Hanne Wieder mit Mercedes-Benz 190 SL in San Remo.
Szenenbild aus dem Spielfilm „Das Wirtshaus im Spessart“. Der Mercedes-Benz 190 SL mit Kennzeichen M-EL 813, bekam im Film das französische Kennzeichen 861 GV 06.
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Aufnahme: Ferdinand Rotzinger (Standfotograf).
Auf der Rückseite handschriftlich bezeichnet und datiert.
Größe: 183 x 240 mm.
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Mai 1925 in Münden; † 11. Mai 1990 in Feldafing) war eine deutsche Kabarettistin, Diseuse und Schauspielerin. Leben Als einzige Tochter des Polizeioffiziers Georg Wieder wuchs sie an verschiedenen Orten auf. Um 1940 brach sie die Schule ab. Ihre Schauspielausbildung erhielt sie dann an der Schule des Staatstheaters Karlsruhe. Es folgten 1946 Engagements in Stuttgart und 1947 in Tübingen. Hanne Wieder war von 1948 bis 1951 vom 5. bis zum 12. Programm Ensemblemitglied des Düsseldorfer Kom(m)ödchens, dessen erste Kabarettprogramme noch in Trümmern aufgeführt wurden und das als erstes deutsches Ensemble in der Nachkriegszeit wieder auf Auslands-Tournee ging. Hanne Wieder gilt auch als eine der qualifiziertesten Interpretinnen der Werke von Kurt Tucholsky, Walter Mehring und Klabund. Der Komponist Friedrich Hollaender widmete ihr das Chanson Circe, das inzwischen zum Standardrepertoire jeder Diseuse gehört. Außerdem trug sie vertonte Gedichte von Mascha Kaléko vor. In den 1960er- und 1970er-Jahren ließ ihr Engagement beim politischen Kabarett nach, was sie mit fehlendem Idealismus begründete. Stattdessen trat Wieder vermehrt als Sängerin, auch von Liedern von Komponisten wie Richard Rodgers und Cole Porter, in Fernseh-Shows auf und besang weiterhin Chanson-Schallplatten. Mit dem jungen James Last spielte sie eine der wenigen, auch die Sprechszenen beinhaltenden Gesamtaufnahmen der Dreigroschenoper von Bertolt Brecht ein. Beim Sprechtheater spielte sie vorwiegend in Komödien und Musicals wie Can-Can und Kiss Me, Kate. 1984 verkörperte sie am Ernst-Deutsch-Theater die Hauptfigur Claire Zachanassian in Der Besuch der alten Dame. Unter Homosexuellen genoss Wieder zeitweise Kultstatus, was u. a. mit ihrer tiefen, rauchigen Stimme, aber auch an markigen Äußerungen wie „An vielen Frauen heutzutage ist ein Mann verlorengegangen ... und an vielen Männern auch“ zusammengehangen haben mag. In Kinofilmen spielte sie u. a. mit Heinz Rühmann in Grieche sucht Griechin nach dem Roman von Friedrich Dürrenmatt. In Das Spukschloß im Spessart war sie das lasziv-freche Gespenst, das mit Hilfe eines Zaubertranks seinen Körper zurückerhält. Für ihre Darstellung der Marga Hartog in dem Film Das Mädchen Rosemarie erhielt sie 1958 den Preis der deutschen Filmkritik. Wieder war die deutsche Synchronstimme des Teufels in Der Exorzist und sprach in der Hörspielfassung der Unendlichen Geschichte die „Uralte Morla“. Sie war Mitunterzeichnerin des Bekenntnisses Wir haben abgetrieben! im Wochenmagazin Stern vom 6. Juni 1971 im Rahmen der von Alice Schwarzer initiierten Aktion für die Abschaffung des § 218 StGB. 1990 erlag Wieder einem Krebsleiden. Sie ist auf dem Friedhof in Stuttgart-Feuerbach beigesetzt. Sonstiges Die meisten Quellen haben das von Hanne Wieder selbst „geschönte“ Geburtsjahr 1929 übernommen. Der Grabstein in Stuttgart-Feuerbach trägt aber die richtige Zahl 1925. In der Filmkomödie Der bewegte Mann nach dem gleichnamigen Comic von Ralf König persiflierte Monty Arnold das Lied „Der Neandertaler“, das zu Hanne Wieders Repertoire gehörte. Tonträger CD Hanne Wieder – Einzigartig (Bear Family Records BCD 16011 AH) Hanne Wieder – Chansons (Polyphon 843 918-2) Diverse – Schauspieler singen Tucholsky. Heute zwischen Gestern und Morgen [197?] (Bell Records 89 199), Bundesrepublik Deutschland 2007 Diverse – Die Dreigroschenoper [1968] (Polydor 543 563-2) Mascha Kaléko spricht mit Mascha Kaléko – darauf: Hanne Wieder singt 4 Chansons nach Texten von Mascha Kaléko [1963] (Deutsche Grammophon Literatur 171 4732), Bundesrepublik Deutschland 2007 Diverse – Kurt Tucholsky Chanson Briefe Prosa [1970] (Deutsche Grammophon Literatur 429 844-2), Bundesrepublik Deutschland 1989 Diverse – Stars und ihre Chansons. Wie das Leben so spielt (Munich Records 030032), Bundesrepublik Deutschland 1994 Diverse – Chansons und Liederliches (Da Music 870993-2), Bundesrepublik Deutschland 2002 Diverse – Chansons, Lieder Gedichte und Prosa von Klabund. Klabunterbunt – 2 CDs (Edel CLASSICS 0014682BC, in Zusammenarbeit mit der Akademie der Künste, Berlin – EAN: 4009880146828) Bundesrepublik Deutschland 2008 Vinyl 10″ LP Frivolitäten – 10 Diseusen – 10 Chansons (Polydor J 73555 mit 9 anderen Diseusen) Vinyl 7″ Single Enthüllungen einer Striptease-Tänzerin ּ Ein Neandertaler (Jupiter 176, Bundesrepublik Deutschland 1962) Circe ּ Wiener Schmarrn (Jupiter 147, Bundesrepublik Deutschland 1963) James, halt die Leiter grade ּ Bring' mich nachhaus (Jupiter 178) The moon of Alabama ּ Wie man sich bettet, so liegt man (Jupiter 190) Das Leben kann so schön sein ּ Dolce Vita (Ariola 52 140) Überall ist Liebe ּ Du hast so etwas, Billy (Ariola 52 269) Vinyl 7″ EP Hanne Wieder singt Chansons von Klabund: Die Harfenjule ּ Das Obdachlosenasyl ּ Da muss ich fliegen ּ Ich baumle mit de Beene (Deutsche Grammophon Gesellschaft 34 034, Bundesrepublik Deutschland 1961) Irma la Douce: Ah, dis donc! ּ Ein Blick von dir ּ Ja das gibt’s nur in Paris ּ Irma la Douce (Ariola 36 632, Bundesrepublik Deutschland 1963) Hanne Wieder singt Chansons von Mascha Kaléko: Das letzte Mal ּ Jugendliebe a. D. ּ Der nächste Morgen ּ Kurzer Epilog (Deutsche Grammophon Gesellschaft 34 055, Bundesrepublik Deutschland 1963) Denn es ist wunderbar ּ Wohin will mein Herz ּ Matador ּ Noch einmal (Amanda 1545, Bundesrepublik Deutschland 19[ ]) Originalaufnahmen aus dem Constantin-Farbfilm „Das Haus in Montevideo“: Einleitung – Der erste Schritt vom rechten Weg ּ Assado ּ Wir wandern ּ Zauber der Liebe (Polydor 50026, Bundesrepublik Deutschland 1962) Vinyl 12″ LP Hanne Wieder singt Chansons (Elite SOLP-306, CH 1964) Hanne Wieder / Ernst Stankowski singen Chansons (Elite SOLP 415, CH 19[] ) Enthüllungen einer Striptease-Tänzerin. 12 Chansons mit Hanne Wieder (Amati [...] ) Immer wieder Hanne Wieder (Jupiter 87 526 / Jupiter 6.24811) Filmografie 1958: Mit Eva fing die Sünde an 1958: Das Mädchen Rosemarie 1959: Heiße Ware 1959: Labyrinth 1959: Marili 1960: Das Spukschloß im Spessart 1961: Mörderspiel 1961: Chikita 1962: Schneewittchen und die sieben Gaukler 1963: Wochentags immer 1963: Das Haus in Montevideo 1963: Es war mir ein Vergnügen 1964: Slim Callaghan greift ein: Liebelei in Moll 1965: Die Katze im Sack 1966: Graf Bobby, der Schrecken des Wilden Westens 1966: Melissa (Durbridge-Mehrteiler) 1966: Grieche sucht Griechin 1968: Detektiv Quarles 1970: O Happy Day 1973: Dem Täter auf der Spur (Fernsehserie) – Blinder Hass 1975: Flirt von gestern 1976: Rosemaries Tochter 1977: Der Alte – (Folge 4: Toccata und Fuge) 1983: Trauma 1985: Polizeiinspektion 1 – Geistige Erneuerung 1986: Paradies Hörbücher und Hörspiele (Auswahl) 1952: Rolf Becker: Gestatten, mein Name ist Cox (1. Staffel). Original-Hörspiel; Regie: Hans Gertberg. NWDR Hamburg. Jumbo Neue Medien 2005 1961: Georges Simenon: Maigret und die Bohnenstange. Bearbeitung: Gert Westphal; Regie: Heinz-Günter Stamm. BR. Der Audio Verlag 2005. 1970: Helmut Heißenbüttel: Zwei oder drei Porträts – Regie: Heinz Hostnig (Hörspiel – BR/NDR/SR) Der Mercedes-Benz W 121 B II (Verkaufsbezeichnung Mercedes-Benz 190 SL) ist ein Sportwagen von Daimler-Benz, der von 1955 bis 1963 als Cabriolet (wahlweise auch mit Coupédach erhältlich) angeboten wurde. Die Zahl 190 steht in der Verkaufsbezeichnung für den Hubraum in Centiliter gemessen, die Zusatzbezeichnung SL ist die Kurzform für „Sport Leicht“. Modellgeschichte Allgemeines Der Mercedes-Benz 190 SL basiert technisch auf der Limousine der Baureihe W 121 („Ponton-Modell“). Zur Unterscheidung vom Pontonmodell 190 wurde der Werkscode W 121 um den Zusatz B II (für Baureihe II) ergänzt, sodass die korrekte interne Bezeichnung W 121 B II lautet. In Anlehnung an die spätere Kennzeichnung der SL-Modelle mit dem Kürzel R (für Roadster, ab Baureihe 107) wird der 190 SL gelegentlich aber auch als R 121 bezeichnet. Der 190 SL war ausschließlich mit einem 1,9-Liter-Ottomotor erhältlich. Dieser war eine eigenständige Entwicklung (M 121 B II) und leistete mit 77 kW (105 PS) mehr als der gleich große Motor der Limousine. 1953 gab es erste Studien einer zwei- bzw. viersitzigen Variante des 180er Ponton-Limousinen-Modells, deren Karosserien weitgehend der Limousine entsprachen, aber zugunsten eines Entwurfes von Walter Häcker und Hermann Ahrens verworfen wurden. Der 190 SL sollte nahe an seinen „großen Bruder“, den 300 SL Flügeltürer, heranrücken. Die Fahrleistungen waren allerdings erheblich geringer (77 kW/105 PS gegenüber 158 kW/215 PS). Daimler-Benz bezeichnete den 190 SL deshalb in den Prospekten als „Touren-Sportwagen“. Das Nebeneinander von zwei unterschiedlichen SL-Baureihen war einmalig in der Geschichte von Daimler-Benz. Erst seit der Einführung der SLK-Baureihe gibt es wieder zwei unterschiedliche Roadster-Modelle, weshalb der 190 SL mitunter als Vorgänger des SLK angesehen wird. Entwicklung Im September 1953 trug der US-Importeur von Daimler-Benz, Max Hoffman, dem Unternehmensvorstand seine Ideen zur Steigerung des US-Geschäfts vor. Er wünschte sich zwei unterschiedlich konzipierte Sportwagenmodelle als Ergänzung für die bis dahin eher konservative Mercedes-Modellpalette. Für die Konzeption eines echten Sportwagens bot sich als Basis das Rennsport-Coupé 300 SL von 1952 an, das in den USA durch den Sieg bei der Carrera Panamericana Aufmerksamkeit erzielt hatte. Neben diesem sollte auch ein sportlicher Reisewagen mit hoher Alltagstauglichkeit angeboten werden. Hoffman erhielt die Zusage, dass vom 6. bis 14. Februar 1954 jeweils eine Studie dieser Fahrzeuge in New York auf der „International Motor Sports Show“ ausgestellt werden könne. Trotz der äußerst kurzen Entwicklungszeit von nur fünf Monaten konnten Prototypen des 300 SL und des 190 SL angefertigt werden, die von den Besuchern auf der New Yorker Autoschau und der Fachpresse begeistert aufgenommen wurden. Die Entwicklung des 300 SL war schon sehr weit vorangeschritten, sodass die Produktion im August 1954 beginnen konnte. An der New Yorker Ausführung des 190 SL nahm das Karosserie-Konstruktionsteam von Walther Häcker im Laufe des Jahres 1954 noch mehrere optische Retuschen vor, um dieses Fahrzeug näher der von Friedrich Geiger entworfenen Form des 300 SL anzugleichen (z. B. Entfernung der Lufthutze auf der Motorhaube sowie Retuschen an Blinkleuchten, Kühlergrill, Stoßstangen, hinterem Kotflügel und Armaturenbrett). Der erste überarbeitete 190 SL wurde im März 1955 beim Genfer Automobilsalon gezeigt. Die Serienfertigung begann zwei Monate später im Werk Sindelfingen, wo auch der 300 SL produziert wurde. Die ursprünglich anvisierte Höchstgeschwindigkeit von 190 km/h ließ sich nicht realisieren. In der Praxis war oft bereits bei ca. 170 km/h das Maximum erreicht. Zur IAA 1955 in Frankfurt am Main lag der Grundpreis der teuersten Variante „Coupé mit Hardtopaufsatz und Stoffverdeck“ bei 17.650 DM, was nach heutiger Kaufkraft und inflationsbereinigt 45.200 Euro entspricht. Ein Porsche 356 kostete damals 13.000 DM (heute 33.300 Euro). Mit einigen Zusatzausstattungen konnte der Preis eines 190 SL auf über 20.000 DM (51.200 Euro) steigen. Für die Hälfte dessen war eine Mercedes-180-Ponton-Limousine erhältlich. Der Verkaufspreis in den USA war im Vergleich zu dem in Deutschland niedriger angesetzt. Der Preis in Deutschland blieb über die gesamte achtjährige Bauzeit unverändert. Mit 25.881 gebauten Fahrzeugen erwies sich das Konzept eines Reisesportwagens mit Anlehnung an die Großserientechnik als erfolgreich. Der 190 SL verkörperte in der noch jungen Bundesrepublik Deutschland der Wirtschaftswunderzeit das „Wir-sind-wieder-wer-Gefühl“ und war ein beliebtes Requisit in vielen deutschen Spielfilmen dieser Ära. Der Erfolg des Fahrzeugs lässt sich in folgenden drei Punkten zusammenfassen: bequemer Reisewagen mit dem sportlichen Design des 300 SL und ansprechenden Fahrleistungen im Vergleich zu anderen Tourensportfahrzeugen relativ anspruchslose Serientechnik und leichtes Handling Vielseitigkeit (als offener Roadster oder geschlossenes Coupé) Bilder Modellpflege Im Laufe der fast achtjährigen Produktionszeit flossen über 400 Detailverbesserungen in die Serie ein. Meist waren diese unauffällig. Nachfolgend ist eine Auswahl der maßgeblichen Änderungen in der 190-SL-Baureihe dargestellt: April und September 1955: Änderung der Hinterachsübersetzung von 3,70 auf 3,89 – später 3,90 Februar 1956: Hardtop in Stahlausführung (vorher aus Aluminium) März 1956: Zusätzliche Chromleisten des Coupés auch beim Roadster April 1956: Lüfter- und Heizungsgebläse, Bremskraftverstärker (Typ ATE T 50), Starktonhorn und Lichthupe serienmäßig, im Roadster ersetzt Coupé-Klappsitz den Kübelsitz Mai 1956: Zeituhr mit Handaufzug im Handschuhkastendeckel serienmäßig Juni 1956: Vergrößerung der Heckleuchten (analog Ponton-Limousine 220a und 220 S) November 1956: Außenspiegel an der Fahrerseite serienmäßig, Motorhaube und Kofferraumdeckel aus stärkerem Blech Februar 1957: Türgriffe innen mit geänderter Schlossbetätigung Juli 1957: Kennzeichenbeleuchtung an den Stoßstangenhörnern, Kennzeichenblende vorn in Chrom März 1958: Gepolsterte Sonnenblenden, für Beifahrerseite mit Make-up-Spiegel Juli 1958: Lenkradschloss serienmäßig, Anlasserbetätigung mit Druckknopf Juli 1959: Scheibenwaschanlage serienmäßig Oktober 1959: Neu gestaltetes Hardtop (optisch an 300 SL Roadster angeglichen) mit großer Panorama-Heckscheibe August 1960: Neuer Heckdeckelgriff und neues Heckdeckelschloss September 1960: Zigarrenanzünder serienmäßig Januar 1961: Neuer Tankverschluss, Heizungs- und Lüftungsgriffe aus dem Kunststoff Hostalen Juni 1961: Blinker vorn in Gelb August 1961: Neue Motorenbaureihe M 121.928 Oktober 1961: Einbau von Befestigungspunkten für Sicherheitsgurte Mai 1962: Radläufe vorne zum Korrosionsschutz mit PVC-Unterbodenschutz versehen Technik und Innovation Aufbau Die Karosserie des 190 SL war nach dem Vorbild des 300-SL-Flügeltürers aerodynamisch günstig geformt. Mit dem Hardtop wurde ein Cw-Wert von 0,461 ermittelt. Viele Stilelemente übernahm man vom „großen Bruder“ 300 SL, u. a. die Frontmaske, die Stoßstangen, die vorderen Scheinwerfer und Teile der Motorhaube. Die Heckleuchten und Fahrwerkskomponenten stammten von den Ponton-Fahrzeugen. Der 190 SL wurde außen mit Chromschmuck entsprechend dem Zeitgeschmack versehen. In den USA waren Stoßstangenhörner wegen der dort erforderlichen Höhe vorgeschrieben, in Europa gegen Aufpreis erhältlich. Neben optischen Ansprüchen hatten die Ingenieure auch die Funktionalität berücksichtigt. Die an den vorderen und hinteren Kotflügeln angebrachten horizontalen Lanzetten (spitz auslaufende Ausbuchtungen) beispielsweise gaben dem Wagen nicht nur ein elegantes Äußeres, sie schützten die Fahrzeugflanken auch vor aufgewirbeltem Schmutz. Die Karosserie des 190 SL wurde aus Stahlblech hergestellt, die Motorhaube, die Kofferraumklappe, die Türschwellen- und die Türhaut bestanden aus Aluminium. Der 190 SL wog 1180 kg (1200 kg bei aufgesetztem Hardtop). Im ursprünglichen Konzept war ein Leergewicht von ungefähr 1000 kg angestrebt worden, notwendige Versteifungen an der Karosserie ließen aber das tatsächliche Fahrzeuggewicht höher ausfallen. Der 190 SL wurde in drei Varianten angeboten: ab Mai 1955 Roadster mit Stoffverdeck – Baumustercode 121.042 – Preis 16.500 DM (nach heutiger Kaufkraft 42.246 Euro) ab Dezember 1955 Coupé mit Hardtopaufsatz (d. h. ohne Stoffverdeck/Verdeckkasten) – Baumustercode M 121.040 – Preis 17.100 DM ab Dezember 1955 Coupé mit Hardtopaufsatz und Stoffverdeck – gleicher Baumustercode wie Coupé – Preis 17.650 DM (45.190 Euro) Die Mehrzahl der hergestellten Modelle waren Roadster. Hier gab es die Möglichkeit, ein passendes Hardtop nachzurüsten. Mit der teuersten Version, dem „Coupé mit Roadsterverdeck“, gab es für den Ganzjahreseinsatz beide Dächer. Die 190-SL-Coupéversion wurde sehr selten bestellt, weil man nach Abnahme des Hardtops zum Offenfahren auf schönes Wetter angewiesen war. Ebenso hatte eine spätere Nachrüstung des Stoffverdecks samt Verschlussmechanik und Verdeckkasten hohe Mehrkosten zur Folge. In den ersten Verkaufsprospekten wurde eine Sportversion des 190 SL angeboten. Für den Renneinsatz (gedacht wurde hier an regionale Bergrennen oder Rallyes) sollten bessere Fahrleistungen durch die Verringerung des Fahrzeuggewichts erzielt werden. Hierzu konnten die Stoßstangen und das Verdeck abgenommen werden. Zusätzlich konnte die Windschutzscheibe durch eine kleine, leichte Plexiglasscheibe am Fahrerplatz ersetzt und die Türen gegen spezielle Leichtmetall-Exemplare ohne Fenster ausgetauscht werden. Von diesem „Sportroadster“ wurden jedoch nur 17 Fahrzeuge (Quelle: Motor-Klassik 2/1986) produziert, die Modellvariante wurde im März 1956 eingestellt. Fahrgestell und Motor Viele Bauteile basierten auf der 1953 vorgestellten Limousine 180 (W 120), zum Beispiel die mit dem Ponton-Modell verwandte Bodengruppe, bei der lediglich der Radstand geringfügig verkürzt wurde. An der Hinterachse kam die neu entwickelte Eingelenk-Pendelachse zum Einsatz. Der OHC-Vierzylindermotor mit 1897 cm³ Hubraum, 105 PS und einer Verdichtung von 1:8,8 war eine Neuentwicklung. Dieser Motor wurde später auch in dem 1956 vorgestellten Mercedes-Benz Typ 190 (Code W 121 B I) eingebaut, wo er in gedrosselter Version 75 PS leistete. Da eine Benzin-Einspritzung aus Kostengründen von der Unternehmensleitung noch verworfen wurde, boten sich verschiedene Vergaser-Alternativen von SU (Skinner Union) aus Großbritannien, des italienischen Unternehmens Carburatori Weber und der Deutschen-Vergaser-Gesellschaft (Pierburg GmbH/Solex-Vergaser) an. Nach mehreren Testreihen und dank freundschaftlicher Beziehungen zwischen den Vorständen von Daimler-Benz und Pierburg wurden in den Serienfahrzeugen je zwei Solex-Flachstrom-Registervergaser eingebaut. Diese Entscheidung führte zu einem der wenigen Schwachpunkte des 190 SL, der sich im Lauf der Jahre herausstellte. Oft schlugen die Drosselklappenwellen der Solex-Vergaser mit der Zeit aus; dadurch ließ sich der Motorlauf nicht mehr exakt einstellen. Ebenso waren damit ein Leistungsabfall und ein schwer justierbarer Leerlauf des Motors verbunden. Die notwendige Vergaser-Überholung war und ist ein kostspieliges Unterfangen. Bei vielen Gebrauchtfahrzeugen (insbesondere bei USA-Reimport-Wagen) wurden nachträglich die weniger anfälligen italienischen Weber-Vergaser eingebaut. Die mit Kühlrippen („Turbokühlung“) versehenen Trommelbremsen waren denen des größeren 300 SL ähnlich. Ab dem zweiten Modelljahr (1956) wurde serienmäßig der Bremskraftverstärker T 50 von ATE eingebaut. Danach wurde auch die Bremsleistung in verschiedenen Testberichten lobend erwähnt. Scheibenbremsen wurden erst beim Folgemodell 230 SL („Pagode“) verwendet. Das Getriebe des 190 SL war eine Weiterentwicklung des seinerzeit in allen Mercedes-Benz-Personenwagen eingebauten Vierganggetriebes. Nachdem die US-Studie von 1954 noch einen langen Schwanenhals-Schalthebel besaß und in ersten Prospekten eine Lenkradschaltung abgebildet war, erhielt der 190 SL beim Serienanlauf einen geraden Schaltknüppel auf dem Getriebetunnel. Ein Automatikgetriebe gab es nicht. Technische Daten Mercedes-Benz 190 SL (1955–1963) Motor: Mercedes-Benz M 121 Hubraum: 1897 cm³ Bohrung × Hub: 85 × 83,6 mm Verdichtung: 8,5 : 1 ab Motor-Nr. 3804 (November 1956) 8,8 : 1 Leistung bei 1/min: 77 kW (105 PS) bei 5700 Max. Drehmoment bei 1/min: 142 Nm (14,5 mkp) bei 3200 Ventilsteuerung: obenliegende Nockenwelle (OHC), angetrieben durch Duplexrollenkette Gemischaufbereitung: Zwei Flachstrom-Registervergaser Typ Solex 44 PHH Kühlung: Wasser mit Pumpe und Thermostat, Inhalt des Kühlsystems: 10 l Getriebe: vollsynchronisiertes Vierganggetriebe mit Mittelschaltung (Hinterradantrieb) Bremsen: Hydraulisch betätigte Trommelbremsen (vorn Duplex) mit Bremskraftverstärker (Gesamtbremsfläche 1064 cm²) Radaufhängung vorn: Dreiecksquerlenker Radaufhängung hinten: Eingelenkpendelachse mit Längsschubstreben Federung: Schraubenfedern und Gummizusatzfedern (vorn mit Stabilisator), Teleskopstoßdämpfer Karosserie: Mittragende Ganzstahlkarosserie, Rahmen-Boden-Anlage mit Karosserie verschweißt Radstand: 2400 mm Spurweite vorn/hinten: 1430/1475 mm Reifengröße: 6.40–13 Maße L × B × H: 4290 × 1740 × 1320 mm Leergewicht (ohne Fahrer): 1180 kg, mit Hardtop 1200 kg Benzinverbrauch: 10,8–14,2 l/100 km Höchstgeschwindigkeit: 170–173 km/h Beschleunigung, 0–100 km/h: 14,0–14,3 s Ausstattung Innenausstattung Der Innenraum des 190 SL war luxuriös ausgestattet. Es gab beim Roadster die MB-Tex-Polsterung (Kunstleder) in vier zur Lackierung passenden Farbtönen. Zunächst gab es beim Roadster „Kübelsitze“, denen des 300 SL verwandt, ab 1956 wurden die dicker gepolsterten Sitze des 190-SL-Coupés eingebaut. In den Coupé-Ausführungen waren Leder-Sitzbezüge serienmäßig. Für die Mitnahme einer dritten Person konnte im Fond ein separater Quersitz eingebaut und mit wenigen Handgriffen auch wieder ausgebaut werden. Nahm man keine dritte Person im Fond mit, so konnten dort zwei vollwertige Koffer untergebracht werden. Als Extra waren maßgeschneiderte Koffersätze für den Fond und den Kofferraum erhältlich. Bei geschlossenem Stoffverdeck ließen sich im Verdeckkasten einige Utensilien unterbringen, an den Türen waren Kartentaschen angebracht. Der Innenraumboden war mit Gummimatten ausgelegt, später gab es auch einen Innenteppich aus Haargarn-Bouclé. Sehr fortschrittlich zur damaligen Zeit war die für Fahrer und Beifahrer getrennt einstellbare Heizungsregelung mit Zusatzlüftung für das Entfrosten der Scheiben. Das Armaturenbrett weist eine Verwandtschaft zum 300-SL-Flügeltürer auf: links Drehzahlmesser, rechts Tachometer. Darunter befanden sich drei weitere Instrumente: Öldruck-, Kühlwassertemperatur- und Kraftstoff-Anzeigen. Später kam noch eine Kienzle-Zeituhr mit Handaufzug im abschließbaren Handschuhkastendeckel hinzu. Das Armaturenbrett war mit Kunst- oder Echtleder gepolstert. Ein Radio konnte eingebaut werden. Der abblendbare Innenspiegel und ein Aschenbecher befanden sich auf dem Armaturenbrett. Das Lenkrad mit 43 cm Durchmesser schränkt kleinen Fahrern das Sichtfeld ein; eine Servolenkung gab es nicht. Die ersten Sonnenblenden-Versionen bestanden aus Metall und Celluloid. Ende der 1950er Jahre wurden diese durch Leder-bezogene Blenden ersetzt; auf der Beifahrerseite dann mit einem Make-up-Spiegel. Außenlackierung Als Serienlackierung wurde zunächst silbergraumetallic angeboten. Kurze Zeit später gab es 12 Serienlackierungen. In den Verkaufsunterlagen ab 1957 waren 27 weitere Farbtöne aufgeführt, die gegen Mehrpreis bestellbar waren. Für das Coupé bestand außerdem die Möglichkeit, das Hardtop in einer anderen Farbe als das Fahrzeugunterteil zu bestellen. Hier gab es zehn Farbkombinationen, die aber nur selten bestellt wurden (nach Informationen aus der Mercedes-Benz-Interessengemeinschaft, MBIG wurden bei der Baureihe W 121 im Jahr 1960 nur 3,6 % aller Fahrzeuge mit einer Zweifarblackierung bestellt). Sonderausstattungen Folgende Sonderausstattungen konnten geliefert werden (ab 1956 gehörten sie zur Serienausstattung): Heizungs- und Defroster-Gebläse ATE-T-50-Bremskraftverstärker Lichthupe Scheibenwascher Starktonhorn abschließbarer Handschuhkasten Zeituhr im Handschuhfachdeckel Darüber hinaus waren die nachstehend genannten Sonderausstattungen durchgehend gegen Aufpreis erhältlich: Sonderfarben bzw. Zweifarblackierungen Lederausstattung Stoßstangenhörner Weißwandreifen Hardtop, mit Aufbewahrungskiste aus Holz Quersitz für den Fondbereich (dritter Sitz) Ski-Halterungen Becker-Radio mit Antenne verschiedene Reisekofferausstattungen Nebelleuchten Sicherheitsgurte vorn (ab 1961) Produktionszahlen Der 190 SL ging im Mai 1955 in Serie. Das letzte Exemplar wurde am 8. Februar 1963 ausgeliefert. Die Produktionszahlen (in Klammer USA-Export) verteilen sich auf die Modelljahre wie folgt: Mai bis Dezember 1955: 1727 (830) 1956: 4032 (1849) 1957: 3332 (1806) 1958: 2722 (628) 1959: 3949 (1650) 1960: 3977 (1264) 1961: 3792 (1509) 1962: 2246 (778) 1. Januar bis 8. Februar 1963: 104 (54) Gesamt: 25.881 Exemplare, davon 20.636 Exportmodelle (hiervon USA = 10.368 Stück), 5245 Fahrzeuge mit deutscher Auslieferung Der Umsatzrückgang im Jahr 1958 stand im Zusammenhang mit der „Nitribitt-Affäre“. Viele Kunden wollten so ein „anrüchiges Fahrzeug“ nicht mehr haben und stornierten Aufträge, bereits ein Jahr später stabilisierten sich die Neuwagen-Zulassungen. Zeitgenössische Wahrnehmung Presseberichte Road & Track schrieb im Testbericht 11/1955: „Das Herausragendste am 190 SL ist ohne Zweifel die Qualität seiner Konstruktion und Verarbeitung. Das Auto vermittelt augenblicklich ein starkes Gefühl von Solidität.“ Die ADAC-Motorwelt fasste den Testbericht der Ausgabe 6/1956 zusammen: „Abschließend sei der 190 SL nochmals kurz gekennzeichnet: Der Bequemlichkeit und Raumaufteilung nach ein Reisewagen, aber mit Sportwagen angenäherten Reiseleistungen, einem besonderen Maß an Fahrsicherheit, den Verbrauchsziffern eines Durchschnitts-Tourenwagens, dazu von einer ausgesuchten Eleganz der Linie und gediegenster Ausstattung.“ Automobil-Revue 11/1956: „Mit seiner eleganten Form und der flachen Motorhaube mit der neuen, von den Sportwagen übernommenen niedrigen und breiten Kühlerfront wird der Mercedes 190 SL allgemein als die schönste Schöpfung des Hauses Daimler-Benz betrachtet.“ Sports Car World führte im April 1957 aus: „Der 190 SL ist ein ideales Straßenauto, das sich leichter als ein 300 SL handhaben lässt. Der 190 SL ist so aufregend wie der 300er auch – in einer ruhigen subtileren Weise. Im 300 SL ist man im Straßenverkehr einfach überbewaffnet, während man mit dem 190 SL gerade richtig bestückt ist. Der 190 SL verfügt über gleich exzellente Lenkeigenschaften, fährt sich genauso sicher, ein vollsynchronisiertes Getriebe, die gleiche Verarbeitungsqualität und eine bessere Hinterradaufhängung. Als sportliches Straßenauto … kommt der 190er unserem Sinn für Perfektion recht nahe.“ Auto Motor und Sport hielt in der Ausgabe 15/1960 fest: „Seinen guten Ruf verdankt der 190 SL nicht nur seinem eleganten Aussehen, sondern ebenso seiner Robustheit und Zuverlässigkeit und seinen sauberen Fahreigenschaften. … Der 190 SL hat sich vieltausendfach bewährt, seine Besitzer sind zufrieden. Fahrsicherheit, Straßenlage Fahrleistungen sind einwandfrei, Karosserie und Verarbeitung sind hervorragend.“ Es gab nur wenige Kritikpunkte, wie z. B. die etwas zähe und raue Leistungsentfaltung des nur dreifach gelagerten Motors ab 4500/min, das in den Sichtbereich hineinragende Lenkrad oder die geringe Seitenführung der Vordersitze. Zum Ende seiner Produktionszeit wurden auch die Fahrleistungen als nur noch durchschnittlich bezeichnet, obwohl der 190 SL in seiner Endgeschwindigkeit dem Porsche 356 Super 90 ebenbürtig war. Renn- und Rallyesport-Ergebnisse Neben einigen mittleren Platzierungen bei lokalen Rallyeveranstaltungen konnte als größter Erfolg der erste Platz eines privat umgebauten Renn-SL mit dem Fahrer Doug Steane im Herbst 1956 beim Formel-3-Grand Prix von Macau verbucht werden. Wenig bekannt waren die Weltrekordfahrten für Dieselfahrzeuge mit einem 190 SL im Herbst 1961. Die Geschwindigkeitsrekorde wurden auf dem alten Hockenheimring mit einem 190 SL in Rennversion und 65 PS starkem Dieselmotor gefahren. Der Grund für den geringen sportlichen Erfolg des 190 SL war, dass er zu schwach und zu schwer war; nach einer FIA-Reglement-Änderung vom März 1956 hätte der Roadster als geschlossenes Cabrio der GT-Klasse zugeordnet werden und sich der wesentlich stärkeren Konkurrenz stellen müssen. Aber auch nach der vorherigen „Sportwagen“-Klassifizierung wäre der 190 SL nach Meinung des damaligen Mercedes-Rennleiters Alfred Neubauer chancenlos gewesen. Deshalb wurden nur wenige Exemplare des 190 SL in Rennversion hergestellt. Bei den heute bekannten Fahrzeugen handelt es sich um Umbauten von Serien-190-SL. Der 190 SL als Oldtimer Wertentwicklung des 190 SL Der 190 SL gehört aktuell mit zu den begehrtesten automobilen Klassikern am Oldtimermarkt mit stark steigender Preisentwicklung (nahezu eine Verdoppelung der Marktpreise in den letzten zehn Jahren). Perfekt restaurierte Exemplare kosten bis zu 200.000 Euro. Bei einer 190-SL-Exportquote von fast 80 % wurden in Deutschland nur knapp über 5000 Fahrzeuge ausgeliefert. Die meisten hiervon haben die 1960er/70er Jahre infolge fehlender Rostschutzmaßnahmen nicht überstanden. Originale deutsche Modelle in gut erhaltener Substanz sind selten. Interessenten müssen häufig in den USA nach einem 190 SL suchen, aber auch da (vorzugsweise in den südlicheren Staaten) gibt es kaum noch gute Wagen. Vorsicht ist bei Reimporten geboten, denn oft lässt sich die Fahrzeughistorie nicht mehr zweifelsfrei nachvollziehen oder es wurden schlampige Reparaturen oder Restaurierungen durchgeführt. Bei einer Restaurierung kann es durchaus vorkommen, dass Summen oberhalb des tatsächlichen Fahrzeugwertes erreicht werden. Insofern kann auch beim 190 SL das in Oldtimerkreisen bekannte Zitat gelten: „Der Erwerb eines teueren Fahrzeugs ist in der Regel der bessere Kauf.“ Bestand in Deutschland Laut Kraftfahrt-Bundesamt betrug der Bestand der am 1. Januar 2005 in Deutschland gemeldeten 190-SL-Fahrzeuge 1368 Stück. Trivia Käufer des Fahrzeugs Prominente Besitzer eines 190 SL waren unter anderem: Gina Lollobrigida, Grace Kelly, Romy Schneider, Frank Sinatra, Cary Grant, Alfred Hitchcock, Maureen O’Hara, Zsa Zsa Gabor, Ringo Starr, Toni Sailer und Rosemarie Nitribitt. Die Bezeichnung „Nitribitt-SL“ Die Frankfurter Prostituierte Rosemarie Nitribitt besaß einen schwarzen 190 SL mit roten Ledersitzen. Die im Oktober 1957 Ermordete hatte Kontakte zu vermögenden Kunden und angeblich auch zu namhaften Persönlichkeiten aus Politik und Wirtschaft. Der nie aufgeklärte gewaltsame Tod der 24-jährigen Nitribitt füllte mit Berichten von hohem Barvermögen und sexuell motivierten Machenschaften ihrer nie identifizierten, sondern lediglich vermuteten Freier aus der Oberschicht monatelang alle Boulevardblätter. Die Verfilmung dieser Geschichte wurde 1958 Kassenschlager in den Kinos: Das Mädchen Rosemarie mit Nadja Tiller in der Hauptrolle zeigte die in den gehobenen Kreisen der damaligen Zeit herrschende Doppelmoral. Im selben Jahr hatte Daimler-Benz beim 190 SL einen vorübergehenden, aber deutlichen Rückgang der Verkaufszahlen zu verzeichnen – angeblich war das saubere Image des Wagens beschädigt. Sowohl im Kinofilm 1958 als auch 1996 in der Fernseh-Neuverfilmung von Sat.1 mit Nina Hoss wurde statt eines schwarzen ein roter 190 SL gezeigt. Replikate Der Mercedes-Benz 190 SL ist das neben dem 300 SL weltweit am meisten nachgebaute Mercedes-Benz-Modell. Erfolgreich waren vor allem die Nachbildungen von Scheib in Deutschland sowie Gullwing in der Schweiz. In Japan gibt es von Duesen Bayern seit Februar 2002 ein dem 190 SL ähnelndes Fahrzeug unter dem Modellnamen Mystar, das auf dem BMW Z3 aufbaut. Eine Sportversion dieses Wagens brachte der Hersteller im Mai 2007 unter dem Modellnamen Agnes heraus. Mercedes-Benz ist eine deutsche Automarke der Daimler AG. Die Marke entstand 1926 durch den Zusammenschluss der Daimler-Motoren-Gesellschaft von Gottlieb Daimler und der Benz & Cie von Carl Benz. Geschichte Der Markenname Mercedes-Benz ergab sich aus dem Zusammenschluss der Marken Mercedes (von der Daimler-Motoren-Gesellschaft) und Benz (von Benz & Co.) im Jahr 1926. Ursprünglich verkaufte die 1890 gegründete Daimler-Motoren-Gesellschaft ihre Fahrzeuge noch nicht unter dem Namen Mercedes. Dieser Markenname entstand erst um die Jahrhundertwende, inspiriert durch den Geschäftsmann Emil Jellinek, der ab 1898 mit Daimler-Fahrzeugen handelte. Ab 1899 nahm Jellinek unter dem Pseudonym Mercedes (angelehnt an den Kosenamen seiner Tochter Mercédès Jellinek) unter anderem an der Rennwoche von Nizza teil. Obwohl „Mercedes“ zu dieser Zeit noch nicht als Automobilbezeichnung, sondern als Fahrername genutzt wurde, wurde der Name so in Zusammenhang mit der DMG bekannt. 1900 vereinbarte Jellinek die Fertigung des neuen, leistungsstarken Motorenmodells „Daimler-Mercedes“, wodurch der Name Mercedes erstmals als Produktbezeichnung genutzt wurde. Zur gleichen Zeit wurde er Vertriebspartner für Daimler-Wagen und -Motoren und orderte 36 Fahrzeuge zum Gesamtpreis von 550.001 Mark (nach heutigem Wert etwa drei Millionen Euro), sowie wenige Wochen später weitere 36 Daimler-Wagen mit 8-PS-Motor. Nachdem 1901 mehrere dieser Mercedes-Fahrzeuge (der Name wurde nun auch für die Wagen genutzt) erfolgreich bei der Rennwoche von Nizza antraten, steigerte sich der Bekanntheitsgrad von Mercedes enorm; so dass 1902 die Marke Mercedes für die DMG gesetzlich geschützt wurde. Der für die Marke bekannte Mercedes-Stern wurde 1909 als Warenzeichen eingetragen und wird seit 1910 auch als Kühlersymbol verwendet. Der Mercedes-Stern ist Überlieferungen zufolge durch die Kennzeichnung des Arbeitsplatzes von Gottlieb Daimler in (Köln)-Deutz auf einer Postkarte an seine Familie entstanden. Anderen Überlieferungen zufolge kennzeichnet der Stern die Produkte in der Frühzeit des Unternehmens: Motoren zu Lande, zu Wasser und in der Luft auf der Ganzen Welt. Die Daimler-Motoren-Gesellschaft schloss sich 1926 unter Federführung der Deutschen Bank mit dem Konkurrenten Benz & Co. zusammen und bildete die Daimler-Benz AG. Daraus ergab sich der neue Markenname Mercedes-Benz. Die häufig verwendete Bezeichnung „Daimler“ für einen Mercedes-Benz ist nicht korrekt, da Gottlieb Daimler das Namensrecht „Daimler“ für Autos „für alle Zeiten“ verkaufte. In Coventry werden daher seit 1907 Daimler von der Daimler Motor Company gefertigt, seit 1960 baugleich mit Jaguar. Heute besitzt Tata Motors durch den Kauf von Jaguar (2008) die Namensrechte an der Marke Daimler. Zuvor erwarb die DaimlerChrysler AG im Jahr 2007 gewisse Rechte der Nutzung des Namens, vom damaligen Besitzer der Marken Jaguar und Daimler Ford, um ihre Umbenennung in Daimler AG zu ermöglichen. Motorsport Seit langem ist Mercedes-Benz im Motorsport tätig, darunter auch in der Formel 1. In den 1930er Jahren erzielte Mercedes mit den legendären „Silberpfeilen“ unter Alfred Neubauer große Erfolge. 1955 beendete man das Engagement zunächst, nachdem es beim 24-Stunden-Rennen von Le Mans zum bis heute schwersten Unfall (82 Tote) in der Automobilrennsportgeschichte kam. Erst 1988 stieg das Unternehmen wieder werksmäßig in den Rennsport ein. In der Formel 1 bildet Mercedes-Benz zusammen mit McLaren seit 1995 das Team McLaren-Mercedes, die Motoren werden von dem Tochterunternehmen Mercedes-Benz HighPerformanceEngines hergestellt. Das Spukschloß im Spessart ist eine deutsche Filmkomödie des Regisseurs Kurt Hoffmann aus dem Jahr 1960. Liselotte Pulver spielt, wie schon in dem Vorgängerfilm Das Wirtshaus im Spessart, die Hauptrolle. Der männliche Hauptpart ist mit Heinz Baumann besetzt, tragende Rollen mit Hubert von Meyerinck, Hanne Wieder, Hans Clarin, Georg Thomalla, Curt Bois, Hans Richter und Paul Esser. Im Verleihmaterial wurde der Film als „Grusical“ bezeichnet. 13 Musiktitel im Film werden von den Schauspielern gesungen, darunter der wohl bekannteste „Für Sie tun wir alles“. Handlung Den Räubern im Spessart ist es schlecht ergangen. Sie wurden im Keller des Wirtshauses im Spessart lebendig eingemauert. Erst in der Bundesrepublik der Wirtschaftswunderzeit wird die Wirtshausruine abgerissen, weil eine Autobahn durch den Spessart gebaut werden soll. Ironischerweise entsteht genau am Platz des Wirtshauses ein neues „Wirtshaus für Reisende“; die Autobahnraststätte „Spessart“. Den Geistern der Räuber gelingt es so, zu entkommen. Zuflucht suchen sie in einem Schloss in der Nähe, in dem die junge Gräfin Charlotte von Sandau lebt. Die Geister können erst erlöst werden, wenn jeder von ihnen eine gute Tat begangen hat. Die Wirtschaftslage des Schlosses ist desolat, und Gräfin Charlotte steht kurz vor der Pleite. In dieser Situation erscheint Oberregierungsrat von Teckel, ein Nachfahre des Polizeimajors von Teckel, der die Räuber einst gefangen genommen hatte. Er macht der Gräfin den Vorschlag, kraft seines Bonner Amtes einen ausländischen Staatsgast im Schloss unterzubringen, den Prinzen Kalaka aus Celebresien. Gleichzeitig spioniert im Schloss der Sohn eines Bauunternehmers herum, der das Schloss in ein Luxushotel umbauen will. Als die Geister den Schmuck des Prinzen stehlen, wird Gräfin Charlotte als Diebin verhaftet und die Geister müssen, um sie freizubekommen, die Obrigkeit von ihrer Existenz überzeugen. Das gelingt, und zum Schluss helfen die Geister Charlotte noch aus ihrer finanziellen Klemme, indem sie gegen ein üppiges Honorar als Astronauten für die Amerikaner gegen die Sowjets am Wettlauf zum Mond teilnehmen. Produktion Produktionsnotizen, Dreharbeiten Die Handlung knüpft lose an den Film Das Wirtshaus im Spessart an, der 1958, ebenfalls unter Hoffmanns Regie, gedreht wurde. Als Regieassistent arbeitete auch der spätere Fernsehregisseur Rainer Erler am Film mit. Gedreht wurde vom 23. Juni bis Ende September 1960. Die Innenaufnahmen entstanden im Bavaria-Atelier in München-Geiselgasteig, die Außenaufnahmen in Miltenberg (Marktplatz, alte Steinbrücke über die Mud), Aschaffenburg, Bonn, München und San Remo. Wegen seines malerischen Aussehens diente als Schlosskulisse das Schloss Oelber in Oelber am weißen Wege in Niedersachsen. Filmmusik Prolog Musik: Friedrich Hollaender / Text: Günter Neumann Gesang: Hubert von Meyerinck, Georg Thomalla, Curt Bois, Paul Esser, Hanne Wieder, Hans Richter und Chor Das Spukschloss im Spessart Musik: Friedrich Hollaender; Gesang: Chor Der Traum auf dem Baum Musik: Friedrich Hollaender / Text: Günter Neumann Gesang: Georg Thomalla, Curt Bois, Hans Richer und Hanne Wieder Für Sie tun wir alles Musik: Friedrich Hollaender / Text: Günter Neumann Gesang: Georg Thomalla, Curt Bois und Liselotte Pulver Kleiner Rutsch in die Vergangenheit Musik: Friedrich Hollaender / Text: Günter Neumann Gesang: Heinz Baumann Giftmischer-Rumba Musik: Friedrich Hollaender / Text: Günter Neumann Gesang: Hanne Wieder, Paul Esser, Georg Thomalla, Curt Bois und Hans Richter / Liselotte Pulver, Heinz Baumann und Hubert von Meyerinck Suleika Musik: Friedrich Hollaender / Text: Günter Neumann Gesang: Liselotte Pulver Kleider machen Leute Musik: Friedrich Hollaender / Text: Günter Neumann Gesang: Georg Thomalla und Curt Bois Schiffs-Blues Musik: Friedrich Hollaender / Text: Günter Neuman Gesang: Chor Dazu gehören zwei Musik: Friedrich Hollaender / Text: Günter Neumann Gesang: Heinz Baumann und Liselotte Pulver Das wollen wir doch mal seh’n Musik: Friedrich Hollaender / Text: Günter Neumann Gesang: Paul Esser, Hans Richter, Georg Thomalla und Curt Bois Empfangsgesang Musik: Friedrich Hollaender / Text: Günter Neumann Gesang: Chor Ein Staatsvertrag Musik: Friedrich Hollaender / Text: Günter Neumann Gesang: Hubert von Meyerinck Fehrbelliner Reitermarsch Musik: Richard Henrion, instrumental Hintergrund, Veröffentlichung, Fortsetzung Während der Vorbereitung zu den Dreharbeiten verstarb der Schauspieler Wolfgang Müller als Flugschüler bei einem Flugzeugabsturz in der Schweiz. Sein Teamspieler Wolfgang Neuss wurde von den Dreharbeiten zu diesem Film entlassen. An die Stelle der "beiden Wolfgangs" traten Curt Bois und Georg Thomalla. Bei der Besetzung der Hauptrolle griff Hoffmann wieder auf sein bewährtes Team zurück, darunter seine Lieblingsschauspielerin Liselotte Pulver. Günter Neumann, der zusammen mit Heinz Pauck das Drehbuch schrieb, gehörte zu „dem bevorzugten Autor des Komödienspezialisten“. Das Spukschloß im Spessart wurde am 15. Dezember 1960 im Gloria-Palast in Berlin uraufgeführt. Im Juli 1961 wurde der Film auf dem Filmfestival in Moskau vorgestellt. Am 14. Juli 1961 wurde er in Finnland veröffentlicht, am 19. März 1962 in Dänemark, am 16. April 1962 in Schweden, am 21. Juni 1962 in Ungarn und im Jahr 1964 unter dem Titel The Haunted Castle in den USA. Veröffentlicht wurde der Film zudem in der Tschechischen Republik, in Italien, Polen, Rumänien und Spanien. Der Film wurde von der Alive AG am 14. Dezember 2018 zusammen mit den Filmen Das Wirtshaus im Spessart und Herrliche Zeiten im Spessart innerhalb der Reihe „Juwelen der Filmgeschichte“ auf Blu-ray herausgegeben. Bereits am 10. Februar 2017 wurde der Film von Alive ebenfalls innerhalb der Reihe „Juwelen der Filmgeschichte“ als Einzelfilm auf DVD herausgegeben. Eine weitere Fortsetzung drehte Kurt Hoffmann 1967 unter dem Titel Herrliche Zeiten im Spessart. 2010 wurde der Fernsehfilm Im Spessart sind die Geister los gezeigt, der thematisch an Das Spukschloß im Spessart angelehnt ist. Rezeption Kritik Bei der Premiere des Films im Berliner Gloria-Palast gab es Jubel und Szenenapplaus des Publikums. Der Spiegel schrieb 1961, der als ‚Grusical‘ angekündigte Film von Kurt Hoffmann erweise sich „als Operette von altem Schrot“, in dem ein „‚verdammter Strauß‘“ gesucht werde, man Bonn als „‚gottverlassenes Nest‘“ apostrophiere und eine „‚behexte‘ Bundeswehrkapelle“ Rumba spiele. Als „Gipfel der Komik“ gelte es dann, „wenn ein afrikanischer Potentat weibertoll“ sei, „eine sonderbare Sprache“ rede und „enormi appetiti erotiki“ kundtue. Die Melodien von Friedrich Hollaender habe Olaf Bienert „derart arrangiert“, dass sie klingen würden „wie von Olaf Bienert“. Gottfried Paulsen, der im Dezember 1960 eine Kritik für Die Zeit verfasste, sah das allerdings anders. Er schrieb, Kurt Hoffmann habe „seine leichte Welle auf Grün geschaltet und die Geschwindigkeitsbegrenzung aufgehoben“. Dennoch „überstürz[e] sich nichts“. Zwar komme „das moderne Märchen nach dem Ausflug in die Historie etwas betulich in Gang, spule aber bald hurtig in einer ununterbrochenen Kette reizender Einfälle und echt kintopphafter Situationskomik“. Der Schluss sei leider „eine Verlegenheitslösung“. Gelobt wurden zudem die Dialoge und Liedertexte, die „mitunter Kabarettreife“ erreichen würden. Liselotte Pulver ziehe als junge Schlossherrin Charlotte „wieder alle Register“. Sie werde „bei ihrer urkomödiantischen Begabung stets auf angenehme Weise von ihrem hellen Verstand überwacht“. Was immer sie tue, sie tue es „mit Charme, auch das Singen“. Ernst Waldow spiele den armen Onkel „würdevoll“, Elsa Wagner stelle die Tante „lieb“ dar. Hubert von Meyerinck agiere mit „bewährtem Schneid“; Heinz Baumann habe es „etwas schwer, in dieser Prominentengarde mitzuhalten“. Hans Clarin gebe den nahöstlichen Prinzen Kalaka „mit akrobatischem Talent, aber übertriebener Komik“. Gelobt wurde auch die Geisterschar in Person von Curt Bois, Georg Thomalla, Paul Esser, Hans Richter und der sogar „stimmlich sinnliche[n] Hanne Wieder“. „Erfreulich“ sei es, „daß Curt Bois für den Film gewonnen“ werden konnte. Als „Originelle Gruselkomödie mit satirischen Untertönen“ bezeichnete das Heyne Filmlexikon den Film in seiner Ausgabe von 1993. Die Zeit lobte: „Ein Grusical: bezaubernde Spukgeschichte und kecke, aber liebenswürdige Zeitkritik mit kabarettistischen Höhepunkten.“ Das Lexikon des internationalen Films führte aus: „Das einfallsreich inszenierte ‚Grusical‘ steht über dem Durchschnitt bundesdeutscher Lustspiele jener Jahre und schwingt sich manchmal sogar zur Satire auf: auch eine kabarettistische ‚Bonn-Parodie‘ ist dabei.“ Cinema zog das Fazit: „Selbstironischer, geistreicher Spaß.“ Auf der Seite Remember it for Later wurde Bezug genommen auf eine in der Zeitschrift Film abgedruckte Bewertung des Films: „Kurt Hoffmanns ‚Grusical‘ ist ein wildes Potpourri aus schlüpfrigen Witzen, Spezialeffekten, Gesangseinlagen, Selbstreferenzen und Seitenhieben gegen Kapitalisten, Altnazis und Beamte. Der Plot um den Kampf der braven Familie gegen die Enteignung – einer der Standards des deutschen Lustspiels – ist nur Vorwand und kann den Eklektizismus des Films kaum bremsen. Wer das Gütesiegel ‚deutscher Unterhaltungsfilm‘ mit stilistischer Behäbigkeit und Spießigkeit verbindet, der wird im SPUKSCHLOSS sein blaues Wunder erleben. Der Ideenreichtum und auch der Mut Hoffmanns sind beachtlich. Subversiv ist sein Film sicherlich nicht, das wäre dann doch etwas zu viel des Guten, aber er nutzt die Freiheit, die er dank des Erfolgs des Vorgängers genoss, um die Grenzen dessen, was in einem Familienfilm möglich ist, ein ganzes Stück zu verschieben.“ Der MDR bezog sich auf den Vorgängerfilm Das Wirtshaus im Spessart, und meinte, der 1960 entstandene Film sei „jedoch keine reine romantische Räuberballade mehr, sondern eine witzig-ironische Farce der bundesdeutschen Politik Ende der 1950er-Jahre, ein amüsantes ‚Grusical‘ voll zündender Gags und raffinierter Tricks“. Ein weiteres Mal „überzeug[e] Liselotte Pulver als liebenswerte Hauptdarstellerin“. Die Musik von Friedrich Holländer wurde als „zündend“ apostrophiert. Auszeichnungen Der Verband der deutschen Filmkritik war bei der Uraufführung des späteren Klassikers so angetan von dem Film, dass es ihn folgendermaßen auszeichnete: Filmbewertungsstelle-Prädikat: wertvoll 1961 – Preis der deutschen Filmkritik an Kurt Hoffmann (beste Regie), Günther Anders (beste Kamera) Hubert von Meyerinck (bester männlicher Nebendarsteller) 1961 – Internationale Filmfestspiele Moskau – silberne Medaille (beste Filmkomödie) 1961 – Internationale Filmfestspiele Karlovy Vary – Preise der nationalen Jury an Kurt Hoffmann (Regie), Günter Neumann und Heinz Pauck (Drehbuch) 1961 – Bambi für den künstlerisch wertvollsten deutschen Film und den geschäftlich erfolgreichsten deutschen Film 1961 Originaltitel Das Spukschloß im Spessart Produktionsland Bundesrepublik Deutschland Originalsprache Deutsch Erscheinungsjahr 1960 Länge 101 Minuten Altersfreigabe FSK 6 Stab Regie Kurt Hoffmann Drehbuch Günter Neumann Heinz Pauck Produktion Georg Witt Musik Friedrich Hollaender Kamera Günther Anders Schnitt Hilwa von Boro Besetzung Liselotte Pulver: Comtesse Charlotte Heinz Baumann: Martin Hartog Hanne Wieder: Geist Katrin Elsa Wagner: Tante Yvonne Herbert Hübner: Hartog Ernst Waldow: Onkel Hans Theodor Hubert von Meyerinck: Oberregierungsrat Hans Clarin: Prinz Kalaka Paul Esser: Geist Toni Hans Richter: Geist Jockel Curt Bois: Geist Hugo Georg Thomalla: Geist Onkel Max Sanremo (auch San Remo) ist ein italienischer Kurort mit 54.850 Einwohnern (Stand 31. Dezember 2019) an der Riviera di Ponente in Ligurien. Die Stadt ist etwa 20 Kilometer von der französischen Grenze entfernt und vor allem für das seit 1951 jährlich Anfang des Jahres ausgetragene Sanremo-Musikfestival bekannt. Sanremo liegt im Zentrum einer weiten Bucht zwischen dem Capo Nero und dem Capo Verde und hat im Winter wegen der geschützten Lage der nahen Berge der bis ans Meer vorstoßenden Seealpen ein gleichmäßig mildes Klima. Im Sommer ist es ein beliebter Badeort. Traditionsreiche Hotels säumen die Küstenstrasse. Besonders bekannt ist die „Kasbah“ von Sanremo, ein orientalisch anmutendes, sehr verwinkeltes Gewirr von Durchgängen und Gassen in der Altstadt, der La Pigna. Weithin bekannt ist auch die Spielbank Casino Municipale di Sanremo. Sanremo verfügt über Kirchen der römisch-katholischen, russisch-orthodoxen, waldensischen, lutheranischen und rumänisch-orthodoxen Gemeinden. Früher bestand auch eine anglikanische und eine presbyterianische Gemeinde, sie verfügen bis heute über einen eigenen Friedhof im benachbarten Ort Bordighera. Die Kathedrale von Sanremo San Siro stammt als älteste Kirche aus dem 12. Jahrhundert. Die russisch-orthodoxe Kirche von 1914 beherbergte bis 1989 die sterblichen Überreste des letzten montenegrinischen Monarchen Nikola I. Petrović Njegoš und seiner Familie. Sanremo, Hauptort an der Riviera dei Fiori (Blumenriviera), ist wegen der Zucht von Nelken und Rosen und des Blumenmarktes sehr bekannt. Zum Teil wird die Stadt auch Blumenstadt genannt wegen der Blumen- und Pflanzenzucht. Der Wirtschaftszweig Pflanzenzucht zählt etwa 200 Betriebe und zahlreiche Exportfirmen (Stand: 2004). Von 1980 bis 2013 sponserte die Stadt den Blumenschmuck (mit bis zu 30.000 Blumen) für das Neujahrskonzert der Wiener Philharmoniker.