Hamburg 1782 Mandat gegen muthwillige Verunreinigung der Gassen Verordnung RP

EUR 8,00 0 Gebote oder EUR 12,00 Sofort-Kaufen 5d 6h 13m 57s, EUR 2,50 Versand, eBay-Käuferschutz
Verkäufer: staatsarchiv ✉️ (293) 100%, Artikelstandort: Lower Bavaria, DE, Versand nach: WORLDWIDE, Artikelnummer: 176333796223 Hamburg 1782 Mandat gegen muthwillige Verunreinigung der Gassen Verordnung RP. Die Stadtteile von Hamburg als Suchworte stehen im direkten Zusammenhang mit dem angebotenen Artikel ! Architektur Geschichte Photographie Hansestadt Hamburg Archiv Hamburgarchiv Heimatbuch Hamburg Edition
Mandat gegen muthwillige Verunreinigung der Gassen Verordnung - Dokument - Urkunde Hamburg - Chronik – Geschichte

1782 erstmals erschienen Reprint – Faksimile – unveränderter Neudruck Neuauflage aus dem Jahr 1984

nach dem Original im Hamburger Staatsarchiv neu im Archiv - Verlag in Braunschweig I

interessanter Zeitbeleg

Die vielen überlieferten Ansichten des alten Hamburg, die uns eine idyllische Welt beschaulichen Lebens und heimelige Straßen¬ansichten vermitteln, geben natürlich keine Auskunft darüber, wie es in früheren Jahrhunderten in Hamburg gerochen haben mag. Wir vergessen nur allzu leicht, daß es vor der Mitte des 19. Jahrhunderts keine Kanalisation gab (in Hamburg wurde sie gleich nach dem Großen Brand von 1842 begonnen), auch keine Vorstellungen von Hygiene; man wußte nichts von Bak¬terien und Viren, behandelte auch die eigene Sauberkeit recht lax. Der Hamburger Arzt Johann Bökel beklagte 1597, daß in Ham¬burg „die Gassen hin und wieder so unrein, unsauber und un¬flätig gehalten werden, daß ich es dafür halte, daß keine Stadt in Europa ist, in welcher es unflätiger möge gehalten werden". Das war zweifelslos in seinem Superlativ übertrieben, denn Klagen über „Unflätigkeit" gibt es ebenso aus anderen euro¬päischen Großstädten. Je mehr Menschen in einem Gemeinwesen lebten, desto ärger war auch der Gestank; im 18. Jahrhundert, zu der Zeit, als dieses Ratsmandat erlassen wurde, galt Paris allgemein als schauerliches Beispiel von Schmutz und Gestank. Hamburg war insofern noch glücklich daran, als das weitver¬zweigte Netz der Fleete (und das war damals doppelt so umfang¬reich als heute), durchgespült von Ebbe und Flut, viel Unrat auf natürliche Weise fortschwemmte. Daß man allerdings in diesem Fleetwasser, in das sich Hunderte von Abtritten leerten, auch die Wäsche wusch und das Wasser zum Trinken, Kochen und Bierbrauen benutzte, ist leider nur allzu wahr. Kein Wunder, daß immer wieder schwere Epidemien die Stadt heimsuchten; daß der Rat (Senat) schon zu Beginn des 15. Jahrhunderts ver¬boten hatte, die Fleete als Mülldeponien zu benutzen, küm¬merte niemanden. Zwar gab es schon Ansätze zu einer regel¬mäßigen Müllabfuhr, es gab auch Deponien (eine war der„ Me߬berg", was „Mistberg" bedeutet), aber die war in keiner Weise den Problemen gewachsen. Nicht einmal die Hälfte der Häuser der Reichen besaßen überhaupt Abtritte. Täglich ergoß sich der Inhalt von einigen Tausend Nachttöpfen in die Fleete, und da sich niemand darum kümmerte, blieben Oberreste genug auf Brücken und Straßen liegen oder füllten die Gossen. Bei Ebbe gaben die Fleete, vor allem im Sommer, einen bestialischen Gestank von sich. Neben den Fleeten gab es auch noch ver¬sumpfte Wasserzüge, die „Hasenmoore", die man sich als einen einzigen Fäkaliensumpf vorstellen muß. Auf deren Gefährlich¬keit hatte schon Johann Bökel eindringlich den Rat hingewiesen, umsonst; noch um die Mitte des 19. Jahrhunderts gab es im Bereich der Hamburger Innenstadt dreizehn „Hasenmoore", wie sie allzu poetisch genannt wurden. Wie die Verordnung (Mandat) des Rates ausweist, hat man dem unhygienischen Treiben wiederholt - 1710, 1779, 1782 - zu steuern gesucht, vergeblich. Dabei waren die Strafen hoch genug, aber offenbar wirkungslos, weil das „Ausgießen allerhand Unraths" ganz allgemein und völlig ungeniert praktiziert wurde, sofern nicht gerade Polizei in der Nähe war. Aber die konnte nur selten zugreifen, es sei denn, es geschah wie am Pfingstfest 1699, als am Speersort eine Magd aus dem Obergeschoß ein Nachtgeschirr leerte und sein Inhalt sich über einen festtäglich gewandeten Büttel der Stadt ergoß. Die Verhältnisse besserten sich in Hamburg erst, als nach dem Großen Brand von 1842 die engen, finsteren Gassen verschwan¬den und die Stadt ein modernes Sielnetz und eine einwandfreie Wasserversorgung erhielt, Voraussetzungen, damit zum Beispiel das schon 1775 in England erfundene Wasserklosett installiert werden konnte. Auch wurde die Müllabfuhr und die Straßen¬reinigung erheblich verbessert. Wichtiger aber noch und eigent¬liche Voraussetzung: Das Gefühl für Sauberkeit und Hygiene verbreitete sich nun auch in der Bevölkerung und machte damit Mandate wie dieses überflüssig.

Schmuckblatt Format ca. 42 x 32 cm (gefaltet auf ca. 23 x 18 cm )

sehr guter Zustand – very good condition

bei Mehrfachkauf warten Sie bitte die Gesamtrechnung ab ! in the case of multiple purchases, please wait for the total invoice!

Versand in sicherer Verpackung ! - shipped in secure packaging ! mit Knickschutz und Schutz gegen Feuchtigkeit shipping in safe wrapping with kink protection and protection against moisture

aus Nichtraucher Haushalt ! - non smoker´s household Privatverkauf aus eigener , gepflegter Sammlung - Keine Gewährleistung und Rücknahme Bei Irrtum meinerseits bzw. falscher Beschreibung ist eine Reklamation selbstverständlich möglich. Die Beschreibung erfolgt gewissenhaft

  • Condition: Eine hervorragende Verlagsreproduktion nach historischer Vorlage im TOP Zustand
  • Land/Region: Deutschland

PicClick Insights - Hamburg 1782 Mandat gegen muthwillige Verunreinigung der Gassen Verordnung RP PicClick Exklusiv

  •  Popularität - 0 Beobachter, 0.0 neue Beobachter pro Tag, 2 days for sale on eBay. 0 verkauft, 1 verfügbar.
  •  Bestpreis -
  •  Verkäufer - 293+ artikel verkauft. 0% negativ bewertungen. Großer Verkäufer mit sehr gutem positivem Rückgespräch und über 50 Bewertungen.

Die Leute Mochten Auch PicClick Exklusiv