Musik.
Original-Holzstich, um 1900.
Auf braunem Karton aufgezogen.
Nach dem Originalgemälde „Musik II“ (gemalt im Jahre 1898) von Gustav Klimt.
In der Platte signiert.
Photographieverlag von Franz Hanfstaengl in München.
Das Bild wurde beim Brand des Schlosses Immendorf (Niederösterreich) am 8. Mai 1945 zerstört. Dort waren unter anderem beschlagnahmte Kunstwerke der Sammlung von August Lederer ausgelagert (die Fakultätsbilder Jurisprudenz und Philosophie sowie dazu gehörenden gemalten Kompositionsentwürfe, aus dem Musikzimmer von Nikolaus Dumba die beiden Supraportenbilder Musik II und Schubert am Klavier, Zug der Toten, Goldener Apfelbaum, Bauerngarten mit Kruzifix, Malcesine am Gardasee, Wally, Freundinnen II, Gartenweg mit Hühnern sowie Leda und Gastein).
Größe 407 x 322 mm.
Mit minimalen Alterungs- und Gebrauchsspuren, sonst sehr guter Zustand.
Hervorragende Bildqualität auf Kunstdruckpapier – extrem selten!!!
100%-Echtheitsgarantie – kein Repro, kein Nachdruck!!!
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Zu Rückgabe und AGB bitte mich-Seite beachten. Die dort hinterlegten Informationen sind verbindlicher Bestandteil dieses Angebots/dieser Artikelbeschreibung!1898, 19. Jahrhundert, A-1010, A-1090 Wien, A-1140, Akademische Kunst, akademische Malerei, Allegoria, Altmeisterlichkeit, Alt-Wien, Amazone, Anmut, anmutig, Anthroposophie, Ars gratia artis, art, art history, art nouveau, Artglauben, Ästhetik, Ausdrucksform, Avantgarde, beauties, beauty, Begeisterung, Bildnis, Bildniskunst, Blumen, Blüten, Bohème, Bohemians, Bourgeoisie, Brunnenmaske, cultural history, Dame, Dämon Weib, dekorativ, Dekorative Graphik, Diva, Donaumonarchie, Doppelmonarchie, edel, Edeldame, Edelleute, Eigenart, Ekstatik, elegance, elegant, Eleganz, Elite, Esoterik, exklusiv, Exotic, Exotik, Exotismus, Expressionismus, extravagant, Fabelwesen, Fantasie, Fantasy, Farbenklang, Farbenstimmung, female, feminin, femininity, Fin de siècle, fine art, flächig-ornamentale Darstellungsform, Flora, Frau, Frauengestalt, Geheimnis, geheimnisvoll, Gemälde, Genre, genre painting, Genremalerei, German Romanticism, Gestaltung, Götterwelt, Grafik, graphical, Graphik, Grazie, grazienhaft, grazil, graziös, Großbürgertum, Gründerzeit, Haltung und Balance, Harfe, Harmonie, Himmelswelt, Histoire de Moeurs, Historische Bilder, History of Manners, Hochkultur, Idylle, Individualität, intim, Jugend, jugendliche Schönheit, Jugendstil, Junge Dame, Khnopff, Klassik, Kreativität, Kultur, Kulturgeschichte, Kunst, Kunstgeschichte, Künstler, Künstlergraphik, Kunstwerk, Laufberger, Laute, Lebensreform, Lebensstil, Legenden, Liebe, Mädchen, Malerei der Jahrhundertwende, Märchen, Mensch und Natur, Menschenwege, Metaphorik, Monumentalmalerei, mosaikähnlich, Motiv, Mysterien, Mystik, Mythologie, Mythos, Naturalismus, Naturglaube, Naturism, Naturismus, Naturmystik, nostalgia, Nostalgie, Ornamentik, österreichische Kunst, Österreich-Ungarn, Paradies, Persönlichkeit, Phantasie, Phantastik, phantastisch, Poesie, Präraffaeliten, Reformstil, romantic, Romanticism, Romantik, Sage, Sagen, Saiteninstrument, Salonmalerei, Satyr, satyresk, schick, Schönheit, Secession, Sehnsucht, Sinnenleben, Sinnenrausch, Sinnlichkeit, Sittengeschichte, Skulptur, Sphinx, Spiritualität, spirituelle Malkunst, Stil, Symbolik, Symbolism, Symbolismus, Tempel, Traumbilder, Träumen, Träumerei, Traumwelt, überirdisch, Vision, vornehm, Weib, Weiblichkeit, Wien, Wiener Secession, woman, Wunderland, Xylographie, Zauber, zauberisch, zeitgenössische Kunst Gustav Klimt (* 14. Juli 1862 in Baumgarten bei Wien, heute 14. Bezirk; † 6. Februar 1918 in Wien, 9. Bezirk) war ein bedeutender österreichischer Maler und einer der bekanntesten Vertreter des Wiener Jugendstils, Präsident der Wiener Secession. Leben Gustav Klimt war Sohn des aus Böhmen stammenden Goldgraveurs Ernst Klimt d. Ä. (1834–Juli 1892) und der Anna Rosalia Klimt geb. Finster (1836–Februar 1915). Er wurde als zweites von sieben Kindern im damaligen Wiener Vorort Baumgarten Nr. 4 (heute 14. Bezirk, Linzer Straße 247; das Geburtshaus wurde 1966 abgerissen) geboren. Seine Brüder Ernst Klimt d. J. und Georg Klimt waren ebenfalls Künstler. Klimt sollte erst den Beruf des Vaters erlernen, erhielt jedoch ein Stipendium, sodass er 1876–1883 an der Wiener Kunstgewerbeschule des k.k. Österreichischen Museums für Kunst und Industrie bei Ferdinand Laufberger, Victor Berger, Ludwig Minnigerode, Karl Hrachowina und Michael Rieser studieren konnte. Er wohnte (mit Unterbrechungen) bei seinen Eltern, 7., Burggasse 47, und war im Adressbuch von Lehmann noch 1894 dort eingetragen. In den 1880er Jahren bildete er mit seinem Bruder Ernst (Eintragung bei Lehmann: Gebrüder Klimt) und Franz Matsch eine als Künstler-Compagnie geführte Ateliergemeinschaft, die bei Lehmann (s.o.) erstmals 1888 an der Adresse 6., Sandwirtgasse 8, aufscheint und hier bis 1890 genannt wird; 1888 war der jüngste der drei, Georg, volljährig geworden. 1888/1889 unternahm Klimt Reisen nach Krakau, Triest, Venedig und München. Von 1891 an scheint als Atelieradresse der Compagnie 8., Josefstädter Straße 21, auf (man arbeitete im Gartenpavillon des Hauses gegenüber dem Theater in der Josefstadt). Die Compagnie gestaltete unter anderem Vorhang- und Deckengemälde für die Theater in Reichenberg, Karlsbad und 1885 in Fiume, 1885 Deckengemälde in der Wiener Hermesvilla, 1886–1888 die Deckenfresken in den beiden Stiegenhäusern des Neubaus des Burgtheaters und 1891/1892 die Zwickel- und Interkolumnienbilder im Stiegenhaus des Kunsthistorischen Museums Wien und auch die Wandgemälde des Schlosses Peleș in Rumänien. Während Matsch nach seiner Eheschließung 1895 in Döbling, dem 19. Bezirk, wohnte und arbeitete (1896 schien er in Lehmann noch in der Josefstädter Straße auf), war Klimt nach Lehmann noch 1910 an der Josefstädter Straße tätig. Er wurde 1891 Mitglied der Genossenschaft bildender Künstler Wiens (Künstlerhaus). 1892 starb im Juli sein Vater, im Dezember sein jüngerer Bruder Ernst. Am 24. Mai 1897 trat er aus dem Künstlerhaus aus und gehörte zu den Gründern der Wiener Secession, deren erster Präsident er von 1897 bis 1899 war. Für das von Josef Olbrich 1897/1898 errichtete Secessionsgebäude entwarf er die Metalltüren. 1898 veranstaltete die Secession ihre erste Ausstellung. Für die Secessions-Zeitschrift Ver Sacrum (Der heilige Frühling) lieferte er 1898–1903 zahlreiche Bildvorlagen und Illustrationen. Über von Klimt und Matsch von 1900 an erstellte Entwürfe zu den so genannten Fakultätsbildern für die Universität Wien, die im Auftrag des k.k. Unterrichtsministeriums entstanden, kam es zum Bruch zwischen den beiden Künstlern. Klimts Entwürfe, die er in der Secession ausstellte, wurden von Universitätsprofessoren und Medien unter Pornografievorwürfen heftig abgelehnt. Nach dem Wiener Skandal um das erste Bild, Philosophie, das bei der Pariser Weltausstellung mit einer Goldmedaille ausgezeichnet wurde, war Klimt bei Medizin (1901) und Jurisprudenz malerisch noch weniger kompromissbereit als zuvor. Matschs Gemälde Theologie wurde hingegen akzeptiert und befindet sich bis heute in der Universität Wien. Karl Kraus, der Klimts Stil offenbar nicht schätzte, verteidigte in seiner Zeitschrift Die Fackel die Ablehnung des Philosophie-Gemäldes durch die Professoren und kolportierte die abschätzige Bemerkung, dass die Pariser der importierten Kunst den Spottnamen „goût juif“ (jüdischer Geschmack) verliehen hätten. Klimt trat vom Auftrag des Ministeriums 1905 zurück, retournierte mit Hilfe privater Gönner das erhaltene Honorar und nahm seine drei Bilder zu sich (sie waren im Zweiten Weltkrieg ausgelagert und sind 1945 in Niederösterreich verbrannt). 1902 schuf Klimt aus Anlass der 14. Secessions-Ausstellung für den linken Seitensaal des Wiener Secessionsgebäudes (mit der Beethovenstatue Klingers) den Beethovenfries. Die Auseinandersetzungen, die darüber in der Presse geführt wurden, dokumentierte Hermann Bahr, Freund und Verfechter Klimts, im Buch Gegen Klimt, das Ende 1902 erschien und Zeitungsausschnitte zu Klimts Werk versammelte. 1903 zeigte die Secession 80 Werke Klimts. 1905 trat Klimt mit einer Gruppe von Künstlern, unter anderen Carl Moll, aus der Secession aus, weil ihm einige Malerkollegen einen zu „naturalistischen“ Stil verfolgten, unter anderem Josef Engelhart. Klimts Bilder wurden aus dem Secessionsgebäude entfernt. Noch im selben Jahr wurde Klimt Mitglied im Deutschen Künstlerbund. Mit Josef Hoffmann und Koloman Moser, den Gründern der Wiener Werkstätte, verband Klimt enge Freundschaft. 1904 wurde Josef Hoffmann mit dem Entwurf eines Stadtpalais für den belgischen Großindustriellen Adolphe Stoclet in Brüssel betraut; das Gebäude ist als Palais Stoclet in die Kunstgeschichte eingegangen. Gustav Klimt wurde von Fritz Wärndorfer, Wiener Werkstätte, mit dem Entwurf für den Fries (sog. Stoclet-Fries) für den Speisesaal des Palais beauftragt. Diese Arbeit begann er 1905 mit der Anfertigung von Werkzeichnungen (heutiger Aufbewahrungsort: Museum für angewandte Kunst, Wien), änderte aber die Entwürfe 1908 wieder. Die Montage der von der Mosaikwerkstatt Leopold Forstner ausgeführten Einlegearbeit fand 1911 in Anwesenheit Klimts in Brüssel statt (in Wien hatte Klimt die öffentliche Präsentation verboten, das Werk seiner Freundin Berta Zuckerkandl aber gezeigt). 1905 stellte Klimt in der 2. Jahresausstellung des Deutschen Künstlerbundes im neueröffneten Ausstellungshaus der Berliner Secession am Kurfürstendamm fünfzehn Werke aus und erhielt den Villa-Romana-Preis. 1906 reiste Klimt nach Belgien und England und wurde zum Ehrenmitglied der Königlich-Bayerischen Akademie der Bildenden Künste in München ernannt. 1908 reiste er nach Florenz. 1907–1908 entstand Klimts berühmtestes Gemälde, Der Kuss. Es wurde in der Kunstschau Wien 1908 gezeigt und vom k.k. Ministerium für Kultus und Unterricht sofort angekauft. Die Kunstschau wurde von der aus der Secession ausgetretenen Künstlergruppe um Klimt und von Josef Hoffmann in einem temporären Ausstellungsgebäude veranstaltet, das Hoffmann auf dem Grundstück des später gebauten Wiener Konzerthauses errichtete. 1909 reiste Klimt nach Paris, Madrid und Toledo, 1914 nach Brüssel. 1912 wurde er Präsident des Bundes Österreichischer Künstler. Ausstellungen im Ausland zeugen von Klimts Bedeutung im damaligen Kunstbetrieb. Er stellte 1908 in Prag und Dresden aus, 1909 in München, 1910 an der IX. Biennale in Venedig (wo seine Werke begeistert aufgenommen wurden), 1911 in Rom (Klimt fuhr aus diesem Anlass nach Rom und Florenz), 1912 wieder in Dresden, 1913 in Budapest, München und Mannheim, 1914 mit dem Bund Österreichischer Künstler in Rom sowie 1916 mit Schiele und Kokoschka in der Ausstellung des Bundes in Berlin. Von 1900 bis 1916 war Gustav Klimt vorwiegend am Attersee in Oberösterreich auf Sommerfrische, vor allem zu Besuch in der Villa vom Hoftischlermeister Friedrich Paulick. Hier entstand der größte Teil seiner Landschaftsgemälde. In Unterach am Attersee erinnert ein Klimt-Denkmal am Seeufer daran. Nach dem Atelier in der Josefstädter Straße nützte er ab 1911/12 ein damals ebenerdiges Gebäude (Wien 13., Feldmühlgasse 11; in Lehmann mit Hausnummer 9 verzeichnet) im Wiener Vorort Unter-St.-Veit, das heute als Klimt-Villa bezeichnet wird, als Arbeitsort. Als sein Wohnsitz wurde, nachdem er in Lehmann 1911 überhaupt nicht aufgeschienen war, für die Ausgaben 1912 bis 1915 die neue Atelieradresse erfasst, von der Ausgabe 1916 an Wien 7., Westbahnstraße 36, die Wohnung, aus der seine Mutter Anna, Graveur-Witwe, Anfang 1915 „herausgestorben“ war. Der Künstler pflegte enge Beziehungen zu einigen seiner Auftraggeber, die vornehmlich aus dem assimilierten jüdischen Wiener Großbürgertum stammten. Klimt war nie verheiratet, hatte aber zu mehreren Frauen intime Beziehungen, insbesondere zu seinen Modellen aus großbürgerlichen Kreisen. Wie weit die Beziehungen mit den von ihm porträtierten Frauen seiner Auftraggeber gingen, etwa mit Serena Lederer, der Gattin August Lederers, oder mit Adele Bloch-Bauer, der Gattin des Zuckerindustriellen Ferdinand Bloch-Bauer, ist Spekulation. Elisabeth Bachofen-Echt, die Tochter Serena Lederers, erreichte während der Zeit des N. jedenfalls einen „Abstammungsbescheid“, durch den die außereheliche Vaterschaft des „arischen“ Gustav Klimt amtlich bestätigt wurde, was ihr vermutlich das Leben rettete. Enge, aber nicht notwendigerweise sexuelle Beziehungen bestanden auch zu Alma Mahler-Werfel und zu Emilie Flöge, für deren Modesalon Klimt Entwürfe zu Reformkleidern anfertigte. 1917 lehnte das k.k. Unterrichtsministerium es zum vierten Mal ab, Klimt zum Professor an der Akademie der bildenden Künste in Wien zu ernennen (der erste Vorschlag dazu wurde 1891 gemacht), worauf ihn die Akademie am 26. Oktober 1917 zu ihrem Ehrenmitglied ernannte. Auszeichnungen 1890: Kaiserpreis der Genossenschaft der bildenden Künstler Wiens: Klimt erhielt den 1890 erstmals vergebenen Preis als Anerkennung für sein Aquarell Zuschauerraum im alten Burgtheater (das Gebäude wurde abgerissen). Tod Klimts, Wagners, Schieles Gustav Klimt erlitt am 11. Jänner 1918 in seiner Wohnung in der Wiener Westbahnstraße einen Schlaganfall und starb am 6. Februar 1918 im Allgemeinen Krankenhaus, Wien 9., Alser Straße 4. Er wurde auf dem Hietzinger Friedhof, wie sein letztes Atelier im 13. Bezirk, in Gruppe 5, Grab Nr. 194, bestattet ♁Standort48.17816.299527777778. Am 11. April 1918 starb Wiens wichtigster Architekt der Jahrhundertwende, Otto Wagner; er wurde ebenfalls auf dem Hietzinger Friedhof bestattet. Am 31. Oktober 1918 starb Egon Schiele; er hatte sein letztes Atelier wie Klimt im 13. Bezirk, Hietzing (die beiden Ateliers waren nur vier Häuserblöcke entfernt); er wurde auf dem Ober-St.-Veiter Friedhof, dem Friedhof des Bezirksteils, in dem er zuletzt wohnte, bestattet. Nachleben Klimts 1923 ehrenhalber gewidmetes Grab befindet sich auf dem Hietzinger Friedhof (Gruppe 5, Nummer 194) in Wien 13. Das Grab, in dem seine Eltern und sein Bruder Ernst bestattet sind, befindet sich auf dem Baumgartner Friedhof (Gruppe T, Nummer 1929); das von Gustav Klimt entworfene Grabkreuz wurde von seinem Bruder Georg Klimt hergestellt. Im Jahr 1924 wurde in Wien die Klimtgasse (12. und 13. Bezirk) ihm zu Ehren benannt. Neben der Klimtgasse in Wien wurden die Klimtstraße in Nürnberg, die Gustav-Klimt-Straße in Künzelsau und der Gustav-Klimt-Weg in Hamburg nach dem Maler benannt. Das von Anton Hanak um 1927/1928 entworfene Klimt-Denkmal wurde nicht realisiert. 1928 veranstaltete die Secession für ihren ersten Präsidenten eine Gedächtnisausstellung. Die Post legte 1932 eine Markenserie auf, die neben Klimt Rudolf von Alt, Albin Egger-Lienz, Hans Makart, Moritz von Schwind und Ferdinand Georg Waldmüller als österreichische Malerikonen feierte. 1943 fand auf Veranlassung von Reichsstatthalter Baldur von Schirach eine Klimt-Ausstellung in der Secession statt, bei der ein Drittel der ausgestellten Werke aus NS-Raubkunst bestand. 1962 veranstalteten Belvedere und Albertina zum 100. Geburtstag Klimts eine Ausstellung. Der Filmregisseur Gustav Ucicky gilt als sein unehelicher Sohn, Elisabeth Bachofen-Echt (siehe oben) wurde in der NS-Zeit als uneheliche Tochter Klimts anerkannt. Ucicky sammelte Werke seines vermutlichen Vaters und konnte vor allem während des NS-Regimes seine Sammlung wesentlich vergrößern, wobei es sich auch um Raubkunst gehandelt hat. Seine Witwe Ursula Ucicky stellte im September 2013 die gemeinnützige „Gustav Klimt | Wien 1900 – Privatstiftung“ (kurz Klimt-Foundation) vor, in die sie vier Ölgemälde (zwei davon: siehe Werkliste), zehn Zeichnungen und Autografen von Klimt samt einem Stiftungskapital einbrachte. Im Stiftungszweck ist ausdrücklich die Provenienzforschung der Werke genannt. Die Direktorin der Österreichischen Galerie Belvedere und einzelne Organe des Leopold Museums zeigten sich ob der Gründung der Stiftung irritiert. U. a. fungiert der kaufmännische Direktor des Leopold-Museums als ehrenamtliches Vorstandsmitglied der Klimt Foundation. Am 26. April 1989 erschien die österreichische 500 Schilling Gustav Klimt-Gedenkmünze in Silber in einer Auflage von 350.000 Stück, Gestalter war der Chefgraveur der Münze Österreich AG. Auf der Vorderseite befindet sich ein Porträt Klimts sowie seine Signatur. Die Rückseite zeigt ein Abbild seiner Judith. Am 5. November 2003 erschien die österreichische 100 Euro Goldmünze Gustav Klimt mit der Abbildung von ihm am Kunstwerk, auf der Rückseite wird „Der Kuss“ gezeigt. 2007 wurde der Asteroid (16445) Klimt nach Klimt benannt, der bereits am 1989 von Eric Walter Elst entdeckt worden war. 2012 startete Münze Österreich die Serie Klimt und seine Frauen, in der bisher folgende 50 Euro Goldmünzen herausgegeben wurden: Adele Bloch Bauer (2012), Die Erwartung (2013), Judith II (2014), Medizin (2015). Werke (Auswahl) Diese Liste enthält 25 Werke Klimts, die einen repräsentativen Querschnitt durch sein malerisches Werk darstellen. Titel Wann entstanden Größe, Material Ausstellung/Sammlung/Besitzer Dame mit lila Schal 1895 67 × 41,2 cm, Öl auf Leinwand Kunsthistorisches Museum, Wien Pallas Athene 1898 75 × 75 cm, Öl auf Leinwand Wien Museum Bildnis der Sonja Knips 1898 145 × 145 cm, Öl auf Leinwand Österreichische Galerie Belvedere, Wien Nuda Veritas 1899 252 × 55,2 cm, Öl auf Leinwand Österreichisches Theatermuseum, Wien Judith I 1901 84 × 42 cm, Öl auf Leinwand Österreichische Galerie Belvedere, Wien Goldfische 1901-1902 181 × 66,5 cm, Öl auf Leinwand Kunstmuseum Solothurn Beethovenfries (Ein Teil des Wandgemäldes) 1902 73 m², Wandgemälde Wiener Secessionsgebäude Bildnis der Emilie Flöge 1902 181 × 84 cm, Öl auf Leinwand Wien Museum Bildnis der Gertrud Löw 1902 149,5 × 45 cm, Öl auf Leinwand Privatbesitz Wasserschlangen I 1904-1907 50 × 20 cm, Mischtechnik mit Goldauflagen auf Pergament Österreichische Galerie Belvedere, Wien Bildnis der Margarethe Stonborough-Wittgenstein 1905 180 × 90 cm, Öl auf Leinwand Neue Pinakothek, München Die drei Lebensalter einer Frau 1905 180 × 180 cm, Öl auf Leinwand Galleria Nazionale d’Arte Moderna, Rom Adele Bloch-Bauer I 1907 138 × 138 cm, Öl auf Leinwand Neue Galerie, New York City Danaë 1907 77 × 83 cm, Öl auf Leinwand Galerie Würthle, Wien Der Kuss 1908-1909 180 × 180 cm, Öl auf Leinwand Österreichische Galerie Belvedere, Wien Judith II 1909 178 × 46 cm, Öl auf Leinwand Galleria Nazionale d’Arte Moderna, Rom Weg im Park von Schloss Kammer 1912 110 × 110 cm, Öl auf Leinwand Österreichische Galerie Belvedere, Wien Apfelbaum I 1912 110 × 110 cm, Öl auf Leinwand Privatbesitz Adele Bloch-Bauer II 1912 190 × 120 cm, Öl auf Leinwand Von Oprah Winfrey 2017 um 150 Millionen Dollar an einen Chinesen verkauft.[16][17] Bildnis der Eugenia Primavesi 1912-1913 140 × 84 cm, Öl auf Leinwand Privatbesitz Die Jungfrau 1913 200 × 190 cm, Öl auf Leinwand Nationalgalerie Prag Kirche in Unterach am Attersee 1916 110 × 110 cm, Öl auf Leinwand Privatbesitz Dame mit Fächer 1917 100 × 100 cm, Öl auf Leinwand Privatbesitz Bildnis der Johanna Staude (unvollendet) 1917-1918 70 × 50 cm, Öl auf Leinwand Österreichische Galerie Belvedere, Wien Adam und Eva (unvollendet) 1917-1918 173 × 60 cm, Öl auf Leinwand Österreichische Galerie Belvedere, Wien Weitere Werke Zwickel- und Interkolumnienbilder im Stiegenhaus des Kunsthistorischen Museums Wien, 1891: Römisches und Venezianisches Quattrocento, Griechische Antike und Aegypten, Altitalienische Kunst, Florentinisches Cinquecento und Quattrocento Marie Breunig (Wien, Privatbesitz), 1894, Öl auf Leinwand, 155 × 75 cm Die Musik (München, Neue Pinakothek), 1895, Öl auf Leinwand, 37 × 44,5 cm Stoclet-Fries (Brüssel, Speisesaal im Palais Stoclet); Marie Henneberg Halle, Moritzburg, 1902, Öl auf Leinwand, 140 × 140 cm Buchenwald (Dresden, Galerie Neue Meister), 1902, Öl auf Leinwand, 100 × 100 cm Das Leben ein Kampf (Der goldene Ritter) (Nagoya, Aichi Prefectural Museum of Art), 1903, Öl auf Leinwand, 100 × 100 cm Aufsteigendes Gewitter (Wien, Leopold Museum), 1903, Öl auf Leinwand, 100 × 100 cm Die Hoffnung I (1903) (Ottawa, National Gallery of Canada), 1903, Öl auf Leinwand, 181 × 67 cm Hermine Gallia (London, National Gallery), 1904, Öl auf Leinwand, 170,5 × 96,5 cm Wasserschlangen II (Freundinnen), 1904–07, Öl auf Leinwand, 80 × 145 cm Bauerngarten mit Sonnenblumen (Wien, Belvedere), 1905/06, Öl auf Leinwand, 110 × 100 cm Fritza Riedler (Wien, Belvedere), 1906, Öl auf Leinwand, 153 × 133 cm Mohnblumenwiese (Wien, Belvedere), 1907, Öl auf Leinwand, 110 × 110 cm Die Hoffnung II (1907) (New York, Metropolitan Museum of Art), 1907, Öl auf Leinwand, 110 × 110 cm Tod und Leben (Wien, Leopold Museum), 1908–11, Öl auf Leinwand, 178 × 198 cm Blühendes Feld (Pittsburgh, Carnegie Museum of Art), 1909, Öl auf Leinwand, 100,5 × 100,5 cm Der Park (New York, Museum of Modern Art), 1909/10, Öl auf Leinwand, 110,5 × 110,5 cm Bauernhaus in Buchberg (Wien, Belvedere), 1911/12, Öl auf Leinwand, 110 × 110 cm Kirche in Cassone, 1913, Öl auf Leinwand, 110 × 110 cm Mäda Gertrude Primavesi (auch „Mäda“ genannt) (Metropolitan Museum of Art, New York) 1912-13; Öl auf Leinwand, 149,9 × 110,5 cm Litzlberg am Attersee, 1914, Öl auf Leinwand, 110 × 110 cm, Museum der Moderne, Salzburg Friederike Maria Beer (Tel Aviv-Jaffa, Museum of Art), 1916, Öl auf Leinwand, 168 × 130 Ria Munk III, 1917/18, Öl auf Leinwand, 180 × 128 Baby (Privatbesitz), 1917/18, Öl auf Leinwand, 110 × 110 Die Braut (unvollendet), Öl auf Leinwand, 165 × 191 cm, Belvedere, Wien Weitere Werke Klimts befinden sich etwa im Besitz des Art Institute of Chicago, des Detroit Institute of Arts und des Musée d’Orsay in Paris. Künstlerische Einordnung Gustav Klimt war zu Lebzeiten einer der umstrittensten, aber auch beliebtesten Künstler der Jahrhundertwende. Kennzeichnend in seinem Stil ist die Aufnahme der Nuda Veritas als symbolische Figur in einige seiner Kunstwerke gegen Ende des 19. Jahrhunderts, darunter Pallas Athene (1898) und Nuda Veritas (1899). Als Klimts erste Nuda-Veritas gilt eine Illustration für die Zeitschrift Ver sacrum (März-Ausgabe 1898). Ein Vorbild für Klimts Darstellung der Nuda Veritas war vermutlich seine eigene Isis in Aegypten I (1891). Kunsthistoriker nehmen an, dass Klimt mit der Nuda Veritas sowohl die Politik der Habsburger als auch die Ignoranz der österreichischen Gesellschaft anprangerte, die ihre Augen vor innen- und außenpolitischen Problemen verschloss und stattdessen mit historistischem Prunk sowie Festivitäten die Wahrheit zu verdecken versuchte. Von der Wiener Gesellschaft wurde er wegen der erotischen Ausstrahlung seiner weiblichen Porträts gesucht. Klimt ist zweifellos der bedeutendste Künstler des Jugendstils in Österreich, nimmt aber auch im internationalen Maßstab eine Spitzenstellung ein. Dennoch wurde sein Werk besonders in der deutschsprachigen Kunstkritik der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts teilweise völlig ignoriert oder als reine Dekorationsmalerei abgetan. Erst später wurde seine statische Flächenhaftigkeit und seine ornamentale Abstraktion als richtungsweisend für die Entwicklung der modernen Malerei erkannt (Kubismus, abstrakte Malerei). Die Goldhintergründe auf Klimts Bildern erinnern mit ihrem Japonismus etwa an Ogata Kōrin, einen japanischen Maler des 17. Jahrhunderts. Die auffällige Verdichtung und flächige Wirkung zahlreicher Landschaftsbilder erreichte Klimt dadurch, dass er sich mittels Fernrohr ausgewählte entfernte Landschaftsausschnitte nah heranholte. Das Porträt Adele Bloch-Bauer I gehört mit einem Erlös von 135 Millionen US-Dollar zu den am teuersten verkauften Gemälden der Welt (siehe Liste der teuersten Gemälde). Er gehörte zur bevorzugten Auswahl zeitgenössischer Künstler, die das „Komité zur Beschaffung und Bewertung von Stollwerckbildern“ dem Kölner Schokoladeproduzenten Ludwig Stollwerck zur Beauftragung für Entwürfe vorschlug. Im Jahr 1964 wurden Arbeiten von ihm auf der documenta III in Kassel in der Abteilung Handzeichnungen gezeigt. Klimt in Film und Musical Gustav Klimt bzw. seine Werke wurden zum Thema für Filme und ein Musical: Die Affäre Klimt. (Originaltitel: Stealing Klimt) Dokumentarfilm, Großbritannien 2006, 88 Min., Buch: Martin Smith, Regie: Jane Chablani, Produktion: Films of Record, Inhaltsangabe von arte Der chilenische Regisseur Raúl Ruiz inszenierte im Jahr 2005 einen Film mit dem Titel „Klimt“, welcher in Wien und in den Filmstudios des Movie Park Germany bei Bottrop-Kirchhellen gedreht wurde. Der Film hatte am 1. März 2006 in Wien Premiere. Hauptdarsteller John Malkovich war bei der Premiere anwesend und besichtigte das Klimt-Gemälde „Emilie Flöge“, das im Film eine Rolle spielt, zusammen mit Zeichnungen und Skizzen Klimts im Wien Museum. Emilie Flöge wird im Film von Veronica Ferres dargestellt, den Malerkollegen Egon Schiele spielt Nikolai Kinski. Einige seiner Gemälde wurden in den japanischen Anime-Serien Elfen Lied und Sora no Woto des Regisseurs Mamoru Kambe verändert in Vor- und Abspann eingebaut. Den abstrakten Figuren Klimts wurde dabei das Aussehen der Figuren aus den Anime gegeben. 1996 entstand das interaktive Theaterstück Alma – A Show Biz ans Ende von Joshua Sobol über das Leben von Alma Mahler-Werfel, in dem Gustav Klimt als ihr Jugendschwarm und Mann auftritt, der ihr den ersten Kuss raubte. Gustav Klimt – Das Musical feierte am 2. Juli 2009 bei den Festspielen in Gutenstein Welturaufführung. Musik: Gerald Gratzer, Buch: Niki Neuspiel, Sissi Gruber. Gustav Klimt. Der Geheimnisvolle. Dokumentarfilm, Österreich, 2012, 60 Min., Buch und Regie: Herbert Eisenschenk, Produktion: ORF, arte, Erstsendung: 18. Juli 2012 bei arte, Inhaltsangabe (Memento vom 21. Oktober 2012 im Internet Archive) mit Video-Ausschnitten. Gustav Klimt. Sehnsucht nach dort. Dokumentarfilm, Österreich, 2012, 25 Min., Buch und Regie: Peter Weinhäupl, Stefan Kutzenberger, Produktion: Leopold Museum, Klimt-Zentrum Attersee. Die Frau in Gold. Spielfilm, Großbritannien, USA, 2015, 109 Minuten, Regie: Simon Curtis. Egon Schiele: Tod und Mädchen. Spielfilm, Österreich, Luxemburg, 2016, 110 Minuten, Regie: Dieter Berner, Gustav Klimt wird von Cornelius Obonya verkörpert. Restitutionsfälle Das n. Regime entzog den rechtmäßigen Eigentümern viele Kunstwerke. Die Rückstellung nach 1945 erfolgte in Österreich sehr unvollständig. Als in den 1990er Jahren die Kinder und Enkel der Enteigneten ihr Recht forderten und dies von den USA politisch massiv unterstützt wurde, musste umgedacht werden. 1998 beschloss Österreich ein Restitutionsgesetz, gegen das aber von manchen öffentlichen Kunstsammlungen hinhaltender Widerstand geleistet wurde. Da Gustav Klimt mittlerweile zu den weltweit bekanntesten Künstlern zählte, war die Frage der Restitution einiger seiner Werke aus dem Belvedere in Wien ein sehr medienwirksames Thema. In den Jahren 2001 bis 2004 wurden fünf Klimt-Werke aus dem Belvedere an die Erben vom NS-Regime enteigneter Eigentümer zurückgegeben: Apfelbaum II, 2001 an die Erben nach Nora Stiasny übergeben; kurz nach der Rückgabe entstanden Zweifel darüber, ob dieses Bild nicht August Lederers und Serena Lederers Eigentum war. Diese Unklarheiten wurden 2015 thematisiert. Dame mit Federboa, 2001 an die Erben nach Hermine Lasus übergeben Bauernhaus mit Birken, 2001 an die Erben nach Hermine Lasus übergeben Landhaus am Attersee, 1914, 2001 an die Erben nach Jenny Steiner übergeben Bildnis einer Dame, 2004 an die Erben nach Bernhard Altmann übergeben Einen sechs Jahre andauernden Rechtsstreit entfachten 1999 fünf Klimt-Gemälde, die 1941 von den n. Behörden aus dem Besitz der Familie Bloch-Bauer beschlagnahmt und dem Belvedere übergeben worden waren. Die Galerie wähnte sich nach 1945 rechtmäßig im Besitz der Bilder, da die von Gustav Klimt zweimal porträtierte Adele Bloch-Bauer in ihrem Testament ihren Mann, Ferdinand Bloch-Bauer, 1925 gebeten hatte, „ihre Bilder“ nach seinem Tod ins Eigentum der „österreichischen Staatsgalerie in Wien“ zu übertragen. Ferdinand Bloch-Bauer betrachtete die Bilder allerdings als sein Eigentum, nicht als das seiner verstorbenen Frau, das er geerbt hätte. Die Familie Bloch-Bauer musste nach dem "Anschluss" Österreichs flüchten; die zurückgebliebenen Bilder wurden beschlagnahmt. Ferdinand Bloch-Bauer starb 1945 im Exil in der Schweiz, ohne dass ihm der zuvor wieder errichtete österreichische Staat die Rückgabe seiner Bilder angeboten hätte. Als die Nichte der von Klimt porträtierten Adele Bloch-Bauer, Maria Altmann, als Sprecherin der Erben Bloch-Bauers Jahrzehnte später die Rückgabe der Bilder verlangte, lehnte Unterrichtsministerin Elisabeth Gehrer es ab, darüber zu verhandeln. Da die Erben für einen Zivilprozess gegen die Republik Österreich enorme Gerichtsgebühren vorzustrecken gehabt hätten, strebten sie eine andere Form der Rechtsfindung an. Im Jänner 2006 wurden die fünf Gemälde auf Grund des Urteils eines Schiedsgerichtes den Erben zugesprochen. Am 2. Februar 2006 verzichtete die Republik Österreich, vertreten durch Frau Gehrer, auf ihr Vorkaufsrecht, die Bilder zu einem Schätzpreis von 300 Millionen US-Dollar zu kaufen. Es handelte sich dabei um die folgenden Gemälde: Adele Bloch-Bauer I, bekannt als „Goldene Adele“, 1907, am 19. Juni 2006 von Ronald S. Lauder im Rahmen eines Private Sale für die Neue Galerie in New York, nach nicht offiziellen Angaben der "New York Times" für 135 Millionen US-Dollar (106,7 Millionen Euro), von den Erben erworben. Dies war zu dieser Zeit der „höchste Preis, der jemals für ein Gemälde bezahlt wurde“. Das Bild wurde danach in Lauders „Neuer Galerie“ ausgestellt. Adele Bloch-Bauer II, 1912, am 8. November 2006 von einem anonymen Bieter per Telefon auf einer der größten Auktionen des Hauses Christie’s in New York für 87,936 Millionen US-Dollar (68,8 Millionen Euro) inkl. Zuschläge ersteigert. Es handelte sich damals um den fünfthöchsten Preis, der jemals für ein Gemälde bezahlt wurde. Buchenwald/Birkenwald, 1903, wurde ebenfalls bei der Auktion am 8. November 2006 für 33,056 Millionen US-Dollar (25,9 Millionen Euro) ersteigert. Apfelbaum I, 1912, erbrachte auf derselben Auktion des Hauses Christie’s 40,336 Millionen US-Dollar (31,6 Millionen Euro). Häuser in Unterach am Attersee, um 1916, ersteigerte eine Dame im Saal ebenfalls bei der Christie’s-Auktion am 8. November 2006 für 31,376 Millionen US-Dollar (24,6 Millionen Euro). Die letzteren vier Gemälde erbrachten bei der Auktion am 8. November 2006 insgesamt 192,731 Millionen US-Dollar (150,9 Millionen Euro). Gemeinsam mit der „Goldenen Adele“ waren das 327,7 Millionen US-Dollar (257,6 Millionen Euro). Zu den Klimt-Bildern Ursula Ucickys siehe Abschnitt Nachleben. Der Holzschnitt (auch als Xylographie bezeichnet; Zu den xylographischen Verfahren zählt allerdings neben dem Holzschnitt auch der Holzstich sowie der Blockdruck.) ist eine Drucktechnik, bei der ein reliefartiger hölzerner Druckstock verwendet wird, um Grafiken zu erzeugen; auch die so erzeugte einzelne Grafik wird Holzschnitt genannt. Zur Herstellung des Druckstocks werden von einem glatt gehobelten Holzbrett mit Schneidemessern die nicht druckenden Teile entfernt und die erhabenen Teile danach eingefärbt und abgedruckt (Hochdruck). Der Abdruck erfolgt durch Handabreibung mittels eines Falzbeins oder durch eine Druckpresse. Herstellungsprozess im Detail Herstellung des Druckstocks In der Regel wird ein Holzblock so zugeschnitten, dass eine etwa zwei bis vier Zentimeter starke Platte entsteht, deren Fasern in der Richtung der Bildfläche verlaufen (Langschnitt). Sie wird sorgfältig gehobelt, geschliffen und geglättet, bis die vollkommen plane Fläche mit einer Grundierung, meist einer dünnen weißen Kreideschicht, überzogen werden kann. Auf dieser Kreideschicht wird in der Regel vom Künstler die Vorzeichnung angebracht, danach mit verschiedenen Messern die vorgezeichneten Linien haarscharf umschnitten. Dies erfolgt nicht mit einem senkrechten Schnitt, sondern mit zwei Schnitten, einem schrägen von der aufgezeichneten Linie weg und einem gegenschrägen (Schnitt und Gegenschnitt), wobei sich dann ein Holzspan entfernen lässt. Am Ende dieses Prozesses bleiben die Linien und Flächen der Zeichnung als Grate, Stege oder Inseln stehen. Bei diesem so genannten Schwarzlinienschnitt wird die Figuration durch schwarze Linien auf weißem Grund gebildet. Der fertige Druckstock wird schließlich mit Druckfarbe eingefärbt, was durch Aufdrücken eines faustgroßen, getränkten Ballens geschieht oder häufiger noch durch Überrollen mit einer Walze. Der Druck Der Druck erfolgt, indem die Holzplatte auf ein saugfähiges, also ungeleimtes und leicht angefeuchtetes Papier gepresst wird (oder umgekehrt), das dadurch die Farbe aufnimmt. Beim Reiberdruck geschieht dies durch Reiben des aufgelegten Papiers mit dem Handballen; beim Bürstendruck wird durch das Streichen einer Bürste über das Papier die notwendige enge Verbindung von Papier und Druckstock bewirkt. Am häufigsten wird der Abzug jedoch mit einer Buchdruckpresse hergestellt, die einen mäßigen vertikalen Druck auf die horizontale Platte mit dem aufgelegten Papier ausübt. Nach jedem Druckvorgang muss die Platte neu eingefärbt werden. Da Kniehebelpressen, die man früher bevorzugt für den Druck von Holzschnitten verwandte, heute nicht mehr hergestellt werden und kaum noch erhältlich sind, wird häufig auch auf Walzenpressen (Tiefdruckpressen) gearbeitet. Holzschnitte mit hohen Auflagen werden oft auf Buchdruckpressen gedruckt. Holzschnitte werden mitunter auf den Stein umgedruckt und wie eine Lithografie abgezogen. Es handelt sich dann um eine Lithografie nach einem Holzschnitt, also um eine „originalgrafische“ Reproduktion (siehe auch Grafik). Verwendete Holzarten Für den Holzschnitt eignen sich nahezu alle Nutzhölzer. Eine der wenigen Holzarten, die für den Holzschnitt kaum zu gebrauchen ist, ist das der gewöhnlichen Kiefer, da ihr Holz zu inhomogen, gelegentlich astig und zu harzig ist. Das verwendete Holz wird gewöhnlich als so genanntes Langholz längs zur Faser geschnitten. Harthölzer wie Birne, Nuss oder Kirsche werden besonders gerne für detailliertere Grafiken verwendet, da sie sich im Vergleich zu Weichholz gleichmäßiger schneiden lassen und sich daher auch feine Linien gut erzielen lassen. Weichhölzer eignen sich besonders für großflächige Arbeiten und haben den zusätzlichen Vorteil, dass große Platten oder Bretter günstiger zu erwerben sind als solche aus Hartholz. Verwendet werden auch Span-, Furnier- und Tischlerplatten oder Sperrholz, so genannter Plattenwerkstoff. Diese Holzformen sind bei Druckgrafikern beliebt, da sie sich nicht verziehen und auch größere Formate günstig zu haben sind. Gelegentlich wird sogar altes Möbelholz für den Holzschnitt verwendet. Die Maserung oder Struktur eines Holzes wird gelegentlich bewusst als grafisches Element eingesetzt. Dazu eignen sich besonders verwitterte Holzbretter, deren Maserung reliefartig hervorgehoben ist, da die weicheren Schichten durch die Verwitterung bereits erodiert sind. Dieser Effekt lässt sich auch künstlich erzeugen, indem das Holzbrett mit einer Drahtbürste behandelt wird oder die Oberfläche mit verdünnter Salpetersäure angeätzt wird. Während bei den meisten Holzschnitt-Techniken die Wahl des Holzes im Wesentlichen eine künstlerische Entscheidung ist, ist es beim Holzstich notwendig, dass das verwendete Holz eine feine, enge Faserung aufweist. Präferiert wird das quer zur Faser geschnittene Hirnholz des Buchsbaums, das aufgrund des langsamen Wachstums dieser Pflanze jedoch sehr teuer ist. Bei alten Druckstöcken aus Buchsbaum wird deshalb auch die Plattenunterseite verwendet oder die Oberseite wird abgehobelt, so dass sie neu graviert werden kann. Werkzeuge Zur Grundausstattung eines Holzschneiders gehören: der Grabstichel, mit dem gerade und parallele Linien ins Holz gestochen werden der Geißfuß, der eine v-förmige Rille schneidet der Rundstichel oder das Rundeisen das Hohleisen, mit dem größere, nicht druckende Partien weggeschnitten werden. Manche Holzschneider arbeiten ausschließlich mit kleineren und größeren Hohleisen und verzichten auf Werkzeuge wie Konturenmesser Konturenmesser, mit denen feine Linien geschnitten werden Alle Holzschnittwerkzeuge haben aufgrund ihrer verschiedenen Schneiden und Profile eine unterschiedliche Schnittwirkung. In der Regel haben sie mit Ausnahme der Konturenmesser einen pilzförmigen Griff. Dies soll helfen, mehr Druck auf das Werkzeug auszuüben. Heutzutage werden auch modernere Werkzeuge wie Fräsmaschinen verwendet. HAP Grieshaber gebrauchte für seine sehr großen Holzschnitte sogar Motorsägen. Merkmale des manuellen Holzschnitts Eine künstlerische Holzschnitt-Grafik weist spezifische Merkmale auf, die sie von Druckgrafiken, die mit anderen Techniken wie Kupferstich oder Mezzotinto hergestellt sind, deutlich unterscheiden: Die Rückseite des Abzugs zeigt eine leichte Prägung, die gewöhnlich deutlich fühlbar ist. Die Linienstege sind leicht in das Papier eingedrückt, was den Holzschnitt von allen Flachdrucken unterscheidet. Beim Handabzug wird das Papier auf der Rückseite durch den Reiber leicht glänzend (Reiberspuren). Ein Reiberdruck ist zeitraubend; er gibt dem Künstler jedoch die Möglichkeit, durch die Art des Einfärbens des Druckstocks und durch das Abreiben das Endresultat zu beeinflussen. Dadurch sind die Unterschiede zwischen einzelnen Abzügen jedoch größer, als das durch den Druck mit einer Druckerpresse der Fall ist. Durch den verhältnismäßig geringen Kraftaufwand, mit dem der Abdruck von einem Holzstock erfolgt, zeigt der Abzug keinen Quetsch- oder Plattenrand, er unterscheidet sich dadurch von jedem Tiefdruck. Die Farbe der Linien ist auf dem gesamten Blatt gleich dicht, da die Druckfarbe auf jedem druckenden Teil gleich aufliegt. Die Qualität des Abzugs – für den potentiellen Käufer einer künstlerischen Druckgrafik ein wesentliches Entscheidungskriterium – ist abhängig von Sauberkeit und Schärfe des Drucks. Die Drucke dürfen keine starken Quetschränder haben. Zu farbfette Drucke verschmieren Feinheiten und hinterlassen um die schwarzen Stege und Felder einen braunen Hof. Diese „versuppten“ Abzüge sind von minderer Qualität. Varianten der Holzschnitt-Technik Die klassischen Techniken des Holzschnitts sind: Schwarzlinienschnitt, bei dem die erhabenen und damit druckenden Teile des Druckstocks die Zeichnung wiedergeben. Der Schwarzlinienschnitt ist die ursprünglichste Form des Holzschnitts. Weißlinienschnitt, bei dem die Linien der Zeichnung wie eine Gravur in den Holzblock eingeschnitten werden. Beim Abzug wird damit die Fläche abgedruckt, die eigentlich den Hintergrund ausmacht, und die Darstellung ergibt sich – nicht druckend – aus den weißen Linien. Der Weißlinienschnitt wurde vor allem im 16. Jahrhundert eingesetzt. Albrecht Dürer verwendete ihn mit seiner negativen Umkehrung zur Steigerung der künstlerischen Wirkung in schwarzlinigen Holzschnitten. Flächenschnitt, der vor allem von französischen Künstlern des 19. Jahrhunderts verwendet wurde. Die Zeichnung wurde meist negativ in ein großflächiges Brett geschnitten. Paul Gauguin verwendete dazu bevorzugt rohe Kistenbretter, um die Rauigkeit und die Maserung des Holzes für den künstlerischen Ausdruck mitzuverwenden. Holzstich (Xylographie), bei dem eine quer zur Faser geschnittene Holzplatte statt mit einem Messer mit einem Kupferstich-Grabstichel bearbeitet wird. Damit kann künstlerisch eine größere Halbtonabstufung erreicht werden. Der Holzstich ist als technische Weiterentwicklung des Holzschnitts einzustufen. Beim Weißdruck werden die erhabenen Flächen der Druckplatte mit weißer Farbe eingestrichen und auf schwarzem Papier abgezogen. Für den Mehrfarbendruck wird der Druck mit mehreren Platten durchgeführt oder die Technik des Clair-obscur-Holzschnitts, des Camaieu-Schnitts, des Abbauschnitts oder der Puzzle-Druck angewandt. Moderne Holzschneider kombinieren alle diese Verfahren. Geschichtlicher Überblick Ursprung Die im Prinzip sehr einfache Technik des Hochdrucks zählt zu den ältesten Verfahren der Menschheit, ihre Bildvorstellungen festzuhalten. Der Druck mit geschnittenen Holzklischees ist von diesen das älteste grafische Druckverfahren. Babylonier und Ägypter hatten bereits geschnittene Holzstempel in weichem Ton abgedruckt, und im Kaiserreich China kannte man im 4. Jahrhundert sogar schon die Möglichkeit, reliefartig bearbeitete Inschriftensteine mit Tusche einzufärben und auf Papier, das man dort seit dem 1. Jahrhundert herzustellen wusste, abzureiben. Der Holzschnitt ist daher keine eigentliche Erfindung, sondern nur die Anwendung längst bekannter technischer Möglichkeiten auf einem bis dahin wenig genutzten Material. Einblattholzschnitt und frühe Buchproduktion Die frühesten künstlerischen Holzschnitte entstanden als so genannte Einblattholzschnitte zwischen 1400 und 1550 zuerst in alpenländischen und bayerischen Klöstern. Als „Pestblätter“ bildeten sie beispielsweise die als Pesthelfer verehrten Heiligen ab, gaben zusätzlich Gebetstexte wieder und enthielten schließlich auch medizinische Ratschläge zur Vorbeugung gegen die Pest. In Form von Flugblättern und Pamphleten diente der Holzschnitt insbesondere in der Reformationszeit auch als Vermittler religiöser, weltanschaulicher und künstlerischer Vorstellungen. Die ersten mit dem Namen des Künstlers versehenen Holzschnitte stellte um 1465 der Meister Ulrich Feierabend zu Rapperswil her. Neben Einblattdrucken wurden seit 1430 im Holztafeldruck auch sogenannte Blockbücher hergestellt. Die Verwendung von Holzschnitten für Buchillustrationen nahm mit der Weiterentwicklung des Buchdrucks durch Johannes Gutenberg noch weiter zu. Die Erfindung des Buchdrucks durch Gutenberg mit beweglichen Lettern (um 1440/65) veränderte die Textreproduktion. Die „Schedelsche Weltchronik“ des Nürnberger Druckers Anton Koberger aus dem Jahre 1493 enthielt fast 2.000 Holzschnitte. Für die Herstellung dieses Werks beschäftigte Koberger bis zu 100 Gesellen an 24 Druckpressen. Der Holzschnitt zwischen Renaissance und Industrialisierung Seinen ersten künstlerischen Höhepunkt erreichte der Holzschnitt in der Renaissance, als Künstler wie Albrecht Dürer und Hans Baldung Meisterwerke dieser Kunstform schufen. Besonders Dürer hat den Holzschnitt von seiner überwiegenden Funktion als Buchillustration befreit und ihn als selbstständiges Medium eines Kunstwerks neu definiert. Formal führte Dürer den Holzschnitt in die Nähe des Kupferstichs, indem er eine reichhaltige Skala zwischen Dunkel und Hell schuf. In diese Zeit fallen auch die ersten Versuche des Zusammendrucks verschieden gefärbter Platten, nachdem bisher nur Abzüge von Einblattholzschnitten von Hand nachkoloriert worden waren. Bei einem echten Farbdruck erhält jede Farbe eine eigene Druckplatte, die technische Schwierigkeit bei diesem Verfahren besteht jedoch darin, dass durch das Schrumpfen des befeuchteten und wieder trocknenden Papiers der Druckprozess nicht präzise zu steuern ist. Die ersten Farbholzdrucke lassen sich auf 1486 datieren, weitere Versuche unternahmen Lucas Cranach der Ältere sowie Albrecht Altdorfer; letzterem gelang 1519/1520 ein Mehrfarbdruck von sechs Stöcken. Eine intensive Auseinandersetzung mit Farbdrucken erfolgte in Deutschland nach den Arbeiten von Altdorfer vorerst nicht mehr, was möglicherweise auf die zunehmende Verbreitung der schwarzweißen Grafiken von Albrecht Dürer zurückzuführen ist. Die xylographischen Reproduktionsverfahren waren vom individuellen Geschick der Formschneider und Holzschnitzer abhängig. Die Erfindungen im Bereich der Bildreproduktion durch opto-chemische Reproduktionsverfahren sowie die Erfindung der Fotografie und der Autotypie in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts führten dazu, dass der Holzschnitt ab diesem Zeitpunkt für die industrielle Buch- und Zeitschriftenproduktion bedeutungslos wurde und nur noch im künstlerischen Bereich Verwendung fand. Der Holzschnitt in China und Japan Unabhängig von der Entwicklung des Holzschnitts in der westlichen Welt entwickelte sich im ostasiatischen Raum der Einsatz dieser druckgrafischen Technik. Ältester noch erhaltener Holzschnitt ist eine illustrierte Fassung der Diamant-Sutra aus dem Jahr 868. Einen ersten Höhepunkt erlebte sie in der Song-Zeit (960–1279) in China, als Künstler anfingen, sich zu Holzschnitzerwerkstätten zusammenzuschließen. Große technische Perfektion entwickelte man bei der Herstellung mehrfarbiger Holzschnitte. Zur Umsetzung künstlerischer Ideen wurden jedoch andere Techniken bevorzugt: Im 17. Jahrhundert diente der Holzschnitt in China nur zur Reproduktion von Bildern, wobei man sich vor allem bemühte, die Wirkung eines Pinselstrichs und der Tusche-Abstufung auf das Genaueste wiederzugeben. Als eigene Kunstform entwickelte sich der Holzschnitt jedoch in Japan, wohin die Technik gegen Ende des 8. Jahrhunderts aus China gelangt war. Seinen Höhepunkt erlebte er in der Zeit vom 17. bis 19. Jahrhundert. Anfangs waren die japanischen Holzschnitte Votivbilder, die vor allem in Holzschnittwerkstätten buddhistischer Klöster geschaffen wurden. Diese Votivbilder hatten damit eine ähnliche Funktion wie die Einblattholzschnitte im Europa des 15. Jahrhunderts. Zu Beginn des 17. Jahrhunderts wandten sich die japanischen Holzschnittkünstler weltlichen Themen zu. Die in den sogenannten plebejischen Schulen in Edo, Kyoto und Ōsaka vereinten Künstler schufen Illustrationen klassischer und volkstümlicher Literatur und auch freie grafische Blätter. Anfangs nur einfarbig gedruckt, entwickelte sich Mitte des 18. Jahrhunderts der japanische Farbholzschnitt. Der japanische Farbholzschnitt wurde arbeitsteilig von Zeichner, Holzschneider und Drucker hergestellt. Für den Druckprozess wurden bis zu 12 Platten und mehr geschnitten, was ein höchst präzises Arbeiten voraussetzte. Das Sujet des Holzschnitts waren neben Naturbildern vor allem das alltägliche Leben: Erotische Szenen (Shunga), Bilder aus der Welt der Geisha (Ukiyo-e), Porträts von Schauspielern und Sumo-Ringern. Die führenden Vertreter des japanischen Holzschnitts waren Nishikawa Sukenobu, Suzuki Harunobu, Kitagawa Utamaro, Katsushika Hokusai und Ando Hiroshige. Gegen Ende des 19. Jahrhunderts verlor der japanische Holzschnitt zunächst seine künstlerische Bedeutung. Es gab keine Grafiker mehr, die neue künstlerische Anregungen gebracht hätten. Zu Beginn des 20. Jahrhundert entstand jedoch eine Wiederbelebung in Form der zwei neuen Kunstrichtungen Sōsaku hanga und Shin hanga. Die Shin hanga-Bewegung (wörtl.: neuer Druck) führte moderate technische Neuerungen ein, behielt aber ansonsten sowohl die traditionelle Fertigung als auch die traditionellen Motive (Ukiyo-e) bei. In der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts waren Shin hanga-Holzschnitte insbesondere im Ausland erfolgreich, wo ein großes Interesse an traditionellen japanischen Motiven bestand. Die treibende Kraft hinter der Shin hanga-Bewegung war der Verleger Watanabe Shozaburo (1885–1962) und zu ihren bekanntesten Künstlern (Zeichnern) gehörte Kawase Hasui. Die Sōsaku hanga-Bewegung (wörtl. kreativer Druck) hingegen brach mit traditionellen Fertigungen und Motiven. Eines ihrer Markenzeichen waren die Prinzipien jiga (selbst gezeichnet), jikoku (selbst geschnitzt) und jizuri (selbst gedruckt), der Künstler führte also alle 3 Arbeitsschritte zur Herstellung eines Holzschnitts (Zeichnung, Schnitzen des Druckstocks, Druck) selbst aus. Ihren internationalen Durchbruch erreichte die Bewegung 1951 auf der Biennale von São Paulo. Zu ihren bekannten Vertretern gehören unter anderem Saito Kiyoshi (1907–1997), Onchi Koshiro (1891–1955), Hiratsuka Unichi (1895-1997), Watanabe Sadao (1913–1996), Maki Haku (1924–2000), Munakata Shiko (1903–1975) und Naoko Matsubara (* 1937). Der Einfluss des japanischen Farbholzschnitts Der japanische Farbholzschnitt mit seinen leuchtenden, aquarellartigen Druckfarben wurde im 19. Jahrhundert in Europa ein beliebtes Sammelobjekt. Die Einfachheit und Ausdruckskraft dieser Technik regte europäische Künstler an, sich wieder mit dem Holzschnitt und insbesondere mit dem Farbholzschnitt auseinanderzusetzen. Einer der Ersten, die diese Technik wiederentdeckten, war der Brite William Morris, der mit dieser Technik Bücher illustrierte. Insbesondere nach 1850 experimentierten zuerst die französischen Impressionisten, darunter Paul Gauguin, dann die Expressionisten (zum Beispiel Erich Heckel, Ernst Ludwig Kirchner, Max Pechstein, Edvard Munch, Frans Masereel, Emil Nolde oder in der Schweiz Carl Eugen Keel) mit dieser Technik. Insbesondere die Expressionisten schätzten den Holzschnitt wegen seiner herben und kraftvollen Ausdrucksweise, aber auch Künstler der Neuen Sachlichkeit wie Georg Schrimpf und dessen Frau Maria Uhden. Viele Künstler ließen sich darüber hinaus von der Bildkomposition des klassischen japanischen Farbholzschnitts anregen: Ein Bildmittelpunkt fehlt diesem; er lädt damit den Betrachter ein, den Blick über die Bildfläche wandern zu lassen. Häufig finden sich auf den Drucken auch ungewöhnliche Blickwinkel und am Bildrand angeschnittene Figuren. Insbesondere die Impressionisten griffen diese Art der Komposition auf. Mit dem Vordringen der abstrakten Kunst sank das Interesse am Holzschnitt dann wieder. Er wird heute nur noch gelegentlich eingesetzt, um eine künstlerische Idee druckgrafisch umzusetzen. In der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts war es neben Hans Arp, Heiner Bauschert und Frantisek Kupka vor allem HAP Grieshaber, der für die anhaltende Wertschätzung des Holzschnitts als künstlerisches Medium sorgte – er arbeitete nahezu ausschließlich mit dieser Technik. Ihre effektvolle Wirkung erzielt sie bei ihm vor allem durch das Spiel kräftiger Linien und weißer Flächen mit einem hohen Abstraktionsgrad des Dargestellten. Fotoxylografie Als Fotoxylografie bezeichnet man ein Holzschnittverfahren, bei dem der zu reproduzierende Gegenstand fotografisch auf den präparierten Holzstock übertragen wird. Dazu überzog man ursprünglich den Holzstock mit einer Schicht von Chromgelatine und kopierte hierauf das Bild. Ende des 19. Jahrhunderts wurde diese Technik durch das Silbernitratverfahren abgelöst. Einige Tropfen dicken Eiweißes wurden mit etwas Salmiakgeist versetzt und auf den Holzstock aufgetragen. Diese Schicht wurde mit fein gepulvertem und gut trockenem Eiweiß überstäubt. Die aufgestäubte Schicht wurde fein übertrieben und poliert, bis die Oberfläche fast ganz trocken war. Präpariert wurde durch Übergießen mit einer Lösung von Silbernitrat (1:8), der Überschuss abgewischt und die Platte nach dem Trocknen 20 Minuten Ammoniakdämpfen ausgesetzt. Die Bildvorlage kopierte man mit einem Negativ auf. Zum Entwickeln wurde nicht länger als 30 Sekunden gewässert und mit einer Fixiernatronlösung (1:6), welche etwas Soda und Goldchlorid enthielt, vergoldet und fixiert. Siehe auch Japonismus, Formschneider, Galvano, Buchdruck, Typografie, Skriptorium, Inkunabel, Holzstich.