexander von Zemlinsky. Dirigent und Regisseur: Gustav Mahler 2. Januar 1908: Ein Wintermärchen. Libretto: Alfred Maria Willner nach Shakespeare. Musik: Karl Goldmark 15. März 1913: Das Spielwerk und die Prinzessin. Libretto und Musik: Franz Schreker 1. April 1914: Notre Dame. Libretto: Leopold Wilk und Franz Schmidt nach Victor Hugo. Musik: Franz Schmidt 4. Oktober 1916: Ariadne auf Naxos (2. Fassung). Libretto: Hugo von Hofmannsthal. Musik: Richard Strauss. Dirigent: Franz Schalk 10. Oktober 1919: Die Frau ohne Schatten. Libretto: Hugo von Hofmannsthal. Musik: Richard Strauss. Dirigent: Franz Schalk 9. Mai 1924: Schlagobers. Ballett. Musik: Richard Strauss. Dirigent: Richard Strauss. Choreographie: Heinrich Kröller, Bühnenbild und Kostüme: Ada Nigrin 23. Februar 1928: Oedipus Rex. Libretto: Jean Cocteau und Jean Daniélou. Musik: Igor Strawinsky. Dirigent: Franz Schalk, Regie: Lothar Wallerstein 16. April 1931: Idomeneo von W. A. Mozart in der vollständigen Neubearbeitung von Lothar Wallerstein und Richard Strauss 20. Juni 1931: Die Bakchantinnen. Libretto: Egon Wellesz nach Euripides. Musik: Egon Wellesz 8. Dezember 1931: Das Veilchen. Libretto und Musik: Julius Bittner, Dirigent: Clemens Krauss 20. Januar 1934: Giuditta. Libretto: Paul Knepler und Fritz Löhner-Beda. Musik: Franz Lehár, Dirigent: Franz Lehár 26. Dezember 1935: Dame im Traum. Textdichtung von Ernst Décsey und Gustav Holm. Musik: Franz Salmhofer 17. März 1936: Der liebe Augustin. Wiener Barockballett von Margarethe Wallmann. Musik: Alexander Steinbrecher 6. Februar 1937: Die Sühne. Libretto vom Komponisten nach Theodor Körner. Musik: Josef Wenzl-Traunfels 17. April 1937: Die fremde Frau. Libretto: Friedrich Schreyvogel nach dem gleichnamigen Schauspiel von Alexandre Bisson. Musik: Marco Frank 18. November 1937: Wallenstein. Text nach Schillers dramatischem Gedicht von Miloš Kareš, deutsche Übertragung von Max Brod. Musik: Jaromír Weinberger 9. März 1938: Iwan Sergejewitsch Tarassenko. Text und Musik: Franz Salmhofer 2. Februar 1939: Königsballade. Text: Otto Emmerich Groh. Musik: Rudolf Wille 4. April 1941: Johanna Balk. Text: Caspar Neher. Musik: Rudolf Wagner-Régeny 18. Dezember 1942: Hansi fliegt zum Negerkral. Musik: Rudolf Kattnigg 9. Oktober 1943: Festa Romantica. Ballett von Erika Hanka. Musik: Giuseppe Piccidi 29. November 1955: Der Mohr von Venedig. Ballett von Erika Hanka nach Shakespeare. Musik: Boris Blacher 17. Juni 1956: Der Sturm. Libretto: nach Shakespeare / Schlegel. Musik: Frank Martin 23. Mai 1971: Der Besuch der alten Dame. Libretto: Friedrich Dürrenmatt. Musik: Gottfried von Einem. Dirigent: Horst Stein, Regie: Otto Schenk, Bühnenbild: Günther Schneider-Siemssen 17. Dezember 1976: Kabale und Liebe. Libretto: Boris Blacher und Lotte Ingrisch nach Schiller. Musik: Gottfried von Einem. Dirigent: Christoph von Dohnányi, Regie: Otto Schenk, Bühnenbild: Günther Schneider-Siemssen 26. Mai 1995: Gesualdo. Libretto: Richard Bletschacher. Musik: Alfred Schnittke. Dirigent: Mstislaw Rostropowitsch. Regie: Cesare Lievi 15. Juni 2002: Der Riese vom Steinfeld. Libretto: Peter Turrini. Musik: Friedrich Cerha. Dirigent: Michael Boder, Regie: Jürgen Flimm, Bühnenbild: Erich Wonder, Kostüme: Florence von Gerkan 15. April 2007: Die Omama im Apfelbaum. Libretto: Theresia Colloredo nach Mira Lobes und Susi Weigls Kinderbuch. Musik: Elisabeth Naske (Aufführung im Kinderopernzelt) 28. Februar 2010: Medea. Libretto und Musik von Aribert Reimann nach Franz Grillparzer. Dirigent: Michael Boder, Regie und Bühnenbild: Marco Arturo Marelli 10. Mai 2010: Pünktchen und Anton. Libretto: Thomas Höft nach Erich Kästner. Musik: Ivan Eröd. Dirigent: Guillermo Garcia Calvo, Regie: Matthias von Stegmann, Ausstattung: Walter Schütze (Aufführung im Kinderopernzelt) Wissenswertes Das Opernhaus hat im Zuschauerraum 1.709 Sitzplätze und insgesamt 567 Stehplätze, 4 Rollstuhl- und Begleitersitze im Parkett/Parterre, sowie 18 Rollstuhlplätze auf der Galerie. Eine Grafik der Wiener Staatsoper ist auf der Rückseite der 1989 ausgegebenen 5000-Schilling Banknote zu sehen. Auf dem Dach des Hauses befand sich seit dem Internationalen Jahr der Artenvielfalt 2010 bis 2012 ein Bienenstock. Die Betreuung der rund 60.000 Bienen oblagt einem privaten Imker in Zusammenarbeit mit der Plattform Imkerinnen Österreich und den Bienenfreunden. Beflogen wurden blühende Alleebäume (vorwiegend Spitzahorn und Sommerlinde) und Pflanzen der umliegenden Parkanlagen. Eine Webcam übertrug Bilder live ins Internet. Die Stadt ist für Bienen ein durchaus geeigneter Lebensraum und der Honig von einwandfreier Qualität. Der Erlös wurde für „vielfaltleben“-Projekte verwendet. Im Rahmen der Wiener Staatsoper agieren auch Vereinigungen, wie die Freunde der Wiener Staatsoper, der Merker-Verein (Heft), der Merker Online und der Verein RISM-Österreich. Mit der Ehrenmitgliedschaft ausgezeichnete Künstler finden sich in der Kategorie:Ehrenmitglied der Wiener Staatsoper.