Friedrich Wilhelm von Nassau-Weilburg: eh. Brief WEILBURG 1814 über Adrian DIEL

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Verkäufer: tucholsklavier ✉️ (7.665) 100%, Artikelstandort: Berlin, DE, Versand nach: WORLDWIDE, Artikelnummer: 303307423554 Friedrich Wilhelm von Nassau-Weilburg: eh. Brief WEILBURG 1814 über Adrian DIEL.

Sie bieten auf einen Brief aus Weilburg von 1814.

Eigenhändig geschrieben und signiert von Friedrich Wilhelm von Nassau-Weilburg (* 25. Oktober 1768 in Den Haag, Niederlande; † 9. Januar 1816 in Schloss Weilburg), von 1788 bis zu seinem Tod Fürst von Nassau-Weilburg , seit 1806 Herzog von Nassau.

Über seine kranke Schwester Karoline , d.i. Karoline Luise Friederike von Nassau-Weilburg (* 14. Februar 1770; † 8. Juli 1828), Gattin von Fürst Karl Ludwig Friedrich Alexander zu Wied-Runkel (* 29. September 1763; † 9. März 1824). Karoline ist bei Adrian Diel (1756-1839), Badearzt in Bad Ems , Begründer der Pomologie, in Behandlung; dieser wird im Brief mehrfach erwähnt.

Datiert Weilburg, den 11. Juni 1814.

Transkription: "Da ich nicht weiß, meine gute liebe Wolf, ob Oberhofrath Diel noch bei Ihnen ist, so ergreife ich diese Gelegenheit mich an Sie zu wenden, und Ihnen recht herzlich für Ihre Briefe zu danken, und Sie zu bitten diesem Mann recht sehr (im Falle wie ich hoffe und wünsche in D{???}st ist) für seinen gestrigen Bericht zu danken. Er hat wahrlich die größte Ehre von seiner geleisteten Hülfe, und hat sich große Rechte auf unser aller Erkenntlichkeit erworben. Gott schenke meiner guten Karoline bald Ihre Kräfte wieder und sagen{?} die Kur die zu radicaler Hebung des Uebels soll vorgenommen werden. Sollte Diel nicht mehr bei Ihnen seyn so sorgen Sie und der Fürst, dem ich mich freundschaftlichst empfehle, daß doch gar nicht gewartet werde, sondern bei dem geringsten Uebelseyn Diel alsobald gerufen werde. Ueberhaupt bitte ich recht sehr daß, bis meine gute Schwester nach Ems kommt, Sie, lieber Wolf, ein tägliches journal über Ihr Befinden führen, wenn Sie auch noch sowohl ist, welches Postäglich dem Diel zu schicken wäre, damit der Artzt immer genau au courante des Gesundheits Zustand bliebe. Nichtwahr Sie werden dafür sorgen, es gehört zu meiner Beruhigung. Da ich nicht weiß ob es meiner Engels Schwester bekannt ist daß Amalie den Boten hierher geschickt hat, so getraue ich mir kaum Ihnen etwas an Sie aufzutragen, weiß Sie es aber, so sagen Sie Ihr daß ich Sie über alles liebe, und Sie beschwören ließe Sich recht zu schonen, und dem Diel auf das sorgfältigste Folge zu leisten. Nenntchen{?} viel schönes von mir, auch Ihrer Bieu{?}. Adieu, meine gute Wolfskerl, sorgen Sie recht für meine gute Karoline, und zählen Sie stets azf meine Hochachtung und aufrichtigen Freundschaft. Friedrich W. H.{?; = Friedrich Wilhelm, Herzog?}."

Umfang: 1 S. (24,2 x 19,8 cm).

Zustand: Gefaltet, etwas fleckig und knittrig. Bitte beachten Sie auch die Bilder!

Interner Vermerk: Ordner 4d/7

Über Friedrich Wilhelm von Nassau-Weilburg und Adrian Diel (Quelle: wikipedia, NDB & ADB):

Friedrich Wilhelm von Nassau-Weilburg (* 25. Oktober 1768 in Den Haag, Niederlande; † 9. Januar 1816 in Schloss Weilburg) war vom 28. November 1788 bis zu seinem Tod Fürst von Nassau-Weilburg und hätte als nächster Verwandter seines ohne männliche Erben gebliebenen Vetters Friedrich August von Nassau-Usingen dessen Nachfolge als Herzog des 1806 aufgrund des Beitritts zum Rheinbund gebildeten Herzogtums Nassau antreten sollen.

Leben: Friedrich Wilhelm kam 1768 als Sohn von Fürst Karl Christian von Nassau-Weilburg (* 1735; † 1788) zur Welt. Nach dessen Tod wurde er Fürst von Nassau-Weilburg.

Nach der Besetzung des nahen Mainz durch die Franzosen floh Fürst Friedrich Wilhelm 1793 aus dem Schloss Kirchheimbolanden, der von seinem Vater zusätzlich zu Weilburg neu errichteten Residenz, nach Bayreuth. Damit endete für das Schloss die Funktion als Fürstenresidenz, und damit auch die Herrschaft der Fürsten von Nassau-Weilburg über diese Region. Als 1806 das Herzogtum Nassau durch Gnaden Napoleons entstand, regierte Friedrich Wilhelm zusammen mit seinem 30 Jahre älteren Vetter Friedrich August (* 23. April 1738; † 24. März 1816) von Schloss Biebrich aus, da zu diesem Zeitpunkt schon klar war, dass Friedrich August ohne männlichen Erben bleiben würde – unter seinen sieben Kindern waren nur zwei Söhne, die im Kindesalter gestorben waren. Damit war abzusehen, dass das Haus Nassau-Usingen zusammen mit der Herzogswürde an das Haus Nassau-Weilburg unter Friedrich Wilhelm fallen würde.

Dazu kam es jedoch nicht, weil Friedrich Wilhelm am 9. Januar 1816 im Alter von 47 Jahren durch einen Sturz von einer Treppe in Schloss Weilburg ums Leben kam. Friedrich August starb nur wenige Wochen später, am 24. März 1816, sodass Friedrich Wilhelms Sohn Wilhelm Herzog wurde, für den sein Vater in der Wiesbadener Wilhelmstraße ab 1813 das Erbprinzenpalais errichtet hatte, das nun nicht mehr bezogen wurde.

Ehe und Nachkommen: Friedrich Wilhelm heiratete am 31. Juli 1788, wenige Monate vor seiner Thronbesteigung, Gräfin Luise Isabelle von Sayn-Hachenburg, Burggräfin von Kirchberg, (* 1772; † 1827) in Hachenburg. Sie hatten vier Kinder miteinander:

Wilhelm Georg August Belgicus (* 14. Juni 1792 in Kirchheimbolanden; † 20. August 1839 in Kissingen), Thronfolger und Herzog von Nassau 1816 bis 1839

Auguste Louise Wilhelmine (* 5. Januar 1794; † 11. April 1796)

Henriette Alexandrine Friederike (* 30. Oktober 1797 bei Bayreuth; † 29. Dezember 1829 in Wien) ⚭ 1815 Erzherzog Karl von Österreich-Teschen

Friedrich Wilhelm (* 15. Dezember 1799; † 6. Januar 1845), K.K. Generalmajor ⚭ (morganatisch) 1840 Anna geb. Ritter, Edle von Vallyemare (* 1802 in Wien; † 1864 in Paris), Tochter des Joseph Ritter, Edler von Vallyemare, und Witwe des Johann Baptist Brunold; 1840 fürstlich reuß-greizischer Grafenstand als Gräfin von Tiefenbach; ihre Tochter Wilhelmine Brunold (* 1834; † 1892) bekam 1844 den Titel einer Gräfin von Tiefenbach; österreichische Anerkennung 1845[1] (⚭ 1856 Emile Delamothe de Girardin; geschieden 1872)

Isabelle Gräfin von Tiefenbach (* 1841; † 1842), beigesetzt in der Pfarrkirche Oberlaa

Der seit dem Jahr 2000 als Großherzog von Luxemburg amtierende Henri von Nassau ist der vierfache Urenkel von Friedrich Wilhelm von Nassau-Weilburg.

Friedrich Wilhelm, Fürst von Nassau-Weilburg, * 25.10.1768 Den Haag, † 9.1.1816 Weilburg/Lahn. (evangelisch)

Genealogie

V Fürst →Karl Chrstn. v. N.-W. (1735–88, s. ADB XV), M Karoline (1743–87), T d. Prinzen →Wilhelm IV. v. N.-Oranien (1711–51) u. d. Anna Prn. v. Großbritannien (1709–59);

Hachenburg 1788 Luise Isabelle (1772–1827), T d. Wilh. Gg. Burggf. v. Kirchberg, Gf. zu Sayn-Hachenburg (1751–77) u. d. Isabelle Auguste Prn. Reuß zu Greiz (1752–1824);

2 S, 2 T, u. a. Hzg. →Wilhelm v. N. (1792–1839, s. ADB 43);

E Adolf († 1905), Hzg. v. N., Ghzg. v. Luxemburg (s. NDB I).

Leben: In der niederländischen Heimat seiner Mutter erzogen und bis 1784 wie sein Vater im militärischen Dienst der ihm verwandten Oranier, studierte F. in Leipzig und gelangte durch den frühen Tod seines Vaters schon 1789 zu selbständiger Regierung. Er nahm seine erste Residenz in Kirchheimbolanden und bewies durch die Heranziehung seines Leipziger Studienfreundes H. Ch. von Gagern eine sichere Hand für die Auswahl diplomatisch fähiger und politisch tüchtiger Männer. Gagern wurde F.s vornehmste Stütze in den französischen Revolutionskriegen und in den Verhandlungen mit Napoleon I. F. mußte 1792 seine linksrheinische Residenz und 1795 Weilburg verlassen. Er stellte sich unter preußischen Schutz und begab sich schließlich nach Bayreuth. 1797 verhandelte er in Wien, 1798 durch Gagern in Berlin, ohne doch sein unter dessen Einfluß verfolgtes Ziel, alle Kräfte des Reiches gegen Frankreich zusammenzuschließen, erreichen zu können. Durch Erbgang gewann er 1799 Sayn-Hachenburg. Nach seiner Rückkehr nach Weilburg 1800 widmete er sich den Verhandlungen um die Entschädigungen für seine linksrheinischen Gebietsverluste an Frankreich und erhielt nach dem Frieden von Lunéville vor allem kurtrierische Gebiete an der Lahn und im Westerwald. Zur Kaiserkrönung 1804 war er in Paris und trat 1806 dem Rheinbund bei. Mit dem Fürsten →Friedrich August von Nassau-Usingen († 1816) begründete er das Herzogtum Nassau, das bis 1816 von →Friedrich August als Herzog und von F. als Fürst gemeinschaftlich regiert wurde. Die Innenpolitik stand im Zeichen vorsichtiger Neuorganisation des Territoriums, dessen mannigfaltige Teile recht uneinheitlicher Herkunft waren; deshalb konnte nur konfessionelle Duldsamkeit im Lande herrschen. Die Außenpolitik stand bis 1813 im Schatten Napoleons, der die Länder des Rheinbundes bis zu seinem Sturze beherrschte. 1815 wurde Nassau eine landständische Verfassung mit Herrenbank und Landesdeputierten gegeben, ohne daß sie bis zum Tode F.s in Kraft gesetzt worden wäre. F. gelang es, auf dem Wege des Zusammenschlusses der walramischen Gebiete Nassaus weit voranzugehen und durch seine kluge Politik 1815 auch das deutsche Landerbe der Oranier zu gewinnen.

Friedrich Wilhelm, Fürst zu Nassau-Weilburg (ebenfalls walramischen Stammes), Sohn des Fürsten Karl Christian, Feldmarschalls des oberrheinischen Kreises, holländischen Generals und Gouverneurs von Maestricht, und der Prinzessin Karoline, Tochter des Prinzen Wilhelm IV. von Oranien-Nassau, war geb. am 25. Oct. 1768 im Haag und starb am 9. Jan. 1816 in Folge eines unglücklichen Sturzes von der Treppe im Schlosse Weilburg. Als Erbprinz stand er ebenfalls in holländischen Diensten und folgte seinem Vater 1788 in der Regierung, nachdem er sich kurz zuvor mit Louise Isabelle Alexandrine Auguste, Erbtochter des Grafen Georg Wilhelm von Sayn-Hachenburg und Burggrafen zu Kirchberg, verheirathet hatte. Die Regierungszeit beider Fürsten, welche fast gleichzeitig aus dem Leben schieden, kennzeichnet sich durch die bedeutsamsten Veränderungen in der äußeren und inneren Gestaltung der nassauischen Lande. Im J. 1799 erfolgte durch Erbschaft der Anfall der Grafschaft Sayn-Hachenburg, indem der Schwiegervater Friedrich Wilhelms in jenem Jahre mit Tode abging. Durch Aussterben der Seitenlinie Saarbrücken-Saarbrücken hätten freilich schon im J. 1797 dem Fürsten Karl Wilhelm von Nassau-Usingen die linksrheinischen Besitzungen des Hauses, Saarbrücken, Saarwerden, Ottweiler etc., soweit sie nicht zu Weilburg gehörten, zufallen müssen; aber schon im J. 1792 war nicht allein der vorletzte Fürst von Saarbrücken, Ludwig, von der französischen Revolutionsarmee vertrieben, sein Schloß verbrannt, sein Land der französischen Republik einverleibt worden, sondern es war auch der General Custine in Weilburg eingerückt, hatte dort eine namhafte Contribution aufgelegt und allerlei Gewaltthätigkeiten begangen. Es blieb also bezüglich des Fürstenthums Saarbrücken lediglich bei den Ansprüchen, da die gesammten linksrheinischen Lande in Folge des Congresses zu Rastatt und des Friedens von Luneville definitiv an Frankreich kamen. In Folge des Reichsdeputationshauptschlusses vom 25. Febr. 1803 empfingen die beiden Fürsten als Entschädigung zusammen 52 ◻Meilen mit 129000 Einwohnern, und zwar der Fürst von Nassau-Usingen bedeutende Theile von Kurmainz, ferner Theile von Kurpfalz, Kurköln, mehrere hessische Aemter, die Grafschaft Sayn-Altenkirchen etc. Die Hauptentschädigungen für Nassau-Weilburg bestanden in den rechtsrheinischen Besitzungen von Kurtrier. Im J. 1806 traten die Fürsten F. A. und F. W. dem Rheinbunde bei, während der Prinz von Oranien-Nassau seinen Beitritt standhaft verweigerte und in Folge dessen seine sämmtlichen deutschen Besitzungen verlor. Zufolge des § 6 der Rheinbundsacte, worin es heißt: „Le chef de la maison de Nassau prendra le titre Duc“, nahm Fürst F. A. den Herzogstitel an, und da er ohne männliche Nachkommen, überdies bereits 68 Jahre alt war, und nach dem Rechte der Erbfolge seine Lande an die weilburgische Linie fallen mußten, so vereinigte er seine Lande mit dem des Fürsten F. W. dergestalt, daß nur ein Ministerium, eine Staatscasse, eine Gesetzgebung, eine Militärverfassung, ein Gerichtshof für die beiden oberen Instanzen vorhanden war, während die inneren geringeren Angelegenheiten jeder in seinem bisherigen Bezirk allein besorgte. Sie traten von ihren Besitzungen an Frankreich Castel und Kostheim gegenüber von Mainz und an das neugeschaffene Großherzogthum Berg die Aemter Deuz, Vilich und Königswinter ab, wogegen sie durch die Mediatisirung einer Anzahl kleiner Fürsten und Reichsritter einen solchen Zuwachs empfingen, daß das nunmehrige Herzogthum Nassau ein Gebiet von 103 ◻Meilen mit nahezu 270000 Einwohnern umfaßte. Als Rheinbundstruppen fochten nun die nassauischen Regimenter unter französischem Commando gegen Spanien und Rußland. Nach der Schlacht bei Leipzig sagten sich die [569] Fürsten von Napoleon los und schlossen sich durch den Vertrag von Frankfurt im November 1813 dem Bunde zur Befreiung Deutschlands an. Zugleich empfing der Prinz von Oranien seine deutschen Lande, wenn auch mit einigen Veränderungen, und der Kurfürst von Hessen die von einer besonderen französischen Administration verwaltete Niedergrafschaft Katzenelnbogen zurück. Am 31. Mai 1815 trat jedoch Oranien in Wien seine deutschen Besitzungen an Preußen ab, welches davon an demselben Tage die Fürstenthümer Dillenburg, Hadamar, Diez, einen Theil von Siegen und die Grafschaft Westerburg an das Herzogthum Nassau überließ, wogegen dieses die Besitzungen am Rhein von Ehrenbreitstein bis Deuz hinab und die an die Nordwestgrenze gelegenen Districte an Preußen abtrat. In einem Separatartikel desselben Vertrages versprach Preußen, falls es von Hessen-Kassel die Abtretung der Niedergrafschaft Katzenelnbogen erlangen würde, diese gegen den reservirten Theil des Fürstenthums Siegen und die Aemter Neunkirchen, Burbach und Atzbach an Nassau abzutreten, was aber erst einige Monate nach dem Tode der beiden Fürsten (17. Oct. 1816) erfolgte. Erst da empfing das Herzogthum Nassau nach mancherlei Wandlungen diejenige Gestalt, die es bis zu seiner Einverleibung in den preußischen Staat behalten hat. Aus der inneren Verwaltung ist noch hervorzuheben die im J. 1812 erfolgte Aufhebung der Leibeigenschaft und aller Dienste und Abgaben, die damit zusammenhingen. Im J. 1814 gaben die beiden Fürsten dem Herzogthume eine landständische Verfassung, die aber bei ihren Lebzeiten nicht in Wirksamkeit trat; vielmehr erfolgte die erste Berufung des Landtags erst 1818. Dagegen war der Ausbau des Verwaltungsorganismus bei ihrem Tode im wesentlichen vollendet. Nachfolger in der Regierung war Herzog Wilhelm, Friedrich Augusts Sohn.

August Friedrich Adrian Diel (* 4. Februar 1756 in Gladenbach; † 22. April 1839 in Diez) war ein deutscher Arzt und Begründer der Pomologie an der Wende vom 18. zum 19. Jahrhundert.

Leben: Adrian Diels Vater Kaspar Ludwig war Chirurg und Apotheker. August Friedrich Adrian erwarb nach dem Studium in Gießen und Straßburg 1780 an seinem letzten Studienort Gießen den Doktortitel der Medizin und Chirurgie. Danach wurde er Arzt in Gladenbach. Ab 1786 diente er dem Grafen von Spaur, der Richter am Reichskammergericht in Wetzlar war, als Hausarzt und befasste sich vorwiegend mit der Balneologie. 1790 übernahm er in nassauischen Diensten das Amt des Badearztes in Bad Ems und zugleich das des Kreisphysikus an seinem Wohnort Diez. Im gleichen Jahr wurde Diel Hofrat, später Geheimer Rat des Herzogtums Nassau. Er heiratete die aus einer Diezer Familie stammende Maria Altgelt, die aber bald darauf starb. Um das heute in Diez als „Haus Eberhard“ bekannte Anwesen, das seine Frau mit in die Ehe gebracht hatte, legte Diel umfangreiche Obstgärten mit angeblich bis zu 12.000 Apfelbäumen an.

Bedeutung erlangte er als Züchter von Obstsorten und Verfasser bedeutender pomologischer Schriften, die einen Grundstein für den Aufschwung dieser Wissenschaft im 19. Jahrhundert legten. Neben seinen Werken zur Systematik der Obstbäume übte Diel auch politischen Einfluss zur Förderung des Obstanbaus im Herzogtum Nassau aus. Nachdem die Weinberge in der unmittelbaren Umgebung von Diez durch Schädlingsbefall weitgehend vernichtet worden waren, ließ Diel dort große Zwetschgenhaine anlegen. Die Einführung von Schattenmorellen in höheren Lagen des Lahngebiets und eine nassauische Regierungsverordnung zum Bepflanzen der Wegränder mit Obstbäumen sowie zum Anlegen von Obstgärten an Schulen gehen auf seine Initiative zurück.

Aus Diels Ehe mit Adrietta Dorothea Christine, geborene Scriba, gingen sieben Kinder hervor.

1925 benannte die Stadt Diez eine neu angelegte Straße „Dielstraße“. In seinem Geburtsort Gladenbach gibt es eine „Adrian-Diel-Straße“.

Nach Diel benannte Obstsorten

Diels Barceloner Parmäne,[1] Diels große englische Renette[2] und Diels Renette[3] waren bekannte Apfelsorten des 19. Jahrhunderts. Die Dietzer Goldrenette[4] erinnert an den Ort seines Wirkens.

Diels Butterbirne: Als Birne erinnert Diels Butterbirne[5] an den großen Züchter (Vgl. Liste der Birnensorten). Mit der heute verschollenen Balduinsteiner Kinderbirne verewigte Diel auch den zu Diez gehörenden Nachbarort Balduinstein.

Werke

Pomologie

Anleitung zu einer Obstorangerie in Scherben. 1793; 2. Aufl. 1798 u. 3. Aufl. 1804 mit dem Titel Ueber die Anlegung einer Obstorangerie in Scherben und die Vegetation der Gewächse.

Versuch einer systematischen Beschreibung in Deutschland vorhandener Kernobstsorten. 26 Bände, 1799–1832 (Digitalisat).

Systematisches Verzeichniß der vorzüglichsten in Deutschland vorhandenen Obstsorten, mit Bemerkungen über Auswahl, Güte und Reifzeit für Liebhaber bei Obstanpflanzungen. Frankfurt a. M. 1819 mit zwei Fortsetzungsbänden 1829 und 1833. (Digitalisate (3) in der Digitalen Bibliothek Mecklenburg-Vorpommern)

Medizin

Ueber den Gebrauch der Thermalbäder in Ems, 1825.

Ueber den innerlichen Gebrauch der Thermalbäder in Ems, 1832.

sowie Übersetzungen medizinischer Werke, u. a. der Medicinischen Commentarien einer Gesellschaft der Aerzte in Edinburg in acht Bänden.

Diel, August Friedrich Adrian, Pomologe, Badearzt, * 4.2.1756 Gladenbach bei Biedenkopf, † 20.4.1839 Bad Ems. (lutherisch)

Genealogie

V Kaspar Ludw., hessischer Amtschirurg u. Apotheker in Gladenbach, S des Zollbeamten Joh. Dan. Ludw. in Gladenbach (S des Chirurgen Joh.);

M Marianne Christine, T des Präzeptors Joh. Phil. Zimmermann (1689–1741) in Radheim/Bieber u. Leihgestern;

Königsberg b. Wetzlar 1787 Dorothea, T des Joh. Gottfr. Scriba (1744–1825), hessischer Amtsschultheiß in Königsberg, u. der Henriette Cellarius;

7 K.

Leben: D. gehört zu den bedeutendsten Ärzten des ehemaligen Herzogtums Nassau. Besonders in Bad Ems, wo er zunehmend als Balneologe in sommerlicher Praxis tätig war, erzielte er Heilerfolge an den Quellen. Seine „Wasserkuren“ machten aus dem älteren Fürstenbad ein allgemeines Volksbad, dessen bester Kenner und guter Diagnostiker der „alte Geheimbde Rat“ 43 Jahre hindurch nach dem Urteil seiner Berufsgenossen war. Im Winter praktizierte er als nassau-oranischer Amtsphysikus in Diez/Lahn. D. untersuchte und wählte, wissenschaftlich gebildet und geehrt, erstmalig nach modernen Methoden die „Anzeigen und Gegenanzeigen über die Zulässigkeit des Gebrauches einer Heilquelle“. Seine Bücher „über den Gebrauch der Thermalbäder in Ems“ (1825) und „Über den innerlichen Gebrauch der Thermalbäder in Ems“ (1832) genossen europäischen Ruf. - Als Pomologe hatte D., der vorzügliche Kenner der Obstsorten, für Nassau und das untere Lahntal große Bedeutung. Er war Züchter von „Diels Butterbirne“. - Ehrenmitglied des Vereins zur Beförderung des Gartenbaus in Preußen, der Horticultural Society London.

Diel: August Friedrich Adrian D., geb. 3. Februar 1756 in Gladenbach, † 1833. Er war erst Physikus in Gladenbach, dann zu Dietz und gleichzeitig Brunnenarzt in Ems, ward 1790 nassauischer Hof-, später geheimer Rath; ein sehr verdienstvoller Pomolog. Er schrieb „Ueber Anlage der Obstorangerie in Scherben“, 1796, 3. Aufl. 1840; „Versuch einer systematischen Beschreibung der in Deutschland gewöhnlichen Kernobstsorten“, 21 Hefte, 1799–1819, Auszug daraus in 5 Bänden, 1829–33; „Systematisches Verzeichniß der vorzüglichsten in Deutschland vorhandenen Obstsorten“, 1818, mit zwei Fortsetzungen 1829–33; „Ueber den Gebrauch der Thermalbäder in Ems“, 1825; „Ueber den innerlichen Gebrauch der Thermalbäder in Ems“, 1832; außerdem übersetzte er mehrere medicinische Werke, namentlich die „Medicinischen Commentarien einer Gesellschaft der Aerzte in Edinburg“, 8 Bde.

  • Condition: Gefaltet, etwas fleckig und knittrig. Bitte beachten Sie auch die Bilder!
  • Autor: Friedrich Wilhelm von Nassau-Weilburg )
  • Material: Papier
  • Erscheinungsort: Weilburg
  • Eigenschaften: Erstausgabe, Signiert
  • Produktart: Handgeschriebenes Manuskript
  • Original/Faksimile: Original
  • Genre: Geschichte
  • Erscheinungsjahr: 1814
  • Sprache: Deutsch

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