Da die Firma anfangs in Weilers und später in Schlierbach, aber niemals in Wächtersbach angesiedelt war, stellt sich die Frage nach dem Ursprung des Namens „Waechtersbacher Keramik“. Naheliegend ist zunächst die Zuordnung zum Namen ihres gräflichen Gründers Adolf II. von Ysenburg-Wächtersbach. Plausibel ist aber auch, dass mit der Wahl eines bekannten und renommierten Namens ein wertvolles Alleinstellungsmerkmal erzielt wird.In den Anfangsjahren von 1832 bis etwa 1845 produzierte sie hauptsächlich einfaches, weißes Gebrauchsgeschirr. 1840 wurde das Kupfer-Umdruckverfahren zur künstlerischen Dekoration eingeführt, 1870 der Steinbuntdruck.Durch den enormen Erfolg und die wegweisenden Entwürfe Neureuthers konnte das Unternehmen Konkurrenten wie Villeroy&Boch weit hinter sich lassen. Nach dem Tode Neureuthers 1921 wurde die Kunstabteilung von Eduard Schweitzer übernommen und noch fortgeführt. Eduard Schweitzer und später Ursula Fesca, „standen später für Art Deco, die Neue Sachlichkeit oder Bauhaus“[13] . Bereits 1929 wurde die Kunstabteilung wieder geschlossen. Trotzdem konnte man in den 1930er Jahren mit der früher für die Wiener Werkstätte arbeitenden Dina Kuhn und mit der Brandenburgerin Ursula Fesca zwei weitere renommierte Entwerferinnen verpflichten. Fesca setzte sehr früh Bauhaus-Ideen um und entwarf Serien, die dem allgemeinen Zeitgeschmack so weit voraus waren, dass sie erst nach dem Zweiten Weltkrieg produziert wurden. Wegen Krankheit verließ Fesca von 1939 bis 1945 die Fabrik. Dadurch und wegen rigider Produktionsbeschränkungen setzte ein Niedergang ein, was Kapazität, Qualität und Innovation betrifft.Nach dem Zweiten Weltkrieg konnte die Produktion mit Frau Fesca wieder aufgenommen werden und Waechtersbach entwickelte sich zum größten Keramikhersteller Deutschlands. Seit den 1960er-Jahren exportiert das Unternehmen seine Erzeugnisse auch nach Amerika. Die Waechtersbacher Keramik wurde von Turpin Rosenthal, einem ehemaligen Ikea-Manager, im September 2006 übernommen, in mehrere Einzelfirmen aufgeteilt und als Tochterunternehmen der Könitz Porzellan GmbH geführt. Eine dieser Einzelfirmen war die Keramische Fertigungsstätte Brachttal GmbH. Im September 2011 meldete sie Insolvenz an.Waechtersbach Keramik hat in den letzten Jahren das Interesse von Kunstsammlern gefunden und ist zu einem Gegenstand des Antiquitätenhandels geworden.Aktuell ist WAECHTERSBACH GERMANY eine Marke der Könitz Porzellan GmbH in Unterwellenborn . Produziert wird derzeit in China, Thailand und Deutschland (Unterwellenborn-Könitz) Asien geht bei mir gar nicht.
Ort: Brachttal-Schlierbach Alter: Marke 50er ,ein schönes Stück es ist gute 70 Jahre alt