Ephraim KISHON (1924- 2005) Arche Noah, Touristenklasse 1968 SATIREN aus Israel

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Antik und Mühle

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Satire Ausgabe 1968

Autor: Ephraim Kishon *

Titel: Arche Noah, Touristenklasse Neue Satiren aus Israel Reihe: rororo Taschenbuch Band 756 (280) Verlag: Rowohlt, Hamburg 1968

171 Seiten, Paperback

Übersetzung: Friedrich Torberg * * Biographien siehe unter den Fotos

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Maße: 19x 12cm

Zustand: Einband fleckig, sonst gut

Ephraim Kishon

geboren als Ferenc Hoffmann (hebräisch אפרים קישון) (* 23. August 1924 in Budapest, Ungarn; † 29. Januar 2005 in Meistersrüte, Appenzell Innerrhoden, Schweiz) war ein israelischer Satiriker ungarischer Herkunft. Er gilt im deutschsprachigen Raum als einer der erfolgreichsten Satiriker des 20. Jahrhunderts.

Charakterisierung, Familiäres

Ephraim Kishon lebte und arbeitete als Journalist, Schriftsteller und Regisseur (Theater, Film) in Israel und Appenzell (Schweiz). Sein Schwerpunkt lag in der humoristischen Darstellung des israelischen Alltags und seines Familienlebens. Er schrieb zumeist Kurzgeschichten, aber auch Theaterstücke und Drehbücher.

Kishons erste Ehe mit Eva (Chawa, geb. Klamer) wurde geschieden, in zweiter Ehe heiratete er 1959 Sara (geb. Lipovitz; † 2002), die im deutschen Sprachraum als „die beste Ehefrau von allen“ (oder, je nach Kontext, „die Schlange, mit der ich verheiratet bin“) bekannt wurde. Aus dieser Ehe gingen Sohn Amir, der als Web-Designer in New York lebt, und Tochter Renana hervor, die in Tel Aviv wohnt. Sein ältester Sohn Rafi (aus erster Ehe) ist Tierarzt und für die israelischen Grünen aktiv. Ephraim Kishon war seit April 2003 in dritter Ehe mit Lisa Witasek verheiratet.

Leben

Ephraim Kishon wurde unter dem Namen Ferenc Hoffmann in Budapest in eine ungarisch-jüdische Familie geboren und wuchs dort auch auf. Sein Vater Dezső Hoffmann war Bankdirektor, seine Mutter Erzsébet vormals dessen Sekretärin. Er hatte eine Schwester namens Ágnes.

Seine Begabung wurde schon recht früh erkannt. So erlangte er 1940 den 1. Preis des ungarischen Novellenwettbewerbs für Mittelschüler. Wegen der erstmals 1920 in Ungarn eingeführten antisemitischen Gesetze, die den Hochschulzugang von Juden beschränkten und die 1938 verschärft worden waren, war ihm das Studium an einer Hochschule verwehrt, so dass er 1942 eine Ausbildung zum Goldschmied begann.

1944 wurde Ephraim Kishon in das damals zu Ungarn gehörende Arbeitslager Jelšava, heute in der Slowakei, deportiert. Im letzten Kriegsjahr 1945 gelang ihm aus einem Gefangenentransport nach Polen die Flucht. Ein Großteil seiner Familie aber kam in den Gaskammern von Auschwitz ums Leben. Nur seine Eltern und die Schwester Agnes überlebten die Judenverfolgung.

1945 geriet er aus Willkür in einen sowjetischen Gefangenentransport in den Gulag, in den auch viele andere Juden unschuldig gerieten, konnte aber abermals entkommen. 1948 machte er sein Diplom als Metallbildhauer und Kunsthistoriker. Auf der Flucht vor der kommunistischen Unterdrückung reiste er gemeinsam mit seiner Frau in einem Viehwagon über Bratislava nach Wien. Von dort wanderte er über Italien im Mai 1949 mit einem Flüchtlingsschiff nach Israel aus. Hier wurde sein Name Kishont - ein Name, den er sich zugelegt hatte, weil er im kommunistischen Ungarn weniger bürgerlich klang - in Kishon geändert (Kis-Hont ist ungarisch für „kleiner Hont“, wobei Hont ein historischer Komitat im Königreich Ungarn war).

Eine Anekdote, die auch in seinen Büchern vorkommt, beschreibt, wie er zu seinem späteren Namen kam: Ein Beamter im Hafen von Haifa stutzte diesen bei der Abwicklung der Einreiseformalitäten kurzerhand auf Kishon. Den Vornamen Ferenc ersetzte der Mann mit der lakonischen Bemerkung „gibt es nicht“ durch „Ephraim“.

Bereits 1952 begann er in hebräischer Sprache in der Zeitung Ma’ariv , der größten Tageszeitung in Israel, unter dem Namen Chad Gadja („Lämmchen“) eine tägliche Kolumne zu schreiben. Diese tägliche Glosse betreute er 30 Jahre lang. 1953 wurde sein Theaterstück Der Schützling im Nationaltheater Habimah aufgeführt. 1959 wählte die New York Times sein Look Back Mrs. Lot („Drehn Sie sich um, Frau Lot!“) zum „Book of the Month“. Damit begann Ephraim Kishons internationale Karriere.

Die Weltauflage seiner Bücher liegt bei 43 Millionen (davon 33 Millionen in deutscher Sprache). Auf Hebräisch sind ca. 50 Bücher, im Deutschen etwa 70 Bücher erschienen (viele davon sind Zusammenstellungen bereits erschienener Geschichten). Weltweit sind es etwa 700 Bücher in 37 Sprachen. Kishons Filme wurden zweimal für den Oscar nominiert (Schlaf gut, Wachtmeister und Sallah – oder: Tausche Tochter gegen Wohnung ) und seine Filme wurden – neben einer Reihe anderer Auszeichnungen – dreimal mit dem Golden Globe bedacht.

Weltweit bekannt ist Kishons meistverkauftes Buch Familiengeschichten . Sein im deutschen Sprachraum wohl bekanntestes Werk ist die Bürokratie-Satire Der Blaumilchkanal . Großen Anteil an dem Erfolg im deutschen Sprachraum hat der österreichische Schriftsteller und Theaterkritiker Friedrich Torberg, der bis zu seinem Tod im Jahre 1979 die Bücher Kishons aus dem Englischen ins Deutsche übersetzte. Nach 1979 übersetzte Kishon selbst ins Deutsche oder wurde von Gerhard Bronner übersetzt.

Viele Ausgaben von Kishons Büchern sind mit Illustrationen des 1923 geborenen österreichischen Zeichners und Karikaturisten Rudolf Angerer ausgestattet (signiert mit RANG ).

1964 gab Kishon mit dem Film Sallah – oder: Tausche Tochter gegen Wohnung , basierend auf einem seiner Werke, sein Debüt als Filmregisseur. Der Streifen wurde von Menahem Golan produziert und wurde als erste israelische Produktion überhaupt für den Oscar als bester fremdsprachiger Film nominiert. Bis 1986 folgten acht weitere Produktionen, bei denen Kishon als Regisseur beteiligt war.

Zielscheibe von Kishons Satiren waren neben den kleinen Ärgernissen des Alltags vor allem die Bürokratie und die große und kleine Politik, speziell die in Israel. Daneben war der Kunsthistoriker Kishon seit seinem Theaterstück Zieh den Stecker raus, das Wasser kocht (1965) ein scharfer Kritiker der modernen Kunst und des dazugehörigen Kunstmarktes. Für die TV-Verfilmung dieses Stückes fertigte Kishon in satirischer Absicht sogar eigene Kunstwerke nach moderner Manier an. In dem Essay Picasso war kein Scharlatan (1985) und später in seinem Buch Picassos süße Rache (1995) vertiefte er, ausgehend von einem angeblichen selbstkritischen Interview Pablo Picassos mit Giovanni Papini, seine Kritik. Wenngleich er dabei an einigen Künstlern wie etwa Joseph Beuys oder Andy Warhol kein gutes Haar ließ, betonte er ausdrücklich, dass er nicht alle modernen Kunstwerke, sondern nur deren Überhöhung durch die Kunstkritik ablehne.

Ephraim Kishon empfand es als Ironie der Geschichte, dass er gerade in Deutschland so beliebt ist. „Ich verspüre Genugtuung darüber, dass die Enkel meiner Henker in meinen Lesungen Schlange stehen“, hat er gesagt. Den jungen Deutschen gegenüber empfand er keinen Hass. Es gebe keine kollektive Schuld, sondern nur kollektive Schande. Mit seinem Humor habe er zur Versöhnung beitragen wollen.

Schach gehörte zu Kishons Hobbys. 1990 wurde ein nach ihm benannter Schachcomputer mit Sprachausgabe, der Kishon Chesster , auf den Markt gebracht.

Anfang der 1980er Jahre ließ er sich in der Schweiz nieder und lebte abwechselnd in Appenzell und in Tel Aviv.

Ephraim Kishon starb am 29. Januar 2005 an einem Herzanfall. Noch am Vorabend seines Todes hatte er den Stuttgarter Nachrichten ein viel beachtetes, ausführliches Interview gegeben. Kishon ruht auf dem Alten Friedhof in der Trumpeldor Street in Tel Aviv.

2016 wurde im 21. Wiener Gemeindebezirk Floridsdorf der Kishonweg nach ihm benannt.

Werke

Bücher (Auswahl)

Sammlungen von Satiren
  • Drehn Sie sich um, Frau Lot. Satiren aus Israel (Look Back, Mrs. Lot , übersetzt von Friedrich Torberg). Langen Müller Verlag, Wien / München 1961.
  • Arche Noah, Touristenklasse. Neue Satiren aus Israel (Noah’s Ark, Tourist Class , übersetzt von Friedrich Torberg). Langen Müller Verlag, Wien / München 1962.
  • Der seekranke Walfisch oder Ein Israeli auf Reisen. (The Seasick Whale , übersetzt von Friedrich Torberg). Langen Müller Verlag, Wien / München 1965.
  • Wie unfair, David! und andere israelische Satiren (übersetzt von Friedrich Torberg). Langen Müller Verlag, Wien / München 1967.
  • Pardon, wir haben gewonnen. Vom Sechstagekrieg bis zur Siegesparade ein Jahr danach (Sorry We Have Won , übersetzt von Friedrich Torberg). Langen Müller Verlag, Wien / München 1968.
  • Kishons beste Geschichten. (Übersetzt von Friedrich Torberg). Herbig Verlag, West-Berlin/ München 1969.
  • Nicht so laut vor Jericho. Neue Satiren (Blow Softly in Jericho , übersetzt von Friedrich Torberg). Langen Müller Verlag, München / Wien 1970.
  • Kishons buntes Bilderbuch. (Übersetzt von Friedrich Torberg). Langen Müller Verlag, München / Wien 1971.
  • Der Blaumilchkanal. (Übersetzt von Friedrich Torberg). Langen Müller Verlag, München / Wien 1971. Neueste Auflage: ISBN 3-7844-3004-X.
  • Salomos Urteil, zweite Instanz. Neue Satiren (übersetzt von Friedrich Torberg). Langen Müller Verlag, München / Wien 1972, ISBN 3-7844-1485-0.
  • Kein Applaus für Podmanitzki. Satirisches (übersetzt von Friedrich Torberg). Langen Müller Verlag, München/ Wien 1973, ISBN 3-7844-1520-2.
  • Das große Kishon Buch. Satiren (übersetzt von Friedrich Torberg). Langen Müller Verlag, München / Wien 1974, ISBN 3-7844-1552-0.
  • Kein Öl, Moses? Neue Satiren (übersetzt von Friedrich Torberg). Langen Müller Verlag, München / Wien 1974, ISBN 3-7844-1554-7.
  • Die lieben Hochzeitsgäste Hyperion Verlag 1974
  • Kishons beste Familiengeschichten. Satiren (übersetzt von Friedrich Torberg). Langen Müller Verlag, München / Wien 1974, ISBN 3-7844-1599-7.
  • In Sachen Kain und Abel . Neue Satiren. Langen / Müller Verlag 1976
  • Freund Jossele. Auch Schwindeln will gelernt sein - Satiren. (Übersetzt von Friedrich Torberg). Langen Müller Verlag, München / Wien 1977, ISBN 3-7844-1659-4.
  • ABC der Heiterkeit. Lebenshilfe für Eilige. Langen Müller Verlag, München / Wien 1978
  • Wenn das Auto Schnupfen hat und andere vergnügliche Geschichten. G. Lentz Verlag 1978
  • Paradies neu zu vermieten. Neue Satiren (übersetzt von Friedrich Torberg). Langen Müller Verlag, München / Wien 1979, ISBN 3-404-12786-2.
  • Haitzingers Kishon Album. Langen Müller Verlag, München / Wien 1980
  • … und die beste Ehefrau von allen . Ins Deutsche übertragen von Gerhard Bronner und Friedrich Torberg. Langen Müller Verlag, München / Wien 1981
  • Fiin Daglings Kost. Nordfriisk Institut 1981
  • Kishons beste Reisegeschichten. Eine Weltreise des Humors in 13 Länder. Herbig 1981
  • Das Kamel im Nadelöhr . Neue Satiren. Ins Deutsche übertragen von Gerhard Bronner, Immanuel Rosenne und Friedrich Torberg Ullstein 1982
  • Kishons schönste Geschichten für Kinder. Tosa Verlag 1982, ISBN 3-85001-338-3.
  • Bekenntnisse eines perfekten Ehemanns . Langen / Müller Verlag 1983
  • Abraham kann nichts dafür. 66 neue Satiren (übersetzt von Gerhard Bronner). Langen Müller Verlag, München / Wien 1984, ISBN 3-7844-1850-3.
  • Kishons beste Autofahrergeschichten. 1985, ISBN 3-404-14474-0.
  • Picasso war kein Scharlatan. Randbemerkungen zur modernen Kunst. 1986, ISBN 3-7844-2102-4.
  • Auch die Waschmaschine ist nur ein Mensch. 1987, ISBN 3-7766-1454-4.
  • Total verkabelt. 1989, ISBN 3-404-12742-0.
  • Undank ist der Welten Lohn. 1990, ISBN 3-7844-2308-6.
  • Nichts zu lachen . Die Erinnerungen. (Übers. von Ursula Abrahamy und Ephraim Kishon). Langen Müller Verlag, München / Wien 1993.
  • Ein Apfel ist an allem schuld. (Übersetzt von Ephraim Kischon, Ursula Abrahamy und Friedrich Torberg). Langen Müller in der F. A. Herbig Verlagsbuchhandlung GmbH, München / Berlin 1994, ISBN 3-7844-2510-0
  • Picassos süße Rache. Neue Streifzüge durch die moderne Kunst. 1995, ISBN 3-7844-2453-8.
  • … und was machen wir am Nachmittag? Satirisches über ein kleines Land. Langen Müller Verlag München / Wien 1998
  • Alle Satiren. Langen Müller, München 1999, ISBN 3-7844-2738-3, Jubiläumsausgabe.
  • Wer’s glaubt, wird selig. Politische Satiren. 1. Auflage. Langen Müller Verlag München / Wien 2000, ISBN 3-7844-2792-8.
  • Schachcomputer. Gegner und Freund. Baumhaus Verlag
  • Kishon für Österreicher … und alle, die es gern wären. (übersetzt von Friedrich Torberg). Langen Müller Verlag, München / Wien 2005, ISBN 3-7844-2988-2

Romane
  • Der Fuchs im Hühnerstall , Satirischer Roman (übersetzt vom Emi Ehm). Langen Müller Verlag, München 1969.
  • Mein Kamm , Satirischer Roman. Langen Müller Verlag, München 1997, ISBN 3-7844-2653-0.
  • Der Glückspilz . Satirischer Roman. Langen Müller Verlag, München 2003, ISBN 3-7844-2935-1.

Theaterstücke (Auswahl)
  • 1953: Der Schützling (engl. Originaltitel: His Friend at Court )
  • 1956: Schwarz auf Weiß. Ein satirisches Märchenspiel in drei Akten (engl. Originaltitel: Black on White )
  • 1959: Kein Wort zu Morgenstern (engl. Originaltitel: Not A Word to Morgenstern )
  • 1961: Der Trauschein (engl. Originaltitel: The Licence , deutsch von Helmut Castagne)
  • 1963: Sie und Er (engl. Originaltitel: He and She )
  • 1965: Zieh den Stecker raus, das Wasser kocht (engl. Originaltitel: Unplug, the Water is Boiling )
  • 1967: Der Betrüger (engl. Originaltitel: The Swindler )
  • ca. 1970: Wo der Pfeffer wächst (engl. Originaltitel: The Fifth Column )
  • 1974: Es war die Lerche (engl. Originaltitel: It was the Lark )
  • 1988: Sallah Shabati
  • 1989: Es war die Nachtigall
  • 1998: Der Vaterschaftsprozess des Josef Zimmermann

Filme (Auswahl)
  • 1964: Sallah Shabati oder Tausche Tochter gegen Wohnung.
  • 1967: Ervinka.
  • 1969: Der Blaumilchkanal. (hebr. Originaltitel: Te'alat Blaumilch )
  • 1970: Schlaf gut, Wachtmeister! (hebr. Originaltitel: Ha-shoter Azulai )
  • 1978: Der Fuchs im Hühnerstall. (hebr. Originaltitel: Ha-shu'al belul ha-tarnegolot )
  • 1983: Der Trauschein.
  • 1985: Zieh den Stecker raus, das Wasser kocht.

Auszeichnungen
  • 1953: Nordau-Literaturpreis, Israel
  • 1958: Sokolov-Preis, Israel
  • 1966: Medaillon des bulgarischen Schriftstellerverbandes
  • 1970: Herzl-Preis, Israel
  • 1970: Jabotinsky-Preis
  • 1978: Orden wider den tierischen Ernst (2002 nach Disput mit Norbert Blüm zurückgegeben)
  • 1984: Neumann-Preis
  • 1984: Karl-Valentin-Orden
  • 1984: Shalom-Aleichem-Literatur-Preis, Israel
  • 1988: Goldenes Schlitzohr
  • 1996: Österreichischer Staatspreis für Kunst und Literatur
  • 1998: Großer Literaturpreis von Ungarn
  • 1999: Bialékpreis, Israel
  • 1999: Ungarischer Staatspreis für Literatur
  • 2001: Münchhausen-Preis
  • 2001: Der Asteroid (21010) Kishon wurde nach ihm benannt.
  • 2002: Israel-Preis – für sein Lebenswerk
  • 2004: DVD Champion – Lifetime Achievement Award für sein Lebenswerk
  • 2013: Ephraim-Kishon-Literaturpreis. Nach Ephraim Kishon benannter und von Kishons Hausverlag Langen-Müller gestifteter Preis für den besten satirischen Roman. Erster Preisträger ist Stefan Lehnberg mit seinem Roman Mein Meisterwerk .

Literatur
  • Ephraim Kishon: Nichts zu lachen. Die Erinnerungen. Langen Müller, München 1993, ISBN 3-7844-2457-0. (Das Buch mit 54 SW-Fotos entstand nach Gesprächen mit dem israelischen Journalisten Jaron London.)
  • Ephraim Kishon: Was sie schon immer über Kishon wissen wollten… . Ullstein, Frankfurt am Main 1993, ISBN 3-548-23569-7. Ein Porträt in Daten, Fakten, Interviews, Reportagen und eigenen Texten.
  • Lisa Kishon, David Axmann (Hrsg.): Dear Papi – My beloved Sargnagel. Briefe einer Freundschaft. Langen Müller, München 2008. ISBN 3-7844-3157-7. Die Freundschaft zwischen Ephraim Kishon und Friedrich Torberg.
  • Lisa Kishon-Witasek: „Geliebter Ephraim“. Langen Müller, München 2012, ISBN 978-3-7844-3297-7.
  • Sara Kishon: Mein geliebter Lügner. Bekenntnisse der „besten Ehefrau von allen“ . Langen Müller, München & Berlin 1996, ISBN 3-7844-2576-3.

Friedrich Torberg

(* 16. September 1908 in Wien als Friedrich Ephraim Kantor-Berg ; † 10. November 1979 ebenda) war ein Schriftsteller, Journalist, Publizist, Drehbuchautor und Herausgeber, der sich stets als tschechischer Österreicher und Jude empfand.

Zu seinen bekanntesten Werken zählen sein Erstlingswerk, der Roman Der Schüler Gerber und danach Die Mannschaft sowie seine Spätwerke, die Anekdotensammlungen Die Tante Jolesch und Die Erben der Tante Jolesch . Ein drittes solches Werk konnte Torberg nicht mehr selber verfassen: Sein langjähriger Freund, Georg Markus, schrieb posthum Die Enkel der Tante Jolesch.

Torberg war unter anderem Übersetzer der Bücher Ephraim Kishons und auch als Herausgeber der Zeitschrift FORVM und als Literaturkritiker bekannt.

Sein Pseudonym „Torberg“ bildete der Schriftsteller um 1930 anlässlich seiner ersten Veröffentlichungen aus der Verkürzung von Kantor -Berg (Berg war der Geburtsname seiner Mutter).

Leben

Kindheit und Jugend

Torberg entstammte einer deutsch-jüdischen Prager Familie. Sein Vater Alfred Kantor (1874–1931) ging als leitender Angestellter einer Prager Schnapsfabrik nach Wien, wo Therese Berg eine Filiale der elterlichen Selchwarenproduktion leitete und wo sie Ende des Jahres 1900 heirateten. Seine ältere Schwester Sidonie („Sidi“) (1902–1941) und die Mutter wurden am 3. November 1941 in das Ghetto Litzmannstadt deportiert, wo sie umgekommen sind. Die jüngere Schwester Ilse Daus („Sili“) konnte 1939 nach Palästina emigrieren, wo sie als Kinderbuchillustratorin reüssierte und mit dem Komponisten Avraham Daus zwei Töchter hatte.

Friedrich kam in der Porzellangasse, im Alsergrund, zur Welt. Er besuchte die Volksschule in der Grünentorgasse und das Realgymnasium Wasagasse. In Wien trat Torberg der Wasserballsektion des jüdischen Sportvereins SC Hakoah Wien bei, nachdem in der Fußballmannschaft aufgrund der großen Erfolge und des daraus resultierenden regen Andrangs keine Spieler mehr aufgenommen wurden.

Als der Vater 1921 zum Prokuristen seiner Firma befördert worden war, kehrte die Familie nach Prag zurück. Dort erhielt Torberg 1924 die tschechoslowakische Staatsbürgerschaft, die er bis 1945 innehatte. Torberg litt sehr unter dem dortigen Schulsystem, das noch aus der untergegangenen Monarchie stammte. In Wien hatte Torberg Schulen besucht, an denen die Schulreform des Reichsratsabgeordneten Otto Glöckel bereits durchgeführt worden war. Da Torberg in dieser Zeit auch in verschiedenen Varietés auftrat und Gedichte verfasste, bestand er 1927 die Reifeprüfung am Deutschen Realgymnasium in Prag-Smíchov zunächst nicht, sondern erst im Jahr darauf.

Journalismus und Studium

Ab 1927 arbeitete Torberg beim Prager Tagblatt u. a. als Sportreporter und Theaterkritiker. Er freundete sich mit Egon Erwin Kisch, Alfred Polgar und Joseph Roth an. Auch André Malraux, Betrand Russell und Ernst Toller lernte er in dieser Zeit kennen. In Wien war er Stammgast im Café Herrenhof, in dem auch die Schriftsteller Hermann Broch, Robert Musil und Franz Werfel verkehrten. Ebenso war er im Café Rebhuhn und im Café de l’Europe, damals Treffpunkt der Halbwelt, anzutreffen.

1928 begann Torberg an der Universität Prag zuerst Philosophie, später Rechtswissenschaften zu studieren. Als nach drei Semestern eine erste Prüfung anstand, brach er das Studium ab. Im selben Jahr wurde Hagibor Prag tschechoslowakischer Meister im Wasserball. Torberg hatte beide Tore zum 2:0-Sieg geworfen. Des Autors Begeisterung für Sport zeigt sich auch in der Schilderung des Schiausflugs im Schüler Gerber .

1935 erschien Die Mannschaft, Roman eines Sportlebens , der von den Erlebnissen des jungen Harry und seiner Wasserballmannschaft handelt. Als regelmäßiger und begeisterter Besucher von Fußballspielen des SC Hakoah Wien schrieb er 1959 im Essay Warum ich darauf stolz bin anekdotenreich seine Erinnerungen an diese Mannschaft und ihre Spiele nieder.

1929 absolvierte Torberg beim Leipziger Tageblatt ein einjähriges Volontariat. In diesem Jahr war er laufend zwischen Wien, Leipzig und Prag unterwegs. U. a. schrieb er in Prag für die Wochenzeitschrift Selbstwehr und kam dabei mit radikalen Zionisten in Kontakt. 1935 schrieb Torberg eine Zeit lang für den von deutschsprachigen Emigranten in der Tschechoslowakei gegründeten Prager Mittag, der ihn mit dem Angebot Sportberichte und Theaterkritiken schreiben zu können, gelockt hatte. Diese Anstellung endete wenig später, als Torberg nach einem Weltrekord des Schwimmers Peter Fick seinen Artikel unbekümmert mit der Überschrift Neuer Fick-Rekord versah.

1930 debütierte Torberg mit Hilfe seines Prager Mentors Max Brod als Romanautor. Brod sandte das Manuskript von Der Schüler Gerber hat absolviert (Titel der Erstausgabe, später nur noch Der Schüler Gerber) an den Verlag Paul Zsolnay mit der Maßgabe, bei Annahme Torberg direkt zu verständigen, bei einer Ablehnung jedoch ihn, Brod. In diesem ersten und wirtschaftlich erfolgreichsten Roman thematisierte Torberg seine schlechten Schulerfahrungen. Er schildert darin den Abiturienten Kurt Gerber, einen Einzelgänger und Schwärmer, der unter den Zwängen des Schulsystems, vor allem aber unter seinem scheinbar allmächtigen Mathematiklehrer („Gott“ Kupfer), leidet. Die Erstauflage betrug 5.000 Stück. Innerhalb eines Jahres wurde das Werk in sieben Sprachen übersetzt. Dieser Erfolg bedeutete nicht nur eine materielle Absicherung, sondern auch die Aufnahme in die „legendäre Prager deutsche Dichterszene“.

Emigration in die Schweiz und nach Frankreich

Im „Dritten Reich“ wurden Torbergs Bücher ab 1933 von den Nationalsozialisten verboten. In Österreich nahm er 1937 aus Geldnot ein Angebot an, das bekannte Volksstück Der Pfarrer von Kirchfeld von Ludwig Anzengruber als Drehbuch zu adaptieren. Die anfänglich vorgesehenen Partner Otto und Egon Eis sagten wegen Verhinderung bzw. Desinteresse die Mitarbeit ab, stimmten aber zu, gegenüber dem Produzenten als Mitarbeiter in Erscheinung zu treten. Das Drehbuch schrieb Torberg schließlich mit einem anderen Drehbuchautor unter dem gemeinsamen Pseudonym „Hubert Frohn“, einem „steirischen Heimatdichter aus Judenburg“.

Das Pseudonym war nötig, da in Deutschland Filme mit jüdischer Mitwirkung nicht mehr aufgeführt werden durften, österreichische Filme jedoch vom deutschen Markt abhängig waren und an die Filmherstellung in Österreich ohne jüdische Mitarbeiter kaum zu denken war – bedeutende Filmschaffende in Österreich waren Juden, zu denen 1933 zahlreiche Flüchtlinge aus Deutschland hinzukamen. Als Beispiel für „die Weise, […] auf welche damals Filme entstanden sind“, beschrieb Torberg diese Anekdote in Die Erben der Tante Jolesch .

Im März 1938, zur Zeit des Anschlusses, hielt sich Torberg zufällig in Prag auf. Am 20. Juni emigrierte er zunächst nach Zürich, wo er sich in Sicherheit sah. Der Schriftsteller wurde bald Stammgast im Grand Café Odeon. Im Frühjahr 1939 wurde jedoch seine Aufenthaltsgenehmigung nicht mehr verlängert. Torberg kam der Ausweisung zuvor und ging nach Paris. Den Sommer 1939 verbrachte er in Frieden an der Côte d’Azur und wurde als tschechoslowakischer Staatsbürger bei Kriegsausbruch auch nicht interniert. Im Oktober schloss er sich der tschechoslowakischen Exilarmee an, die sich damals formierte.

Bereits die Grundausbildung überforderte Torberg wegen seines Herzproblems. Zunächst zu Büroarbeiten eingeteilt, wurde er nach sieben Monaten als untauglich entlassen. Die tschechische Exilarmee in Frankreich kam während des gesamten Krieges nicht zum Einsatz, Torberg erhielt aber gültige Ausweisdokumente. Am 12. Juni 1940, zwei Tage vor der Besetzung der Stadt Paris durch deutsche Truppen, konnte er zusammen mit Oskar Karlweis die Stadt verlassen und gelangte an die spanische Grenze, wo er 20 Stunden vor der Grenzschließung durch deutsche Truppen entkommen konnte. Über Porto schlug er sich (öfters illegal) nach Lissabon durch. Nur dort, in der Hauptstadt, waren Visa für die USA zu bekommen, doch Ausländern war der Aufenthalt in der überfüllten Stadt untersagt.

Durch Vermittlung von Freunden wurde Torberg zwar offiziell vom P.E.N.-Club als einer von damals zehn Outstanding German Anti-Nazi-Writers erfasst, das angekündigte Visum ließ jedoch auf sich warten, „möglicherweise deshalb“, erklärte Torberg in Die Erben der Tante Jolesch , „weil meine Reisedokumente mich vor dem Konsul weder als German noch als Austrian legitimierten; vermutlich mußte man erst in Washington rückfragen, ob man auch mit tschechoslowakischem Paß ein Anti-Nazi-Writer sein konnte.“ Mit dem Visum vom 11. September 1940 konnte Torberg am 9. Oktober 1940 den Kontinent verlassen.

Torbergs Briefverkehr aus der Zeit seines Exils umfasst die Bände - Pegasus im Joch (Briefwechsel mit Verlegern und Redakteuren) - In diesem Sinne... (Briefe an Freunde und Zeitgenossen) - Kaffeehaus war überall (Briefwechsel mit Originalen und Käuzen).

Emigration

Nach der Ankunft in New York zog Torberg bald nach Hollywood.

Die zehn Outstanding German Anti-Nazi-Writers wurden je zur Hälfte von MGM und Warner Brothers unter Vertrag genommen, „für 100 Dollar wöchentlich, die uns in Portugal wie eine Fantasiesumme vorkamen (und sich an Ort und Stelle als knapp bemessenes Taschengeld erwiesen).“ Torberg selbst kam gemeinsam mit Leonhard Frank, Alfred Neumann, Heinrich Mann und Wilhelm Speyer zu Warner Brothers. Es gab eine Wohltätigkeits-Veranstaltung für den International Film Fund, an der alle zehn Autoren einer interessierten Öffentlichkeit „vorgestellt“, nach Ansicht Torbergs eher „vorgeführt“ wurden. Alfred Polgar, einer dieser zehn, meinte dazu: „…vielleicht hätten wir unrasiert und in abgerissenen Gewändern erscheinen sollen, um so recht zu dokumentieren, daß wir gerettete Flüchtlinge wären.“ Dass die Anstellung der zehn Autoren bei den beiden Filmstudios mehr zu Publicity-Zwecken denn zu tatsächlicher Arbeit an Drehbüchern gedacht war, offenbarte sich bald dadurch, dass die des Englischen oftmals kaum Mächtigen täglich acht Stunden Anwesenheitspflicht im Büro hatten, jedoch nicht mit Arbeit bedacht wurden. Auch Torberg erhielt nach Ablauf des Jahres keine Vertragsverlängerung. Sein Drehbuch-Treatment zu einem Filmprojekt wurde „nach zweimonatiger schweißtreibender Arbeit“ vom Produzenten Mark Jacobs als „längst fallen gelassen“ abgekanzelt.

Torberg verkehrte in Hollywoods Emigrantenkreisen, wo auch Lion Feuchtwanger, Heinrich und Thomas Mann, Bertolt Brecht und andere Zuflucht gefunden hatten. Besonders freundschaftliche Beziehungen unterhielt er mit Franz Werfel und dessen Gattin Alma (der Briefwechsel mit letzterer liegt in Buchform vor).

1944 zog Friedrich Torberg nach New York, um zusammen mit seinem Freund William S. Schlamm am Projekt Umlaut , der deutschen Ausgabe des Time Magazine, zu arbeiten. Mit diesem Projekt für Emigranten scheiterte er im Dezember desselben Jahres und verdiente dann seinen Lebensunterhalt als Übersetzer, freier Journalist und Theaterkritiker. Im November 1945 heiratete er Marietta Bellak. Im selben Jahr erhielt er die US-Staatsbürgerschaft.

Rückkehr nach Wien

1951 kehrte Torberg nach Wien zurück, behielt aber die US-Staatsbürgerschaft. Er schrieb für die Wiener Zeitung Die Presse und für den von den USA eingerichteten Radiosender Rot-Weiß-Rot . Daneben schrieb er für die Süddeutsche Zeitung und 1954 gründete er mit der Unterstützung des Kongresses für kulturelle Freiheit (CCF), einer von der CIA finanzierten Organisation, eine Kulturzeitschrift namens FORVM (sic).

Dass der CCF von der CIA Gelder erhielt, wurde allerdings erst in der zweiten Hälfte der 1960er Jahre von US-Journalisten aufgedeckt und nach dem Ende des Kalten Krieges auch dokumentiert Mitherausgeber des FORVMs waren Friedrich Hansen-Loeve, Felix Hubalek und Alexander Lernet-Holenia. Später kamen dann Günther Nenning und Franz Willnauer als Redakteure hinzu.

In der damals durch das 1951 entstandene Österreichische Wörterbuch ausgelösten Diskussion, ob das österreichische Deutsch die Berechtigung zur Eigenständigkeit habe, bezog Torberg eine klar pro-österreichische Stellung und trat für die selbstbewusste Verwendung der nationalen Sprachvarietät ein. 1960 stellte er sogar in einer Glosse die polemische Frage „Wie verpreußt sind wir?“

In diesen Jahren edierte Torberg das Werk Fritz von Herzmanovsky-Orlandos, das auf diese Weise erstmals der Öffentlichkeit zugänglich wurde, übersetzte Ephraim Kishon und versuchte sich an einer eigenen Werkausgabe. Torberg engagierte sich massiv gegen den Kommunismus und dessen Anhänger und Sympathisanten. Im Wien der Nachkriegsjahre und des Kalten Kriegs gelang es ihm, zusammen mit Hans Weigel einen Boykott der Aufführung der Werke von Bertolt Brecht an den österreichischen Bühnen durchzusetzen, der bis 1963 hielt (Wiener Brecht-Boykott).

1962 wurde Torbergs Ehe mit Marietta geschieden; nach einer kurzen Liaison mit Johanna von Koczian und etlichen kurzen Affären begann er eine Beziehung zur Burgschauspielerin Paola Löw, die bis zu seinem Tod andauerte. Freundschaftliche Beziehungen zu seiner Ex-Ehefrau Marietta, die auch zu seiner ersten Nachlassverwalterin wurde, bestanden weiterhin. Der alleinige Verwalter des Torberg-Nachlasses war David Axmann.

„Nicht selten“ wurde Torberg auch von Rundfunk und Fernsehen zu Diskussionen eingeladen, quasi als „Jud vom Dienst“, wie er einmal selbstironisch bemerkte.

Legendär wurde er insbesondere durch seine pointierten Polemiken und persönlichen Feldzüge gegen Menschen, die er kommunistischer Sympathien bezichtigte und Fellow Travellers nannte. Hier sind etwa Thomas Mann, Günther Anders, Robert Jungk, Karl Paryla und Hilde Spiel zu nennen. Einen anderen Grund gab der Schriftsteller für die heftige Auseinandersetzung mit Salcia Landmann an, nämlich seine Überzeugung, Landmann habe in ihrem Buch den jüdischen Witz grob missverstanden und teilweise sogar in antisemitischer Weise entstellt. Torberg setzte sich auch für junge literarische Talente ein, beispielsweise für Peter Handke und Brigitte Schwaiger.

1966 gab er die Leitung des FORVM s an Günther Nenning ab (der es bis zu Torbergs Tod als NEUES FORVM , danach wieder als FORVM weiterführte). Torberg zog sich in sein Haus in Breitenfurt bei Wien zurück. Hier entstand auch die Werkausgabe von Peter Hammerschlag.

1975 veröffentlichte er die Anekdotensammlung Die Tante Jolesch oder der Untergang des Abendlandes in Anekdoten , in der er dem jüdischen Leben zwischen Wien, Prag und Bad Ischl um 1900 ein Denkmal setzte. Darin beschwört Torberg das bunte Flair der untergegangenen Donaumonarchie mit den Nachwirkungen in den Nachfolgestaaten und der Emigration mit all ihren auch komischen Käuzen, Kaffeehausbesuchern und Bohemiens, das nur eingebettet im jahrhundertealten habsburgischen Grundsatz des „Leben und Leben lassen!“ gedeihen konnte. Knapp vor Torbergs Tod erschien noch 1978 die Fortsetzung Die Erben der Tante Jolesch.

Friedrich Torberg starb am 10. November 1979 in Wien. Er wurde in einem Ehrengrab auf dem Wiener Zentralfriedhof begraben, auf eigenen Wunsch in der Alten Israelitischen Abteilung (Tor 1, Gruppe 6, Reihe 0, Nr. 3) neben Arthur Schnitzler.

Posthum erschien 1984 Auch das war Wien , eine in der Emigration verfasste Auseinandersetzung mit Wien zur Zeit des „Anschlusses“, Torbergs letztes Werk.

Wie schon zuvor Der Schüler Gerber (1981) wurde auch dieses Werk wenig später unter dem Titel 38 – Auch das war Wien (1987) von Regisseur Wolfgang Glück erfolgreich verfilmt. Der Film wurde für den Oscar als bester fremdsprachiger Film nominiert.

Anekdoten

In Torbergs Spätwerken, den Anekdotensammlungen Die Welt der Tante Jolesch und Die Erben der Tante Jolesch berichtet der Vielschreiber auch immer wieder über sich selbst. So entstanden u.a. Anekdoten, deren Pointe auf Kosten des Erzählers geht:

Torberg zu Ernst Polak, dem Literaturagenten eines Schweizer Verlages, bei dem Torberg 1937 veröffentlichte:

„Mein Roman ‚Abschied‘ erschien 1937 im Humanitas-Verlag Zürich […] und Ernst Polak bekam von mir das übliche Pflichtexemplar. […] Ich sah seinem Urteil mit Angst entgegen, denn schon der ‚Schüler Gerber‘ hatte vor seinem strengen, monokelbewehrten Kritikerauge nur bedingte Gnade gefunden (und damals durfte er mir noch zugutehalten, daß es das Erstlingswerk eines Einundzwanzigjährigen war). An einem der folgenden Nachmittage erwartete mich Ernst Polak, den ‚Abschied‘ vor sich auf dem Tisch, im Café Herrenhof. In banger Erwartung setzte ich mich ihm gegenüber, sah ihn das Monokel einklemmen und das Buch aufschlagen, welches vollständig ‚Abschied, Roman einer ersten Liebe‘ hieß, als Motto ein Zitat aus einem Gedicht von Hölderlin trug und meinem väterlichen Freund Max Brod gewidmet war. ‚Der Titel‘, hob Ernst Polak an, ‚ist nicht schlecht.‘ Er blätterte weiter und deutete auf das Hölderlin-Zitat. ‚Das hier ist sogar hervorragend. Hier‘ – er war bei der Widmung an Max Brod angelangt – ‚wird's schon etwas schwächer. Und der Rest taugt überhaupt nichts.‘ Damit klappte er das Buch wieder zu. Die Kritik war erledigt. Ich auch.“

– Friedrich Torberg, Die Erben der Tante Jolesch

In Die Tante Jolesch zitiert Torberg Egon Erwin Kisch, der im Pariser Exil, „kurz vor Kriegsausbruch“, „über die täglich wachsende Unsicherheit [seines] Emigrantendaseins“ zu Torberg gesagt haben soll:

„„Weißt du […] mir kann eigentlich nichts passieren. Ich bin ein Deutscher. Ich bin ein Tscheche. Ich bin ein Jud. Ich bin aus einem guten Haus. Ich bin Kommunist … Etwas davon hilft mir immer.“ “

Dieses Zitat konterkarierte Torberg, auf sich selbst bezogen:

„Ich bin ein Jud. Ich lebe in Österreich. Ich war in der Emigration. Ich hab was gegen Brecht … Etwas davon schadet mir immer. “

– Friedrich Torberg, Die Welt der Tante Jolesch

Auszeichnungen und Ehrungen
  • 1933 Julius-Reich-Preis
  • 1958 Berufstitel Professor
  • 1966 Preis der Stadt Wien für Publizistik
  • 1968 Großes Verdienstkreuz des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland
  • 1968 Österreichisches Ehrenkreuz für Wissenschaft und Kunst I. Klasse
  • 1974 Goldene Ehrenmedaille der Bundeshauptstadt Wien
  • 1974 Richard Meister-Medaille
  • 1976 Österreichisches Ehrenzeichen für Wissenschaft und Kunst
  • 1979 Großer Österreichischer Staatspreis für Literatur
  • 1981 Benennung der Torberggasse in Wien Penzing (14. Bezirk)
  • Benennung eines Caféhauses (Café Torberg ) in der Josefstadt, das der Kabarettist Robert Palfrader besaß

Werke
  • Der ewige Refrain (1929) – Gedichtband
  • Der Schüler Gerber hat absolviert (Titel der Erstausgabe 1930, später nur noch Der Schüler Gerber ). Wien, Zsolnay.
  • …und glauben, es wäre die Liebe. Roman. (1932). Wien, Zsolnay.
  • Die Mannschaft . Roman eines Sport-Lebens. (1935). Wien, Molden. 560 S.
  • Abschied. Roman. (1937). Zürich, Humanitas.
  • Auf den Tod eines Fussballspielers. Gedicht (1945, gewidmet dem Fußballer Matthias Sindelar, Wiederabdruck in Lebenslied ; behandelt Sindelars Tod kurz nach dem "Anschluss")
  • Der letzte Ritt des Jockeys Matteo – Novelle aus dem Nachlass, (in den 1940er Jahren geschrieben, 1985 erstveröffentlicht), 117 S.
  • Mein ist die Rache (1942), Pazifische Presse Los Angeles, 1942; München: Dt. Taschenbuch-Verl., 2011, ISBN 978-3-423-13686-0
  • Hier bin ich, mein Vater (1948)
  • Die zweite Begegnung (1950)
  • Nichts leichter als das (1956)
  • Lebenslied. [45] Gedichte aus 25 Jahren [40 davon zwischen 1933–1945]. München 1958, Langen-Müller; Wien 1983, Medusa, 80 S.

Gesammelte Werke

Gesammelte Werke in Einzelausgaben , herausgegeben von David Axmann, Langen Müller, München 1962–1998,

  • 1. Hier bin ich, mein Vater. Roman. (1962), 340 S.
  • 2. Die zweite Begegnung. Roman. (1963), 355 S.
  • 3. P P P – Pamphlete, Parodien, Post Scripta. (1964), 416 S.
  • 4. Das fünfte Rad am Thespiskarren 1. Theaterkritiken. (1966), 445 S.
  • 5. Das fünfte Rad am Thespiskarren 2. Theaterkritiken. (1967), 528 S.
  • 6. Golems Wiederkehr und andere Erzählungen. (1968), 188 S. Enthält Mein ist die Rache (1942); Nichts leichter als das (1954); Der Mann, der nie über Kafka schrieb (EA 1968); Golems Wiederkehr (EA 1968).
  • 7. Süsskind von Trimberg. Roman. (1972), 320 S.
  • 8. Die Tante Jolesch oder der Untergang des Abendlands in Anekdoten. (1975), 336 S., Neuauflage DTV, München 1996, ISBN 3-423-01266-8
  • 9. Die Erben der Tante Jolesch. (1978), 320 S., Langen-Müller, München, ISBN 3-7844-1693-4
  • 10. Und glauben, es wäre die Liebe. Roman unter jungen Menschen. (1978), 506 S.
  • 11. Apropos. Nachgelassenes, Kritisches, Bleibendes. (1981), 416 S.
  • 12. In diesem Sinne. Briefe an Freunde und Zeitgenossen. (1981), 464 S.
  • 13. Kaffeehaus war überall. Briefwechsel [1941–1949] mit Käuzen und Originalen. (1982), 280 S.
  • 14. Pegasus im Joch. Briefwechsel mit Verlegern und Redakteuren. (1983), 288 S.
  • 15. Auch das war Wien. Roman. (1984), 384 S., verfasst während der Emigration
  • 16. Auch Nichtraucher müssen sterben. Essays – Feuilletons – Notizen – Glossen. (1985), 288 S.
  • 17. Wo der Barthel die Milch holt (1983)
  • 18. Liebste Freundin und Alma. Briefwechsel mit Alma Mahler-Werfel. (1987), 288 S.
  • 19. Eine tolle, tolle Zeit. Briefe und Dokumente aus den Jahren der Flucht 1938–1941. (1989), 186 S.
  • 20. Voreingenommen wie ich bin. Von Dichtern, Denkern, und Autoren. (1991), 212 S.
  • 21. Wien oder der Unterschied. Ein Lesebuch, 1998, ISBN 3-7844-2699-9, 286 S.

Verfilmungen
  • Zwiespalt des Herzens , Ö 1953, Regie: Leonard Steckel
  • Hier bin ich, mein Vater , Ö 1970, Regie: Ludwig Cremer
  • Der Schüler Gerber , Ö/D 1981, Regie: Wolfgang Glück
  • 38 – Auch das war Wien , Ö 1987, Regie: Wolfgang Glück

Tonträger
  • Die Tante Jolesch oder Der Untergang des Abendlands in Anekdoten , Preiser SPR 3257
  • Mein ist die Rache , gelesen von Cornelius Obonya, MONO VERLAG, Wien 2013, ISBN 978-3-902727-45-9

Literatur

chronologisch

  • Joseph P. Strelka (Hrsg.): Der Weg war schon das Ziel. Festschrift für Friedrich Torberg zum 70. Geburtstag. München 1978, Langen Mueller.
  • Franz Heinrich Hackel: Zur Sprachkunst Friedrich Torbergs. Parodie, Witz, Anekdote. Mit einem Anhang unbekannter Arbeiten aus der Frühzeit Torbergs. Lang, Frankfurt am Main u. a. 1984. (=Europäische Hochschulschriften Reihe 1; 769) ISBN 3-8204-7170-7.
  • Frank Tichy: Friedrich Torberg. Ein Leben in Widersprüchen . Salzburg u.a.: Otto Müller. 1995, ISBN 3-7013-0915-9.
  • David Axmann (Hrsg.): Und Lächeln ist das Erbteil meines Stammes. Erinnerung an Friedrich Torberg. Mit Beiträgen von Klaus Maria Brandauer u. a., Wiener Journal, Wien 1988, ISBN 3-900379-23-8.
  • Helga Abret: Zwischen Realität und Legende – Zu Friedrich Torbergs Erzählung „Golems Wiederkehr“ . In: Hinauf und Zurück/in die herzhelle Zukunft . Deutsch-jüdische Literatur im 20. Jahrhundert. Festschrift für Birgit Lermen, Bouvier, Bonn 2000, S. 521–542.
  • Anne-Marie Corbin-Schuffels: L'image de l'Europe à l'ombre de la guerre froide. La revue forum de Friedrich Torberg à Vienne, 1954–1961. L’Harmattan, Paris u.a. 2001, ISBN 2-7475-1674-1.
  • Klaus Maiwald: Literatur lesen lernen. Begründung und Dokumentation eines literaturdidaktischen Experiments. Baltmannsweiler: Schneider-Verl. Hohengehren. 2001. (= Deutschdidaktik aktuell; 10) ISBN 3-89676-361-X.
  • Michael Howard Rice: Nazis and Jews. A thematic approach to three exile works by Friedrich Torberg. Cincinnati, Ohio: Univ. Diss. 2001.
  • Marcel Atze, Marcus G. Patka (Hrsg.): Die „Gefahren der Vielseitigkeit“. Friedrich Torberg 1908–1979. Katalog zur gleichnamigen Ausstellung im Jüdischen Museum Wien. Wien: Holzhausen 2008. ISBN 978-3-85493-156-0.
  • David Axmann: Friedrich Torberg. Die Biographie. Langen Müller, München 2008, ISBN 978-3-7844-3138-3.
  • Marcel Atze (Hrsg.): „Schreib. Nein, Schreib Nicht“. Marlene Dietrich, Friedrich Torberg; Briefwechsel 1946–1979 . Synema, Wien 2008.
  • [Eintrag] Friedrich Torberg. In: Heinz Ludwig Arnold (Hrsg.): Kindlers Literatur Lexikon. 3., völlig neu bearbeitete Auflage. 18 Bde. Metzler, Stuttgart/Weimar 2009, ISBN 978-3-476-04000-8, Bd. 16, S. 367f. [Biogramm und Werkartikel zu Der Schüler Gerber hat absolviert von Irena Zivsa].
  • Daniela Vergud: „Friedrich Torbergs täglich Brod.“ Der Briefwechsel zwischen F. T. und Max Brod 1943–1968. Magisterarbeit, Neuere deutsche Literatur, Lehrstuhl Karl Müller, Universität Salzburg 2009.

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