Originaler Fotoabzug.
Auf schwarzem Karton aufgezogen.
Auf der Rückseite bezeichnet, handsigniert und numeriert:
"Pitt´s Todeswand, Oktoberfest München, 15.09.2005, P. Barantl, -7/30-".
Nr. 7 von nur 30 Exemplaren.
Erstklassige Arbeit von Peter Barantl - auf neutralem, professionellem Fotopapier.
Größe 239 x 339 mm.
Mit minimalen Alterungs- und Gebrauchsspuren, sehr guter Zustand.
Hervorragende Bild-Qualität!!!
100%-Echtheitsgarantie – kein späterer Abzug, kein Repro, kein Nachdruck!!!
Besichtigung jederzeit möglich.
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Das Original-Foto wird als Sammlerstück verkauft - Urheberrechte sind im Kauf ausdrücklich NICHT enthalten!!!
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Zu Rückgabe und AGB bitte mich-Seite beachten. Die dort hinterlegten Informationen sind verbindlicher Bestandteil dieses Angebots/dieser Artikelbeschreibung!2005, 21. Jahrhundert, Akt, Aktaufnahmen, Aktfotografie, Anmut, Antriebsmaschinen, Antriebstechnik, Ästhetik, Attraktionen, Baiern, Bavarian, Bavarica, bayerische Geschichte, Bayerische Industrie, Bayerische Wirtschaft, Bayern, bayrisch, Bayrische Geschichte, Beine, Beruf, Berufe, Berufsleben, Berufsrennfahrer, Berufswelten, Berufswesen, Bierfest, Bierstadt, Bierzelt, Bike, Branche, Branchen, Brauchtum, BRD, Bundesrepublik Deutschland, Busen, cultural history, D-80331 München, D-80333 München, D-80335 München, D-80336 München, D-80336 München, D-85045 Ingolstadt, Dame, deutsche Motorrad-Geschichte, Deutsche Geschichte, Deutsche Wirtschaft, Deutschland, Eleganz, Erotic Photography, Erotica, Erotik, Erotika, erotique, Erotische Fotografie, Exhibitionismus, Fabrikat, Fabrikate, Fahren, Fahrendes Volk, Fahrerin, Fahrzeug, Fahrzeuglenker, Fetisch, fetish, Firma, Firmen, Firmengeschichte, Firmenlogo, Firmenzeichen, Fotografie, Fotokunst, Frau, German, Germans, Germany, Gesellschaftsleben, Gewerbe, gute alte Zeit, Harmonie, Heimat, Heimatbelege, Heimatkunde, Hersteller, Historical, Historically, Historisch, Historische Bilder, historische Fahrzeuge, historische Motorräder, history, Industrie, Industriegeschichte, Jahrmarkt, Jugend, Kfz, Kirmes, Körper, Körperkultur, Kostümkunde, Kraftfahrsport, Kraftfahrzeug, Kraftfahrzeugindustrie, Kraftrad, Kultur, Kulturgeschichte, Kunst, Kunstgeschichte, Künstler, Lady, legs, Lichtbild, Lichtstimmung, Marke, Marken, Markenzeichen, Mechanik, Mode, model, Monacensia, monacensis, Monachia, Monachium, Monacum, Moped, Motor, motorbike, motorcycle, Motorisierung, Motorrad, Motorradfahren, Motorradfahrer, Motorradfahrerin, Motorradrennfahrer, Motorrad-Rennszene, Motorsport, Münchner Oktoberfest, Nachtaufnahme, nackt, Nacktheit, Nacktkultur, Nostalgia, Nostalgie, nude, Oberbayern, Oldtimer, Ortsansichten, Ortsgeschichte, Ortskunde, Perlenkleid, Photographie, Rennbahnen, Rennen, Rennfahrer, Rennmaschine, Rennsport, Revue, Schönheit, Sensationen, Sexualität, Sexualite, Sexuality, Sittengeschichte, Sport, Sportgeschichte, Stadtgeschichte München, Steilwandfahrer, Straßenfahrzeug, Süddeutschland, System Technik, Systemtechnik, Technik, Technikgeschichte, Tempo, Theresienwiese, Tourismus, Touristik, Tradition, Traditionsunternehmen, Transportmittel, Transportwesen, Unternehmen, Unternehmensgeschichte, Varieté, Verkehr, Verkehrsmittel, Verkehrswesen, Vintage, Volksfest, Volksleben, Voyeur, Weiblichkeit, weiß-blau, Weltmarken, Wertarbeit, Wiesn, Wirtschaft, Wirtschaftsbetrieb, Wirtschaftsgeschichte, Wirtschaftsleben, woman, zeitgenössische Kunst, Zündapp, Zweirad Pitts Todeswand besteht aus einem großen, hölzernen Zylinder von etwa zwölf Metern Durchmesser und acht Metern Höhe. An seiner Innenwand rasen Motorradfahrer nur durch die Fliehkraft gehalten bis dicht an die Oberkante, an der die Zuschauer stehen. Dabei vollführen sie allerlei akrobatische Kunststücke. Das Unternehmen ist seit 1928 auf dem Oktoberfest und aus dieser Zeit stammen auch die Motorräder. Die Steilwand oder Trommel ist eine Jahrmarkts-Attraktion. Die Zylinder-Wandung einer großen Holztrommel von vier bis fünf Meter Höhe und ca. 7-10 Meter Durchmesser wird innen von einem oder mehreren Kraftfahrzeugen befahren, meist Motorräder. Vor der großen hölzernen Trommel wird als Werbemaßnahme auf einem Rollenstand immer mal in den Pausen ein Motorrad im Stand zum Fahren gebracht, meist ein uraltes amerikanisches Motorrad: Indian ist oft anzutreffen. Ein Motorrad, dessen Gasgriff sich in einer Position fixieren lässt. Das antreibende Hinterrad bewegt über die hintere Rolle und einen Kettentrieb auch die Rolle für die Rotation des Vorderrads. Bei schnell kreisenden Rädern und stabilisierter Bewegung turnt man nun auf dem Motorrad herum. Diese Kunststücke sollen Werbung machen für die Steilwand und die Zuschauer motivieren, den Eintritt zu zahlen. Die Zuschauer steigen äußere Treppen am Kessel hinauf, stehen dann auf Bühnentreppen und schauen von oben in den Kessel, beobachten die Vorführungen. Das Fahren in der lotrechten Wand ist physikalisch möglich, weil die Fliehkräfte beim Fahren in der Trommel, abhängig von dem Reibungsbeiwert zwischen Holzfahrbahn und den Reifen, eine nach außen gerichtete Kraft sind, die ab einer bestimmten Geschwindigkeit (ca. 40-60 km/h) ein Befahren der Wandung erlaubt, ohne herunterzurutschen. Der Steilwandfahrer startet auf der kreisförmigen Innenplattform. Eine Konus-Schrägung rundum von 45 Grad erlaubt den Übergang und nach Beschleunigen das Einfahren in die lotrechte Wand. In dieser Wand wird nun weiter beschleunigt bis zu einer gleichmäßigen und relativ sicheren Geschwindigkeit, bei der dann verschiedene Kunststücke vorgeführt werden. Mehrere Artistik-Nummern finden in der Abfolge einer Vorführung im Kessel statt. Gängige Nummern sind: Der Beifahrer eines Motorrads zeigt akrobatische Kunststücke. Mehrere Motorräder fahren umeinander herum, als gelte es einen Zopf zu flechten. Ein starkes Motorrad beschleunigt auf doppeltes Tempo, was die vierfache Fliehkraft erzeugt und den gesamten Kessel ins Schwingen bringt. Ein Gocart-Rennen wird veranstaltet. Die Artisten kurven in der Trommel "seitlich", so dass sie sich einmal nahe dem Boden und dann wieder am oberen Kesselrand befinden. Insgesamt läuft eine Steilwand-Vorführung 5 - 10 Minuten. Das Fahren in der Steilwand ist anstrengend und gefährlich. Es wirken hohe Kräfte auf den Fahrer ein, oftmals das Dreifache oder mehr seines Gewichtes. Der Kreislauf und die körperliche Verfassung müssen also topfit sein, ähnlich den Anforderungen an Kampfpiloten. Eine hohe Konzentration ist vonnöten, die geringste Unachtsamkeit kann zum Absturz in den Kessel oder zum Herausfliegen führen. Insbesondere das Fahren nahe am oberen Kesselrand ist gefährlich. Wenn auch die Zuschauer mit Fangzäunen geschützt sind, so ist doch der Fahrer bzgl. des oberen Randes höchst gefährdet. In der Vergangenheit ist es beim Steilwandfahren gelegentlich zu schweren Unfällen gekommen. Es gibt auf der ganzen Welt nur noch wenige Trupps, die diese Jahrmarktskünste aufführen. Das Steilwandfahren muss daher heutzutage wohl als eine aussterbende Kunst betrachtet werden. Die Zünder- und Apparatebaugesellschaft (letzte Firmenbezeichnung: Zündapp-Werke GmbH) war einer der großen deutschen Motorradhersteller in der Zeit von 1917 bis 1984. Geschichte Fritz Neumeyer, der Großvater des letzten Firmenchefs, begann zuerst mit der Fabrikation von Dampfmaschinen und Spielwaren. Zusammen mit den Firmen Krupp und Thiel gründete Neumeyer 1917 die Zünder- und Apparatebaugesellschaft Nürnberg, die 1918 in seinen Alleinbesitz überging. Nach der Berliner Automobil- und Motorradausstellung 1920 beschloss Neumeyer, selbst Motorräder zu bauen. Durch Fließbandtechnik konnte er 1921 mit der Z 22 seine erste Maschine preiswert auf den Markt bringen. 1500 Stück dieses Motorrades baute er bis 1922. Die Erfolgsgeschichte des Unternehmens wurde auch durch Neumeyers Tod 1935 nicht aufgehalten, Ende der 1930er-Jahre war Zündapp eine der fünf bedeutendsten Motorradfabriken in Europa. Nach dem Ende des Ersten Weltkriegs und dem Wegfall des Rüstungsgeschäfts wurden verschiedene technische Geräte ohne besonders großen Erfolg gefertigt, bis man sich 1921 auf die Produktion praktikabler Gebrauchsmotorräder verlegte. Diese Motorradproduktion wurde betrieben, bis das Unternehmen im August 1984 in Konkurs ging. Die Produktionsanlagen von Zündapp wurden an die Tianjin Motorcycle Co. nach China verkauft, wo mit den Einrichtungen noch einige Jahre produziert und auch das Zündapp-Zeichen verwendet wurde. Auch in Portugal existierten Produktionseinrichtungen; die Firma CASAL produzierte unter der Leitung eines ehemaligen Zündapp-Mitarbeiters fast identische Zündapp-Motoren, die vom Werk autorisiert waren. Bis in die 1990er-Jahre hinein wurden dort noch Zündapp-Konstruktionen, Mopeds und Kleinmotorräder gefertigt. Die Produktion von Motorrädern und Mopeds bildete über den gesamten Zeitraum das Hauptgeschäft. Es wurde jedoch mehrfach versucht, in die Automobilherstellung einzusteigen. Bereits 1924 sollte in München-Freimann in Lizenz ein Kleinwagen der englischen Firma Rover gebaut werden. Im Mai 1931 wurde der Presse wieder ein Projekt angekündigt. Es sollte ein 4-sitziger Personenwagen gebaut werden. Erstmals tauchte hier die Bezeichnung „Volkswagen“ auf. Nach nur drei gebauten Musterwagen wurde das Projekt des Porsche Typ 12 jedoch abgebrochen. (Siehe auch: VW Käfer) 1933 baute Zündapp einen vierrädrigen Schnell-Lieferwagen mit einem 400-cm³-Zweizylinder-Boxermotor und Hinterradantrieb, später wurde dieser gegen einen 500-cm³-Motorradmotor getauscht. Konstrukteure dieses Fahrzeugs waren Richard und Xaver Küchen. 1958 stellte Zündapp ein zweitüriges Coupé mit einem Climax-Motor vor. Die Karosserie stammte von Pininfarina. Nach Präsentation weiterer Automobil-Prototypen in den frühen 1950er-Jahren gab es 1957/1958 eine Serienproduktion von Zündapp-Autos: Über 6000 Exemplare des viersitzigen Kleinwagens Janus wurden hergestellt – für einen wirtschaftlichen Erfolg zu wenig. Zündapp fertigte neben Motorrädern vielerlei daran angelehnte Produkte. Neben dem wirtschaftlich erfolglosen Janus-Auto wurden insbesondere Bootsmotoren, Nähmaschinen und Rasenmäher erfolgreich verkauft; diese Produkte genossen einen guten Ruf. Nach dem Konkurs von Zündapp wurden in der Volksrepublik China noch größere Mengen KS-80-Motoren für Pumpen und Generatoren produziert. Zu den bekanntesten Modellen von Zündapp zählte das Nachkriegsmotorrad KS 601 mit Zweizylinder-Viertakt-Boxermotor; die meist grüne Lackierung führte zum Namen „Grüner Elefant“ dieses aufgrund seiner technischen Qualitäten sehr beliebten Modells. Im Zuge des Niedergangs des westdeutschen Motorradmarktes stellte Zündapp 1957 die Produktion dieser Maschine ein, die als zu groß, zu schwer und zu teuer bewertet wurde. Zuletzt wurden noch Exemplare mit modernisiertem Fahrwerk in die USA exportiert. Der Name „Grüner Elefant“ jedoch lebt weiter im Elefantentreffen, das nach diesem Motorrad benannt wurde und immer noch jährlich stattfindet. Bei der auch als Wehrmachtsgespann bekannten Zündapp KS 750 liegen die Zylinder des Boxermotors in einem Winkel von 170°, wodurch sich eine größere Bodenfreiheit unter den Zylindern ergibt. Nach Beendigung der Produktion von Viertaktmaschinen konzentrierte sich der Sohn des Firmengründers, Hans-Friedrich Neumeyer, ab den 1950er-Jahren auf hochwertige, alltagstaugliche kleine Zweitaktmaschinen mit hoher Lebenserwartung. Die Geschäfte liefen gut: Der Marktanteil von Zündapp bei deutschen Motorzweirädern bis 100 cm³ belief sich 1967 auf 33 Prozent; das Münchener Werk hatte 1700 Beschäftigte. Mit der 1978 eingeführten Helmpflicht für Moped- und Mokickfahrer gingen die Verkaufszahlen jedoch stetig zurück und brachen mit Einführung der Mofa-Prüfbescheinigung ab 1980 völlig ein. Zusätzlich verkaufshemmend waren bei den Kleinkrafträdern die hohen Haftpflichtversicherungsprämien von ca. 450,– DM/Jahr (1974, entspricht nach heutiger Kaufkraft und inflationsbereinigt 600 Euro) bis hin zu ca. 780,– DM/Jahr (1982, entspricht heute 710 Euro). Die Entwicklung der Zweitaktmaschinen war dabei langsam und nicht den Modetrends folgend. Zwar waren die Fahrzeuge äußerst hochwertig, so wurden etwa bereits 1976 elektronische Zündanlagen statt Kontaktzündungen eingesetzt und hochwertige, überdimensionierte Bremsanlagen und Kühlsysteme benutzt. (Beispiel: Die Scheibenbremsanlagen der Marke Brembo von Zündapp KS 175 und BMW R 80 des Baujahrs 1980 sind identisch). Andererseits nahm man wenig Rücksicht auf den Geschmack, die Eitelkeiten und Probleme der Kundschaft. Auch im letzten Baujahr wurden noch manuell zu betätigende Benzinhähne, Kickstarter, Ziehkeilschaltung und ein 25 Jahre altes Design verwendet. Argumente dafür waren die höhere Betriebssicherheit und das geringere Gewicht. Die Kundschaft kaufte inzwischen lieber großvolumige japanische Viertakter, die kaum praktische Vorteile hatten und trotz hoher Wartungskosten weniger haltbar als die kleinen Zweitakter waren. Allerdings trafen diese Maschinen in Design und Image den Nerv der Kundschaft. Und sie waren nur wenig teurer als die hochwertigen Maschinen von Zündapp. Die Geschichte Zündapps über den Verlauf von fast 70 Jahren zeigt exemplarisch den Aufstieg und Niedergang eines deutschen Unternehmens, das von einem ehrgeizigen und antriebsstarken Gründer aufgebaut und erfolgreich durch Kriegswirren geführt wurde, um dann an einer Tendenz zum Automobil und der zweiten Motorradkrise zu scheitern. Neben BMW existieren heute nur noch MZ und Sachs sowie inzwischen wieder Kreidler als deutsche Hersteller von Motorrädern, wobei sich Sachs in malaysischem Besitz befindet. In den 1960er Jahren wurden Lizenzen an die portugiesischen Firmen Casal und Famel vergeben, wobei die Zusammenhänge zwischen Casal und Famel fließend sind. Produkte von Casal wurden unter den Namen Solo und Mars in Deutschland über Versandhäuser vertrieben. Hier wurden verbesserte, aber nicht baugleiche Teile mit Zündappbasis auf dem deutschen Markt verkauft. Famel baute Zündappteile wie Motoren, Räder, Antriebsteile, Bremsen der jeweilig aktuellen KS-50-Zündappmodelle in ihre Fahrzeuge ein; diese Fahrzeuge wurden aber nur auf dem iberischen und französischen Markt vertrieben. Viele der noch heute vertriebenen Motorenersatzteile und Zubehörteile stammen aus der Produktion des Famel-Konzerns. Der Famel-Konzern fertigte auch Fahrzeuge mit Teilen der Konkurrenzfirma Sachs unter dem Namen S.I.S. nur für den iberischen Markt. 1974 wurde zusammen mit Royal Enfield eine Produktion in Ranipet/Indien eröffnet, wo die CS 25, ein Mofa, noch bis in die 1990er-Jahre produziert wurde. Nach der Übernahme von Royal-Enfield durch die indische Gruppe Eicher Goodearth wurde das Werk geschlossen. Am 10. August 1984 musste Dieter Neumayer (Geschäftsführer seit 1971 und Enkel des Firmengründers), den Vergleich anmelden. Dieser führte zur Eröffnung des Insolvenzverfahrens am 20. September gleichen Jahres. Am 26. Oktober 1984 wurden die Produktionsanlagen von einem chinesischen Unternehmen für 16 Millionen DM (8,2 Millionen Euro) erworben und in die Volksrepublik China verschifft Das Oktoberfest in München (mundartlich auch Wiesn) ist eines der größten Volksfeste der Welt. Es findet seit 1810 auf der Theresienwiese in München statt und wird Jahr für Jahr von rund sechs Millionen Menschen besucht. Für das Oktoberfest brauen die Münchner Brauereien ein spezielles Bier (Wiesn Märzen) mit mehr Stammwürze und damit auch mit höherem Alkoholgehalt (rund 6–7 %). Geschichte Das erste Oktoberfest Oktoberfeste waren früher in Bayern keine Seltenheit. Sie dienten dazu, das eingelagerte Märzenbier vor dem Anfang der neuen Brausaison aufzubrauchen. Das heute bekannte große Münchener Oktoberfest blickt mittlerweile auf eine 200-jährige Geschichte zurück. Es fand erstmals am 17. Oktober 1810 statt. Anlässlich ihrer Hochzeit am 12. Oktober 1810 veranstalteten Kronprinz Ludwig und Prinzessin Therese auf einer Wiese vor den Stadtmauern Münchens ein großes Pferderennen. Seitdem heißt das Gelände Theresienwiese, woher die mundartliche Bezeichnung Wiesn für das Oktoberfest stammt. Da sich Kronprinz Ludwig sehr für das antike Griechenland interessierte, schlug einer seiner Untertanen vor, das Fest im Stil der antiken Olympischen Spiele auszutragen. Der Vorschlag wurde begeistert aufgenommen und so hatte das Oktoberfest in den Anfangsjahren einen vorwiegend sportlichen Charakter. Es gilt heute als das Vorbild für die Olympien. Der bayerische Königshof beschloss zur Freude der Stadtbevölkerung, das Pferderennen im kommenden Jahr zur gleichen Zeit zu wiederholen. Damit begann die Tradition des Oktoberfests. Entwicklung zum Volksfest 19. Jahrhundert Im Jahr 1813 fiel das Fest allerdings aus, da Bayern in die napoleonischen Kriege verwickelt war. Danach wuchs die Wiesn von Jahr zu Jahr. Zur Pferderennbahn kamen Kletterbäume, Kegelbahnen und Schaukeln hinzu. 1818 wurde das erste Karussell aufgestellt. Mehrere Losstände zogen vor allem die ärmeren Stadtbewohner an, da es Porzellan, Silber und Schmuck zu gewinnen gab. 1819 übernahmen die Münchner Stadtväter die Festleitung. Von nun an sollte das Oktoberfest planmäßig jedes Jahr gefeiert werden. Seit 1850 „wacht“ die knapp 20 Meter hohe Statue der Bavaria über die Festwiese. 1853 wurde die Ruhmeshalle zu Füßen der Bavaria fertiggestellt. In den folgenden Jahren fielen einige Feste aus. Grund dafür waren zwei Cholera-Epidemien in den Jahren 1854 und 1873, der Preußisch-Österreichische Krieg 1866 und der Deutsch-Französische Krieg 1870. Gegen Ende des 19. Jahrhunderts entwickelte sich das Oktoberfest immer mehr zu dem Volksfest, das heute in aller Welt bekannt ist. Es wurde zeitlich verlängert und in die wegen des Altweibersommers zumeist schönen und warmen letzten Septembertage vorverlegt. Seitdem fällt nur das letzte Wiesnwochenende in den Oktober. Von 1880 an genehmigte die Stadtverwaltung den Bierverkauf und 1881 eröffnete die erste Hendlbraterei. Elektrisches Licht erhellte über 400 Buden und Zelte. Um mehr Sitzplätze für Besucher und Raum für Musikkapellen zu schaffen, errichteten die Brauereien an Stelle der Bierbuden große Bierhallen. Gleichzeitig zog das Fest immer mehr Schausteller und Karussellbesitzer an, die für zusätzliche Unterhaltung sorgten. 20. Jahrhundert Im Jahr 1910 feierte die Wiesn ihren 100. Geburtstag und es wurden 12.000 Hektoliter Bier ausgeschenkt. In der Bräurosl, dem damals größten Bierzelt, fanden bereits 12.000 Gäste Platz. Heute ist die Hofbräu-Festhalle mit 10.000 Plätzen das größte Bierzelt auf der Wiesn. Von 1914 bis 1918 fiel das Oktoberfest wegen des Ersten Weltkriegs aus. 1919/1920 feierte man nur ein kleines „Herbstfest“ und schon 1923/1924 zwang die Inflation zu weiteren Absagen. Auch während des Zweiten Weltkriegs von 1939 bis 1945 fand kein Fest statt. In den Nachkriegsjahren 1946 bis 1948 gab es wenigstens wieder ein „Herbstfest“. Seit seinem Bestehen war das Oktoberfest damit 24 Mal ausgefallen. 1950 wurde die Wiesn von Oberbürgermeister Thomas Wimmer zum ersten Mal mit dem inzwischen traditionellen Fassanstich im Festzelt Schottenhamel eröffnet. Im Lauf der folgenden Jahrzehnte entwickelte sich das Oktoberfest zum größten Volksfest der Welt. Das Pferderennen wurde nach dem Krieg mit Ausnahme des 150. Jubiläums im Jahr 1960 und des 200. Jubiläums im Jahr 2010 nicht mehr veranstaltet. Am 26. September 1980 explodierte am Haupteingang des Festgeländes eine Bombe. 13 Menschen starben dabei, über 200 wurden verletzt, 68 davon schwer. Dieses Oktoberfestattentat ist einer der schwersten Anschläge in der deutschen Geschichte. Das Oktoberfest heute Das Oktoberfest zieht jährlich über sechs Millionen Besucher an. Die Gäste kommen immer zahlreicher auch aus dem Ausland, vorwiegend aus Italien, aus den USA, Japan und Australien. In den letzten Jahren setzte sich zudem der Trend zur Tracht durch, so dass immer mehr der Wiesnbesucher mit Lederhosen bzw. Dirndl dorthin gehen. Als ein wachsendes Problem erwies sich in den letzten Jahren der übermäßige Alkoholkonsum der Wiesnbesucher. Um zu vermeiden, dass die Stimmung auf der Wiesn immer mehr der Stimmung auf dem Ballermann (Mallorca) gleicht, entwickelten 2005 die verantwortlichen Organisatoren das Konzept der Ruhigen Wiesn. Die Zeltbetreiber sind dazu angehalten, bis 18:00 Uhr nur traditionelle Blasmusik zu spielen und die Musiklautstärke auf 85 dB(A) SPL zu begrenzen. Erst abends werden auch Schlager und Popmusik gespielt. Dadurch ist das Oktoberfest auch für Familien und ältere Besucher wieder zugänglicher und die traditionelle Atmosphäre bleibt erhalten. Das Historische Oktoberfest 2010 Anlässlich des 200-jährigen Jubiläums wurde 2010 erstmals am Südende der Theresienwiese ein sogenanntes Historisches Oktoberfest auf dem Areal des zentralen Landwirtschaftsfestes gestaltet. Es eröffnete einen Tag vor Beginn des eigentlichen Oktoberfestes gleichfalls mit dem Faßanstich durch den Oberbürgermeister. Auf dem, 5 Hektar umfassenden, abgezäunten Gelände präsentierten sich historische Fahrgeschäfte, Festzelte und andere historische Attraktionen wie beispielsweise einer Steckerlfischbraterei, einem Kettenkarussell oder einem Zuckerwattestand. Gegen einen Eintritt von 4,00 Euro können neben dem Museums- auch ein Tierzelt sowie die Pferderennbahn besichtigt werden. Das Tierzelt beinhaltet unter anderem einen Streichelzoo und wird vom Tierpark Hellabrunn sowie dem Bayerischen Bauernverband betreut. Begleitet wird die Jubiläumswiesn vom einem künstlerischen und kulturellen Rahmenprogramm in dem beispielsweise die Biermösl Blosn auftreten. Die Musikkapellen im, mit 850 Sitzplätzen vergleichsweise kleinen Herzkasperl Festzelt kommen ohne elektrische Verstärkung aus. Namensgebend für das Festzelt war eine bekannte Bühnenfigur des 2009 verstorbenen Schauspielers Jörg Hube. Die sechs Münchner Brauereien Augustiner, Hacker-Pschorr, Hofbräu, Löwenbräu, Paulaner und Spaten präsentierten ausschließlich hier ein gemeinsam gebrautes, dunkles Spezialbier, das nach einer historischen Rezeptur vom Beginn des 19. Jahrhunderts hergestellt wurde. Die Maßkrüge in den Festzelten trugen demgemäß die Aufschrift Münchner Bier und nicht das Unternehmenslogo einer einzelnen Brauerei. Im Gegensatz zum restlichen Oktoberfest schloss die Historische Wiesn bereits um 20 Uhr. Statt der, von der Stadtverwaltung erwarteten 300.000 Gäste kamen weit mehr als eine halbe Million Besucher. Das Gelände müsste sogar mehrfach, wie sonst nur Bierzelte, wegen Überfüllung vorübergehend geschlossen werden. Noch während der Laufzeit des Jubiläumsoktoberfestes wurde eine Wiederholung der Historischen Wiesen, eventuell in reduzierter Form in der Zukunft in Aussicht gestellt. Noch vor Weihnachten 2010 fällt im Münchner Stadtrat die Entscheidung über eine Neuauflage der „Nostalgie-Wiesn“, da am 31.12.2010 der Anmeldezeitraum für das Oktoberfest 2011 abläuft. Schreibweise und Bedeutung von Wiesn Das Oktoberfest wird im Bairischen meist Wiesn (von Theresienwiese) genannt. Das Genus von Wiesn ist weiblich (die Wiesn, im Bairischen d’Wiesn), der Numerus ist Singular. Da es sich bei Wiesn um die bairische Form von Wiese (Singular) und nicht von Wiesen (Plural) handelt, ist ein Apostroph (Wies'n, suggeriert das Pluralwort Wiesen mit ausgelassenem e) bei der Schreibung nicht nötig. Der Begriff Wiesn wird neben dem Oktoberfest auch für die Theresienwiese selbst verwendet; man kann also auch außerhalb der Oktoberfestzeit auf die Wiesn gehen. Während des Oktoberfestes wird die Theresienwiese im offiziellen Sprachgebrauch auch als Festwiese bezeichnet, so beispielsweise auf den Hinweisschildern der öffentlichen Verkehrsmittel, die während des Festes extra montiert werden. Höhepunkte Einzug der Wiesnwirte 1887 lag die Theresienwiese noch vor den Toren der Stadt und erstmals zogen die Wirte und Schausteller gemeinsam zur Wiesn, um das Fest zu eröffnen. Seitdem ist der Einzug der Wiesnwirte der offizielle Auftakt des Oktoberfests. Heute führen das Münchner Kindl und der amtierende Münchner Oberbürgermeister den Zug an. Ihnen folgen die prachtvoll geschmückten Pferdegespanne und Festwagen der Brauereien sowie die Kutschen der Wirte und Schausteller. Begleitet wird der Zug von den Musikkapellen der Festzelte. Fassanstich Nach dem Einzug der Wiesn-Wirte auf Kutschen von der Innenstadt zur Festwiese sticht um Punkt 12:00 Uhr der Oberbürgermeister im Schottenhamel-Festzelt das erste Bierfass an. Mit dem Anstich und dem Ruf „O’zapft is!“ („Es ist angezapft!“) gilt das Oktoberfest als eröffnet. Anschließend werden auf der Treppe der Bavaria zwölf Böllerschüsse abgegeben. Dies ist das Zeichen für die anderen Wirte mit dem Ausschank beginnen zu dürfen. Traditionell erhält der bayerische Ministerpräsident die erste Maß. Danach werden auch in den anderen Festzelten die ersten Fässer angezapft und Bier an die Wiesnbesucher ausgeschenkt. Jedes Jahr wartet man mit Spannung darauf, wie viele Schläge der Bürgermeister tätigt, bis das erste Bier fließt, und es werden sogar Wetten abgeschlossen. Die beste Leistung liegt bei zwei Schlägen (Ude, 2005, 2008, 2009 und 2010), es waren aber auch schon 19 Schläge erforderlich (Wimmer, 1950). Im Jahr 2007 benötigte Ude drei Schläge. Trachten- und Schützenzug Zu Ehren der Silberhochzeit von König Ludwig I. von Bayern und Prinzessin Therese fand 1835 erstmals ein Trachtenumzug statt. 1895 gab es einen weiteren Umzug mit 1400 Teilnehmern in 150 Trachtengruppen. Seit 1950 wird dieser jährlich durchgeführt und ist mittlerweile einer der Höhepunkte des Oktoberfests und einer der weltgrößten Umzüge dieser Art. Am ersten Wiesn-Sonntag ziehen 8000 Teilnehmer in ihren historischen Festtagstrachten vom Maximilianeum aus auf einer sieben Kilometer langen Strecke bis zur Festwiese. Auch dieser Umzug wird vom Münchner Kindl angeführt; ihm folgen die Honoratioren des Stadtrates und der Stadtverwaltung und des Freistaates Bayern, meist der Ministerpräsident und dessen Gattin, Trachten- und Schützenvereine, Musikkapellen, Spielmannszüge, farbenprächtige Fahnenschwinger und etwa 40 Kutschen mit festlich geschmückten Pferdegespannen. Die Vereine und Gruppen kommen größtenteils aus Bayern, aber auch aus anderen deutschen Bundesländern, aus Österreich, aus der Schweiz, aus Norditalien und aus anderen europäischen Ländern. Festzelte Auf dem Oktoberfest sind die Münchner Brauereien Spaten-Franziskaner-Bräu, Augustiner, Paulaner, Hacker-Pschorr, Hofbräu und Löwenbräu mit Festzelten vertreten. Laut Betriebsvorschriften des Festes darf nur Münchner Bier der leistungsfähigen und bewährten Münchner Traditionsbrauereien, das dem Münchner Reinheitsgebot von 1487 und dem Deutschen Reinheitsgebot von 1906 entspricht, ausgeschenkt werden. Dem Besucher stehen 14 große und 15 kleinere Bierzelte zur Auswahl. Da die Zelte in den letzten Jahren manchmal wegen Überfüllung kurzfristig geschlossen werden mussten, hat die Stadt München auf ihrer Homepage ein Wiesnbarometer eingerichtet, das die jeweilige Auslastung der Zelte vorhersagt. Maßkrüge und Diebstähle Die in den Festzelten verwendeten Maßkrüge sind heute nicht mehr aus Ton, sondern aus Glas, um Schankbetrug zumindest zu erschweren. Sie sind Eigentum der jeweiligen Brauereien und die Mitnahme wird als Diebstahl angezeigt. Besonders in den 1980er- und 1990er-Jahren nahmen die Maßkrugdiebstähle stark überhand und das Sicherheitspersonal der Festzelte wurde angewiesen, nach Dieben Ausschau zu halten. Die Festwirtevereinigung stellt bereits seit Jahren generell Strafantrag gegen Maßkrugdiebe. So endet die Mitnahme eines Maßkruges nicht selten als Strafanzeige bei der Polizei. Maßkrüge, die offiziell als Souvenir gekauft werden, sind zur einfacheren Unterscheidung mit einer farbigen Plakette markiert. Der Wiesn-Hit Seit einigen Jahren wird das Lied, das in den Bierzelten am häufigsten gespielt und mitgesungen wird, von der Boulevardpresse zum sogenannten Wiesn-Hit erklärt. Zahlreiche Printmedien und Radiosender fordern ihre Zielgruppen regelmäßig im zeitlichen Umfeld der Veranstaltung ebenfalls dazu auf entsprechende Musikstücke zu wählen. Da vielen Wiesnbesuchern die Texte nicht immer geläufig sind, gibt es eine Wiesn-Singfibel mit den beliebtesten Liedern. Attraktionen Auf dem Oktoberfest gibt es an die 200 Schaustellerbetriebe, davon sind knapp 80 Fahrgeschäfte. Viele Schaustellerfamilien sind seit Beginn des 20. Jahrhunderts auf der Wiesn vertreten. Zu den beliebten, nostalgischen Attraktionen kommen jedes Jahr neue Fahrbetriebe, die auf dem Stand modernster Technik für Nervenkitzel sorgen. Riesenrad Das Riesenrad wurde erstmals im Jahr 1880 aufgestellt und hatte zu diesem Zeitpunkt eine Höhe von 12 Metern. Seit 1979 zählt Willenborgs Riesenrad mit einer Höhe von 48 Metern zu den bekanntesten Attraktionen und bietet Fahrgästen einen sehenswerten Blick über die Festwiese. Der Schausteller ist auf der Wiesn seit den 1930er Jahren regelmäßig mit unterschiedlichsten Fahrgeschäften vertreten, seit 1960 erstmals mit einem stählernem Riesenrad. Krinoline Die Krinoline ist ein traditionelles Rundkarussell, das seit 1924 auf dem Oktoberfest steht. Die runde Form und die schwankende Bewegung erinnern an eine Krinoline. Noch bis 1938 wurde das Karussell mit Muskelkraft bewegt. Im gleichen Jahr wurde für die original 5-Mann Original-Krinoline-Blaskapelle an der Außen¬wand des Ka¬rus¬sells ein kleiner Balkon angebaut. Das Fahrgeschäft wird in der Regel musikalisch durch diese Blaskapelle, aber auch durch ausgesuchte Gastkünstler live begleitet. Hexenschaukel Die Hexen- oder Illusionsschaukel ist ein historisches Fahrgeschäft, das in Amerika Ende des 18. Jahrhunderts erstmals von Harris Wheels präsentiert und auf dem Oktoberfest zum ersten Mal 1894 aufgestellt wurde: Zwei einander gegenüberliegende Sitzbänke für jeweils ca. acht Personen sind auf einer großen Schaukel angeordnet, wobei die Fahrgäste den Eindruck haben, dass sich diese Schaukel während der Fahrt mehrfach überschlägt. Als ausgewiesene Antiquität, die besonderer Achtsamkeit und Pflege bedarf, reist sie nicht mehr von Volksfest zu Volksfest, sondern ist allein auf dem Oktoberfest vertreten. Toboggan Der Toboggan ist eine Turmrutschbahn, die erstmals 1906 aufgestellt wurde. Den jetzigen Toboggan gibt es seit 1933 auf dem Oktoberfest. Der Begriff Toboggan entstammt der Sprache der kanadischen Algonkin-Indianer und bezeichnet einen leichten Schneeschlitten. Mittels eines schnell laufenden Förderbandes werden die Fahrgäste auf etwa acht Meter Höhe transportiert. Von der Turmspitze rutscht man mit hoher Geschwindigkeit in einer sich um den Turm windenden Holzrinne wieder nach unten. Der besondere Reiz für die Zuschauer sind die Versuche der Fahrgäste, das Förderband zu betreten. Bei diesem bewegt sich, anders als bei einer Rolltreppe, der Handlauf nicht mit und wer sich festhält, dem zieht es unweigerlich die Füße weg. Teufelsrad Das Teufelsrad wurde auf dem Oktoberfest erstmals im Jahr 1910 aufgebaut. Es handelt sich um eine liegende, drehbare Holzscheibe mit etwa fünf Metern Durchmesser. Die Besucher werden aufgefordert, sich darauf zu setzen oder zu legen und sich bei ständig steigender Drehzahl so lange wie möglich auf dieser Scheibe zu halten. Mitarbeiter des Fahrgeschäfts versuchen mit Hilfe eines Strohsacks, die Teilnehmer „herunterzukegeln“ oder sie mit einem Lasso herunterzuziehen. Ein Rekommandeur, der die Vorgänge mit derbem bayerischen Humor kommentiert, macht das Teufelsrad zu einem besonderen Vergnügen für die Zuschauer. Im Laufe des Tages werden auf dem Rad wiederholt Boxkämpfe zwischen freiwilligen Zuschauern durchgeführt. Schichtl „Der Schichtl“, benannt nach seinem Gründer Michael August Schichtl (1851–1911), ist seit 1869 fester Bestandteil des Oktoberfestes. In kurzen Vorstellungen werden Zaubereien und Kuriositäten präsentiert. Berühmt wurde der Schichtl durch die Enthauptung einer lebendigen Person mittels Guillotine, die (mit einem der Zuschauer als Enthauptungsopfer) bis heute aufgeführt wird. Bisher wurden so mehr als 9.000 Zuschauer „enthauptet“. Der Spruch „Auf geht’s beim Schichtl“ ist zumindest im Münchner Raum noch immer allgemein bekannt. Charakteristisch ist die den Vorstellungen vorausgehende humorvolle, öffentliche Beschimpfung des an dem Zelt vorbeigehenden Publikums auf einer Bühne vor dem Eingang. Ein Ansager in kurzer Lederhose und ordensgeschmückter Offiziersjacke mit Leopardenfell neckt das Publikum in bayerischer Mundart und wirbt neue Besucher für die jeweils nächste Vorstellung. Pitts Todeswand Pitts Todeswand besteht aus einer großen, hölzernen zylindrischen Steilwand von etwa zwölf Metern Durchmesser und acht Metern Höhe. An ihrer Innenwand rasen Motorradfahrer, nur durch die Fliehkraft gehalten, bis dicht an die Oberkante, an der die Zuschauer stehen. Dabei vollführen sie allerlei akrobatische Kunststücke. Das Unternehmen ist seit 1932 auf dem Oktoberfest und aus dieser Zeit stammen auch die Motorräder. Moderne Geschäfte Zu den moderneren Fahrgeschäften zählen der Olympia Looping, die größte mobile Achterbahn der Welt mit fünf Loopings und weitere aktuelle Rund-, Hochfahr- und Laufgeschäfte. Daten Termine/Öffnungszeiten Aufgrund des oft kühlen Wetters im Oktober beginnt das Oktoberfest seit 1872 schon im September. Eröffnet wird stets am Samstag nach dem 15. September, Ende des Festes ist traditionell der erste Sonntag im Oktober. Seit 2000 gilt folgende Regel: Ist der 1. oder 2. Oktober ein Sonntag, wird das Fest bis zum Tag der Deutschen Einheit am 3. Oktober verlängert. Damit dauert das Fest mindestens 16 und höchstens 18 Tage. Die Festzelte öffnen am ersten Wiesn-Samstag bereits um 09:00 Uhr, Bier wird allerdings erst ab 12:00 Uhr nach dem ersten Anstich ausgeschenkt. Unter der Woche sind die Zelte von 10:00 Uhr bis 23:30 Uhr, am Wochenende von 09:00 Uhr bis 23:30 Uhr geöffnet. Der Bierausschank endet um 22:30 Uhr. Die Verkaufsstände und Fahrgeschäfte öffnen in der Regel um 10:00 Uhr und schließen um 23:30 Uhr, an den Samstagen um 24:00 Uhr. Rahmenbedingungen Die Theresienwiese ist 42 Hektar groß. Die Fläche des Festgeländes beträgt 31 Hektar. Die durchschnittliche Besucherzahl beträgt jährlich um die sechs Millionen. Den bisherigen Besucherrekord stellte die Jubiläumswiesn 1985 mit 7,1 Millionen Besucher auf. Für 100.000 Personen stehen Sitzplätze zur Verfügung. Jährlich arbeiten etwa 12.000 Personen auf der Wiesn, davon sind 1600 Kellner. Durchschnittlich werden jedes Jahr rund 60.000 Hektoliter Bier und knapp 500.000 Brathendl verkauft. Der Gesamtumsatz beträgt etwa 450 Mio € (Stand 2009). Die Stadt München erzielte als Veranstalterin im Jahr 2009 direkte Einnahmen von den Wirten und Schaustellern in Höhe von 3,85 Millionen Euro, diesen standen Kosten in Höhe von 4,2 Millionen Euro gegenüber. Während den zwei Wochen der Veranstaltung gaben 2009 circa sechs Millionen Besucher rund 830 Millionen Euro in der Stadt aus. Gegenüber dem Zeitraum vor der Rezession entspricht dies einem Rückgang um 120 Millionen €. Nach Angaben des Münchner Wirtschaftsreferats gab der durchschnittliche Besucher im Jahr 2009 bei jedem Besuch 54 Euro aus. Insgesamt verzehrten die Besucher eine halbe Million Hendl und 25 Tonnen Fisch. Der Bierverbrauch lag bei 6,6 Millionen Maß. Preisentwicklung Im Jahr 2009 veröffentlichte die Bank Unicredit/HVB eine Studie zur Preisentwicklung auf dem Oktoberfest im Zeitraum von 1985 bis 2009. Ausgehend von der angenommenen Berechnungsgrundlage, dem „Wiesnbesucherpreisindex (WBPI)“ (Kosten für zwei Maß Bier, ein halbes Hendl und Hin- und Rückfahrt mit öffentlichen Nahverkehrsmitteln) kommt die Studie zu einem Anstieg des Preisindexes von 140 Prozent. Hierbei stiegen die Kosten für den zugrundegelegten Wiesnbesuch fast doppelt so schnell wie die Inflation. Am stärksten stieg hierbei der Bierpreis mit ca. vier Prozent jährlich mehr als doppelt so schnell wie außerhalb des Volksfestes. Die Autoren der Studie kamen aufgrund der ihnen vorliegenden Fakten zu dem Schluss, das Oktoberfest sei eine Sonderwirtschaftszone. Nach einer Untersuchung der Landeshauptstadt München liegen die Bierpreise anderer gastronomischer Großbetriebe im Raum München im Jahr 2010 zwischen 6,60 und 8,40 Euro. In vergleichbaren Zelten auf dem nahegelegenen Rosenheimer Herbstfest kostete die Maß im Jahr 2010 7.40 Euro, nachdem ihr Preis in den Jahren 2007–2009 durchschnittlich 6,80 Euro betragen hatte. Von 2009 bis 2010 stieg der WBPI um 3,4 Prozent und lag damit erneut deutlich über Inflationsentwicklung in Deutschland. Während sich der Benzinpreis für einen Liter Super zwischen 1950 und 2010 trotz mehrerer Ölkrisen um 347 Prozent steigerte, betrug im gleichen Zeitraum die Preissteigerung des Bierpreises auf dem Oktoberfest 942 Prozent. Die jährlichen Ankündigung von Preiserhöhungen sorgen in der örtlichen Presse jedes Jahr für intensive Diskussionen. Traditionell erwidern die Wirte stets, mit den Preissteigerungen lediglich die steigenden Kosten an die Bierkonsumenten weiterzugeben. Auch wirkten sich die Preiserhöhungen nicht auf den Bierkonsum aus. Dieser stieg von 0,68 Maß/Kopf 1981 auf 1,17 Maß/Kopf 2009 an. Ein weiteres Dauerthema ist das schlechte Einschenken. Einem „besonders geschickten“ Schankkellner gelang es, aus einem 200-Liter-Fass 289 Maß Bier einzuschenken. Gegen derartige Rekorde wendet sich der Verein gegen betrügerisches Einschenken. Er fordert regelmäßig, dass die offiziell zulässige Differenz zwischen einer Maß und einem Liter von höchstens 0,1 Liter, die sogenannte Toleranzgrenze des Kreisverwaltungsreferats München, beseitigt wird. Im September 2008 erklärte Vereinspräsident Jan-Ulrich Bittlinger, dass ein Maßkrug auf der Wiesn maximal 0,9 Liter Bier enthält. Die 1-Liter-Maß sei auf dem Oktoberfest nach wie vor so selten wie ein Sechser im Lotto. Die Schuld daran habe auch die Stadt München, da sie es den Wiesn-Wirten offiziell erlaube, die Gäste pro Maß um 0,1 Liter oder mehr als 0,80 Euro zu betrügen. Laut Bittlinger machen die Wirte dankbar Gebrauch von dieser Regelung. Bei einem Durchnittspreis von 8 Euro pro Maß, 6 Mio. verkaufter Maß Bier in 16 Tagen und einer durchschnittlichen Füllmenge pro Maßkrug von nur 0,9 Liter entstehe so den Oktoberfestbesuchern ein Schaden von hochgerechnet 4,8 Millionen Euro. Der Verein testete am ersten Wiesn-Samstag 2008 250 Maßkrüge in unterschiedlichen Zelten. Den Negativrekord erreichte dabei die Augustiner Festhalle. 12 Maßkrüge enthielten weniger als 0,8 Liter Bier. Im Jahr 2009 erklärte der Verein die Preise für eine Maß-Weißbier zwischen 9,00 Euro und 13,60 Euro seien „Gier pur“ und schadeten dem Volksfestcharakter des Oktoberfestes. Wie die für die Angemessenheitsprüfung zuständige Stadt München 13,60 Euro als ‚angemessen‘ für eine Maß-Bier bezeichnen kann, sei schleierhaft. Oktoberfestplakate Seit 1952 gibt es jedes Jahr ein neues Plakat zum Münchner Oktoberfest. Das Referat für Arbeit und Wirtschaft der Stadt selbst ruft diesen Wettbewerb aus. Seit 2000 ist er, vom Stadtrat beschlossen, nur noch ein geschlossener Wettbewerb. Das offizielle Wiesnplakat ist mit dem Wiesnlogo versehen, wird weltweit zum Werbeeinsatz gebracht und ziert seit 1978 auch den limitierten Sammlerkrug. Weltweite Oktoberfeste Nach dem Vorbild der Münchner Wiesn entstanden weltweit ähnliche Volksfeste. Zu den größten zählen das Oktoberfest in Kitchener in Kanada mit rund 700.000 Besuchern jährlich und das Oktoberfest in Blumenau in Brasilien mit rund 600.000 Besuchern jährlich.